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Hildibaldus episcopus et cancellarius uice uuilligisi archicappellani notaui.

Data XIIII Kalendas aprilis. Anno dominicae Incarnationis DCCCCLXXVIIII. Indictione X. Anno uero regni secundi ottonis

XXI Imperii autem XI. Actum trebuni feliciter amen.

Original, dessen Siegel nicht mehr vorhanden ist, im K. Geh. StaatsArchiv in Berlin.

Ab extra steht von einer Handschr. des 11. Jahrh.: De macconroht. Copie im Staats-Archiv zu Magdeburg im Cop. L. f. 123 und LVII. f. 156 mit dem Jahr 978.

Gedruckt in

C. E. P. Holzmann Hercynisches Archiv S. 451-453 (nach dem
Original).

Eccard hist. gen. princ. Sax. sup. p. 146.

Leibniz Annall. imp. III. p. 379.

Jaffé Dipl. quadrag. p. 19 (nach d. Original in Berlin).
Vgl. Schultes Dir. dipl. I. p. 110.

319) 20. Mai 979.

Kaiser Otto bekundet, daß sein Graf Gero ihm berichtet, wie er mit Zustimmung seiner Gemahlin Adala in seiner Stadt (civitate) Eleslebo ein Kloster und im nördlichen Theile der Stadt (urbis) eine Kirche zu Ehren der heil. Jungfrau Maria und des heil. Johannes des Täufers gegründet und mit 34 und mehr Jungfrauen (sanctimoniales) der Ordensregel gemäß beseßt habe, die auch ihre Gebete zu seinem, seiner Gemahlin und ihrer Voreltern auch Kinder Gedächtniß zu Gott richten sollten. Dazu habe er dem Kloster den halben Theil der Stadt auf der Nordseite und außerdem mit Bewilligung seiner Gemahlin den ganzen dritten Theil seines Erbes zum Besiz nach ihrer beider Tode übereignet und nimmt der Kaiser nunmehr auf den Antrag des Grafen das Kloster in seinen und des Reiches königlichen und kaiserlichen Schuß gleich den Stiftern Quedlinburg und Gandersheim mit der Verordnung, daß keinem Bischofe die Einsetzung der Aebtissin und des Vogtes zustehen, sondern beide, wenn möglich, aus dem Geschlechte des Grafen Gero oder seiner Gemahlin Adala, andernfalls aber nach freier Bestimmung des Convents gewählt werden sollten und daß kein Graf, öffentlicher Richter oder richterliche Person die Unterthanen des Klosters mit Diensten beschweren dürfe, außer die Aebtissin zu Zwecken des Klosters oder der Vogt zum Bedürfnisse der Stadt.

Signum domni Ottonis (L. M.) inuictissimi Imperatoris Augusti.

Hildeboldus Episcopus et Cancellarius ad uicem Willigisi Archicapellani recognoui.

Data XIII. Kalendas Junii Anno dominicae incarnationis DCCCC, LXXVIIII. Anno uero Regni secundi Ottonis XVIII. Imperii autem XI. Actum Alstedi.

Gedruckt bei

v. Dreyhaupt Beschreib. d. Saalkreises II. p. 843, 842.

320) 11. August 979.

Kaiser Otto schenkt auf Bitten des Erzbischofs Adalbert seinen Hörigen Liudolf mit seiner Frau (coniuge) Glismot sammt Söhnen und Töchtern und der Huse, welche er in Besiz hat und allem Gesinde (familia) und Vermögen (substantia), welches ihm gehört und er später durch fleißige Arbeit erwerben kann und mit aller zukünftigen Nachkommenschaft dem heil. Moriß und der Kirche zu Magdeburg.

Signum domni ottonis inuictissimi imperatoris augusti. (L. M.) Hildiboldus episcopus et cancellarius ad uicem Willigisi archicapellani recognoui. Data III. Idus Augusti Anno dominice incarnationis DCCCCLXXVIIII. Indictione VI. Anno uero regni secundi otton is XIIII. Imperii autem XII. Actum Magdeburch feliciter AMEN.

Copie im Königl. Staats-Archiv zu Magdeburg im Cop. Ia. f. 17 a.
Gedruckt in

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Sagittarius in Boysen allg. hist. Magazin I. 177 (aber mit anderer Indiction, Regierungsjahr und Jahr d. kaiserl. Herrsch.).

321) 979 (August?).

