Die Tragbrücke besteht aus zwei parabolischen vollwandigen Trägern mit Bühnen aus Gitterwerk zu beiden Seiten, Laufschienen für die Winde, Eisengeländer und Holzbodenbelag, sowie Querträgern an den Enden der Brücke zur Aufnahme der Laufrollen, ferner mit Böcken für den Kranfahrmotor und die Lager der Längswelle. Die Ausrüstung des Kranes entspricht im allgemeinen der des oben beschriebenen Gießereikranes, abgesehen von der dort verwendeten Hülfswinde; für die einzelnen Bewegungen sind wieder 3 Motoren eingebaut. Der Lasthaken, Abb. 19, der in Abb. 20, Textblatt 3, dargestellten Winde ist ein auf Kugeln drehbar gelagerter Doppelhaken aus geschmiedetem Stahl und hängt an 26 Stahldrahtseilen von je 23 mm Dmr. 10 Rollenkontakte auf isolierender Unterlage an einem Bock der Winde nehmen den Strom von den Leitungen längs der Hauptträger des Kranes ab. Der Hubmotor leistet 40 PS und ist, entsprechend den beiden Hubgeschwindigkeiten von 1,8 und 3,6 m/min bei Belastungen von 75 und 37,5 t, als 8- und 4 poliger Stufenmotor für 600 und 1200 Uml./min gebaut; zum Umschalten von einer Geschwindigkeit auf die andre dient ein auf der Winde aufgestellter Polumschalter, vergl. Abb. 11, der vom Führerstand aus durch Fernsteuerung betätigt wird. Der Der Ihrem Zweck entsprechend mußten die Krane in beträchtlicher Höhe über dem Boden aufgestellt werden. Bau des eisernen Gebäudegerüstes ist aus Abb. 21 zu erkennen. Die Krane sind in zwei hintereinanderliegenden Hallen von verschiedener Höhe aufgestellt, der 60 t-Kran 22 m, der 20 t-Kran 11,4 m hoch, gemessen vom Boden bis zur Oberkante der Kranbahnschienen. Ansichten des 20 tKranes und seiner Winde sind in Abb. 22, Textblatt 2, und 23, Textblatt 3, des 60 t-Kranes in Abb. 24, seiner Winde in Abb. 25, Textblatt 3, wiedergegeben. Beide Krane weisen im großen und ganzen die gleiche Bauart auf wie die bereits beschriebenen. deutscher Ingenieure. den. Abb. 21. Kanonenhärterei. anschaulicht die Jordan-Bremse. Die eigentlichen Bremsen a und b sind als Backenbremsen ausgebildet, die durch ein Gewicht angezogen und durch den Kolben eines mit Druckluft gespeisten Bremszylinders c bezw. d gelüftet werDurch einen kleinen vom Hubmotor angetriebenen Kompressor e wird Druckluft erzeugt und in einem besondern Behälter f aufgespeichert, um nach Bedarf den Bremszylindern c und d zugeführt zu werden. Ist ein bestimmter Luftdruck erreicht, so wird die Zufuhr der Luft durch einen Druckregler g selbsttätig abgesperrt, und der Kompressor läuft so lange leer, bis der Druck infolge der Luftentnahme wieder sinkt. Durch einen mit der Lasttrommel dauernd gekuppelten Regler, den Senkbremsregler h, wird der Druck der Luft im Bremszylinder so eingestellt, daß die Senkgeschwindigkeit für alle Lasten und auch beim Leerlauf gleich bleibt. Sie ist also von der Größe der Last ganz unabhängig. Beim Senken wird der Hubmotor durch 1) Vergl. Z. 1906 S. 2097; 1909 S. 1333. Die Bremsvorrichtung hat bei der erheblichen Bremsleistung, wie sie bisher bei Kranen nicht vorgekommen war, nach mancherlei Schwierigkeiten und eingehenden Versuchen den eigenartigen Bedingungen, die an das Arbeiten dieser Sonderkrane gestellt wurden, vollkommen entsprochen und Alle Motoren machen 1200 Uml./min. Die im Führerstand untergebrachten Geräte bestehen wieder aus Anlassern mit Zubehör für die Hub-, Quer- und Längsfahrmotoren und aus einem Hauptstromausschalter. Die Anordnung der Rollen-Kontaktvorrichtungen entspricht der an den andern Kranen; zur Stromentnahme für die Windenmotoren dienen 13 blanke Kupferleitungen von 6 und 9 mm Dmr. mit 26 Isolierkugeln und 26 Spannschrauben. Außer den beschriebenen Kranen wurden noch eine Anzahl Förderkrane der Maschinenfabrik Oerlikon für die verschiedenen Abteilungen der umfangreichen Werkstätten in Terni geliefert, und zwar für alle in solchen Betrieben üblichen Tragfähigkeiten. Es sei noch hervorgehoben, daß für die Krane der Maschinenfabrik Oerlikon zur Erzielung verschiedener Geschwindigkeiten bei der Hub- und auch bei der Fahrbewegung seit längerer Zeit mehrfach DrehstromStufenmotoren mit umschaltbaren Polen verwendet worden sind, die sich, wie in Terni, infolge ihres genauen und wirtschaftlichen Arbeitens bei einfachster Handhabung ausgezeichnet bewährt haben. Zusammenfassung. Es werden einige von der Maschinenfabrik Oerlikon für die Neuanlagen der Società degli Alti Forni, Fonderie ed Acciaierie di Terni gelieferte Krane, die durch ihre Leistung und ihre Ausführung für Sonderzwecke bemerkenswert scheinen, beschrieben. Dabei wird auf die Zweckmäßigkeit der Stufenmotoren mit Polumschaltung für Kranbetriebe hingewiesen. 