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829) 7. August 1096.

Hartwig (Herthwigus), Erzbischof zu Magdeburg, weiht in Assistenz der Bischöfe Albuin (Albuwino) von Merseburg, Walraf (Walrabano) von Zeiß und Ezelin von Havelberg das Kloster Pegau, in Gegenwart seines Begründers, Wiprechts d. J. von Groitsch.

Ann. Pegav. in M. G. XVI. p. 245.

830) 1096

wird Bernhard II., Abt zu Kloster Berge, vom Erzbischofe wegen des Verfalls des Klosterlebens dortselbst und seiner begangenen Veruntreuungen halber des Amtes entsegt.

S. Gesta abb. Bergg. herausg. von Holstein in den Magdeb. Geschichtsblättern V. S. 376.

831) 1096.

Herrand, Bischof von Halberstadt, seßte auf Bitten der Adelheid, seiner Nichte (neptis sue) und deren Söhne Wedekind, Bodo, Bernhard, Gunzelin nach Entfernung der Eleriker Mönche aus Ilsenburg (ex Ilsedeburgensi cenobio) in das Kloster Hillersleben; den Prior Alberich (Alvericus) nahm er ebenfalls aus demselben Kloster. Auch verlieh er in dem dabeiliegenden Dorfe dem Kloster den Zehnten und die Seelsorge (d. h. zugleich das Patronatrecht). S. Chron. mon. Hildesl. bei Riedel C. D. Brand. D. p. 293.

832) (c. 1096).

Den Bischof Hezilo von Havelberg ordinirte der eilfte (neunte) Erzbischof von Magdeburg, Hartwig.

S. Chron. Havelberg. bei Riedel C. D. Brand. D. p. 290.

833) 1096 - 1098

war die Abtswürde im Kloster Berge vacant.

S. Gesta abb. Bergg. herausg. von Holstein in den Magdeb. Geschichts. blättern V. S. 376.

834) 1097.

In der 5. Indiction zur Zeit des Erzbischofs Hartwig und während das Kloster Berge eines Abts entbehrte, wurde ein Inventarium des Kirchenschazes daselbst aufgenommen und waren vorhanden 5 goldene Kreuze mit den dazu gehörigen versilberten Stäben, eine vergoldete Kapsel für ein Crucifix, ein

Kreuz des Wenden Constantin, 4 vergoldete Bücher, 2 versilberte, 4 versilberte Schreine, 3 goldene Kelche mit Patenen und eine goldene Röhre, 5 silberne Kelche mit Patenen, 2 silberne Weihrauchfässer und ein krystallener Kelch mit goldenem Fuße.

S. Gesta abb. Bergg. herausg. von Holstein in den Magdeb. Geschichtsblättern V. S. 376.

835) 1098-1113

wurde Hildebold, der dreizehnte (zehnte) Abt des Klosters Berge, bisher im Kloster Hirschau, vom Erzbischofe Hartwig (von Magdeburg) dort eingesezt behufs der Reformirung des Klosters, in das er die Hirschauer Observanz nach der Regel von Clugny einführte. In Folge dessen wurde auch die sonst am 9. August jährlich zum Gedächtniß der einstigen Verseßung der Klosterbrüder von dem Convent barfuß angestellte Procession abgeschafft.

S. Gesta abb. Bergg. herausg. von Holstein in den Magdeb. Geschichtsblättern V. S. 376, 377.

836) 9. November 1099.

Hartwig (Harthuigus), Erzbischof von Magdeburg, ist Zeuge in einer Urkunde, durch die Johann, Bischof von Speier, sein Episcopalrecht über Kirchheim und Asbach an Euno, Bischof von Worms, gegen die Letterem zustehenden Rechte in Sinsheim und in Rohrbach abtritt.

Factum est Moguncie V. Idus Novembris Anno Dominice Incarnationis MXCVIIII. Indictione VI. Anno Imperii Heinrici tertii Imperatoris Augusti. Gedruckt bei

Würdtwein Subs. dipl. IV. p. 329-330.

837) 1099.

In Magdeburg (d. h. im Kloster Berge) wurde Hildibold zum Abte geweiht, welcher daselbst den Orden von Hirschau einführte.

Ann. Saxo in M. G. VIII. p. 732.

