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g) jedes Polarlicht sich durch mehrzintige Kappen in die einzelnen prismatischen Farben zertheilen läßt;

b) mit dem Erdmagnetismus Verhältnisse gleich Paarungen sich eingehen. lassen, so daß rechte Hände gen Nord stärker odflammen, als gen Süd, linke gen Nord schwächer als gen Süd; daß der im Meridian liegende menschliche Leib in Nord vorwaltend blau, im Süd vorwaltend roth leuchtet, mëgen Kopf oder Füße dazu verwendet werden;

i) dieß von Gliedern in andere Körper fortgeleitet werden kann; k) vertikal aufgestellte Körper unten blau, oben roth leuchten;

1) auf cylindrischen Stahlstäben, Rundstäben die Odflammen sich als hohle Cylinder in prismatischen Farben gestalten, in deren Innerem andere Odfärbungen auftreten, so daß dadurch eine Hülle und eine Fülle (Ausfüllung) derselben sich ausbildet, wovon die erstere mehr durch die Einwirkung des Erdodes, lettere vom eigenen Stabmagnetode bedingt wird;

m) unmagnetische und odisch nicht polare Körper in ihren Odlichtergüssen vom Erbode influencirt werden, während odisch polare Körper wie Magnete und menschliche Glieder gegen jenes mit eigener Kraft odische Selbstständigkeit zu behaupten streben;

n) das Magnetlicht dem Krystalllichte, und um so mehr noch dem Händelichte an Intensität nachsteht.

E. Die Elektricität.

Hier kommen wir auf ein reiches und glänzendes Feld odischer Lichterscheinungen. Die Elektricität weckt überall, wo sie in Bewegung geräth, odische Thätigkeit und dieß alsbald sehr lebhaft. Die Physik der kommenden Zeiten wird unermeßlich viel Arbeit, aber auch eine reichliche Ernte von Entdeckungen finden. Ich habe bis jezt nur auf der Oberfläche einige der hauptsächlichsten Thatsachen aufnehmen können, von denen ich das hier mittheilen will, was den menschlichen Leib einigermaßen angeht.

1) Erzeugung von Odlicht durch die Elektricität.

§. 2222. Jeder Körper, in welchem das gewöhnliche Gleichgewicht seiner natürlichen Elektricität gestört ist, hat in allen Versuchen mehr oder minder odische Bewegung und somit Odlichterscheinungen gezeigt. (Die Entdeckung hievon habe ich schon Dynamide §. 189 bekannt gemacht.) Man braucht bloß etwas Bernstein oder Siegellack in der Dunkelkammer ein klein wenig über den Rockärmel gleiten zu lassen, so bekommen sie einen Schein. So wie ich die Glasscheibe der Elektrifirmaschine in Umlauf seßte,

sahen Frau Cecilie Bauer (47), Frau Johanna Anschütz (106), Frau Kienesberger (154), Frl. Sophie Pauer (107), Zinkel (61. 217), Winter (“), Aßmannsdorfer (169 329 481), Reichel (26), Baron von Oberländer (21), Hr. Tirka (1o), Hochstetter (47), Friedrich Weidlich (13), Hr. Fernolendt (3o), Kotschy (31), den ganzen Conductor und alles, was damit zusammenhing, hellleuchtend werden. Dieß war aber nicht darum, weil das Metall an sich leuchtend war, noch darum, weil es stark geladen gewesen wäre; denn die einfache Metallleuchte wurde vielfach durch die elektrische Ladungsleuchte übertroffen, und diese fand auch dann statt, wenn die elektrische Ladung kaum ein paar Grade am Strohhalmelektrometer besaß; sondern Körper aller Art, auch nichtmetallische kamen in erhöhtes Leuchten, sobald sie elektrisirt wurden. Dahin gehört nun zunächst die Glasscheibe der Elektrisirmaschine, welche alle obgenannten Sensitiven, z. B. Friedrich Weidlich (65), Frl. Reichel, Azmannsdorfer, Zinkel (61. 863), Frau Cecilie Bauer(92) und Frl. Ernestine Anschütz (32) in röthliche feine Odgluth treten sahen, während sie den messingenen Conductor weißgrünlich fanden. Ja die ganze Elektrifirmaschine sammt ihrem großen Gestelle sah Frl. Zinkel (1827) weißleuchtend.

