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Indem wir nun im Stande sind, diese Zustände durch Mittel, die wir in unserer Gewalt haben, durch den Fortstrich und Rückstrich nämlich, willkürlich ebenso zu erzeugen und wieder zu vernichten, und zwar gerade in der Ausbildung hervorzubringen, wie die Natur frei sie erzeugt, so schließen wir mit Wahrscheinlichkeit zurück, daß auch die Natur sich ähnlicher Mittel bediene, wie wir in der Kunst, mit andern Worten, daß wir die Wege gefunden und aufgedeckt haben, welche die Natur einschlägt, wenn sie einen menschlichen Kopf in odpositive oder odnegative Stimmung und Ladung versetzt.

Wenn nun, nach alledem, Kopf und Gehirn in eben dem Maße stärker odpositiv sind, als sie geistig mehr in Anspruch genommen werden; wenn sie umgekehrt um ebensoviel mehr in Negativität versezt werden, als sie von geistiger Arbeit entbunden und dem Schlafe anheimgegeben werden; wenn also, mit abgeänderten Worten, unsere geistigen Organe um so mehr in odpositiven Zustand kommen, je mehr sie zu geistiges Verarbeitung von außen ihnen zugehenden Stoff sich aneignen; so müssen wir uns mit hoher Wahrscheinlichkeit zu der Annahme hingetrieben fühlen, daß überhaupt das von außen uns zugehende, zur geistigen Verarbeitung von der Außenwelt auf uns zukommende Denkmaterial, d. i. die auf uns einwirkenden Reize und Reizmittel mit ihren physischen und geistigen Substraten im Allgemeinen und in ihrer Gesammtheit genommen, odpositiver Natur und folglich die geistigen Urvermögen unserer Seele, welche sich mit diesen Reizen zu Vorstellungen verbinden, analog den aus der Affinität hervorgehenden Akten des Chemismus, odnegativer Beschaffenheit seyen. Eine Bestätigung hievon können wir schöpfen aus dem Ergebnisse vorangegangener Untersuchungen, nach denen wir zu der Erkenntniß gelangt sind, daß das Leben als solches überhaupt odnegativ ist. Zum innersten Wesen dieses Lebens gehören aber eben diese Urvermögen unseres Geistes und des animalen Daseyns ins gesammt, und so sind sie endlich aus denselben Gründen odnegativ, aus denen alles Leben im Ganzen es ist, von dem sie einen der wesentlichsten Grundbestandtheile ausmachen. Sie sind in letter Instanz ein Streben, ein Verlangen nach Ausfüllung und Befriedigung mit geistigem Inhalte aus der Außen- und Innenwelt, und ein philosophischer Schriftsteller * hat sie spöttelnd mit leeren Gefäßen vergleichen wollen, aus denen durch Erfüllung Vorstellungen werden; die Metapher kann aber ohne Anstand angenommen werden, denn sie gibt wirklich, wenn auch in derberem Ausdrucke, ein nicht übel zutreffendes Gleichniß für den Thatbestand. Und ich von meinem odischen Standpunkte aus, kann um so mehr damit zufrieden seyn, als ein leeres Gefäß ein Bild abgibt, das vor allen andern die Negativität

* Drobisch, emp. Psychologie. S. 327.

und Receptivität anschaulich macht, in welcher sich die Beneke'schen Urvermögen, oder wie jeder andere Psycholog die ihnen entsprechenden GeistesanLagen nennen mag, in der That befinden. Die Natur der Vorstellung nun, die ich hier in Frage gestellt habe, ergibt sich nach alledem als eine Verbindung von odnegativem Urvermögen der Seele mit odpositivem Reizmaterial aus der Außen- und Innenwelt; sie ist also theilweise ein odisches Gebilde, in welchem positive und negative Elemente in Paarung sich befinden. Dieß ist sie so lange sie sich in der Erregung und in der Frische im Bewußtseyn befindet. Sobald sie aber aus dem Bewußtseyn austritt und langsam im Unbewußtseyn verblaßt, so geschieht dieß bekanntlich nicht auf Kosten des Urvermögens, sondern auf die des Reizmittels; das positive Element vergeht und tritt langsam und theilweise aus der Verbindung aus, während das negative bleibt. Der Rest der Vorstellung, der die Spur genannt wird und im Gedächtnisse hinterlegt bleibt, nimmt unter diesen Umständen nothwendig vorwaltend odnegativen Charakter an, weil das Urvermögen zum Ueberge wicht gelangt, und in dieser Gestalt ist dieser Rest wieder eine Kraft, ein Streben, das nach Verbindung und Erfüllung trachtet, wie dieses die Psychologie im Sinne Beneke's uns weiter lehrt.

