Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

Copie (nach einer Abschrift des 17. Jahrhunderts) im

Copiar. XLIII. f. 1 im K. Staats-Archiv zu Magdeburg.

Anm.: Die Unrichtigkeit der Datirung dieser Urkunde im Copiale ergiebt sich aus der Angabe der Regierungszeit des Königs, dem Kanzler und dem Ausstellungsort. Vgl. d. Regest. v. 17. April 963.

153) 23. April 961.

König Ottobeurkundet, mit seinem Vasallen (uassallus) Billing einen Gütertausch dergestalt getroffen zu haben, daß Letterer aus dem Königlichen Eigenthum die Marken Asundorf und Dornsteti, die auch Liubisici genannt werden, zusammengrenzen und im Hessengau (Haffigeuui) in der Grafschaft des Sigiuuridus liegen, mit allem Zubehör empfängt. Dagegen übergab der Vasall (miles) Billinc dem Könige zu dessen Eigenthum all sein Erbe in dem Orte, genannt Biscupstat und im Altgau (Altgeuui) in der Grafschaft des Grafen Uuillelmus gelegen, mit allem Zubehör, so daß jeder Theil über das Erhaltene frei verfügen darf. (S. R.)

Signum domni Ottonis serenissimi regis. (L. M.) Liutolf Cancellarius ad uicem Brunonis archicappellani recognoui et subscripsi (Cop. LVII. 2 a.). Data VIIII. Kalendas Magi Anno dominicae incarnationis DCCCCLXI. Indictione IIII. anno regni OTTONIS . .

Original wohlerhalten, abgesehen von den beiden legten Zeilen, welche anscheinend durch einen Schnitt verstümmelt sind und dem Siegel, welches fehlt, aber noch Spuren seines Vorhandenseins zurückgelassen hat, im StaatsArchiv zu Magdeburg.

ab extra von einer Hand saec. X-XII. de Bivora.

Gedruckt bei

Höfer, Erhard und v. Medem Zeitschr. f. Archivkunde II. 339.
Scheidt Origg. Guelph. IV. p. 559.

154) 23. April 961.

König Otto schenkt in der Hoffnung auf göttliche Wiedervergeltung zu seiner und des Reichs Wohlfahrt und zu seinem, seiner Gemahlin Aðalheið und seines Sohnes Otto Seelenheil dem heil. Morit zu Magadaburg den Zehnten, welchen die zu den Städten Magadaburg, Frasa, Barbogi und Caluo gehörenden Wenden (sclauani) zu zahlen haben und fordert zugleich alle die Wenden, welche in den genannten Städten ihre Zuflucht neh men müssen, auf, diesen Zehnten jährlich mit Pünktlichkeit zu entrichten. Signum domni ottonis inuictissimi regis (L. M.).

Liutulfus cancellarius ad uicem Brunonis archicapellani recognouit. (S. R.) (L. S.)

Data VIIII. Kalendas mai. Anno dominicae incarnationis DCCCCLXI. Indictione IIII. Anno uidelicet regni serenissimi regis Ottonis XXVI. Actum Vuolohusun in Christi nomine amen.

Original mit gut erhaltenem Siegel im Königl. Geh. Staats-Archiv in

Berlin.

Ab extra von einer Handschrift des 12. (13.?) Jahrhunderts: De decimis Sclauorum In magadaburg, Frosa, ciuitate Barbogi. Calua. Gedruckt bei

Leuber Stap. Saxon. §. 1598.

Gerden, C. D. Brand. VII. p. 8-9 (nicht nach dem Original

und mit dem Ausstellungsort Ordorf).

Lünig Reichs-Archiv X. B., p. 343.

Leibniz Ann. imp. III. 68.

155) 23. April 961.

König Otto schenkt zu seinem und seines Reiches Heil und seinem, seiner Gemahlin Adelheid und seines gleichnamigen Sohnes Otto Seelenheil, zur Dotirung der zu Ehren der heil. Märtyrer Moriz, Valentin, Agapitus und Abundius geweihten Kirche (cryptae) in Magdeburg den, mit Ausnahme des dem Bischofe von Halberstadt gebührenden Theiles, ganzen Zehnten, der zur Stadt (urbem) Magdeburg gehört und von Deutschen (Thevtoni) und Wenden entrichtet wird, ferner auch den zu den Städten (civitates) Frosa, Barbie und Calva gehörenden Deutschen und Slaven-Zehnten, ausgenommen jedoch den obigen (Halberstädtischen) Antheil in den Burgwarden von Magdeburg (Magdeburgo burgowarde), Frohse (Froseri), Barby (Barbugeri) und Calbe (Calveri), den übrigen Theil aber so, wie Erzbischof Wilhelm von Mainz ihn in seiner (des Königs) Gegenwart bestimmt und abgegrenzt hat (determinavit).