Als Bernhard der Jüngere freiwillig die Würde eines Abtes im Kloster Berge niederlegte (sponte regimen dimittente Bernhardo juniore abbate S. Johannis Baptistae), sette er zu seinem Nachfolger ein Hildebold aus dem Kloster Hirschau, durch den er im Kloster Berge eine Reform einführen ließ. Chron. Magd. bei Meibom S. R. G. II. p. 320.

838) (1099 ff.)

Zu Zeiten des Abts Hildebold (von Kloster Berge) kam es ab, daß die Mönche des Klosters Berge ihre Processionen abhielten, welche sie jedesmal am 9. August (V. Id. Augusti) oder der Vigilie S. Laurentii zum Andenken an den Tag ihrer einstigen Uebersiedelung (aus der Stadt dorthin) nach der ersteren (Magdeburg) zu unternehmen pflegten.

S. Magdeb. Schöppenchronik herausg. von Janice S. 105.

839) 5. Februar 1100.

Ein freier und edler Mann übergiebt all sein freibesessenes Eigenthum, was zu Schweinfurt, Ruohanfeld, Königshofen und Gleichen gehört, nach fränkischer Rechtssitte an das Erzstift Magdeburg, nämlich das Schloß, das Kloster und die Kirche, mit allem ihrem Zubehör an Ländereien u. s. w. auf den Altar des heil. Morit in Assistenz der Herzogin Beatrix, der die obigen Güter vorher eigenthümlich gehört hatten, und ihres Vogts Sigebod. Die Uebernahme vollzog Magdeburgischer Seits Graf Hermann, Vogt des Erzstifts; Fränkischer Seits waren als legitimi (Bevollmächtigte? Getreuhänder?) zugegen: Beringer et Luodewic de Scowenburch, fratres atque comites, Gerhard de Rekhereshusen, Geueno et Volprecht, fratres, Heinrich Hacco fratres, Conos (? Comes?) Adalbrecht, Hacco de Walbero, Heinrich de Dythinheym, Henrich de Bunenrod, Karl ac filius eius Eylhard de Dungethi, Gozwin de Mergentheym, Hermann, Rotolf, Swicker fratres de Bucholi, Ekkihard de Retibach, Retvole, Sybrecht fratres de Willebrechteshusen, Freyttehalm, Heinrich fratres de Senephueld, Burchard de Hussincheim, Athelbrecht de Thiedeburi, Rorich de Merkethesheim, Heythenrich de Niterenburch; außerdem viele vom Clerus und der Vasallenschaft des Erzstifts Magdeburg als Zeugen, nämlich der Bruder des Vogts, der Erzbischof von Magdeburg, dann Bruno, Domprobst, Ekkehard, Dechant, Alverich, Custos, Bruno, Scholasticus, Esico, Probst zu St. Sebastian, Meinlach, Probst zu St. Wiprecht; von den Vasallen des Erzbischofs: der Pfalzgraf Friedrich, Graf Dietrich, Alverich, zweiter Vogt der Stadt Magdeburg, Volrad, Bruno, noch ein Bruno, Bodo, Hillwart und viele Edle, Freie und ausgezeichnete Vasallen der Kirche. Vor diesen Allen händigte Erzbischof Hartwig selbst und sein Kirchenvogt (Graf Hermann) der Herzogin Beatrix und ihrem Vogte Sigebod 100 Mark Silber für die Uebergabe ein und bewilligte der Beatrix, die nunmehr (wie?) in das Vafallenverhältniß zum Erzstift Magdeburg getreten war, an Stelle der (durch die Veräußerung aufgehobenen) Bede von den übergebenen Gütern so viel von den erzstiftischen Gütern, daß sie nicht weniger

als 130 Mark jährlich haben durfte. Außerdem gab ihr der Erzbischof die beiden Ortschaften Schweinfurt und Ruohanfeld mit einem bestimmten Theil der Gebäude und der Burg zu Lehen und 20 Vasallen, die ihr an Stelle der Freien zu dienen haben sollten. Dies geschah am 5. Februar 1100 und wurde dabei Näheres über die durch Erzbischof Hartwig, seine Nachfolger oder ihre Delegirten zu verwaltende Rechtspflege festgesezt. Für den Fall, daß die Rechtspflege (Bestätigung?) ausblieb (? tunc vero si iustitia defuerit?), sollte Beatrix die gesammten Güter zurücknehmen und das Erzftift dafür schadlos halten, ihrerseits aber der beiden obigen Lehen verlustig gehen, wenn sie diesem Vertrage zuwiderhandele. Die Vasallen der Herrschaft sollten nunmehr dem Erzstift mit Diensten und Pflichten verwandt werden und ihm so dienen, wie sie und ihre Vorfahren bisher dem Herzoge Otto, dem Vater der Beatrix, gedient haben. Auch sollte ohne wechselseitigen Consens beider Theile bei Lebzeiten des Erzbischofs und der Herzogin Beatrix die Herrschaft nicht vertauscht werden oder in weltlichen Besiß gelangen dürfen.