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§. 2223. Einen weiteren sprechenden Beweis gibt der Elektrophor ab. Reibendes und Geriebenes ist hier ganz metallfrei. Wenn ich einen Harzkuchen vor der Reibung vorzeigte, so fanden ihn fast alle Sensitive dunkel, so wie ich ihn aber mit dem Fuchspelze schlug, sahen sie ihn leuchtend werden. Hr. Medicinalrath Eckard (2) von Berlin, Ritter von Perger (") und Hr. Dr. Löw (42), die zu den schwächsten Sensitiven zählen, erkannten, als ich den Kuchen im Finstern mit dem Pelze geschlagen hatte, daß seine ganze Scheibe sichtbar wurde. - Hr. Dr. Köller (116), ebenfalls nur schwach sensitiv, sah das Harz schon deutlicher ins Leuchten gerathen, mit 11⁄2 Fuß hohem Scheine darüber; er erkannte eine am Plafond entstandene Helle so licht, als dieser Schein war. Frau Cecilie Bauer (4) sah den Kuchen mit jedem Pelzschlage an Leuchte zunehmen und dieß in dem Grade, daß darüber eine gelbe Flamme entstand, welche von der Seite angesehen bei größter Stärke auf Armlänge sich erhob, leckend wie ein brennendes Holzfeuer. Die Substanz des Kuchens wurde rothglühend, der Fuchspelz aber weißglühend, wie eine aus Millionen Fünkchen glitzernde Walze. Offenbar leuchtete jedes positiv elektrisch gewordene Härchen für sich und wurde einzeln wahrgenommen. Die Odflamme dauerte, nachdem ich aufgehört hatte, den Kuchen zu schlagen, nur die kurze Zeit von einigen Minuten und verschwand demnach ohne Vergleich früher als die elektrische Ladung. So sahen die Erscheinung Frau Baronin von Augustin (25), Frau von Littrow (), Kienesberger (15), Frl. von Weigelsberg (63), Frau Cecilie Bauer (148), Frl. Ernestine Anschüß (3o), Glaser (*), Sophie Pauer (20), Karhan (132), Reichel (25), Blahusch (55), Winter (43), Armida Geraldini (46), Martha Leopolder (105), Hr.

von Cevallos (“o. 5o), Hr. Dr. Goldberg (3o), Rabe (25), Dr. Natterer (14), Kailan ("), D. Tirka (7), Klein (177), Johann Klaiber ("), Schiller (116), Gustav Anschütz (93. 176), Frhr. von Oberländer; welche von der Flamme gelblichen Rauch bis zur Zimmerdecke aufsteigen und lehtern davon ganz in Dämmerlicht gerathen sahen; Hr. Dr. Fröhlich (31), der, obgleich schwächer sensitiv, doch die bergähnliche Lichtanhäufung auf dem Elektropher gewahrte; Hr. Eduard von Vivenot (7), Friedrich Weidlich (6) und Hr. Rabe (25), die die Röthe des Kuchens stark von dem weißlichen Lichte des Pelzes abstechend fanden; Hr. Hochstetter (48. 9), der in die Flamme blasend sie zerflackerte und belebte; Frl. Azmannsdorfer (426) und Frau Kowats (27), welche reichlich Odfunken mit aufsteigen sahen; Hr. Enter (107), welcher von der zugespitzten Kuchenflamme leuchtenden Rauch bis zur Zimmerdecke, gleich Frl. Boppe (4), aufsteigen und daselbst einen wie von Mondschein beleuchteten Fleck erzeugen sah; er gewahrte dann die Verbreitung dieses Rauches an dem ganzen Plafond hin, den er nach und nach so erleuchtete, daß Hr. Enter zu seiner Verwunderung das ganze Zimmer davon in Dämmerlicht gerathen sah. Mehrere Sensitive, unter andern Friedrich Bollmann (26. 86) sahen den metallenen Rand um den Harzkuchen herum vorzugsweise hellleuchtend. — Frau von Vivenet(2) und Hr. Prälat Frhr. von Schindler (78) verglichen den unter ihren Augen leuchtend gewordenen Elektrophor mit einer hellen Mondscheibe; Andere, wie Hr. Alois Zinkel (9) mit der Sonnenscheibe. Frau Anschüß (150) fand den Fuchsschwanz schnell nach dem Schlage einem leuchtenden Regen ähnlich, da ich ihn hängend vor ihre Augen brachte; sie erkannte jedes einzelne Härchen desselben weißglühend. Frl. Poppe (94. 95) fand den Kuchen gelb, die Fuchsschwanzhärchen weißgrau. Hr. Obrist Arroquia (“5. 1), Dr. Rabel (63. 86), Ritter von Siemianovski (75), Graf Ernst von Coronini ("), Frl. Zinkel (62) und Frhr. von Schindler (78. 79) sahen alle mehr und minder deutlich den Kuchen odglühend werden, flammenartige Leuchte anderthalb bis zwei Fuß hoch aussenden, Rauch darüber aufsteigen, der sich mit Funken gemengt zum Theil bis zur Zimmerdecke erhob und dort einen großen erhellten Fleck bildete; diese Flamme loverte jedoch nur kurze Zeit über dem Kuchen und verging nach wenigen Minuten, während die elektrische Ladung des Kuchens bekanntlich wochenlange anhält. Es wirkt demnach zu Erzeugung der Flamme nicht bloß die Elektricität, sondern es vergesellschaftet sich ihrem Effekte der der Reibung und verstärkt sie auf kurze Zeit so bedeutend, daß sie von manchen bis eine Elle hoch und so breit als der Kuchen ist, gesehen wird.

