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und Aebte hervor und war die Zahl der Schüler unter der Leitung des Abts Anno in stetem Zuwachs begriffen. Der Klosterconvent folgte tadellos der Regel des h. Benedict.

Chron. Magdeb. bei Meibom, S. R. G. II. p. 270 ff.

81) 937.

Kaiser Otto verlieh dem Kloster in Magdeburg die freie Abtswahl, wie aus der betreffenden Urkunde ersichtlich ist.

S. Gesta abbatum Bergg. herausg. von Holstein in den Magdeb. Gesch. Bl. V., Seite 369.

82) 937.

Nach einer Erzählung über den Ursprung der Stadt durch ein von Jul. Eäsar angelegtes Heiligthum der jungfräulichen Diana (Parthenopolis.. Quod etiam barbarum nomen testatur, quia Magadeburg quasi virginis urbs dicitur) heißt es, Karl der Große habe im Sachsenkriege die Gößenaltäre zerstört und eine Kapelle (oratorium) des heil. Stephan dort weihen lassen und es dem Bisthum Halberstadt übergeben. König Otto aber, welcher an diesem Orte einen bischöflichen Sih habe errichten wollen, habe dieses zu Lebzeiten des Halberstädter Bischofs Bernhard in dessen Diöcese nicht thun können und daher vorläufig innerhalb der Stadt, welche einst, da sie von den Fluthen der Elbe weggespült nur dürftig wieder aufgebaut war, eine königliche Abtei und die Stadt von Neuem gegründet. Das Kloster (abbatiam) habe er dem heil. Petrus, dem heil. Morig und seinem Gefährten Innocenz geweiht. Der König Rudolf von Burgund habe den Körper des heil. Moris dem Otto und der Königin geschenkt und der größte Theil von dessen Körper sei von Otto mit den Reliquien von Aposteln, Bekennern, Märtyrern und heil. Jungfrauen am 21. September (XI. Kal. Octobris) nach Magdeburg geschafft worden. Zum ersten Abt machte Otto den Anno, den er mit mehreren seiner Klosterbrüder vom St. Maximinkloster in Trier hernahm. Nachdem dieser nach einigen Jahren (per annos quos invenire nequivimus) zum Bischof von Worms erhoben war, sei Othwin dem Kloster vorgesezt worden.

Ann. Magdeb. ad. ann. 938. in M. G.. XVI. p. 143.

Ann. Saxo. (ibid. VIII. 600) hat IX. Kal. Octobr. statt XI. Kal. Oct. Vgl. Magdeb. Schöppenchronik herausg. von Janice S. 46.

83) 937 ff.

König Otto gründet auf Bitten seiner Gemahlin Etgit (ab aliis vero Edictis appellata) die Stadt Magdeburg (Magdeburgensem civitatem), nach

der er auch die Reliquien des heil. Märtyrers Innocenz brachte. Auch gründete er daselbst eine Abtei und begann die prachtvolle Kirche, wo später die heil. Edida begraben wurde. Ferner versuchte er daselbst ein Bisthum zu gründen, aber er konnte von Bischof Bernhard, in dessen Diöcese Magdeburg lag, während dessen Lebzeiten die Erlaubniß nicht dazu erhalten. Was er an Gütern und Sachen aufbringen konnte, gab er dem heil. Moriß. In Augsburg, wo damals der heil. Ulrich Bischof war, that er am Tage des heil. Lorenz, als die Schlacht mit den Ungarn bevorstand, das Gelöbniß: wenn Christus durch Vermittelung dieses Heiligen ihm Leben und Sieg schenke, so wolle er in der Stadt Merseburg ein Bisthum gründen und eine neue Stiftskirche erbauen. Troß des erfochtenen Sieges blieb Bischof Bernhard unbeweglich, seine Zustimmung zur Abtretung eines Theiles seines Bisthums zu geben. Darum ließ ihn der Kaiser fest nehmen und in Quedlinburg gefangen halten. Aber der Bischof ließ sich durch einen seiner Capläne Stola, Ring und Krummstab bringen und entbot den König sammt allen in seiner Begleitung befindlichen Bischöfen zu sich. Als dieser erschien, untersagte er bei Androhung der Excommunication für diesen Tag den Gottesdienst und belegte den König, weil er ihn gefangen genommen hatte, mit dem Banne. In Folge dessen entließ man ihn seiner Haft und gab ihm das Geleit bis nach Halberstadt; selbst der König ging eine Strecke aus der Stadt und kam nach Art der Büßer wiederum zurück, warf sich dem Bischof zu Füßen und erlangte so von ihm die Absolution. Alsdann verließ der König auf Bitten des Bischofs nochmals die Stadt und hielt dann seinen feierlichen Einzug. So wurde die Eintracht zwischen Beiden wieder hergestellt.

