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114) 30. März 947.

König Otto schenkt dem heil. Peter, Jnnocenz und Moriß zu Magdeburg zum Unterhalt (ad stipendia) der Brüder daselbst die ehemals dem St. Wiprechtskloster zu Hersfeld (heroluesfeld) gehörigen und von dem Abt Hagano eingetauschten Besitzungen zu Vurmareslewa und die daselbst erbaute Kirche im Hosgau (hoscouue) und eine andere Kirche zu Wiederstedt (Widerstete) mit allen dazu gehörigen Zehnten nördlich vom Wuldesbach (?) und erhielt dafür Hagano, Abt von Hersfeld Güter (predium) in Ostfranken in den Dörfern Buochuurdia, Rizestat, Karoldesbach', Suuarzacha, Stilaha und in Westfranken in Erlebach, Bomares (husen), Suliburg, Enzbach, Hurnaffa, in Thüringen huochtricheshus, Anglendorph, Amalungesdorph, Stuchesfurt.

Signum domni Ottonis inuictissimi Regis. Brun Cancellarius ad vicem fridurici Archicapellani recognoui.

Data III. Kalendas Aprilis Anno incarnationis dominice DCCCCXLVII. Indictionis VI. Anno domni Ottonis XIII.

Actum in Magedaburg.

Copie im Königl. Staats-Archiv zu Magdeburg in Cop. LVII. f 5. Im Cod. S. Mauritii in Bernburg, jedoch mit mehreren offenbar verdorbenen Stellen und schlechterem Tert als oben.

Gedruckt bei

Leuber Stap. Saxon. §. 1594.

v. Heinemann C. D. Anhalt. I. p. 15, 16 (nach dem Original) in Dresden; ein 2. Original im Königl. Geh. Staats-Archiv zu Berlin hat das Jahr 946 (s. oben), ist jedoch nach Wattenbach (Grossfeld de orig. archiep. Magdeb. p. 62) und v. Heinemann 1. c. entschieden unächt.

Lünig Reichs-Archiv X. 2, p. 341.

115) 7. Juni 947.

,,Otto Magnus Romanorum Imperator Semper Augustus" bekundet, daß vor seiner kaiserlichen Majestät die trefflichen (egregii) getreuen und gestrengen Neichs-Unterthanen, die Sachsen, erklärt haben, in Gottes Frieden eine Stadt zu erbauen mit kaiserlicher Genehmigung und hier wohnen zu wollen, mit der Bitte, dieselbe mit Freiheiten und Vorrechten zu begaben. In Erwägung ihrer Anhänglichkeit an den christlichen Glauben und die unermüdlichen treuen Dienste, die sie ihm jezt leisten und vorher der Römischen Kirche geleistet,

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giebt er mit Wissen seines heiligsten Vaters, des Pabstes Martin und mit Rath der Reichsfürsten, sowie mit Zustimmung des Landes seinen geliebten Sachsen die Genehmigung, eine Stadt zu erbauen und zu befestigen und in ihr das Jus municipale einzuführen, wie es von Altersher gegolten hat. Er verleihe diesen seinen Getreuen in gedachter Stadt den ewigen Frieden und sollen sie sich zum Nußen und Frommen derselben aller Gnade und Freiheit bedienen, wie Constantin und Carl sie den trefflichen Sachsen und ihrer Provinz gegeben habe. Ferner sollen sie für immer kaiserfrei sein (liberos a nobis et nostris successoribus) dergestalt, daß die Stadt und ihre Bewohner auf ewige Zeiten reichsfrei sein sollen, so lange sie sich ihre Freiheit bewahren. Außerdem soll diese Stadt, die Magdeburg (Maydeburgum) genannt werde, frei sein, dergeftalt, daß alles, was die Vorsteher (prefecti) derselben mit Rath der Hervorragendsten und Klügsten in der Stadt und mit Zustimmung des Volkes zu Nuß, Frommen und zur Ehre der Stadt beschlossen haben, für immer unverbrüchlich gehalten werden und gelten solle; so, als ob es ein Reichsgeseß wäre und ein folches Plebiscitum solle, wenn es Jahr und Tag gegolten habe, beständige Rechtskraft haben, wenn die Stadt es wolle. Ist dies aber geschehen, so sollen solche Statuten die Kraft des geschriebenen Rechtes haben, vorausgeseßt, daß sie nicht gegen das bestehende Recht und den christlichen Glauben verstoßen. Daher befehle er aus kaiserlicher Machtvollkommenheit allen seinen Fürsten und ReichsUnterthanen, Herren, Rittern (Equitibus auratis), Dienstmannen und allen Beamten, geistlich und weltlich, die Stadt Maydeburg und ihre Einwohner in den ihnen verliehenen Rechten und Freiheiten, nicht zu hindern oder sie zu beschweren durch Gewalt, Steuern und Krieg. Ferner gebe er ihnen die Macht, dominandi jure municipali; Niemand dürfe hierwider handeln und solle, wenn dies geschieht, der Stadt und ihren Bewohnern Schadloshaltung zu Theil werSodann verleihe er der Stadt und ihren Bewohnern das hochheilige Recht und Gerechtigkeit, daß sie als wahren Vormund den Römischen Kaiser und die Kurfürsten, geistlich und weltlich, um sie beim Heerschilde zu vertreten zu allem Nuß und Frommen haben sollen. Dies alles bestätige er nun mit Zustimmung des heiligen Römischen Reiches, das heißt, der päpstlichen Macht und der Reichsfürsten und nach dem Willen des Landes und bekräftige es mit dem angehängten Siegel seiner kaiserlichen Majestät.

