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Primärleistung 16000_PSe, primär 1000 Uml. min, sekundär 180 Uml./min, Wirkungsgrad 90 VH ohne Speisewasservorwärmung

Transformator gerade nur derjenige Teil verwendet wird, der für sich genommen den allergeringsten Teil der Gesamtverluste, d. h. den höchsten Teilwirkungsgrad aufweist. Tatsächlich hat nämlich das Laufrad einer Kreiselpumpe allein nicht

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deutscher Ingenieure.

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85 vH Wirkungsgrad, sondern 95 bis 96 VH, und sogar bei der für den Transformator verwendeten sorgfältigsten Beschaufelung und Ausführung 97 bis 98 VH. Hiermit erhält man schon für die bloße >> Verbindung<< 0,880,97 = 0,857 VH. Ferner besteht der Sekundärteil des Transformators aus einer zweistufigen Turbine, deren erste Stufe keine Leitvorrichtung besitzt deren Verluste fallen also für diese Stufe auch fort 一, und die als Ganzes genommen keine Austrittverluste hat. Schließlich sind die gewöhnliche Pumpe und die Turbine in ihrer Bemessung und Beschaufelung immer an gegebene äußere Verhältnisse Fördermenge und Förderhöhe und außerdem an gewisse Grenzen in der Wahl höchster Ein- und Austrittgeschwindigkeiten in der Leitvorrichtung und im Saugrohr gebunden, während derartige Rücksichten beim Entwurf der Schaufelpläne eines Transformators wegfallen. Man ist vielmehr hier in der Wahl von Förderhöhe und Fördermenge gänzlich frei, weil nur das Produkt derselben durch die zu übertragende Leistung gegeben ist, und man kann sie mit Rücksicht auf günstigsten Wirkungsgrad und die dafür sich ergebende Schaufelform wählen. Ebenso besteht für die Größe der Geschwindigkeiten nur eine durch die entstehenden Reibungsverluste festgesetzte Grenze, Rücksichten auf Unterdrücke entfallen, da der ganze Apparat unter Druck gesetzt wird. Man braucht nun den Wegfall jeglicher Austrittverluste sowie den Einfluß der ausgesucht günstigen hydraulischen Verhältnisse nur noch mit 4 bis 5 VH einzuschätzen, um an Stelle der oben errechneten Werte Wirkungsgradziffern zu erhalten, die über 90 VH liegen. Eine ins einzelne gehende Analyse der Verluste sowie die festgestellten Werte bestätigen diesen Ueberschlag.

Allein mit der letztgenannten Ziffer ist man noch nicht an diejenige Grenze der Wirtschaftlichkeit gelangt, die in vielen Fällen, z. B. beim Schiffsantrieb, dadurch erreichbar ist, daß man die im Transformator infolge seiner Ver. luste erzeugte Wärme zur Vorwärmung des Kesselspeisewassers ausnutzt. Die dabei erzielte Temperatursteigerung des Speisewassers hängt vom Dampfverbrauch der Turbine ab; ist dieser = D, bezogen auf die primäre PS-Stunde und bezeichnet man mit den rein hydraulischen Wirkungsgrad des Transformators und mit N, dessen Primärleistung, so ist die Temperatursteigerung des Wassers

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in Hundertteilen gemessen. Von Strahlungsverlusten ist dabei abgesehen. Für gewöhnliche mittlere Verhältnisse kann man auf einen Gewinn von rd. 2 VH rechnen. Schreibt man diesen dem Transformator zugut, so hat er einen ideellen Wirkungsgrad von 92 vH.

Die bisher besprochenen Ergebnisse bezogen sich nur auf den Vorwärtskreislauf, diejenigen des Rückwärtskreislaufes sind in den Diagrammen Abb. 24 bis 27 niedergelegt.