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§. 2224. Gehen wir zur Contact elektricität, und zwar bis auf ihre Anfangsstufen zurück, so sehen wir schon ein einfaches Zinkkupferelement odische Lichterscheinungen hervorbringen. Verschiedene quadratische Platten, welche aus zweien, nämlich einer kupfernen und einer zinkenen

bestanden, die ich hatte auf einander löthen lassen, von verschiedenen Größen, bis auf ein Quadratfuß Fläche, zeigte ich im Finstern der Frau Cecilie Bauer (124), Frl. Zinkel (747. 1814), Beyer (206), Poppe (89), Hrn. Dr. Löw (136), Dr. Machold (92) Enter (105), Klein (178), alle sahen die Zinkseite leuchtend, die Kupferseite entweder kaum oder meist gar nicht, sie erschien ihnen völlig lichtlos, letterer erkannte sie dunkelgrünlich. Frl. Poppe und Hr. Dr. Löw erkannten dieß so stark, daß sie eine solche Platte, vertikal auf einem Tische aufgestellt, in dessen Spalte sie eingeklemmt war, von der Zinkseite aus einen so hellen Schein auf den Tisch werfen sahen, daß ein hinein gehaltener Finger einen merkbaren Schatten darin hervorbrachte. Frl. Zinkel (862) fah eine solche einen Quadratfuß große Platte öfters in Menstruen mit großer Deutlichkeit. Sie erkannte Odgluth durch die ganze Platte hindurch und mit solcher Helle, daß sie genau das Kupfer für röthlich, und den Zink für graulich leuchtend erklären konnte. Sie sah über die ganze Zinkfläche einen grauen Duft schweben, über der Kupferfläche aber gewahrte sie nichts. Rings am Rande herum beobachtete sie eine federkieldicke Lichtausströmung, die gegen die eine Seite mehr röthlich, gegen die andere mehr graulich gefärbt aussah.

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Ein einzelnes Smeesches Element wurde von Johann Klaiber (32) und mehreren anderen bei jeder Gelegenheit leuchtend in der sauren Flüssigkeit, darüber eine helle Wolke aufsteigend, Rauch sich erhebend, Funken darin umherschwärmend, gesehen. Frl. Poppe (1) sah das Element beim Einsenken in saures Wasser, Dampf über der Flüssigkeit entwickeln und die Verbindungsdrähte, als ich sie vereinigte', leuchtend werden, den positiven vom Silber her weit heller, als den negativen vom Zinke. — Hr. Kotschy (21. 82) sah hellen Dunst aus der schwefelsauren Flüssigkeit aufsteigen, wolkig empor quellen, mit Funken untermengt; die Polardrähte erkannte er schwach und nur dann deutlich leuchtend, wenn er sie etwas in Bewegung setzte. Hr. Dr. Löw (13) erkannte ähnliches, den Draht vom Silberpole heller als den vom Zinkpole. Friedrich Weidlich (66. 111) gewahrte Rauch, Funken, glühende Schließdrähte, leuchtende Umhüllung derselben von Daumendice, vom positiven Silberpole zum negativen Kupfer strömend; lauter Merkmale, in denen sämmtliche Beobachter übereinstimmen. - Frl. Zinkel (7) sah neben diesen Erscheinungen noch das Rheophorstück vom Silberpole her, also das positive in hellerer Leuchte als das vom Zinkpole, das nur schwach leuchtete; ja fie sah jenes noch ein gut Stück über den Kreuzungspunkt beider Drähte hinaus odglühen, was bei diesem nicht der Fall war. Die Drähte kamen ihr vor wie feurige Röhren; in der That ließ sich dieß leicht erklären; die Drähte waren mit schwarzgrüner Seide umsponnen. Schon bei andern Gelegenheiten hatte Frl. Zinkel (937) die Beobachtung ausgesprochen, daß sie Durchfichtigkeit und Odgluth der Drähte nicht wahrzunehmen vermochte, wenn sic

