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26. September 1908.

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vom Hauptwindwerk bewältigende Hublast beträgt allein 86 t

ist be

sonders auch bei der Konstruktion des Kranfahrwerkes Rücksicht genommen, wobei durch doppelte Balancierlagerung C ein gleichmäßiger Druck auf alle acht Laufräder ausgeübt wird. (Der größte Raddruck erreicht dann bei vollständig ausgefahrener Höchstlast einen Betrag von nicht mehr als 37 t.) Die Arbeitsgeschwindigkeiten der Krane sind:

2,75 m/min für das Heben

der Höchstlast,

27 m/min für das Katzen-
fahren,

70 m/min für das Kran-
fahren.

In Bessemer- und Thomaswerken werden derartige Gießkrane bis jetzt nur ganz vereinzelt verwendet. Daß indes die gleiche Ausbildung, vielleicht noch mit weiteren Schutzvorkehrungen gegen die hochgerichteten intensiveren

Hitzestrahlungen, die üblichen Gießwagen auf Hüttensohle wohl zu ersetzen vermöchte, kann schwerlich angezweifelt werden. Die anerkannten

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Vorzüge gerade der Laufkranbauart

werden

sich

auch hier mit der Zeit
sicherlich
das Feld er-

obern; um so eher, als diese Laufkrane vom Gießwagen ja nicht nur ausschließlich die Entnahme und den Transport des Stahles übernehmen könnten, sondern weil sie sich wegen ihrer viel größeren Hubhöhe auch ohne weiteres zum Beschicken der Birne mit dem vom Mischer selbst geholten Roheisen eignen würden.

Da die Höhe des Eingusses hierbei unveränderlich wäre, so ließe sich mit Vorteil auch eine selbsttätige Kippvorrichtung der Pfanne in jener Höhe anbringen, ähnlich, wie sie Ludwig Stuckenholz bei seinen für den Aachener Hütten-Aktien - Verein Esch gebauten 26 t-Gießkranen mit 11,2 m Spannweite nach Fig. 81 vorgesehen hat. Um daselbst das Roheisen schnell, sicher und gleichmäßig in die bekannten Masselngießma

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zu

schinen entleeren zu können, wird die Pfanne beim Anheben mit seitlichen Zapfen so an Leitkurven des starren Katzengerüstes geführt, daß sie ohne wei

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deutscher Ingenieure.

auch durch einen Greifhaken f leicht ersetzen.) Der schädlichen Einwirkung der ganz bedeutenden Hitzestrahlung auf die Tragkraft und die Lebensdauer des Magneten wird gleichzeitig mit dem Kühlen der Blockzange durch Eintauchen auch des Magneten in ein Wasserbad vorgebengt. Damit hierbei die Kühlflüssigkeit nicht an die Magnetwicklungen selbst gelangen kann, werden diese nach dem Vorgange von Stuckenholz in einem sowohl oben wie auch seitlich luftdicht abschließenden Hohlraum des Magnetkörpers untergebracht, in dem sie mit Rücksicht auf ein etwa schräges Eintauchen unter Umständen noch in einer wieder nur oben offenen Hülse stecken.

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unter Ueberwindung teils sehr großer Widerstände (für das Formabstreifen z. B. anfänglich oft bis zu 100 000 kg und mehr), macht den Gewinn klar ersichtlich, der mit Einführung einer so universellen Kranmaschine erzielt werden muß, wie sie zunächst Fig. 82 und 83 in dem Stuckenholzschen sogenannten Stripperkran zeigen.

Das eigentliche Stripperwerk A, dessen wagerechte Fahrmassendrücke wieder von einem steifen Hängegerüst B ohne Beschädigung der Tieföfen aufgenommen werden, drückt durch elektrische Spindelbewegung den Block aus der zangengefaßten Kokille glatt und sicher aus (s. die Nebenfigur), so daß er weiterhin mit der nämlichen Zange nach den Oefen geschafft werden kann. Die Ofenverschlußdeckel läßt der Kranführer mittels einer seitlichen Hülfsvorrichtung c abnehmen und wieder aufsetzen, die den Griff des Deckels mit einem Elektromagneten d faßt, und ihn beim Anheben längs einer Kurvenführung ausschwingt. Hierauf vermag der Kran ohne weiteres Verfahren die Grube mit der Blockzange e zu bedienen. (Wie die Figur andeutet, kann man den Magneten

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ayserste Stellung der Katze links

2300

buserste Stellung der Katze rechts

aufserste Hakenstellung

aufserste Hakens

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1650

11000

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Der Kran hat während einer Zeitdauer von 50 min 12 Kokillen von den 5 t-Blökken gestreift, die Kokillen zum Kühlbehälter geschafft und gekühlt, sie alsdann wieder auf den Wagen abgesetzt und die Blöcke in die Tieföfen eingelassen. Es entspricht dies einer Verarbeitung von 144 Blöcken = 720 t innerhalb 10 st.

