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deutscher Ingenieure.

Abb. 11 bis 13. Schwebefähre über den Riachuelo bei Buenos Aires.

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beckens zu sichern, hat man die Rippen der Platte der Länge nach und quer dazu durchbohrt und durch diese Bohrungen einzelne Eiseneinlagen geführt. Die Längswände des Schwimmbeckens sind als Hauptträger ausgebildet; gleichzeitig nehmen sie den seitlichen Wasserdruck auf. Abb. 4 und 5 zeigen die Lagerung der Wände. Die Uebertragung der Lasten auf die Seitenwände ist aus Abb. 3 zu ersehen. Die übrigen Eisenbetonkonstruktionen bieten nicht wesentlich Neues.

Wenn das Becken sich infolge von Bodensenkungen gesetzt haben sollte, so werden unter die oberen Lagerplatten Druckwasserpressen gesteilt, das Becken angehoben und dann die untere Lagerplatte unterkeilt und vergossen. Bei größeren Senkungen wird die untere Lagerplatte entfernt, der Pyramidenstumpf aufbetoniert und dann das Lager wieder versetzt.

Die Ausführung der Betonarbeiten lag in den Händen der Firma Hüser & Cie., Oberkassel. (Deutsche Bauzeitung 22. Februar 1913)

Schwebefähre über den Riachuelo bei Buenos Aires. Die mächtig aufstrebende Großstadt Buenos Aires wird im Süden

an

ihrer Entwicklung durch den Riachuelo gehemmt; dieses Flüßchen, das in vielfach gewundenem Laufe dem La Plata zuströmt, wird auf einer ziemlich langen Strecke als Hafen benutzt und hat einen sehr großen Verkehr. Nachdem schon vor einigen Jahren von einer englischen Firma eine Schwebefähre über den Riachuelo erbaut worden war, hat jetzt die Gutehoffnungshütte im Auftrage einer argentinischen Gesellschaft zwei Schwebefähren im Bau. Die beiden Fähren liegen nur wenige hundert Meter von einander entfernt und unterscheiden sich nur in den kurzen Anschlußbrücken an den Hafenmauern.

Die Schwebefähren, Abb. 11 bis 13, sind als Portalrahmen mit zwei Gelenken ausgebildet und überspannen den Fluß mit einer Stützweite von 67,56 m; die lichte Höhe beträgt 42 m, die Breite zwischen den Scheuerleisten der Plattform in ihren äußersten Stellungen 60,5 m. Die Plattform mit überdeckten seitlichen Fußgängerstegen ist 12 m lang und 7 m breit; über ihr befindet sich das Steuerhaus. Sie ist mit Drahtseilen an einem Laufwagen aufgehängt, dessen vier Laufachsen durch je einen 20 PS-Drehstrommotor angetrieben werden. Die Geschwindigkeit beträgt bei vollbelasteter Plattform 1,5 m/sk, und der Betrieb soll noch bei einem Winddruck von 40 kg/qm aufrecht erhalten werden. Die Bauwerke bieten manche bemerkenswerte Einzelheiten, deren Beschreibung einer eingehenden Veröffentlichung vorbehalten bleiben muß. Das Gesamtgewicht der Konstruktion beträgt rd. 450 t für jede Schwebefähre.

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57. Nr. 16

1913

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Die Maschinen sind nach den Zeichnungen und unter Aufsicht der Mülheimer Firma von den englischen Lizenznehmern hergestellt worden. Die Dampfzylinder haben zwangläufige Ventilsteuerung der Bauart Doerfel; die Luftzylinder sind mit Meyerschen Plattenventilen für hohe Umlaufzahlen ausgerüstet1). Die Dampfmaschine, deren Zylinder mit Frischdampf geheizt sind, arbeitet mit Kondensation. Wie man aus Abb. 14 sieht, ist trotz des großen Hubes eine hintere Kolbenstangenführung infolge zweckmäßiger Ausbildung der Luftzylinderkolben als Tragkolben entbehrlich geworden.