den.

Datum a natiuitate Christi Anno noningentesimo quadragesimo septimo, Imperii nostri anno secundo, die septima mensis Junii eo loco, ubi nunc Civitas Maydeburg situata est.

Copie aus dem Ende des 16. oder Anfang des 17. Jahrhunderts in den Acten S. R. Erzstift Magdeburg. II. 43 ad f. im Königl. Staats-Archiv zu Magdeburg. Von dieser Urkunde existirt in demselben Fascikel eine deutsche Ueberseßung, welche die Jahrzahl 999 giebt.

Dreisteste Fälschung von Seiten der Stadt Magdeburg, um sich der Botmäßigkeit der Erzbischöfe zu entziehen und zur Reichsfreiheit zu gelangen. Zur Charakteristik ist die Urkunde in ihrer ganzen Ausdehnung wiedergegeben worden. Andere dergleichen Fälschungen hat selbst das Magdeburger SchöppenCollegium vidimirt und zum Druck gegeben, was man indessen bei der obigen Urkunde und der von 978 nicht gewagt hat.

116) 12. Juni 947.

Jm königlichen Palast zu Magdeburg verleiht König Otto dem Stift S. Gallen für das den nach Italien Reisenden bequem gelegene Norschach Marktund Münzrecht.

Signum domni Ottonis inuictissimi regis. Brun Cancellarius ad uicem fridurici Archicapellani recognoui.

Data II. Idus Junii anno incarnationis dominicae DCCCCXLVII. Indictione VI. Anno regni domni Ottonis XIII. Actum Mageda burch palatio regio feliciter Amen.

Gedruckt bei

Neugart Cod. dipl. Alemann. I. p. 593.

117) 947.

Königin Edgid starb und wurde in der Stadt Magdeburg begraben.
Chron. Halberstad. ed Schatz p. 13.

118) 947.

Die Königin Edgid stirbt und wird unter großer Trauer des Königs und aller der Seinigen in Magdeburg (Magedeburg) bestattet.

Contin, Regin. in Mon. Germ. I. p. 620.

cfr. Chron. Halberstad. ap. Leibniz Scr. Brunsv. II. p. 115.

119) 9. Juli (947).

Beiseßung des Leichnams der Königin Editha (in Magdeburg).
S. Necrolog Magdeb. de 1325-53 in den Neuen Mitth. X. 2, p. 266.

120) 1. October 949 (948).

König Otto stellt dem Bisthum Brandenburg einen Stiftungs- und Bewidmungsbrief aus und bestimmt unter andern, daß zu demselben

die Städte (civitates) Pricer vi und Ezeri gehören,

der Sprengel des Bisthums die Provinzen Moraciani, Ciervisti, Ploni, Zpriauuani, Heveldun, Vuucri, Riaciani, Zamzici, Dassia und Lusici umfassen,

die Grenze des Bisthums nach Osten hin bis zur Oder, nach Westen und Süden bis zur Elbe (Albia), nach Norden bis zu den Grenzen der obigen Provinzen Vuucri, Riaciani und Dassia reichen.