Zu Magdeburg schenkt Kaiser Otto dem Bischof Hildebrand von Worms das bisher seinem Neffen, dem Herzog Otto, zustehende Drittel des Banns und Zolls zu Worms u. s. w.

Signum domni Ottonis inuictissimi imperatoris augusti.

Hildeboldus episcopus et cancellarius ad uicem Willigisi archiepiscopi recognoui.

Data anno dominicae incarnationis DCCCCLXXVIIII. Indictione VII. Anno uero regni secundi ottonis XIII. Imperii autem XII. Actum Magadaburg feliciter Amen.

Gedruckt in

Scheidt Origg. Guelph. IV. p. 296 daraus

Ennen und Eckert, Quellen zur Geschichte der Stadt Köln

I. p. 269, 270.

322) 979 (August?)

Kaiser Otto gewährt auf Bitten Adalberts, Erzbischofs (archiantistitis) von Magadaburg aus geistlichen Beweggründen und zum Seelenheil seines Vaters, dessen Leichnam in der St. Morißkirche daselbst ein Grabdenkmal erhält (sepulture tumulum sortitur), den Erzbischöfen den Königsbann über alle Kaufleute, Juden und andere Leute, welche sich in der Stadt Magdeburg und in den Vorstädten aufhalten und soll kein Graf, Vogt oder irgend Jemand Anders über jene Leute irgend eine richterliche Gewalt haben und ausüben außer dem von den Erzbischöfen freigewählten Vogt.

Signum domni Ottonis piissimi (L. M.) et inuictissimi Imperatoris augusti.

Hildiboldus cancellarius ad uicem Uuilligisi archicappellani notaui. (L. S.)

Data (Lücke) Anno dominicae incarnationis DCCCCLXXVIIII. Regni uero ottonis inuictissimi imperatoris XVIII. Imperii autem XI. Indie (so!) VI. Actum in magathaburg in christi nomine amen,

Original mit ziemlich gut erhaltenem Siegel im Königl. Geh. StaatsArchiv in Berlin.

Ab extra steht von einer Handschrift des 11. Jahrhunderts: De banno magadaburg.

Gedruckt in

Lünig Reichs-Archiv X. B. S. 350 mit der Jahrzahl 978.
Meibom S. R. G. II. S. 374.

323) 19. November 979.

Kaiser Otto ertheilt auf Bitten seiner Gemahlin, der Kaiserin Theophanu und Adalberts, Erzbischofs von Magdeburg (magadaburgensis), welchen sein Vater Otto, als der erste Erbauer jener Kirche, unter Bestätigung des damaligen Papstes (romane urbis papae) Johannes zum ersten Oberhirten jener Kirche einseßte, dem Clerus zu Magdeburg das Recht, welches auch die Kirche zu Köln und andere Kirchen im Reich kraft kaiserlicher Privilegien haben, ihren Oberhirten (pastorem), so oft ein Nachfolger zu wählen ist, frei unter sich zu wählen.

Signum domni ottonis inuictissimi (L. M.) imperatoris augusti. (L. S.)

Hildibaldus episcopus et cancellarius ad uicem Uuilligisi archicapellani recognoui.

Data XIII. Kalendas Decembris Anno dominice Incarnationis

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DCCCCLXXVIIII. indictione VI. Anno uero regni secundi ottonis XVIII. Imperii autem XII. Actum walbechi feliciter amen.

Original mit gut erhaltenem Siegel im Königl. Geh. Staats-Archiv in

Berlin.

Ab extra von einer Handschrift des 11. Jahrh.: De arbitrio fratrum magadaburg qualiter inter se episcopos eligant.

Gedruckt in

Lünig Reichs-Archiv XVI. B. p. 24.

Sagittarius bei Boysen, Allgem. hist. Magazin I. S. 178 mit indict. VII. und anno regni XIX.

324) 19. November 979.

Kaiser Otto ertheilt dem Magdeburger Clerus die freie Wahl des dortigen Erzbischofs. Ferner schenkt er der Kirche ein kostbares mit Gold und Edelsteinen verziertes Buch, welches das Bildniß des Kaisers und seiner Gemahlin Theophanu enthielt und noch zur Zeit aufbewahrt wird.

Ann. Magdeb. in Mon. Germ. XVI. p. 154.

325) (979).