Der bei der Rückwärtsfahrt erreichte höchste Wirkungsgrad von über 70 VH ist in Anbetracht der absichtlich klein gewählten Abmessungen des Rückwärtskreislaufes ebenfalls als vorzüglich zu bezeichnen. Das Verhältnis der Wirkungsgrade bei Rückwärts- und Vorwärtsgang ergibt das bei gleicher Dampfleistung vorhandene Verhältnis von effektiver Rückwärtsleistung zu effektiver Vorwärtsleistung, gemessen an den Schraubenwellen. Dasselbe erreicht nach den festgestellten Werten die beträchtliche Höhe von 78 bis 80 vΗ, ein Verhältnis, wie es selbst bei Kolbenmaschinen nicht immer vorhanden ist.

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Doch mag der letztgenannte Wirkungsgrad zunächst so stehen bleiben; auf alle Fälle aber ist folgendes zu beachten: Der Wirkungsgrad des Föttinger-Antriebes enthält die Reibung im sekundären Drucklager, das gleichzeitig das Schraubendrucklager darstellt, in sich einbegriffen. Beim Zahnradvorgelege dagegen hat man den Verlust im Propellerdrucklager, das hier immer mit dem vollen Propellerschub belastet ist, von der Sekundärleistung mit mindestens noch 1 vH abzuziehen. Ferner liegt beim hydrodynamischen Getriebe die Umsteuerung in diesem selbst, während das Zahnradvorgelege immer noch eine besondere, beim Vorwärtsgang im Vakuum leer mitlaufende Rückwärtsturbine erfordert. Es ist nun zwar möglich, daß der Verlust in dieser Rückwärtsturbine für eine langsam laufende unmittelbar wirkende Schiffsturbine mit rd. 30 VH Rückwärtsleistung nur etwa 3/4 bis 1 VH beträgt; hat man aber eine schnelllaufende mit Ueberhitzung arbeitende Turbine und verlangt man von dieser 50 bis 60 VH Rückwärtsleistung, was zur Sicherheit großer und schwerer Schiffe heutigen Tages mindestens gefordert werden muß und wenigstens auf dem Festlande

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auch

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von den Aufsichtsbehörden tatsächlich verlangt wird, so ist es ganz ausgeschlossen, mit diesem geringen Ventilationsverlust in der Rückwärtsturbine auszukommen; er beträgt für diese Leistung vielmehr mindestens 4 vH. Rückwärtsleistungen von 75 bis 80 VH, wie sie bei dem untersuchten Transformator gemessen worden sind, sind mit der mechanisch übersetzten Turbine praktisch unmöglich von 80 bis 90 VH Rückwärtsleistung, die mit dem Transformator erreichbar sind, gar nicht zu reden.

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21000 40

19000 20

17000

0 S=126

130

134

138

142

146

150

154

158

Sekundärumlaufzahl

nischen (Zahnradvorgelege) zu machen. Zunächst ist festzustellen, daß die Wirkungsgrade des hydrodynamischen Getriebes durch mechanische (dynamometrische) Leistungsmessung sowohl auf der Primär-, als auch auf der Sekundärseite, d. h. auf die denkbar genaueste Weise bestimmt sind, während die für die Zahnradvorgelege angegebenen Wirkungsgrade von rd. 98 VH nur aus der Menge und Temperatursteigerung des zur Schmierung des Getriebes verwendeten Drucköles, vereinzelt auch durch dynamometrische Messung auf der Sekundärseite und Leistungsbestimmung aus dem Dampfzustand auf der Primärseite ermittelt sind.

3000 5000

2000 4000

Es bedarf kaum einer Erwähnung, daß die sämtlichen beim Zahnradantrieb auftretenden Verluste, die nach dem eben Gesagten von gleicher Größenordnung sind wie die beim Transformatorantrieb vorhandenen, in keiner Weise mehr nutzbar gemacht werden können, während dies beim Transformatorantrieb, wie schon besprochen, durch Uebertragung der Verlustwärme auf das Kesselspeisewasser möglich ist. Außerdem läßt sich beim hydrodynamischen Getriebe der Dampfschub der Turbine mit dem Wasserschub des Getriebes

ganz oder teilweise ausgleichen, so daß also entweder das Drucklager der Turbine entlastet, oder ein sonst notwendiger Dampfentlastungskolben entweder ganz fortfällt oder mindestens im Durchmesser stark verkleinert wird. Der dadurch erzielte Gewinn im Dampfverbrauch der Turbine mag mit etwa 0,5 VH veranschlagt werden.

