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rechten Seite neben einer Mauerwand, so war ihnen dieß bald mißbehaglich, Lauwidrigkeit erzeugend, aber sie sahen jetzt besser Odlicht als frei im Zimmer.

Die Erklärung ist einfach; die Mauerwand ist odnegativ, wie ich oben gesagt habe. Linke Seite und Mauer sind also eine ungleichnamige fühle Paarung, welche die Schkraft schwächt; Rechte und Mauer find obgleichnamig, lauwidrig und erheben das Sehvermögen.

20) Richtung nach Weltgegenden.

§. 1696. Aber auch der freie Sit mitten im Zimmer hatte seine Eigenheiten; es war nicht gleichgültig für die Sehkraft der Frl. Sturmann, Beyer, Zinkel (729), wie sie saßen, ob sie den Rücken nach Norden, nach Osten, oder nach welch anderer Weltgegend kehrten. Lettere hatte, in ersterer Stellung in der Dunkelkammer sißend, einen isländischen, ganz wasserklaren Doppelspath in der Hand; sie fand eine von seinen Eden lebhaft Odlicht aussenden und den ganzen Krystall in schöner, klarer, weißlicher Odgluth. Als ich sie aber drehte, so daß sie den Rücken gegen Süden kehrte, war die Lichtemanation derselben Ecke matt und kleiner in ihrer subjektiven Erkenntniß geworden, dagegen war eine entgegengesetzte Ecke, die sie in jener Stellung nicht beachtet hatte, jezt zu lebhafter Lichtausströmung gelangt. Der zuvor weißflare Krystall erschien ihr aber jest trübe und in grauer Odgluth. Wenn ich sie im Kreise umherdrehte, änderten sich mit jeder Richtung die Leuchten nach Ort, Größe, Lichtintensität und Farbe.

Davon ließe sich eine Menge von Besonderheiten erzählen; da sich aber alles für den, der das Gesagte inne hat, ziemlich von selbst versteht und erklärt, so eile ich weiter.

21) Kopf und Magengrube.

§. 1697. 3ch legte meine linke Hand auf den Vorderkopf der Frl. Zinkel (373). Brachte ich nun meine rechten Fingerspißen

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heller.

a) auf ihren linken Sonnengeflechtlappen, so ward ihr alles dunkler; b) auf ihren rechten. Legte ich meine rechte Hand an ihren Vorderkopf und brachte meine linken Fingerspitzen

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c) auf ihren linken Sonnengeflechtlappen, so ward ihr alles heller; d) auf ihren rechten dunkler. Also jedesmal, wenn die Finger auf den gleichnamigen Solarpleyflügel kamen, so entstand Beinlichkeit, foretische (häufende) Reaktion und damit Erhöhung des Sehvermögens; in den jedesmalig umgekehrten Verhältnissen immer das Gegentheil.

Ein andermal kehrte ich den Versuch um, in der Weise, daß ich der

Frl. Zinkel (377) meine Hand, bald die eine, bald die andere, an die Magengrube legte, und mit der Fingerspitze auf der Stirne wechselsweise linke und rechte Seite besette. Der Erfolg stimmte völlig mit dem legten Versuche überein; immer Gesichtsschwächung, wenn meine Fingerspitzen auf die ungleichnamige Stirnseite kamen, und Verstärkung, wenn sie auf die gleichnamige gelangten.

§. 1698. Aber auch ohne die Zusammensetzung von Kopf und Leib ließen sich ähnliche Erfolge erzeugen. Meine rechte Hand für sich allein der Frl. Zinkel (32) an ihre linke Kopfseite gelegt, erzeugte Schwächung der Sehkraft und Verdunkelung; legte ich jene an ihre rechte Kopfseite, so bewirkte ich Stärkung der Sehkraft und Helle. That ich dasselbe mit meiner linken Hand in derselben Ordnung, so bekam ich die nämlichen Resultate in umgekehrter Folge. Immer gab ungleichnamig Gepaartes Verdunklung, gleichnamig Gepaartes Erhellung der Dunkelkammer, sey es am Kopfe, an der Magengrube oder am Unterleibe, mit oder ohne odische Verbindung derselben unter sich.

22) Metalldrahtspiralen.