Chron. Halberst. herausg. von Schaß p. 12-13.

84) s. a. (937-940.)

König Otto schenkt zum Kloster (monasterium), das er zu Ehren des heil. Petrus, Mauritius und Innocentius in dem Orte, welcher Magadeburg genannt wird, erbaut hat (construximus), das was in Hardredesdorp, otteres lebu, Suldorp, Himanuuadigga zum Schlosse (castellum) bei Magadeburg gehört und was er in Lioboldesdorp, Vuidrichesdorp, Trumsisi, Jnendesleuu, Michotandorp, Uuinithiscanburg, Fraso, Pridilisci, Roderdesdorp, Liamundesdorp, Vuaddiggi, Glinde, Hischatesdorp, Plochauisci, Thiotheresdorp hat, zum Eigenthum und Gebrauch der Mönche (monachorum) des obigen Klosters.

Signum domni Ottonis (Loc. Monogr.) serenissimi regis. Poppo Cancellarius aduicem Fridurici archicappellani recognoui.

Original im Staats-Archiv zu Magdeburg.

S. R. Erzft. Magdeburg I. Nr. 4.

ab extra: Deimen vuatdinge

et harderes Dorf (Handschr. saec. XI. XII.) Gedruckt in:

Höfer, Erhard und v. Medem, Zeitschrift für Archivkunde und Diplomatik I. p. 133, 134, mit einigen Fehlern (u. a. Mendesleuu statt Inendesleuu).

85) 938.

Die Ungarn fallen in Sachsen ein, schlagen an der Bode (super litus Badae fluminis) ein Lager auf und machen von dort aus Einfälle in die Umgegend. Eine Hälfte zieht gegen Stedieraburg (Stederburg bei Wolfenbüttel), wird aber von den muthigen Einwohnern zurückgetrieben und darauf von den Städtern aufgerieben, der Anführer in einer Pfüße umgebracht. Ein anderer Zug ging nach Norden und wurde durch die List eines Wenden in die Gegend (locum) Thrimiring (Drömling) geführt und dort theils durch die Ungunft der Dertlichkeit, theils durch die Waffen der Gegner aufgerieben. Der Anführer, der mit Wenigen der Seinigen entkam, wurde gefangen zum König geführt und für ein großes Lösegeld freigekauft. Die Nachrichten von diesen Dingen schreckten die Feinde so, daß ihr Lager zerstört und Sachsen 30 Jahre von ihnen befreit blieb.

Widuk. in Mon. Germ. III. p. 442.

86) 938.

Magdeburg wird erbaut (Meidiburch construitur).
S. Ann. S. Rudberti Salisb. in M. G. IX. p. 771.

87) 938.

In diesem Jahre gab König Otto der Stadt Magdeburg den Gebrauch von Wasser und Weide an und jenseits der Elbe und dem Kaufmann die Freiheit auf der Elbe, wie sein Brief ausweist.

Magdeb. Schöppenchronik, herausg. von Janicke S. 47.

88) 7. Juni 939.

König Otto übereignet zu seinem und aller seiner Vorfahren und Nachkommen, sowie seiner Gemahlin Seelenheil der Kirche, welche in dem Orte Magedeburg zu Ehren des heil. Moriß und seiner Genossen erbaut (constructa) ist und zum Unterhalt der Geistlichen (dei famulorum), welche daselbst Gott dienen, nachstehende Güter (res), nämlich im Gau Nordduringa in der

Grafschaft des Dietmar in Magedeburg 18 Familien von Liten, 20 von Hörigen (servi)), eine von Colonen; in Ru edhartesdorpe desgleichen 7 von Liten, fünf von Colonen; in Otteres leba desgleichen 19 von Liten; 2 von Colonen; in Harteratesdorp desgl. 3 von Liten; in Suldorp desgleichen 4 von Colonen und einen Liten; in Jntes leba 24 Familien von Liten, 15 von Colonen; in Frosa 11 desgleichen von Liten, 26 von Wenden (sclauorum); in Pretulitse 8 Familien von Wenden; in Trumpsitse 20 desgleichen von Wenden; in Vuiterihhesdorp 23 desgleichen von Wenden; in Pizzenitse 7 desgleichen von Wenden; in Friedemaresleba 56 desgleichen von Wenden. In demselben Gaue, in der Grafschaft des Gero in den Orten Biere 3 Liten, in Unnesburg zwei Familien, in Suanu burgon gegen (inter) 20 Liten und Colonen. Obiges soll der kleine Convent (cateruula) des Klosters (ecclesiae) widerspruchslos besitzen und gebrauchen.