mit dunkler Seide dicht übersponnen waren, sondern dann nur die leuchtende Dunsthülle um sie her gewahren konnte. In diesem Falle nun bildete der lichtlose Draht in der Mitte des Lichtwinkels eine scheinbare dunkle Höhle, und gab ihm das Ansehen einer leuchtenden Röhre.

§. 2225. Vereinigte ich mehrere Elemente zu einer hydroelektrischen Kette, so wiederholten sich diese Lichterscheinungen in verstärkter mannigfaltiger Weisse. Friedrich Weidlich ('') zeigte ich eine Volta’sche Zinkfupfersäule von 40 Paaren, deren Kupferplatten tellerförmig nach Meißner waren. Er sah diese (negativen) Tellerränder alle blau beflammt; oben auf der Kathode eine handhohe Flamme, die Polardrähte schon vor der Vereinigung odglühend, durchsichtig, an der Spiße Flämmchen ausfendend, nach der Vereinigung mit daumendicker Leuchte umflossen; wenn man mit einem Finger über sämmtliche Teller hinauffuhr, wurden die Berührungsstellen alle heller, wie wenn man mit einem Zündhölzchen daran hinaufgefahren wäre. -Hr. Gustav Anschütz (179) sah aus einer sechspaarigen Smee'schen Säule leuchtende Wolken aufsteigen, die sie gänzlich einhüllten. Alle Polar- und Verbindungsdrähte gewahrte er erglühend. Der Frl. Zinkel (6) zeigte ich eine sechspaarige Smee'sche Säule im Finstern; sie sah die Flüssigkeit in starker Odgluth, darüber stieg reichlicher Dorauch auf; die Elemente alle glühten und der Rheophor war mit leuchtendem Odwickel umgeben. Dessen vom Silber ausgehende Hälfte war die heller leuchtende, also die positive lichter. Den Odwickel sah sie in schlangenförmig strömender Bewegung um den Draht herumrollen, stark federkieldick, und zwar vom positiven Silber zum negativen Zinke, hinziehend, von der Rechten zur Linken gerichtet.

§. 2226. Dieselbe Säule sah Frau Cecilie Bauer (57) stark obrauchend, den Polartraht obglühend, mit Odwickel umhüllt, die Flüssigkeit leuchtend, und die Elemente farbig wie Regenbogen, drückte sie sich aus. Wir werden sogleich sehen, welche nähere besondere Bewandtniß es damit hat.

§. 2227. Später, da sie in Menstruen bei vorzüglich guter Sehkraft war, wiederholte ich mit Frl. Zinkel (401, 419, 557) in verschiedenen Tagen denselben Versuch. Sie sah nun die saure Flüssigkeit sammt den Gläsern, worin sie sprudelten, silberweiß werden, über und um die sechspaarige Young-Smee'sche Säule eine weißleuchtende Nebelwolke sich bilden, die sich über den Tisch ausbreitete. Dieß war offenbar die Wirkung der heftigen chemischen Aktion in der Flüssigkeit. Die Polardrähte waren. durchsichtig und edglühend geworden, mit Lichtwickel (fiehe §. 2255) umfangen, vom Silberpole zum Zinkpole, also vom elektropositiven zum negativen strömend, obenüber von rechts nach links gewunden, also vom Silberpole ausgehend schraubenlinks. Diejenige Drahthälfte, die vom positiven Silberpole ausging, war rothleuchtend, die vom Zinkpole ausgehende blauleuchtend.

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v. Reichenbach, der sensitive Mensch. 11.

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