§. 1699. Die Kupferdrahtschraube, auf ein leinenes Hemde aufgenäht, von der ich oben §. 1195 u. f. die Beschreibung gegeben habe, konnte möglicher Weise auf die Schkraft wirken. Ich zog sie über den Leib verschiedener Sensitiven. Den ersten Versuch (Juli 1846) stellte ich mit Frl. Zinkel (364) an. Die Drahtrolle hüllte ihren Leib vom Halse bis zur Hälfte der Schenkel ein. Kaum war sie aber ihr über die Kleider hinabgezogen, als sie schon bitter über die Peinlichkeit, fast Unausstehlichkeit der odpositiven Metallreaktion auf sie klagte. Aber auch unverzüglich trat eine bedeutende Verstärkung ihrer Sehkraft ein. Die Positivität des Metalles allein schon hatte also hingereicht, solche Wirkung zu thun und dießz so stark, wie bis hieher keine andere anorganische Reaktion es vermocht hatte. Frau Baronin von Tessedik (50) empfand diese Einwirkung nicht so stark, aber dennoch erkannte sie eine bedeutende Verstärkung ihrer Sehkraft von der Drahtrolle. Frl. Wilhelmine Glaser (51) verweilte drei Stunden lange in diesen Drahtreifen: die Wirkung auf ihr Sehvermögen war so stark, daß sie die Flamme von ihren Fingerspitzen viel klarer und um die Hälfte länger gewahrte als zuvor. Auch Hr. Professor Dr. Huß bequemte sich, einige Stunden in dieser seltsamen Rüstung auszuharren. Sie trug viel dazu bei, seine schwache Sehkraft zu bethätigen. Hr. Gustav Anschüß (179), Alois Zinkel (121) und Delhez gewahrten dieselbe Gesichtsverbesserung von der Kupferspirale, ehe ich irgend eine Einwirkung darauf begonnen hatte. - Hr. Dr. Rabel (67) hing ich sie nur um den Hals; gleichwohl erkannte er seine Sehkraft dadurch merkbar verstärkt.

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§. 1700. Eine lockere Einhüllung in Kupferdraht allein schon ist demnach hinreichend, kräftig fördernd auf das sensitive Sehvermögen einzuwirken. Und ein geharnischer Ritter der alten Zeit durfte in der That nicht viel von odischer Reizbarkeit angefochten seyn, wenn er in einer eisernen Rüstung auch nur fünf Minuten aushalten wollte. Sensitive hat es aber zu allen Zeiten in Menge gegeben.

23) Ströme durch Drahtspiralen.

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a) Biodische.

§. 1701. Ob die Oddurchleitung durch die um den Leib gewickelte Kupferspirale für sich allein auf eine sensitive Person und ihre Schkraft eine Wirkung haben könnte? Dieß zu erforschen, hüllte ich die Frl. Zinkel (364) in das Kupferdrahthemde und legte meine linken Finger oben an den Draht, meine rechten an das untere Ende desselben. Er lief schraubenrechts. Nach wenigen Sekunden erklärte die Beobachterin schon, daß in dieser Haltung meiner Hände ihre Sehkraft wachse und sie alles um sie her, auch mich und meine Glieder, heller und klarer sehe als zuvor, und daß ihr zugleich der Kopf warm und die Füße kühl werden. Ich wechselte nun meine Hände und ergriff den Draht oben mit den rechten, unten mit den linken Fingern; nun wurde es rasch dunkel im Zimmer, die Sehkraft herabgestimmt, der Kopf kühl und die Füße warm. Freifrau von Tessedik (5o), auf gleiche Art behandelt, erkannte ebenfalls Erhellung und Gesichtsverstärkung dann, wenn meine Linke oben, meine Rechte unten an der Drahtrolle angebracht Endlich Frl. Glaser (53) lieferte dieselben Thatsachen; waren meine rechten Finger oben am Drahte, die linken unten, so wurden die Leuchten an ihren rechten Fingern grau, matt und farblos, die an ihren linken grüngelb; waren dagegen meine linken Finger oben, meine rechten unten am Drahte, so erschienen die Leuchten ihrer rechten Finger schön blau, die ihrer linken lebhaft goldgelb. Diese Versuche wurden mit gleichem Erfolge mehrmals wiederholt.

war.

§. 1702. Es geht hieraus hervor, daß in der That die über die Oberfläche des ganzen Leibes geführte Odleitung, die von fremden Händen durch den Draht durchgehen muß, auf den ganzen Nervenbau des Sensitiven einwirkt; und zwar lauwidrig, foretisch, Sehkraft erhöhend, wenn die linke Hand oben angeheftet ist; kühl, nemetisch, Sehkraft schwächend, wenn die rechte Hand oben liegt.

§. 1703. Aber auch in kleinerem Maßstabe, über einzelne Glieder geprüft, konnte mit meinen Händen gewirkt, ihre Odemanation durch das

Metall geleitet und die Sensitive damit influenzirt werden. So lieferte eine Drahtspirale, bloß über einen Arm geschlungen, belehrende Ergebnisse. Ich zog eine solche im Finstern auf den rechten Arm der Frl. Zinkel (356), und zwar schraubenrechts von oben nach unten laufend. Ergriff ich nun das obere Drahtende bei der Schulter mit meinen linken Fingern, das untere bei der Hand gleichzeitig mit meinen rechten, so ward in wenigen Sekunden ihr Sehvermögen geschwächt, die Flamme eines gegenüberliegenden Schörls erschien matt, kurz. Gab ich dagegen meine Rechte nach oben an den Draht, meine Linke gleichzeitig unten, so ward das Sehvermögen gestärkt, die Schörlflamme erschien noch einmal so lange, helle, glänzend.

