Abb. 6. Hülfswinde für 25 t. H. Thieme: Die Krananlagen der Società degli Alti Forni, Fonderie ed Acciaierie di Terni. Abb. 20. Winde des 75 t-Laufkranes. Abb. 23. Winde des 20 t-Laufkranes. Abb. 25. Winde des 60 t-Laufkranes. deutscher Ingenieure 1913. 57. Nr. 3 1913 worden. Für das Tragseil von 20 mm Dmr. und rd. 340 m Gesamtlänge ist biegsamer Draht aus hochwertigem Stahl verwendet. Es trägt in 4 x 6facher Aufhängung an einer Flasche mit 8 Rollen ein an den vier Eckpunkten in Rollen hängendes Querstück aus Formeisen und Blechen, das seitlich mit 2 Gelenkhaken für die Gießpfanne und in der Mitte mit einem auf Kugeln gelagerten Doppelhaken für 120 t ausgerüstet ist. ist. Die Entfernung der Rollen am Querstück Abb. 7. Zehnpoliger Stromabnehmer. beträgt in der Richtung der Längsbewegung des Kranes rd. 4250 mm, in der Fahrtrichtung der Winde rd. 1500 mm, der veränderliche Abstand der Gelenkhaken 2680 bis 3000 mm. Die Hülfswinde läuft auf Schienen an der Innenseite der Kastenträger. Sie trägt auf einem schmiedeisernen Rahmen aus Formeisen und Blech einen Motor zum Heben von Lasten bis zu 25 t und einen Motor zum Verfahren der Katze. Die Motoren können ebenfalls mittels einer Handkurbel gedreht werden. Die Bewegung des Hubmotors wird durch eine nachgiebige Kupplung auf ein Schneckengetriebe übertragen. Die Welle des Schneckenrades trägt zwei Zahnräder, die in die Stahlguß-Zahnkränze der beiden gußeisernen Seiltrommeln eingreifen. Für das Senken der Last ist eine Kniehebelbremse, die selbsttätig durch einen Hülfsmotor bedient wird, vorhanden. Das 210 m lange Stahldrahtseil hat 14 mm Dmr., ist an der Winde über vier Rollen geführt und trägt unten einen einfachen, auf Kugeln gelagerten Kranhaken aus Schmiedeisen. Die auf 4 Rollen laufende Hülfswinde wird vom Motor durch Vermittlung eines Schneckengetriebes und von Kegelrädern bewegt. Zwei Laufrollen sind mit Zahnkränzen versehen. Beide Winden nehmen ihren Betriebstrom Abb. 8. Vereinigter Anlasser. winde mit 20 m/min leistet 4-PS. Der Motor zum Verfahren des Kranes ist ebenso wie die andern Motoren durch eine nachgiebige Kupplung mit einem Schneckengetriebe, das die Bewegung auf die Längswelle überträgt, verbunden und mit einer vom Führerstand aus durch einen Fußhebel zu bedienenden mechanischen Bremse versehen; er leistet bei Hauptwinde, ein Umkehranlasser mit Anlaßwiderstand und Sicherungen für den Fahrmotor des Kranes, ein ebensolcher für den Fahrmotor der Hauptwinde und ein Hauptstromausschalter. Die Geräte sind in einem Blechgehäuse eingeschlossen und dadurch vor zufälliger Berührung und vor Verunreinigung durch Staub vollkommen geschützt. Für die Bedienung der Hülfswinde sind ferner ein Umkehranlasser, Abb. 9, mit Anlaßwiderstand und Sicherungen für den Hubmotor und ein gleicher für den Fahrmotor im Führerstand untergebracht. Der Strom wird aus den Leitungen längs der Kranbahn durch eine auf isolierender Unterlage befestigte dreipolige Abnahmevorrichtung, Abb. 10, entnommen. Schließlich sind noch zu nennen: 2 Polumschalter, Abb. 11, für die Hubmotoren zum Aendern der Hubgeschwindigkeit beider Winden im Verhältnis 1: 2 mit Steuerung vom Führerstand aus und eine Vorrichtung zum Schließen der beiden Gelenkhaken für die Gießpfanne durch Ringe. Das Querstück ist mit einem Schutzkasten gegen die beim Gießen ausstrahlende Wärme versehen. deutscher Ingenieure. 2) Bockkrane für 120 t mit Wendevorrichtungen zur Bedienung einer Druckwasserpresse. Beim Herstellen schwerer Panzerplatten und Kanonen für die Kriegsflotte und sonstige Zwecke bedient man sich in Terni vielfach großer Druckwasserpressen. So besitzt die Gesellschaft jetzt eine Presse von 4500 t Druck, mittels deren die größten Stücke geschmiedet werden können, während früher dazu ein Drucklufthammer mit 2 Bockkranen für Handbetrieb diente. Die Krane sind auf Gleisen im Kreis laufende Doppel-Bockkrane mit gemeinsamer Mittelstütze und haben sich für den Betrieb als sehr zweckmäßig erwiesen, da sie in ihren großen Arbeitsbereichen von rd. 22 m