57. Nr. 3 1913 beim Märkischen Elektrizitätswerk1) durch Kanäle unterhalb des Kohlenlagers gerade in das Kesselhaus und entladen die Kohle in Kohlentaschen, die in einer Reihe oberhalb der Kessel liegen. Es ist auch hier wegen des geringen Kohleninhaltes der Taschen möglich gewesen, diese und die Förderbahn an der Dachkonstruktion aufzuhängen, ohne daß eine Unterstützung des Daches durch Säulen erforderlich gewesen wäre. Die Kessel sind von gleicher Konstruktion wie die des Märkischen Elektrizitätswerkes, es fehlt nur der zweite Oberkessel, der durch große Wassersammler in den Hauptdampfleitungen ersetzt wird, Abb. 37 und 47. Die Wasserbeschaffung war mit besondern Schwierigkeiten verknüpft, weil mit Spiegelschwankungen des Rosher Abb. 46. reiche und tiefe Gruben für die Pumpen anlegen mußte, um die zulässige Saughöhe bei tiefster Absenkung des Wasserspiegels nicht zu überschreiten. Es Es muß hierbei beachtet werden, daß die theoretische Saughöhe wegen der Höhenlage des Kraftwerkes nur rd. 8 m beträgt, so daß unter Berücksichtigung des Druckverlustes in der etwa 300 m lan Kohlenbahn mit 2 Eisenbahnwagen für selbsttätige Entleerung; darunter Bunker und Einfalltrichter für die Becherkette. villedam-Beckens bis zu 7 m zu rechnen ist. Man wollte zunächst ebenso wie in Simmerpan vorgehen und einen Stichkanal herstellen, dessen Einlauf mit fallendem Wasserspiegel weiter ausgesprengt werden sollte. Dieser Weg erwies sich jedoch als ungangbar, weil die sehr bedeutenden Wassermengen rd. 20000 cbm/st die Ausführung der Verbindung zwischen Stichkanal und Teich während des Betriebes unmöglich machten und erhebliche Betriebstörungen befürchten ließen. Die Böschung des Teiches verläuft zudem an dieser Seite sehr flach, so daß sich die Nacharbeiten auf eine Strecke von 300 m in den Teich hinein erstreckt hätten. Die dann versuchte Lösung, das Wasser durch Röhren anzusaugen, die in den Pan versenkt werden sollten, wurde als nicht genügend betriebsicher abgelehnt; sie hätte sich außerdem sehr teuer gestellt, weil man umfang 1) Vergl. Z. 1911 S. 2121. gen Saugleitung nur mit einer Saughöhe von 5 m gerechnet werden durfte. Schließlich wurde auch dieser Plan endgültig fallen gelassen, weil keine Sicherheit für die Fertigstellung in bestimmter Frist erlangt werden konnte, was in Anbetracht der schweren Verzugstrafen für den Beginn der Stromlieferung von besonderer Bedeutung war. Nach einem dritten Plane sollten in unmittelbarer Nähe des Werkes senkrechte Schächte angelegt werden; vom Boden der Schächte aus sollten Stollen bis an die tiefste Stelle des, Teiches vorge trieben und von hier nach oben durchgestochen werden. Zweifellos wäre dieser Plan billig ausführbar gewesen, weil für solche Arbeiten geschulte Arbeiter leicht zu beschaffen waren. Leider erwies sich das Gestein an der Baustelle als sehr verworfen und mit wasserführenden Schichten durchsetzt. Wegen der Gefahr eines Wassereinbruches konnte rechtzeitige und sichere Fertigstellung daher gleichfalls nicht zugesichert werden. Man war somit schließlich auf eine Bauart angewiesen, die sich im wesentlichen über Tage ausführen ließ. Der Teich ist durch einen rd. 540 m langen Damm abgesperrt, der bis an die tiefste Stelle reicht. Es lag somit nahe, das Wasser an dieser Stelle zu entnehmen und durch Rohrleitungen nach dem Kraftwerk zu drücken oder von dort aus anzusaugen. Da aber der Damm ohne Gefährdung an der tiefsten Stelle nicht durchbohrt werden durfte, entschied man sich schließlich für eine Durchbrechung in solcher Höhe, daß nur verhältnismäßig wenig Wasser abzulassen war, um alle Arbeiten oberhalb des Wasserspiegels ausführen zu können. Es sollten dann Heberrohre in den Damm gelegt werden; die Pumpenanlage konnte in normaler Weise unterhalb der Sperrmauer aufgestellt werden, weil die zulässige Saughöhe nicht überschritten wurde. der wurde auch dieser Plan, nachdem er bereits vollkommen ausgearbeitet war, von der Eckstein - Gesellschaft nicht genehmigt, die unter allen Umständen die Verletzung des Dammes vermeiden wollte, weil sie seine Konstruktion nicht für genügend sicher hielt; sie bestand darauf, daß eine Anlage geschaffen würde, durch die der Damm Lei Maßstab 1:500. Abb. 36. Querschnitt durch das Schalthaus, Längsschnitt durch das Maschinenhaus. (Erster Ausbau). deutscher Ingenieure. Turbokompressoren (Erster Ausbau ) Abb. 37. Turbogeneratoren Querschnitt durch Schalthaus, Werkstatt und Kesselhäuser. dampfleitung |