Was wir demnach von den Beziehungen des Odes zum menschlichen Geiste, insbesondere seines Dualismus, in so weit er sich bis in unsere Seele hinein geltend macht, mit einiger Sicherheit ermittelt haben, können wir schließlich in Folgendes zusammenfassen:

§. 2950. Das geistige Leben, eben so wie das leibliche, liegt auf der odnegativen Seite. Mit ihm, als Theil desselben, befinden sich auf ihr auch die Urvermögen der Seele. Die. Reize von außen, die sich mit ihnen verbinden, die Erscheinung der Außenwelt, steht ihnen gegenüber auf der odpositiven Seite. Judem sie zur Vorstellung sich verbinden und durchdringen, bilden sie eine odisch ungleichnamige Paarung. Die Spuren davon, die sie im Gedächtnisse anlegen, rücken langsam, indem die positiven Reize allmählich schwinden, wieder auf die vorwaltend negative Seite, auf der unser gesammter Erinnerungsschat ruht.

§. 2951. Auf dieser Bahn kann die psychologische Analyse weiter gehen, und mit der Leuchte des odischen Dualismus in der Hand wird sie, meines Dafürhaltens, überraschende Fortschritte eben so wenig verfehlen, als ihrerseits die odische Lehre, wenn sie von der empirischen Psychologie getragen wird, in ihrer Entwickelung zu höheren Stufen schwunghaft sich emporheben muß.

Die ganze Natur zeigt sich von dem, was ich unter der Bezeichnung Od zusammenfasse, durchdrungen, von seinen Erscheinungen erfüllt, von seiner Bolarität geformt; die anorganischen Gebilde gehorchen seinen Gesetzen, die

Krystallisation wird von ihm bedingt, und Pflanzen und Thiere sind ganz von ihm beherrscht. Der Mensch ist durch und durch, der physische wie der psychische, ein Gebilde, in welchem der odische Dualismus als Crëfficient fungirt.

Durch die Aufdeckung der Sensitivität gewinnt die Anthropologie einen neuen Maßstab zur Beurtheilung geistiger Zustände; die Pathologie eine neue Form einer langen Reihe und umfassender Gruppen von Krankheiten; die Physiologie ein neues Feld von physischen und geistigen Verläufen im lebenden Organismus; die Psychologie ein neues Element, das ihr die Kluft zwischen Seele und Leib überbrücken hilft; alle induktiven Wissenschaften sind bei ihren Entwickelungen in weitem Umfange betheiligt; das praktische Leben endlich und die Gesellschaft erhält in unendlichen Richtungen ihrer verschlungenen Verläufe Aufklärung, Erleichterung und Verfeinerung.

Das tiefe wissenschaftliche Dunkel, in welches diese Materie bis nun gehüllt war, ist, hoffe ich, in etwas gelichtet, und die Scheidung ihres gesammten Inhaltes in die zwei großen Gruppen des allgemeinen Gegenfäßlichen in der Natur gewährt eine breite Straße, auf welcher man nun mitten durch das bisherige Dickicht nach allen seinen Provinzen sichern und bequemen Schrittes hingelangen kann.

Abend bei Elliotson II. 630.
Abendzeit I. 400.

Register

für beide Bände.

Aberglauben, medicinischer II. 59. 210.
Abgestorbene Finger I. 259. 447. 531.
Abneigungen der Sensitiven II. 717.
Absorbtion der Odstrahlen II. 475.
Abstand des Cdlichtes vom Auge II. 248.
Abstoßung menschlicher Glieder durch Mag-
net I. 204.

Abstoßung menschlicher Glieder durch Kry-
stalle I. 208.

Abstoßung menschlicher Glieder durch amor-
phe Körper I. 210.

Abstoßung menschlicher Glieder durch Son-
nen- und Mondlicht I. 212. 223.
Abstoßung menschlicher Glieder durch mensch
liche Glieder I. 215.

Abstumpfung der Reizbarkeit I. 782. 785.
Abweichende Fingerlagerungen I. 103.
Abwischtuch I. 637.