Auf diese Weise ergibt sich ein Vergleich der Leistungen für die beiden Schiffsantriebe, wie er in Zahlentafel 1 zusammengestellt ist.

Einige weitere Punkte, die für den Vergleich in Frage kommen, sind in der Zahlentafel 1 nicht mit aufgeführt,

Zahlentafel 1. Vergleich zwischen Schiffsturbinenantrieben mit Zahnrädergetrieben
und mit hydrodynamischen Getrieben.

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weil es hier nicht darauf ankommen kann, den Vergleich in Grenzen von 1 VH genau zu führen, sondern im allgemeinen nur hervorgehoben werden soll, auf welche Punkte überhaupt dabei zu achten ist. Solche sind z. B. noch die Anordnung von nachgiebigen Kupplungen beim Zahnrädergetriebe, deren kleine Bewegungen immerhin auch einige Verluste mit sich bringen, die vermehrte Anzahl von Stopfbüchsen eine Folge der Unterteilung der Turbinen, die ihrerseits wieder wegen der angestrebten kleinen Leistung auf einer Triebwelle beim Zahnrad nötig sind usw. Ganz besonders ungünstig aber ist die gesamte Anordnung des Zahnradantriebes mit seinen vielen Lagern für den Wirkungsgrad bei kleiner Belastung, der erheblich hinter dem bei Vollast zurückbleiben muß, da der Hauptverlust der Getriebe eben in den Lagern steckt und daber im Verhältnis bei kleinen Belastungen sehr stark in die Erscheinung tritt, ganz im Gegensatz zu dem hydrodynamischen Getriebe, dessen Hauptverluste hydraulischer Natur sind und daher mit der Belastung nur wenig schwanken.

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deutscher Ingenieure.

dern. Sie sind geradezu ein Beweis dafür, daß man ängstlich bemüht ist, die Leistung für eine Triebwelle eines Vorgeleges so klein als irgend möglich zu halten. Zu welchen Folgen dies führen muß, zeigen die von Parsons stammenden, von ihm selbst als typisch bezeichneten Entwürfe von Schiffsantrieben mit großer Gesamtleistuug. 16 einzelne Turbinengehäuse und Läufer, ebensoviel kleine Zahntriebe, die entsprechenden Anzahlen nachgiebiger Kupplungen, Lager und Stopfbüchsen bei 4 Schraubenwellen ergeben sich hier in Fällen, wo der Transformatorantrieb nach Belieben auf 3 oder 2 Wellen mit 3 bezw. 2 Turbinengehäusen und Läufern, gleichachsig und organisch zusammengebauten Turbi nen- und Transformatorgehäusen, d. h. in der gleichen Anordnung, wie in Abb. 32 dargestellt, ohne weiteres mit praktisch gleicher Wirtschaftlichkeit möglich ist.

Ein weiteres Eingehen auf den Vergleich zwischen Transformator- und Zahnradantrieb würde über den Rahmen dieses Aufsatzes hinausgehen, da hierbei auch die neueren Anschauungen über schnellaufende Dampfturbinen (Räderund Trommelturbinen, Anwendung der Ueberhitzung für den Schiffsturbinenantrieb usw.) eingehend zur Sprache kommen müßten. Dagegen sei hier kurz erwähnt, daß sich durch sachgemäße Ausnutzung aller Vorteile der schnellaufenden Dampiturbine und des hydrodynamischen Uebersetzungsgetriebes die Wirtschaftlichkeit des Schiffsturbinenantriebes in vielen Fällen um 10 VH bei Vollast und um 18 bis 20 VH bei Marschfahrt gegenüber der des heutigen, unmittelbaren Antriebes steigern läßt, wobei sich außerdem noch eine Gewichtersparnis von 25 bis 30 vH, in besondern Fällen bis zu 50 bis 60 vH ergibt.