Gedruckt in

Neue Mittheilungen d. Thür.-Sächs. Alterthums-Vereins X, 1. p. 129 bis 131, nebst Erläuterungen dazu von v. Mülverstedt p. 129-144 und von v. Heinemann Ibid. X. 2 p. 213 ff. Vgl. Dr. Stein Ebendas. XIII. 2 p. 590 ff.'

840) 1100.

In Gegenwart des Erzbischofs Hartwig (Hartuwici) von Magdeburg, des Bischofs Emohard von Würzburg, des Pfalzgrafen Friedrich und sehr vieler ihrer Grafen schenken die Gebrüder Goswin und Elbo dem St. Peterskloster in der Vorstadt von Würzburg 154 Hufe bei Scuhesbach.

Acta sunt hec anno ab Incarnatione domini MC., Indictione VIII. sub Henrico imperatore, prefecto Godebaldo.

Gedruckt in

Schannat Vindd. litt. I. p. 58, 59.

841) 1100.

In diesem Jahre war in vielen Gegenden große Hungersnoth und es folgte eine nicht geringe Sterblichkeit.

Ann. Magdeb. in M. G. XVI. p. 180.

842) 1100.

Hartwig, Erzbischof von Magdeburg, war von schöner Gestalt, reich, freigebig, mächtig und angesehen, beim Volke und bei der Geistlichkeit beliebt.

Obwohl er eifrig bemüht war, die Macht seiner Kirche zu vergrößern, so ent wandte er doch derselben Kostbarkeiten, und kaufte für deren Erlös das Schloß Schweinfurt in Ostfranken (castrum quoddam suum Swinvorde hat der. Dresdener und Magdeb. cod.; c. q. Swinevordiae Meibom) mit allen Gütern und Pertinentien von Beatrix, der Tochter des Schwabenherzogs Otto, und besaß dieses Schloß während seiner Lebenszeit.

Chron. Magd. bei Meibom S. R. G. II. p. 319 ff.

843) (c. 1100.)

Siegfried, Propst zu St. Nikolai und Domherr zu Magdeburg, war nebst Rudolf, Udo II. (oder Lothar, Luderus), Heinrich dem Langen (Longus) ein Sohn Udos (von Stade) und der Oda (welche nach Ann. Magdeb. im Jahre 1110 starb, f. M. G. XVI. 181, nicht wie dort, p. 326 Anm. 1 steht 1111). Siegfrieds beide Schwestern waren eine Aebtissin von Alsleben (Alesleve) und Adelheid, welche den Ludwig († 1123 nach Ann. Saxo) heirathete. In erster Ehe war Adelheid mit Pfalzgraf Friedrich III. (von Sommerschenburg) vermählt (der nach Wedekind Noten 2c. II. 189 ff. am 5. Februar 1083 von Ludwig getödtet wurde). Ann. Stadens. in M. G. XVI. p. 326.

In Lappenberg Tabelle zu Seite 325 Note 3 steht Siegfrieds Todesjahr als 1102/6 7. August angegeben.

844) (Sax. XI. XII.?)

Nomina ecclesiarum, quae nobis (scil. ecclesiae Hildeshemensi) fratres et sorores in Christo nostras orationes in cotidianis sacrificiis a nobis expectant et suas debent nobis vivis et defunctis, sicut a maioribus nostris accepimus.

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S. Leibniz S. R. Brunsv. I. p. 767. Vgl. Regest Nr. 781 und Nr. 848.

845) 17. Juni 1102.

Im Jahre 1102 kam Erzbischof Hartwig mit Beatrix, der Tochter Herzog Ottos, und anderen fürstlichen Personen nach seinem Hofe Wadderoth. Als er hier heiter und froh gespeist hatte, starb er in der Nacht, nämlich am 17. Juni, ganz plöglich. In derselben Nacht hatte einer der Domherren in Magde

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