Kaiser Otto II. verlieh den Conventualen zu Magdeburg (Magadaburg) in Gegenwart des Erzbischofs Adalbert (Aethelberto) das Recht, sich selbst einen Erzbischof zu wählen und bestätigte (affirmavit) dieses Privilegium durch ein Buch (cum uno libro), in welchem sein und der Kaiserin Theophanu Bild, in Gold gebildet, sich befanden. Dieses noch dortselbst vorhandene Buch legte Erzbischof Adalbert, nachdem er sich zur Messe angethan, das Evangelium verlesen, gepredigt und das Privilegium von der freien Wahl der Erzbischöfe vorgelesen, mit Erlaubniß und in Gegenwart des Kaisers vor und belegte den, der in frevler Weise wider dies Gebot handeln würde, mit dem Bannfluch.

Thietm. chron. 1. III. c. 1 in Mon. Germ. III. p. 758.

326) (979).

Kaiser Otto II. schenkt der Kirche zu Magdeburg ein kostbares Buch, das noch bis zu dieser Zeit aufbewahrt wird, und zugleich auch die Burgwarde Rosenburg, Calbe und Unseburg mit Zubehör und Nuzungen. Der Erzbischof erläuterte in Gegenwart des Kaisers den Anwesenden dieses Privilegium und wies dabei auf den ihm zustehenden Bann und die Macht der künftigen Könige hin.

Chron. Magdeb. bei Meibom S. R. G. II. p. 276. Vgl. Urk. vom 28. März 965 (die mehrmals bestätigt ist).

327) 979.

Graf Gero, von einem gewissen Waldo beim Kaiser verklagt, wird zu Sömmeringen (Sumeringe) auf Erzbischof Adalberts von Magdeburg und des Markgrafen Dietrichs Aufforderung gefangen genommen und (dem Grafen Siegfried und Lothar, dessen Bruder) dem Vater und Oheim Bischof Thietmars von Merseburg zur Bewachung übergeben. Thietm. chron. 1. III. p. 1 in Mon. Germ. III. p. 761. Dann wird auf einer Insel bei Magdeburg vor einer Versammlung der Fürsten des Reichs (convocatis — cunctis regni principibus) ein Zweikampf veranstaltet. Waldo, durch zwei Hiebe am Scheitel verlegt, verwundet seinen Gegner am Kopfe und wirft ihn zu Boden, als er sich aber durch Wasser erfrischen will, stürzt er leblos nieder. Nach richterlichem und nach des Kaisers Spruch aber wurde Gero am 11. August von einem Henter (carnifex) enthauptet. S. ann. Hildesh. in Mon. Germ. III. p. 64. Dieser Zweikampf wurde von Niemand außzer dem Erzbischofe und dem Markgrafen Dietrich gebilligt und der Kaiser wurde von dem Herzog Otto von Baiern, dem Sohne Liudolfs und vom Grafen Berthold heftig gescholten, daß er einen so strebsamen Mann um einer so geringfügigen Ursache willen verurtheilt hatte. Jener Gero hatte in seiner Stadt Alsleben (Aleslove, bei Thietm. Eleslevo) ein dem heil. Johannes dem Täufer geweihtes Jungfrauenkloster erbaut und nach seiner Enthauptung vermachten dieser Stiftung seine Schwester Tetta und seine Gemahlin Adela (Aedhela, bei Thietm. Aethela) ihr ganzes Erbe. (Nach Thietm. den 10. Theil ihres Vermögens. Der Leichnam Geros soll nach drei Jahren noch mit den Kleidern wohl erhalten gewesen sein.) Sie erwirkten die Bestätigung des Kaisers, der dem Kloster das Privilegium ertheilte, daß es als reichsfreie Abtei nur unter dem Schuß der Kaiser stehen solle.

Ann. Magdeb. in Mon. Germ. XVI. p. 154. Vgl. wegen des Ortes das Regest Nr. 311.

cfr. Ann. Saxo ad a. 1056 in Mon. Germ. VIII. p. 691.

Thietm. chron. 1. III. c 7. Ibid. III. p. 761.

Die Magdeb. Schöppenchronik S. 64 erzählt, die Hinrichtung Geros habe gerade zur Zeit des Sonnenunterganges stattgefunden und Liudulf, Abt von Corvei, der gerade um diese Zeit die Messe gelesen, habe über dem Altar das Haupt des Gero gesehen, daraus auf seinen Tod geschlossen, eine zweite Messe gelesen, die Brüder berufen und sie zum gemeinsamen Gebet für die Seele Geros aufgefordert.

328) 979.

Athela, die Tochter des hingerichteten Grafen Gero von Alsleben, heirathete den Siegfried, den Sohn des Grafen Heinrich von Stade,

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