Die genaue Besprechung aller dieser Verhältnisse sei einer andern Veröffentlichung vorbehalten.

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Abb. 33.

Sekundärleistungen bei gleichbleibenden Primär-Umlaufzahlen

Mitte Schiff

Rückwärtsturbine

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14000

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6000

4000

2000

ein teilweise entlastetes Turbinendrucklager

2 Dampfstopfbüchsen rd. 85 VII Rückwärtsleistung

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Man vergleiche, um sich über die zuletzt genannten Punkte ein Bild zu verschaffen, das Schema eines Antriebes mit Zahnradvorgelegen, Abb. 31, mit einem Transformatorantrieb, Abb. 32, und beachte dabei noch, daß bei der Anlage mit mechanischem Getriebe im Augenblick des Umsteuerns die auf der Niederdruckwelle sitzende Rückwärtsturbine die auf der andern Welle umlaufenden Schwungmassen der Hochdruckturbine mit herumzureißen hat, und zwar mit einer Uebersetzung von 1:49 bis 1:5 ins Schnelle. Die Anordnung Abb. 31 stellt eiren der einfachsten Fälle dar, in denen der Zahnradantrieb verwendbar ist.

Ganz unsicher ist immer noch die Frage, ob sich das Zahnradvorgelege für große Leistungen im Schiffsbetriebe überhaupt ausführen läßt. Auch die neuesten Veröffentlichungen von Parsons1) können an dieser Anschauung nichts än

1) Vortrag vor der diesjährigen Frühjahrsversammlung der Institution of Naval Architects, Lordon.

400 Uml./min

Aufer den bisher erwähnten Darstellungen der Leistungen und Wirkungsgrade ist noch von großem Interesse das Diagramm Abb. 33, in dem die Sekundärleistungen des Transformators in einer Kurvenschar mit der primären Umlaufzahl als Parameter und als Ergänzung auch Kurven konstanter Wirkungsgrade eingezeichnet sind. Die Wirkungsgrade entsprechen dabei sämtlich sinngemäß der obersten der drei Kurven des Diagrammes Abb. 19. Aus Abb. 33 kann man das folgende Diagramm Abb. 34 entwickeln, das Kurven enthält, nach denen der Wirkungsgrad verläuft, wenn der Transformator verschiedene sekundäre Leistungen bei einer gleichbleibenden sekundären Umlaufzahl abgeben soll. Die Regelung muß hierbei durch eine Veränderung der primären Umlaufzahl erfolgen, die ebenfalls in das Diagramm Abb. 34 eingetragen ist. Zu jeder gleichbleibend gedachten sekundären Umlaufzahl gehören zwei Kurven, die eine für die primäre Umlaufzahl, die andre für den zugehörigen Verlauf des Wirkungsgrades. Wie aus dem Diagramm hervorgeht, ist auch

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hier, wo die Forderung konstanter sekundärer Umlaufzahl die Verhältnisse erschwert, die Veränderung des Wirkungsgrades mit der Belastung sehr günstig. Diese Regelung ist zum ersten Male bei einer Turbo-Transformatoranlage für Walzwerkantrieb angewendet, die bereits im Walzbetriebe praktisch erprobt ist und sich dabei allen Leistungsschwankungen der angetriebenen Walzenstraße zwischen Leerlauf und Spitzenlast vollkommen gewachsen gezeigt hat.