Datum IX Kalendas Maii, Anno dominicae Incarnationis DCCCCLXI Indictione IV. Anno vero Regni Serenissimi Domni Ottonis XXVI. Actum Walahusen in Dei nomine amen.

Signum domni Ottonis inuictissimi Regis. Liudolphus Cancellarius ad uicem Brunonis Archicapellani recognoui.

Copie im Staats-Archiv zu Magdeburg im Cop. LVII. f. 19b.
Gedruckt bei

Schillingt Antiqq. archiep. Magdeb. p. 38, 39.

Leudfeld Antiqq. Kelbr. Beichlingg. Alstedd. p. 333, 334.
Haeveder Beschr. von Calbe, Aken 2c. p. 5.

Lünig Reichs-Archiv X. B. p. 6.

Anm. Diese Urkunde, welche eine Ausnahme-Bestimmung (in Betreff des Bischofs von Halberstadt) enthält, ist doch wohl die eigentlich für die Folge gelten sollende und erst auf Einspruch des Bischofs von Halberstadt ausgefertigt, wahrscheinlich einige Monate oder Jahr und Tag später, aber zurückdatirt und mit dem Datum der ursprünglichen Urkunde versehen.

156) 25. Juli 961.

König Otto schenkt, im Begriff nach Italien zu gehen, zum Besten und zur Wohlfahrt seines Reiches, seiner Gemahlin, der Königin Adelheid, und seines Sohnes Otto, auf Rath und Antrieb Wilhelms, Erzbischofs zu Mainz, dem von ihm zu bauen beabsichtigten (quod nos construere volumus) Kloster in der Stadt (civitate) Magdeburg zu Ehren des heil. Apostelfürsten Peter und der heil. Märtyrer Moriß und Innocenz, die Stadt (urbem) Sputinesburg, die Wichart zu Lehn hat, im Gau Nudiczi gelegen, und zwar ganz mit allem Zubehör an Land und Leuten, auch endlich alle Lehne, die sonst noch seine Vasallen (fideles nostri) in demselben Burgwarde haben.

Datum VIII. Kalendas Augusti Anno Dominicae Incarnationis DCCCCLXI. Indictione IV. Anno Regni Domni Ottonis Serenissimi Regis XXVI. Actum Ordorf feliciter. Signum Domni Ottonis Magni et inuictissimi Regis.

Liudolfus Cancellarius ad uicem Brunonis Archicapellani notauit.
Gedruckt bei

Schillingt Antiqq. Magdeb. p. 39, 40.

Copie im Staats-Archiv zu Magdeburg in Cop. LVII. f. 6b.

157) 29. Juli 961.

König Otto schenkt zum Seelenheil seines Vaters, König Heinrichs, und zur Wohlfahrt seiner Mutter (domne matris), Königin Mathilda, des Reichs, seiner Gemahlin Adalheid und seines Sohnes Otto, welcher im ersten Jahre seines Königthums steht, auf Antrieb des Erzbischofs Vuillihelm von Mainz die ganze Gegend und den Gau Neletice mit allen dorther kommenden Einkünften und Nußungen, nämlich die Stadt (vrbem) Giuicansten mit ihrer Saline und die übrigen Städte mit allem Zubehör an salzigen und nicht-salzigen Gewässern, Ländereien, deutschen und wendischen Hörigen (mancipiis theutonicis et sclauanicis), das Gut (predium), welches Vuichart in Lehnsbesiz hat, die Stadt Zputinesburg im Gau Nudzizi mit Allem, was Jener selbst zu Lehen hat, und auf Bitten seiner Mutter, der Königin Mathilda, ferner das Gut (predium), welches Huodo zu Lehen trägt in dem Helmungouui in der Grafschaft Willihelms in Breitinga und

Bernhardesrotha mit allem Zubehör und das Gut, welches Graf Ad albert (Adalberdus) zu Lehen trägt, in seiner eigenen Grafschaft im Gau Northuringorum gelegen, mit den Orten Tununsteti, Flagtungun, Vuazzeresdal, Adinga, mit allem Zubehör. - Alle diese Besizungen schenkt Otto zum Unterhalt der Cleriker und Klosterbrüder der Kirche des heil. Peter und der heil. Morik, Innocenz und der übrigen Heiligen in Magadaburg mit der Bestimmung, daß der Abt des Klosters darüber freie Verfügung habe.

Signum domni Ottonis inuictissimi regis. (L. M.) Liudulfus cancellarius ad uicem brunonis archicappellani recognouit et subscripsit (L. S.) data IIII Kalendas augusti. Anno dominicae Incarnationis DCCCCLXI Indictione IIII. Anno videlicet regni serenissimi regis ottonis XXVI. Actum ordorp in christi nomine feliciter amen.