Das wirksame Ineinandergreifen eines elektrischen Abstreifkranes mit dem vorhin kurz erwähnten Stahlgießwagen bei gleichzeitiger weiterer Nutzanwendung von Fahrausleger-Laufkranen möge Fig. 84 (S. 1557) veranschaulichen, welche die von der Benrather Maschinenfabrik ausgestattete Gießhalle in Burbach darstellt.

Vornehmlich in der Absicht, für das Einfahren in die engen Ausgleichgruben die Breite der Zange möglichst klein zu halten, haben Bechem & Keetman bei ihrem für die Gewerkschaft Deutscher Kaiser gebauten Stripperkran, Fig. 85 bis 87, der gedrungenen Bauart der Zangen deren völlige Trennung in eine selbständige kleinere Zange a für den Blocktransport und den Grubendienst und in eine selbständige gröBere Zange b für den Kokillentransport und das Strip

Michenfelder: Kranbauarten für Sonderzwecke.

Fig. 85 bis 87.

Laufkran mit Windwerkk: zengerüsten für das Blockabstreif- und für das Blockabziehwerk und mit normaler Windwerkkatze (Stripperkran) von Bechem & Keetman.

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art des vorher besprochenen Kranes naturgemäß hier nicht ganz beibehalten werden kann.

Im Vergleich mit jenem Kran gründet sich hier der cigentliche Strippvorgang auf die umgekehrte Relativbewegung: Der Block wird durch den niedergelassenen Stempel c festgehalten, und die Kokille wird von der Zange b nach oben gezogen. Durch

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eine solche Arbeitsweise der Stripperdruck wird hier zum Stripperzug (90 t) hält man wohl ohne vorheriges Anheben der Gußform schädliche Drücke auf deren Unterlagen (Platten, Wagengcstelle) beim Abstreifen selbst mit Sicherheit fern, wohingegen man im vorigen Fall zweckmäßig schon während des Blockausdrückens gleichzeitig das Stripperwerk anhebt; angehoben aber, und zwar mindestens um die Höhe des Blockes, muß die Kokille natürlich auch in jenem Falle werden.

Die Vielseitigkeit und Unabhängigkeit der Arbeitsweisen eines solchen Kranes findet in der Mannigfaltigkeit der Bewegungsantriebe ihre notwendige Begründung; die teils beträchtlichen Arbeitsgeschwindigkeiten und Motorstärken seien nachstehend zusammengefaßt:

1

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Blockdrehen

5 mal minutlich (3,6 PS)) StripperBlock- und Kokillenquerfahren. 35 m/min (21

Lastheben (50 t).

Lastenquerfahren
Kranfahren

Es liegt auf der Hand, daß der fortschrittlich rührige moderne Kranbau sich auch eine Verbesserung des umständlichen und langwierigen Transportes der weiter auszuwalzenden Stahlblöcke zu den Wärmöfen und den Walzenstraßen hat angelegen sein lassen. In seiner Ausführung mit Handzangen und Karrenwagen oder dergl. vermochte er recht wenig zu einer Erhöhung der Leistungsfähigkeit der

Werke beizutragen, selbst nicht in seiner weiteren Ausbildung durch maschinell betriebene (Dampf-) Blockeinsetzwagen, die, schwerfällig in Bau und Bewegung, den Block mit Hülfe vorgelegter Schieber und Bügel immerhin nur mühsam durch die Ofentüren führten. Die vollkommen befriedigende Lösung brachte auch hier erst wieder die Anwendung des

5,5 » (90 »

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katze Hülfskatze

deutscher Ingenieure.

vorstehend gekennzeichnete konstruktiv-typische Eigenart der Krane noch besonders durch deren Gesamtanordnung bemerkenswert. Während man sonst in Fällen, wo zwei Krane ohne gegenseitige Behinderung einen und denselben Arbeitsraum vollständig bedienen sollen, diese bekanntlich als übereinander hinweg fahrende Laufkrane auszubilden pflegt, hat im vorliegenden Falle die gleiche Forderung eine andre Lösung erheischt. Hier würde die Uebereinanderlegung von

Fig. 88 bis 90.

Laufkran und fahrbarer Halbbockkran mit Windwerkkatzengerüst für die
Blockzange (Blockeinsetzkrane) von Bechem & Keetman.

