Herrschergestalten bei Shakespeare: untersucht vor dem Hintergrund zeitgenössischer Vorstellungen vom HerrscheridealNiemeyer, 1999 - 299 Seiten Shakespeares Bühnenwelt ist zutiefst herrschaftlich geprägt. Wie ein goldenes Band durchzieht all seine Stücke die Gegenwart von Königen, Herzögen, Caesaren, Prinzen und Dogen. Stets bildet eine Herrschaft jenen 'Schicksalsraum menschlicher Tragik', innerhalb dessen sich seine Bühnencharaktere bewegen. Wie aber sah dieses Herrscherbild aus? Welche Elemente bestimmten jene geistige Kulisse, vor der Shakespeare seine Herrscher Gestalt annehmen lassen konnte? Dieser Frage nähert sich die Studie zunächst über eine Betrachtung der zeitgenössischen Herrscherporträtkunst, der Fürstenspiegel- und Höflingsbuchtradition, wie auch anderer, halbdramatischer Darstellungsformen der Zeit. Abgesehen von diesem für den Dramatiker Shakespeare so wertvollen Requisitenschatz ist gerade in England die juristische Fiktion von den 'Zwei Körpern des Königs' von größter Bedeutung für das zeitgenössische Herrscherverständnis. Sie wurde zur zentralen Quelle einer reichhaltigen und vielschichtigen Herrschaftsmetaphorik, die sich in allen Stücken Shakespeares aufspüren läßt und in der sich, wie gezeigt wird, ein zutiefst dualistisch geprägtes Herrscherbild manifestiert. Der Fürst ist göttlich und menschlich, ewig und endlich zugleich. Er ist Teil eines hierarchischen und gleichzeitig doch interdependenten Gefüges. Er ist geradezu mystisch verklärt und doch den politischen Realitäten unterworfen. Vor dem Hintergrund dieser ewigen und unlösbaren Spannung zwischen Idealität und Realität entsteht ein vielschichtiges, vielfältiges, ja zum Teil sogar widersprüchliches Herrscherbild, das sich einfachen Erklärungsmustern entzieht und in seiner spannungsvollen Dynamik bis heute fasziniert. |
Im Buch
Ergebnisse 1-3 von 62
... Bild des Schneckenhauses und er- gänzt durch das Bild der Auster - zeigt sich das Haus in den enigmatischen Reden des Fool zwar als Bürde , ohne die aber die Schnecke heimat- und vor allen Dingen schutzlos dem Untergang anheimgegeben ...
... Bild mit einer bereits unter- suchten Herrschaftsmetapher , wenn er von dem Schiffsjungen spricht , der im schlimmsten Sturm in seinem Ausguck Schlaf findet , der König / Steu- ermann dagegen in größter Stille keine Ruhe : " Uneasy lies ...
... Bild der Schnecke , die sich nicht von ihrem Haus trennen darf . Lear selbst will lediglich die Akzidenzien seiner Herrschaft wahren : Only we shall retain The name and all th'addition to a king ; the sway , Revenue , execution of the ...
Andere Ausgaben - Alle anzeigen
Herrschergestalten bei Shakespeare: Untersucht vor dem Hintergrund ... Renate Schruff Eingeschränkte Leseprobe - 2012 |