Zum Abschluß der Darstellung der Versuchsergebnisse sei im folgenden noch das Gutachten des Hrn Geh. Hofrates Prof. Dr. M. Schröter, München, wiedergegeben:

An die Direktion der Vulcan-Werke, Hamburg. Bei meinem Besuch in Hamburg am Sonntag den 24. November 1912 traf ich die Versuchsanlage in vollem Betrieb und konnte ohne weiteres mit den vorhandenen Meßeinrichtungen eine größere Versuchsreihe ausführen, wobei ich nicht umhin konnte, neben der in bezug auf Größe einzig dastehenden Versuchsanlage auch die zur einwandfreien, genauen Messung der in Betracht kommenden Größen getroffenen Einrichtungen zu bewundern. Man befand sich in einem Maschinenlaboratorium größten Stiles, dessen Meßapparate allen Anforderungen an wissenschaftliche Genauigkeit entsprachen - in dieser Beziehung blieb mir daher nur die Aufgabe übrig, die zur Berechnung verwendeten Konstanten nachzuprüfen, worauf ich später zurückkomme.

Die Größe, deren Ermittlung Zweck meiner Beobachtungen war, nämlich der Wirkungsgrad des Transformators, erforderte zu ihrer Bestimmung die Messung der eingeleiteten und der an die Sekundärwelle abgegebenen Arbeit, erstere im Maximum über 10000 PS betragend! Die erstere Aufgabe löste der auf der Turbinenwelle befindliche Föttingersche Torsionsindikator in der denkbar cinfachsten Weise noch imposanter war die Messung der an die Sekundärwelle abgegebenen Leistung durch eine gleichfalls von Professor Föttinger konstruierte Wasserbremse mit einer Leistungsfähigkeit bis zu 15000 PS bei 160 Touren, deren gewaltige Abmessungen den im Innern vor sich gehenden Prozeß so sicher beherrschten, daß das dauernde ruhige Einspielen der mit mehr als 10000 kg belasteten Zentesimalwage sich ebenso leicht und sicher erzielen ließ, als ob man es mit 100 PS zu tun hätte!

Waren noch die Tourenzahlen der primären und der sekundären Welle bekannt, so hatte man alle zur Berechnung des Wirkungsgrades erforderlichen Daten; zur Erzielung ganz einwandfreier Werte war es jedoch nötig, gleichzeitige Ablesungen der Bestimmungsgrößen zu haben, und auch hierfür war in mustergültiger Weise Vorsorge getroffen. Die Tourenzahl der primären Welle (rd. 840) wurde an einem rotierenden Zähler, die der sekundären Welle an einem oszillierenden Zähler abgelesen, und zwar alle Minuten, gleichzeitig mit der Ablesung am Torsionsindikator und an der Wage. Die Gleichzeitigkeit war dadurch gesichert, daß jeder Beobachter ein lautsprechendes Telephon neben sich hatte, in welchem durch eine im Versuchsraum installierte elektrische Zentraluhr jede Minute ein kurzes Signal ertönte, eingeleitet durch ein fünf Sekunden vorher gegebenes Vorsignal.

12000

14000 PS

Da der Beharrungszustand des Aggregates ein ganz vorzüglicher war, dank sorgfältiger Regulierung des Dampfdruckes vor der Turbine, so reichten 10 Minuten Beobachtungsdauer vollkommen aus, und es war möglich, eine Reihe von Versuchen vorzunehmen, welche bezweckten, den Wirkungsgrad in seiner Abhängigkeit von der Tourenzahl der Sekundärwelle bei konstanter Tourenzahl der primären Welle zu untersuchen, einmal bei voller und dann bei halber Belastung. Letztere kommt ja bei Handelsschiffen, die mit konstanter Geschwindigkeit fahren, kaum in Betracht es war aber von Interesse, die Anpassungsfähigkeit des FöttingerTransformators an weitgehende Be

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lastungsänderungen zu beobachten.