Academie zu Paris I. 151.

Achselhöhle I. 234. II. 65. 81. 94. 152.
Achseln und Schultern I. 134.
Achselnervengeflecht I. 133.
Acidität, odischer Geruch II. 453.
Adhäsion der Gase II. 349.

Adler, leuchtend II. 397.

Adular II. 217. 229.

Aether I. 737. II. 333. 347. 449.
Aetherverdunstung I. 704.
Affekte II. 641.

Agaricus Pratella, flavidus II. 388.
Agatmörser, gerieben II. 329.
Aggregationsveränderungen II. 347.
Afonitin 1. 737. II. 435.
Akroleingeruch Il. 572.

Alaun I. 736. II. 215. 217.

Alkalische Substanzen I. 731. II. 453.
Alkaloide I. 731.

Alkohol I. 737. II. 333. 347.

Alkoholverdunstung I. 704.
Allgemeines über Od II. 511.
Alter zur Sehfähigkeit II. 2.
Amaryllis curvifolia II. 387.
Ameisenlaufen I. 424. 805.
Ammanita umbrina II. 388.
Ammoniat I. 738. II. 333. 347. 348. 358.
449. 601.

Amorphe Körper I. 120. 469. 480. 730.
II. 44. 161. 190. 483. 571.
Ampere II. 313.

Ananas I. 382. II. 391.
Anblasen II. 562. 580.
Anblick, erster I. 30.

Andauer der Nervenleuchten II. 129.
Anderleute, Berührungen I. 175. 323.
Angewachsenes Haar I. 200.
2n6pbrit II. 330. 427.
Animale Nerven II. 84.

Anker des Hufmagnets 1. 548.
Anlagen der Sensitiven II. 726.
Annäherungen, von Menschen I. 7. 40.
359. II. 89. 92. 169. 374.
Annäherungsdurchleitung I. 193. 201. 308.
463. 483.

Annäherungsstriche I. 308.

Annäherungsverdunklung II. 188. 245. 393.
Annäherungsverladung I. 176. 594. II. 120.

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Aufstehender Mensch I. 74.
Aufstehen der Somnambulen II. 549.
Augen I. 792. II. 36. 56. 171. 606.
Augendualismus I. 39. II. 257.
Augenschatten II. 201.

Ang im Auge I. 768. 784. II. 562.
Augen, geschlossene im Finstern II. 23.
614. 620.

Augen und Finger I. 133.

Augen leuchtend II. 60. 395.
Augen und Magnetvole 1. 543.
Augen und Sonnenschein I. 651.
Augenbrennen I. 436. 520. 579. 583. 598.
807. II. 552.

Augengläser II. 24. 476.

Augen, ihre Polarisation I. 129. 690.
Augenkrampf I. 527.

Augenlicht, subjektives, objektives H. 57.

396.

| Augenstrich I. 241. II. 171. 567.
Augenverdunklung I. 455.

Augenwässeru I. 807. II. 522. 560. 561.
563.

Ausdünstung der Haut II. 348.
Aeußere Handseite I. 91. 93.
Außenseiten der Arme I. 116.
Außenseiten der Hände II. 82.

Ausströmungen von Menschen I. 16.

Ansströmungsform I. 552. 594.

Austernschaalen, geglühte II. 436.

Arenpolarität des Erdballs I. 749.

Arillarknospe I. 761.

Azalea pontica var, aurantiaca II. 385.

Backenknochen II. 55.

Bad, kaltes I. 624.

Bad, warmes I. 470. 621. 808.
Bäder I. 739. 805.

Badwanne, metallene I. 716.

Badwasser aus Metallgefäffen I. 745.
Ballsääle, reichbeleuchtete I. 628.
Bangigkeit I. 804.

Bankstellung I. 80.

Barbiermesser I. 710.

Barlow's Terrelle II. 278.
Bärte II. 61. 397.
Basen, alkalische I. 731.
Basische Körper I. 737.

Batterie, Flaschenbatterie II. 310.
Bauch I. 764. II. 63. 530. 537.
Bauchstrich 1. 243.

Bäume, mit Früchten I. 754.
Bäume, irrthümlich magnetisirte I. 755.
Baumwollfäden I. 200. II. 292.
Beängstigung I. 440. 444. 804.
Becher, metallene I. 716.

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