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das Bisthum den Zehnt von allen obigen Provinzen haben solle, ausgenommen von den Städten (civitatum) Bidrizi, Guntmiri, Pechovi, Mo= krianici, Burg, Grabo und Ciertuvi und den dazu gehörigen Dörfern, welcher Zehnt mit Genehmigung des ernannten Bischofs Thietmar den Mönchen im Kloster (monasterio) Magdeburg (Magadaburg), welches er, (der König), zu Ehren des heil. Morig und heil. Innocenz erbaut hat (constructa) zum Geschenk gemacht ist, doch sollen dem Brandenburgischen Bischof vom Abt des Magdeburgischen Klosters in jedem Jahre zur Zeit der Predigt (predecationis) und Bestätigung (confirmationis) in den drei Orten Bidrici, Burg und Mocranici der Dienst geleistet werden (seruitium impendi), in jedem derselben 3 medones und 2 cervisae, 6 Scheffel Weizen 2 junge Schweine, 2 Gänse, 10 Hennen, auch 6 Frissingi und 6 Wagen von der Ernte zum Pferdefutter.

Signum domni Ottonis serenissimi regis. Brun cancellarius ad uicem Fridurici archicappellani recognoui.

Data Kalendas Octobris anno incarnationis domini nostri Jhesu Christi DCCCCXLVIIII. indictione VI. anno vero regni domni Ottonis inuictissimi regis XIII. Actum Magadaburg in Dei nomine feliciter. Amen.

Gebrudt bei

Riedel C. D. Brandenb. A. VIII. p. 91-92 nach dem wohlerhaltenen Original im Domcapit. Archiv zu Brandenburg.

Rosegarten Cod. Pomer. dipl. I. p. 19 auch nach dem Original, jedoch mit einigen Abweichungen von Riedel.

Mecklenb. Urkundenbuch I. p. 18, 19.

Lünig Deutsches Reichs-Archiv XVII. 2, 1.

Thorschmidt Antt. Plocc. p. 43.

Schröder Papist. Meckl. p. 121.

v. Ludewig Rell. manuscr. II. p. 395 (sine anno).

Büsching Magazin XIII. p. 420.

Edart hist. geneal. P. S. p. 129.

Gerden Brandenb. Stiftshift. p. 335.

Buchholz Gesch. der Churmark Brandenb. I. p. 420.

v. Heinemann C. D. Anhalt. I. p. 16, 17 (nach dem Original). Breslau dipl. centum. p. 7, 8 (desgl.).

121) 949.

Das Haupt des h. Märtyrers Justin wird von Magdeburg (Magathaburg) nach Corvey transferirt.

Ann. Corbej. in M. G. III. p. 4.

122) 950.

Nach dem Ableben des Rihgowo, Bischofs von Worms, folgt demselben Anno, der erste Abt zu St. Moriz in Magdeburg und diesem als Abt Oth win.

Ann. Magdeb. a. h. a. ibid. XVI. p. 144.

123) (950-954).

Othwin war der zweite Abt des Klosters in Magdeburg. Er wurde darauf Bischof zu Hildesheim.

S. Gesta abb. Bergg. ed. Holstein in den Magdeb. Gesch.-Bl. V. S. 370,
Ann. Saxo ad a. 984 in M. G. VIII. p. 633.

Anm. Othwin war von 954-984 Bischof zu Hildesheim.

124) S. D. (c. 950 ff.)

Nach dem Tode des (Markgrafen) Gero erhielt Bischof Bernhard (von Halberstadt) vom Kaiser Otto den Hof Geros in Magdeburg nebst der darin gebauten Kirche S. Cyriaci und allen Kirchen und Gebäuden auf Lebenszeit. Dafür trat der Bischof aber sein Zehntrecht in den drei Dörfern Osulphstide, Aiandorp und Nortammensleben zu Gunsten der Magdeburgischen Kirche ab, doch so, daß der Zehnt nach seinem Tode wieder an das Stift Halberstadt fallen solle. Indeß behielt nach seinem Tode, obschon die Sache vom Kaiser und vom Bischof verbrieft war, das Hochstift Halberstadt weder den Hof, noch empfing es den Zehnten zurück. Obiger Bischof gründete auch das Jungfrauen-Kloster zu Hathemersleben u. s. w.

S. Ann. Halberst. ap. Leibnitz Scr. Brunsv. II. p. 115, 116.

125) 29. April 952..

In Magdeburg (Magdeburg) stellt König Otto die Urkunde über die dem Kloster Helmstedt mit Bewilligung des Bischofs Bernhard von Halberstadt gemachte Schenkung von Helmstedt, Bassalo, den beiden Seedorf und Wormstedt aus.

Signum Domni Ottonis Serenissimi Regis. Ludolfus Cancellarius ad uicem Brunonis archicapellani recognovi.

Data III. Kalendas Majas (sic!) Anno incarnationis Dominicae

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