An Ort und Stelle wurde von mir die Nullstellung des Torsionsindikators, sowie die Ausbalanzierung der Bremse und die Funktionierung der Wage verifiziert und die Länge des Bremshebels zu 3,480 m festgestellt. Die Eichung der Skala des Torsionsindikators konnte naturgemäß erst nach Beendigung des 14tägigen Dauerversuches stattfinden; sie wurde von meinem Assistenten, Dipl.-Ing. Kriegbaum, kontrolliert und ergab folgendes. Die Formel zur Berechnung des primären Momentes lautet:

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konst. Skalenteile des Indikators,

wobei die Konstante die Anzahl Meterkilogramm für 1 Skalenteil bedeutet. Vor Beginn des Dauerversuches war diese Konstante zu 42,9 mkg, nach den Versuchen zu 43,4 mkg durch direkte Belastung an einem Hebelarm von 2,5 m Länge gefunden worden; ich halte es für richtig, zur Berechnung den Mittelwert mit 43,15 = rd. 43,1 mkg zu verwenden.

Im folgenden sind zunächst die Beobachtungswerte zusammengestellt, und zwar lediglich die Mittelwerte der je 10 Minuten dauernden Versuche; der Beharrungszustand war ein so vorzüglicher, daß es sich erübrigt, die minutlichen Ablesungen einzeln anzuführen. Die Versuche sind geordnet nach steigender Tourenzahl der sekundären Welle, sowohl bei Voll-Last als bei halber Belastung; dazu kommen dann noch einige Versuche mit über 10000 PS Primärleistung.

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191,5

167,2

11 000

:

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=

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0,88 = 0,938 sein, Ziffern, welche gegenüber den sonst als maximale Werte für Kreiselräder konstatierten verständlich werden, wenn man sich vergegenwärtigt, daß durch den hier verwirklichten unmittelbaren Zusammenbau von Pumpe und Turbine der sonst unvermeidliche Verlust der Austrittsenergie wegfällt.

Man wäre auf den ersten Blick versucht zu vermuten, daß der hohe Wirkungsgrad an zwei Voraussetzungen gebunden wäre: einmal an das Vorhandensein derjenigen Geschwindigkeiten, welche der Berechnung zugrunde gelegt wurden, und zweitens (als Folgeerscheinung) an das Vorhandensein der vollen Belastung. Die Versuchsergebnisse zeigen nun in bezug auf das Uebersetzungsverhältnis zwischen Primär- und Sekundärwelle eine außerordentlich weit gehende Unabhängigkeit des Wirkungsgrades, welcher, praktisch gesprochen, als nahezu konstant innerhalb der Grenzen des Uebersetzungsverhältnisses von 4,9 bis 5,8 und für Sekundärtourenzahlen von 145 bis 172 gefunden wurde.

Dies gilt nicht nur bei voller Belastung, auch bei etwa halber Last erweist sich die Veränderlichkeit des Wirkungsgrades innerhalb der Grenzen des Uebersetzungsverhältnisses von 4,7 bis 5,4 als geringfügig; anderseits ist sehr bemerkenswert, daß die Verminderung des Wirkungsgrades durch Abnahme der Belastung auf rd. 1/2 sich nur auf wenige Prozente erstreckt. Die Elastizität der hydraulischen Uebertragung erweist sich demnach als eine außerordentlich weitgehende wiederum ein Beweis für die erreichte große Sicherheit in der Beherrschung der Grundlagen für die Berechnung.

Daß endlich eine Steigerung der Leistung (welche im vorliegenden Fall durch die Leistungsfähigkeit der Kessel begrenzt war) eine wenn auch unbedeutende Erhöhung des Wirkungsgrades mit sich bringen würde, war zu erwarten und wird durch die Ziffern unter III bestätigt. In allen

deutscher Ingenieure.

Fällen scheint das Maximum in der Gegend von 5,2 facher Uebersetzung zu liegen.

Um die Ergebnisse der Versuche unter I und II streng vergleichbar zu machen, müßte die Primärtourenzahl und -leistung absolut konstant gewesen sein, was allerdings mit großer Annäherung ermöglicht wurde; immerhin lassen sich Sekundärmomente und Sekundärleistung auf einen konstanten Mittelwert der Primärtourenzahl nach den Gesetzen der hydraulischen Aehnlichkeit umrechnen, wonach die Momente sich verhalten wie die Quadrate, die Leistungen wie die dritten Potenzen der Primärtourenzahlen. Die Ergebnisse dieser Umrechnung sind durch die Kurven auf den beiliegenden Blättern') graphisch dargestellt, in welche die Beobachtungswerte durch die Kreise eingetragen wurden

die durchaus stetig verlaufenden Kurven weichen nur ganz wenig von den Beobachtungswerten ab, wie dies ja bei den geringen Abweichungen der Primärtourenzahlen von ihrem Mittelwert zu erwarten war. Die Kurven zeigen deutlich die sehr weit gehende Unabhängigkeit des Wirkungsgrades vom Uebersetzungsverhältnis.