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Laufkranbühnen wegen des von der oberen Krankatze starr herabhängenden Führungsgerüstes A recht unpraktisch sein, einesteils wegen der übermäßig hohen Lage der Kranfahrbahn, andernteils wegen des trotzdem sehr großen Hubes der gesamten Windenlast. Denn beide Krane (für 15 t und für 5 t) sollen gleichzeitig

selbst bei einander kreuzenden Transportwegen Blöcke aus den Oefen nach den ebenerdig gegenüber liegenden Rollgängen der Walzenstraßen schaffen können. Wie die Betriebsaufnahme zeigt, ermög lichen die von Bechem & Keetman gewählten Halb

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Eine Beziehung zwischen Härte, Streckgrenze und der inneren Energie zäher Metalle.')

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52. Nr.

September 1908

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gegeben, sofern P die Kugelbelastung und d den Randdurchmesser des Eindruckes bezeichnet. Der mittlere spezifische Druck in der Berührungsfläche hängt sowohl vom Durchmesser der verwendeten Kugel ab, als auch von der Belastung, mit der die Kugel in den Versuchskörper eingedrückt wurde. In der kürzlich erschienenen Arbeit »Ueber Härtebestimmung und Härte«) von Prof. Eugen Meyer ist der nähere Zusammenhang zwischen Härtezahl, Kugelkrümmung und Belastung der Kugel klargelegt. Die Versuche ergaben, daß die Beziehung zwischen Kugelbelastung P und Eindruckdurchmesser d auch für das Kugeldruckverfahren innerhalb weiter Grenzen für sämtliche untersuchten Stoffe in der von Rasch für zwei Kugeln und von Föppl für Zylinderdrücke angegebenen Gleichung

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Die Härtezahlen bestimmen demnach, als Funktion des Eindruckdurchmessers oder der Kugelbelastung aufgezeichnet, mehr oder weniger steil aufsteigende Kurven, für die bei dem weitaus größten Teil der im täglichen Gebrauch verwendeten Stoffe ein Schlußpunkt nicht anzugeben ist. Die Kenntnis dieser Kurve, die den Verlauf der Härteänderungen mit wachsender Eindringtiefe eindeutig festlegt, erlaubt das Verhalten des Stoffes beim Eindringen der Kugel zu übersehen; nur mit ihrer Hülfe ist die Möglichkeit eines einwandfreien Vergleiches verschiedener Stoffe gegeben, und nur auf diesem Wege ist das Auffinden der Verbindungsglieder zwischen der Härte und den andern Stoffeigenschaften zu erwarten.

In den hier im Auszug wiedergegebenen Untersuchungen sollte versucht werden, durch die gleichmäßige Aenderung einer Zustandseite des untersuchten Körpers eine systematische Härteänderung zu erzielen und dabei die gleichzeitige Aenderung andrer Stoffeigenschaften zu folgen. Die Versuche wurden in dem unter Leitung von Prof. Eugen Meyer stehenden Festigkeitslaboratorium der Technischen Hochschule zu Berlin ausgeführt.

Auf den Zustand eines Metalles üben zwei Umstände einen besondern Einfluß aus: die durch äußere Kräfte hervorgebrachte Umlagerung der Teilchen und die Wärme. Den Einfluß dieser beiden Größen habe ich auf die Aenderung des Eindringwiderstandes (Härte) untersucht. Die vorliegende Arbeit behandelt als ersten Teil der Untersuchung die Wirkungen der Kaltbearbeitung, die durch allmähliches Dehnen der Probestücke in einer Zerreißmaschine hervorgebracht werden. Mit dem Kaltziehen ist in der Regel eine Erhöhung der Härte und zugleich die Aenderung andrer wichtiger Eigenschaften der Stoffe verbunden, die man allgemein als Kohäsionseigenschaften bezeichnet; so der Elastizitätsgrenze, der Streckgrenze, der Zerreißfestigkeit, ferner der elektrischen und magnetischen Eigenschaften des Stoffes. Man kann also die Härtezahlen, indem man zugleich die Aenderung der andern Eigenschaften beobachtet, mit diesen in Beziehung bringen und die Härteänderungen gegebenenfalls auf bereits bekannte, vielleicht auch einfachere Eigenschaften der Stoffe zurückführen.

Von größter Bedeutung war zunächst ein Vergleich der Härteänderungen mit der Aenderung der Streckgrenze.