Original, dessen Siegel nicht mehr vorhanden ist und ohne Recognitionszeichen, im Königl. Geh. Staats-Archiv in Berlin.

Gedruckt bei

Schillingt Antiqq. Magdeb. p. 41, 42.

Leuber stap. Saxon. §. 1187.

Riedel C. D. Brand. A. XVII. p. 421, 422 (nach dem Orig.).

158) 29. Juli 961.

König Otto schenkt zu seinem Seelenheil und zur Verminderung (pro minuendis) seiner Sünden und zum Heil seiner Gemahlin und seines Sohnes (prolis) und zur Sicherheit seines Reiches, dem h. Moriß und Innocenz an dem Orte Magadaburg, wo die Körper jener Heiligen ruhen, in folgenden Gegenden und Städten den Zehnten von den Früchten und allen Nußungen (utilitatibus), von denen die Christen und die, welche durch Gottes Gnade zu Christen gemacht worden den Zehnten geben sollen (ex quibus [utilitatibus] christiani decimam dare uidentur et ipsi persoluere debent quandocunque per dei gratiam christiani effecti fuerint): in Neletici, wo die Stadt Giebichenstein (civitas ginicansten), in einer andern Gegend Neletici, wo die Stadt Wurzen (vurcine) liegt, in Quezizi, wo die Stadt Eilenburg (ilburg) liegt, in Siusili, wo die Stadt Holin (holin) liegt, Zitici, wo die Stadt Zörbig (Zurbici) liegt, in Nudzizi, wo die Stadt Wettin (vitin) liegt und in den Städten Löbegün (Liubuhun) und Zputinesburg, Loponoh, Trebniß (Trebonici), Brandenburg (brandanburg). Ferner soll derselbe Moriß den Zehnten von allen Abgaben (censu) und Erwerbungen, welche ein Graf oder sonst Jemand mit königlicher Gewalt in Lufici, Selpoli, Chozimi macht.

Signum domni ottonis (L. M.) inuictissimi regis.

Liutulfus cancellarius ad vicem brunonis archicappellani recognouit et subscripsit.

Data IIII. Kalendas Augusti. Anno dominicae Incarnationis DCCCCLXI. Indictione IIII. Anno videlicet regni serenissimi regis Ottonis XXVI. Actum ordorp, in christi nomine feliciter amen.

Mit Zuhilfenahme des alten Copiariums Ia. f. 50a. im Königl. StaatsArchiv, regestirt nach dem Druck bei:

Leuber, Stap. Sax. §. 1599.

159) 961.

König Otto bestätigt auf Bitten Bernhards, Bischofs zu Halberstadt, die Stiftung eines Jungfrauenklosters in dem Dorfe Hadmersleben (Hathumarsleu), von dessen väterlichem Erbe, die Einsetzung von Bernhards Nichte (neptem) Gundrada zur Aebtissin dieses Klosters und die Ueberweisung des Zehnten der Dörfer Hadmersleben, Heteborn (Hitteborn) und Daldorf (Delthorpp) an dasselbe und stellt es auf Bitten seiner Großmutter Ma= thilde (machtilde), seiner Mutter Adelheid (Adelheithe), seines Bruders Erzbischof Wilhelm und des Erzbischofs Adaldag, und auf Geheiß seines Vaters Kaisers Otto unter die Aufsicht des Bisthums Halberstadt mit Bestätigung aller von diesem oder von andern Getreuen dieser Stiftung freiwillig oder bittweise gemachten Schenkungen (que . . . collacione, seu per precaria iuste tradita sunt). Endlich befreit er die Liten (litos) und Colonen und alle zum Kloster gehörigen Leute von jeglicher Gewalt der Vögte oder richterlicher Personen und ertheilt den Klosterjungfrauen das Recht, mit Bewilligung des Bischofs von Halberstadt aus ihrer Mitte ihre Aebtissin zu wählen.

Signum domni Ottonis (L. M.) serenissimi regis. Liudolfus cancellarius ad vicem Wilhelmi archic appellani recognoui.

Actum anno dominice incarnationis DCCCCLXI. domni vero piissimi regis Ottonis 1. Indictione III. Actum Wala huson feliciter Amen. Copie aus den lezten Jahren des 15. Jahrh. im Staats-Archiv zu Magdeburg. s. r. Kl. Hadmersleben Nr. 1.

Gedruckt bei

Leudfeld Antiqq. Halberst. p. 644-645.

Anm. Die Urkunde ist wegen des Dorfes Hadmersleben berücksichtigt.

160) 961.

König Otto bestätigt dem Kloster Gernrode die Schenkung des Markgrafen Gero und seines Sohnes Siegfried über gewisse Erbgüter, worunter auch Egeln (Egulon), Alsleben, Neu-Alsleben und Nienburg. (L. S.)

« ZurückWeiter »