Endlich wurde auch die Umsteuerung von voller Last vorwärts auf volle Last rückwärts mehrfach ausgeführt mit dem Ergebnis, daß die bei kleineren Ausführungen längst erwiesene Manövrierfähigkeit des Föttinger-Transformators auch bei dem 10000 pferdigen dieselbe Vollkommenheit aufwies ohne jeden Stoß, entsprechend dem idealen Transmissionsmedium Wasser, vollzog sich die Umsteuerung in etwa 10 Sekunden - viel rascher, als es für die Verwendung in einem Handelsschiff in normalen Fällen notwendig sein wird; natürlich war, wie dies ja immer der Fall ist, die Rückwärtsleistung kleiner als die bei Vorwärtsgang entwickelte.

Abschließend kann ich aussprechen, daß durch diese nach Größe der Anlage, Originalität der einzelnen Teile (Föttinger-Indikator, Föttinger-Transformator, Föttinger-Bremse für 15000 PS) und nach Vortrefflichkeit der zur einwandfreien Messung jederzeit paraten Einrichtungen einzig dastehenden Dauerversuche der vollgültige Beweis erbracht ist, daß der Transformator auch in der Größenordnung von 10000 PS sich als eine technisch einwandfreie, man kann wohl sagen: vollkommene Lösung des Problems bewährt hat, den Antrieb des Schraubenpropellers durch eine Dampfturbine so zu gestalten, daß beide unter wirtschaftlich wesentlich günstigeren Verhältnissen arbeiten, als bei direkter Kupplung möglich ist. Ich zweifle nicht daran, daß nach dem vorzüglichen Gelingen des Schrittes vom 2000 pferdigen zum 10000 pferdigen Transformator der verhältnismäßig leichtere Schritt vom 10 000 pferdigen zum 20000 pferdigen nicht auf sich warten lassen wird, wie sich dies ja auf dem Gebiet der Dampf- und Wasserturbinen schon vollzogen hat. Ich kann nicht umhin

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-,

und hier spreche ich gewiß im Namen aller, welche die Anlage in Betrieb gesehen haben der Bewunderung Ausdruck zu verleihen, mit welcher das hier Vollbrachte jeden kompetenten Beurteiler erfüllen muß; handelt es sich doch um ein Vorbild deutschen technischen Schaffens, bei welchem die wissenschaftlich sichere Begründung der schöpferischen Idee, unterstützt von richtigem praktischem Blick des Erfinders, dem über große materielle Mittel verfügenden, weitblickenden Unternehmer das Vertrauen einflößt zu wagemutiger, auch vor großen Opfern nicht zurückscheuender Ausführung in größtem Stil, welche dank der sicheren, gesunden Grundlage nicht anders als zu vollem Erfolg führen kann.

München, Dezember 1912. gez. Dr. M. Schröter.

Der Befund der inneren Teile des Transformators nach dem 14tägigen Dauerbetrieb

ergab keinerlei Tatsachen, welche auch nur die geringsten Bedenken wachrufen könnten, daß der ursprüngliche Zustand der Räder und Schaufeln nicht auf die Dauer erhalten bleiben würde. Sämtliche Oberflächen der Räder und Schaufeln waren noch ebenso tadellos glatt wie vor Einbau in den Transformator, und auch die Kanten der Schaufeln zeigten keinerlei Verletzungen durch hydraulische oder mechanische

1) den Abbildungen 19 und 20 dieses Aufsatzes.

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