Hierauf zeg ich die Draht pirale auf den linken Arm der Sensitiven. Legte ich wieder meine linken Finger oben bei der Schulter an den Draht und meine rechten unten bei der Hand an denselben, so ward das Sehvermögen gekräftigt. Brachte ich dagegen meine Rechte oben an und meine Linke unten, so ward es geschwächt. Diese Versuche sind zweimal wiederholt worden und lieferten immer dasselbe Ergebniß mit voller Sicherheit. Es stimmt genau überein mit dem eben §. 1692 gelieferten und findet darin seine Gewähr.

§. 1704. Es bestätigt den vorstehend gezogenen Schluß, und zeigt weiter, daß bei seitlicher Einwirkung Kräftigung des Sehvermö gens jedesmal dann eintritt, wenn die gleichnamige Hand dem Gehirne am nächsten liegt (linke Hand an linker Schulter und rechte an rechter Schulter), und Schwächung desselben, wenn die ungleichnamige Hand dem Hirne nahe kommt (rechte Hand an linker Schulter und linke an rechter Schulter).

b) Hydroelektrische.

§. 1705. Statt meiner beiden Hände, d. h. statt zweier Odpole, brachte ich die Pole der Voltaschen Kette an beide Drahtenden der Spirale. Wie man eine Tangentenboussole oder sonst ein Galvanometer in den Strom einschiebt, so schob ich die Drahtschraube mit dem menschlichen Nervengebäude ganz und theilweise zwischen hinein und wollte sehen, in welcher Weise dabei das sensitive Sehvermögen sich betheiligen würde.

Ich stedte Hrn. Gustav Auschüß (170), Hrn. Constantin Delhez (4) und Frl. Zinkel (975) im Finstern in das Drahthemde, dessen Spirale schraubenrechts von oben nach unten lief und den ganzen Leib rings umschloß. Dann leitete ich eine starke Smeesche Zinksilberbatterie (die über Eisen zwei Zoll lange Funken warf) hindurch. Alle drei Beobachter empfanden Wärme im Kopfe und Kühle in den Füßen, wenn der Silberpol unten angebracht war und der positive Strom so über sie herauflief, daß oben ein magnetischer

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genNordpol gedacht werden mußte (Leib gleich Eisen gefeßt). Die Totalwirkung war also von ihrer odischen Seite eine gegen den Kopf odnegative. Brachte ich aber den Silberpol oben an und führte den elektropofitiven Strom von oben nach unten um die Sensitiven herum, so daß oben ein genSüdpol innerhalb der Spirale sich bilden mußte, so empfanden die Beobachter im Kopfe Kühle und Wärme in den Füßen. Dieß also in der Hauptsache und dem Totaleffekte nach; denn die untergeordneten Polaritäten erzeugten neben dem eine Menge sich kreuzender Läne und Kühle, Widrigkeiten und angenehmer Anregungen, die hier übergangen werden müssen. Aber die Gesammtwirkung davon war denn überall, daß bei der ersten Anordnung, wo der Zinkpol oben angebracht und auf den negativen Kopfpol in der Hauptsache odnegativ eingewirkt worden war, die Sehkraft zunahm, bei der zweiten dagegen, wo der Silberpol oben und der Kopf positiv davon influenzirt war, die Schkraft sank.

Der hydroelektrische Strom somit wirkt induktiv auf die Sehkraft, wenn er um einen menschlichen Leib kreisend herum. geführt wird; verstärkend, wenn Gehirn und Augen rechts vom Strome liegen, schwächend, wenn sie sich links von ihm befinden.

24) Gefaltete Hände; überschlagene Beine.

§. 1706. Geht dieß endlich soweit, daß Frau Kienesberger (247) nicht bloß bei Gefühlsversuchen, sondern auch bei Lichterscheinungen sich hüten mußte, die Hände nicht ineinander zu legen und die Beine nicht zu überschlagen! So wie sie dieß that, sank die Schärfe ihres Sehvermögens. Die ungleichnamigen Pole, selbst die eigenen, aneinander gebracht, stimmten ihre sensitive Reizbarkeit herab.

25) Dualism der Augen.

a) Im Verhältniß zum leuchtenden Objekte.

§. 1707. Am Ende stieg Verdacht in mir auf, ob denn wohl die Augen selbst, indem sie ihre Sehverrichtungen ausübten, sich immer nur als passives Werkzeug verhalten, ob sie nicht vermöge eigener Polarität in die Gesichtserscheinungen selbstthätig eingreifen würden? Dieß zu prüfen gab ich Hrn. Fichtner (97) (September 1850) in der Dunkelkammer einen etwa spannenlangen Magnetstab in die linke Hand und ließ ihn den genSüdpol desselben gegen sein rechtes odnegatives Auge halten, während er das linke verschlossen hielt: er sah den Pol sehr schön leuchten. Nun ließ

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