") Z. 190s S. 645 u. f,

Bauschinger fand bekanntlich (Mitteil. a. d. mech. -techn. Laborat. München 1886, Heft 13), daß die Streckgrenze eines zähen Stoffes bis zu der Spannung hinaufgehoben wird, mit der er vorher beansprucht war. Die Streckgrenze kann demnach unter Umständen als ein Maß für den augenblicklichen Zustand des Stoffes angesehen werden. Wenn nämlich die wirkliche Spannungs-Dehnungskurve eines Stoffes, wobei die Spannungen auf den augenblicklichen Querschnitt bezogen werden, für den vollständig ausgeglühten Stoff bekannt ist, dann kann man, sehr langsames Strecken vorausgesetzt, durch Bestimmung der augenblicklichen Streckgrenze den Grad der Kaltbearbeitung für einen Körper angeben, der aus demselben Grundstoff besteht, der jedoch vorher schon bleibende Formänderungen erlitten hat.

Eine große Zahl übereinstimmender Versuche berechtigt zur Annahme, daß bei gleicher Dehnungsgeschwindigkeit derselbe Stoff in verschiedenen Stufen der Kaltbearbeitung nach Ueberschreiten seiner Streckgrenze stets in eine und dieselbe Spannungs-Dehnungskurve hineinläuft; das ist die Kurve des vollständig ausgeglühten Stoffes: die jungfräuliche Kurve. Durch Bestimmung der augenblicklichen Streckgrenze kann mithin festgelegt werden, wie groß die Formă derungsarbeit ist (bei gleicher Dehnungsgeschwindigkeit), die an dem ausgeglühten Stoff geleistet werden muß, damit er in den Zustand des untersuchten Stoffes gelange.

200

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Die Versuche wurden zunächst mit chemisch reinem Kupfer und sehr reinem Nickel ausgeführt. Die Abmessungen der Zugstäbe sind aus Fig. 1 zu entnehmen. Ihre Versuchslänge, die 200 mm betrug, wurde in 20 Teile geteilt und in der Mitte jedes Teiles die Dicke und Breite der Stäbe bestimmt. Hiernach ist die Härte der Versuchstäbe an mehreren Stellen zwecks Feststellung des Härte verlaufes bestimmt worden. Die in Holzkohlenfeuer bei etwa 900° ausgeglühten Stäbe waren, wie aus den in der ausführlichen Mitteilung gegebenen Zahlentafeln hervorgeht, außerordentlich gleichartig. Bei sämtlichen Untersuchungen wurden. 10 mm-Kugeln der Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken, Berlin, verwendet. Der Eindringwiderstand wurde für eine Reihe von Belastungen der Kugel bestimmt, um die Linie Pf(d) zu erhalten, wobei die Kugel bei der höheren Belastung stets wieder in den vorher ausgemessenen Eindruck der kleineren Belastung hineingedrückt wurde. Zum Ausmessen der Eindrücke diente ein Zeißscher Komparator, der 1/10000 mm, und ein besonders zu diesem Zweck entworfenes Meßmikroskop derselben Firma, das 1/1000 mm zu messen gestattete.

Fig. 1.

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Nach Bestimmung der Anfangshärte des Stoffes wurde die Streckgrenze der Zugstäbe in einer 50 t-Pohlmeyer-Maschine des Festigkeitslaboratoriums mit Hülfe des MartensKennedyschen Dehnungsmessers ermittelt. Hierauf wurden die Stäbe, um ihre Streckgrenze zu erhöhen, allmählich und unter sehr langsamer Belastungssteigerung gedehnt. Nach Erreichung einer bestimmten Verlängerung und des jedesmaligen Beharrungszustandes wurden sie entlastet und nach einer Ruhezeit von 20 Minuten ihre neue Streckgrenze aus einer mit dem Dehnungsmesser jetzt bestimmten neuen Spannungs-Dehnungskurve entnommen. Hiernach sind die Versuchstäbe sofort ausgespannt worden, um nunmehr ihre veränderte Härte festzustellen, was stets in mehreren Punkten und für verschiedene Belastungen geschah. Zugleich wurden Breite und Dicke der Stäbe an sämtlichen Teilstellen gemessen.

Die einzelnen Belastungs- nnd Dehnungsstufen sind für das untersuchte Kupfer in Fig. 2 und für das Nickel in Fig. 3 in dasselbe Koordinatensystem eingezeichnet. Es zeigt sich, daß die neuen Streckgrenzen bis zu der Belastung gehoben wurden, mit der vorher der Stab beansprucht war. In denselben Abbildungen sind dann die Linien der wirklichen, auf den augenblicklichen Querschnitt bezogenen Streckgrenzen und der Härtezahlen für den Eindruckdurch

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