Signum domni ottonis (L. M.) inuictissimi regis.

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Poppo cancellarius ad uicem Fridurici subnotaui. (S. Recogn.) Data VII. Idus Junii Anno incarnationis Domini DCCCCXXXVIII. Indictione XII. Anno autem ottonis regis III. Actum in mage de burg in dei nomine AMEN.

Original mit wohlerhaltenem Siegel im K. Geh. Staats-Archiv in Berlin. Ab extra steht von einer Handschrift des 11. Jahrhunderts. De Ruodhardesdorf et Hardaradesdorf et Otderes leba. Gedruckt bei:

Leuber stap. Saxon. §. 1590.

Gercken C. D. Brand. VII. p. 5-7 (nach dem Orig.).

Lünig Reichs-Archiv X. 2. p. 340.

Eccard hist. geneal. princ. Saxon. sup. p. 137.

Höfer und Erhard Zeitschrift für Archivkunde II. p. 337.

v. Heinemann Cod. dipl. Anhalt. I. p. 6, 7.

Anm. Im Staats-Archiv zu Magdeburg befindet sich das unvollzogene und unbesiegelte Originalconcept der obigen Urkunde, welches in den bei v. Heinemann 1. c. angegebenen Punkten von der Ausfertigung abweicht. Darunter ist wesentlich, daß das Concept noch die Bestimmung über die Berechtigung des Convents zur Abts- und Vogtswahl enthält.

89) 7. Juni 940.

Kaiser Ottos (Nos Otto Romanorum Imperator semper Augustus) Privilegium für die Stadt Magdeburg. Vollständig übereinstimmend mit 7. Juni 947. S. dieses:

Datum a natiuitate Christi anno noningentesimo Quadragesimo, Imperii

nostri anno secundo, die septima mensis Junii eo in loco, ubi nunc civitas Magdeburg situata est.

Gedruckt bei

Lünig, deutsches Reichs-Archiv XIV. B. p. 651, 652.

Aum. Unverschämte Fälschung für die Stadt Magdeburg gefertigt, um ihre Eremtion vom Erzbischof in Anspruch zu nehmen und ihre Reichsfreiheit. zu erweisen. Das angebliche Original schon 1647 verloren.

90) 940.

Kaiser Otto baut und befestigt Magdeburg (Parthenopolim, id est Magenburch) gegen die Slaven (extruit et munit.)

Ann. Parch, in Mon. Germ. XVI. p. 599.

91) (940 ff.)

Auf der Rückkehr von Rom führte Kaiser Otto den Körper des heil. Märtyrers Innocentius mit sich und brachte ihn mit den Gebeinen anderer Heiligen nach Magdeburg.

Chron. Engelhus. ap. Leibnit Script. Brunsv. II. p. 1075.

92) 1. Januar 941.

König Otto schenkt zu seinem und seiner Gemahlin Edgida, sowie seiner Vorfahren Seelenheil, auch um der Sicherheit und des Besten seines Reiches willen dem zu Ehren des heil. Petrus und der heil. Märtyrer Mauritius und Innocentius erbauten Kloster in Magdeburg zum bessern Unterhalt der dortigen Conventualen das in Daventria inner- und außerhalb der Stadt im Gau Hamalant in der Grafschaft Wichmanns belegene Gut, das ihm seine Muhme (amita) Vata, eine gottergebene Frau, überliefert hat.

Data Kalendas Januarii Anno Incarnationis Dominicae D. CCCC.
Rege

XLI. Indictione XIIII. Actum Franconofurt palatio, Regnante pi

Ottone Anno VI.

(L. M.) Signum Domni Ottonis Inuictissimi Regis.

Brun Cancellarius ad uicem Friderici Archicancellarii recognoui.
Gedruckt in

Scheidt Origg. Guelph. IV. p. 395, 396.

93) 28. März 941.

König Otto schenkt zum Seelenheil seines Vaters, König Heinrichs und seiner übrigen Blutsverwandten, zum Heil seiner Gemahlin und Nachkommenschaft und zur Wohlfahrt des Reichs den zum Dienst des heil. Moriß und Innocenz von ihm an dem Orte Magdeburg lebenden Klosterbrüdern allen

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