Halbmesser auch die Wärmöfen einschließen und so die Blöcke ohne Umladen vom Ofen unmittelbar unter die Presse bringen können. Im Laufe der Zeit genügten die Krane den gesteigerten Anforderungen nicht mehr, besonders, als man den Drucklufthammer durch die große Presse ersetzte, um noch größere Stücke bearbeiten zu können. Man verstärkte daher die Eisenkonstruktion und brachte die Tragfähigkeit auf 120 t. Gleichzeitig wurde der Handbetrieb in elektrischen umgewandelt. Der Bau der Laufwinden und der gesamten elektrischen Ausrüstung wurde der Maschinenfabrik Oerlikon übertragen. Die allgemeine Anordnung der Krangruppe geht aus Abb. 12, Textblatt 2, hervor. Die Hauptabmessungen sind folgende: hen jedes Kranes dient ein Stufenmotor von 65 PS bei 810 Uml./min und 35 PS bei 410 Uml./min mit den entsprechenden Polzahlen 6 und 12, der durch ein Zahnradgetriebe die mit Zahnkränzen versehenen Laufrollen antreibt. Die Motoren können auch mit Handkurbeln gedreht werden. Die mechanischen Bremsen für die drei Motoren jedes Kranes, Abb. 15, werden je durch einen Hülfsmotor selbsttätig angestellt und können die Motoren sehr rasch stillsetzen. Um die schweren und unhandlichen Stücke möglichst leicht und einfach bearbeiten zu können, verwendet man besondere Wendevorrichtungen (Vireurs), die in Abb. 12, Textblatt 2, an der Krankette hängend zu erkennen sind. Die Vorrichtung besteht aus einer 2,3 m breiten Eisenkonstruktion mit seitlichen Blechwänden und einem Bock für den Motor mit Antrieb. Sie ist mittels eines Querstückes mit Kugelgelenk und Rollen federnd an der Gallschen Kette der Winde aufgehängt und um ihre senkrechte Achse drehbar. Der Antriebmotor leistet 35 PS während 4 bis 5 Stunden ununterbro chenen Betriebes. Seine Bewegung wird durch ein Schneckengetriebe auf ein Kettenrad übertragen, das die mit einer Schleife bis zur Arbeitstelle herabreichende Gallsche Kette trägt. Das darin hängende Werkstück läßt sich unter der Presse durch Rollen der Kettenschleife mit Hülfe des Wendemotors drehen, wie es die Bearbeitung erfordert. Damit Abb. 16. Umkehranlasser. hoben und die Kettenschleife weitergedreht werden muß. Infolgedessen ergibt diese Arbeitsweise in kurzen Zeitabständen eine Reihe von starken Stromstößen, die von den Motoren aufzunehmen sind. Dieser ungünstigen Beanspruchung mußte beim Bau der Motoren von vornherein Rechnung getragen werden. Die Ausführung hat gezeigt, daß sie den hohen Anforderungen vollkommen gewachsen sind und ein durchaus sicheres Arbeiten gestatten. Folgende Geräte für die Steuerung der Motoren sind im Führerstand der beiden Krane aufgestellt: ein Umkehranlasser mit Anlaßwiderständen und Sicherun- » Motor der Wende vorrichtung, ein Hauptstromausschalter. Bei beiden Kranen können außerdem die Hub-, Querfahr- und Wendemotoren vom Fuße der Presse aus durch einen zweiten Satz von Anlassern betätigt werden. Diese doppelte Steuerung ermöglicht dem Führer der Presse, den Arbeitsvorgang leichter zu verfolgen und dem Werkstück beAbb. 17. Schützenschalter. Die der Motor möglichst stoßfrei arbeitet, ist er mit dem Schnekkengetriebe durch eine Reibkupplung verbunden. Durch eine Bremse kann die vom Führerstand des Bockkranes aus bediente Wendevorrichtung fast augenblicklich stillgesetzt werden. Die Geschwindigkeit der Bewegung ist durch Einschalten von Widerständen in 3 bis 4 Stufen regelbar. Widerstände sind für eine Regelung der Umlaufzahl des Motors zwischen 1200 und 300 Uml./min entsprechend den Leistungen von 35 bis 12 PS bemessen. Bei dieser Regelung kann man verschieden große Blöcke mit fast gleicher Umfangsgeschwindigkeit wenden. Der Motor erhält seinen Strom durch ein von der Winde herabhängendes isoliertes Kabel. Die Bedienung der Wendevorrichtung erfordert große Geschicklichkeit und Umsicht des Kranführers. Er hat mit einer Hand die Heb- und Senkbewegung zu steuern, mit der andern den Wendemotor. Beim schnellen Arbeiten der Presse ist ein fortgesetztes Regeln an den Krananlassern notwendig, da nach jedem Preßvorgang die Last kurz ange |