Bei der Abnahme wurden folgende Ergebnisse erzielt:
mechanischer Wirkungsgrad 89,25 vH,
volumetrischer Wirkungsgrad 98,7 vH,
Dampfverbrauch 5,13 kg/PSi-st bei 12,1 at Dampfdruck,
2500 Dampftemperatur und 64 cm Luftleere,

Lufttemperaturen bei 6,3 at Luftdruck 950 hinter dem Niederdruckzylinder, 91° hinter dem Hochdruckzylinder. Die Wirkung des Zwischenkühlers ist demnach vorzüglich gewesen, da man im allgemeinen mit 100 bis 1100 Temperatur hinter beiden Zylindern rechnet.

Einen Kolbenkompressor mit Verbunddampfmaschine ähnlicher Leistung haben Pokorny & Wittekind in Frankfurt a. M. für die Farbwerke in Höchst geliefert, und ein andrer für 17 000 bis 20000 cbm/st, jedoch mit Dreifach-Expansionsmaschine für den Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein ist zurzeit im Bau. Auch die Gutehoffnungshütte hat Kompressoren von 12000 cbm/st bei 85 Uml./min bereits ausgeführt.

Mit elektrisch betriebenen Kolbenkompressoren hat man diese Leistungen noch nicht erreicht: die größten in Betrieb befindlichen Kompressoren dieser Art liefern 9000 bis 11500 cbm/st bei 125 bis 104 Uml./min und sind u. a. von der Dinglerschen Maschinenfabrik und von Pokorny & Wittekind gebaut worden. Schömburg.

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Neuzeitliche Kuppelofenanlage. In der »Gießereizeitung«< 2) wird eine Schmelzanlage beschrieben, die infolge ihrer modernen Ausrüstung bemerkenswert ist. Bei ihrem Entwurf war die Forderung maßgebend, daß zur Bedienung möglichst wenig Arbeiter gebraucht wurden. Außer dem Guß für eigene Zwecke der Fabrik, die etwa 3000 t jährlich erfordert, werden in der Gießerei noch weitere 3000 t Gußstücke für Kunden hergestellt. Infolgedessen entfallen auf einen Arbeitstag rd. 20 t Eisenguß Um diese Menge zu schmelzen, hat man zwei Kuppelöfen für 5 bis 6 t/st aufgestellt, die abwechselnd einen um den andern Tag betrieben werden und täglich 4 bis 42 st arbeiten. Jeder Ofen ist mit Vorherd und vier Doppeldüsen für den Wind ausgerüstet. Durch Dreh

2) vom 1. April 1913.

1) s. Z. 1908 S. 1743 u. f. Abb. 14. Kolben kompressor für 16 500 bis 18280 cbm/st.

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schieber kann man nach Wunsch eine oder beide nebeneinanderliegende Düsenöffnungen benutzen. Dadurch wird es möglich, falls eine Oeffnung verschlackt ist und zum Abschmelzen der Schlackenansätze geschlossen werden muß, durch Freigeben der zweiten Oeffnung den erforderlichen Gesamtquerschnitt der Düsen wieder herzustellen und gegebenenfalls zur Erhöhung der Schmelzleistung bei entsprechender Vergrößerung der Satzkoksmenge die doppelte Luftmenge einzuführen. Ein Turbogebläse, das mit einem 16 PS-Elektromotor von 3000 Uml./min unmittelbar gekuppelt ist und 80 cbm/min Wind von 650 mm Druck erzeugt, ist auf der Gichtbühne aufgestellt. Ein Meßgerät zeigt dauernd die angesaugte Luftmenge an, und entsprechend diesen Angaben kann von der Bedienung durch einen Drosselschieber jederzeit die wirtschaftlich günstigste Windlieferung eingestellt werden. Auf diese Weise soll man im Dauerbetriebe des Gebläses bereits Kraftersparnisse von 25 bis 40 vH erreicht haben. Zum Begichten des Ofens dient ein fahrbarer Schrägaufzug, dessen Gerüst aus Winkeleisen besteht. Das Fördergut wird auf fahrbaren Kübeln in das Gehänge geschoben, von einer auf der Gichtbühne befindlichen elektrischen Winde hochgezogen und mit Hülfe einer Kurvenführung für den Kübel in die Ofengicht gekippt. Das Steuerseil für den Rückgang wird vom Arbeiter oder auch selbsttätig bedient. Zur Anlage gehört noch ein fahrbarer Masselbrecher mit Elektromotor und Druckwasserpumpe sowie eine Hängewage zum Abwägen der Beschickstoffe. Der Kuppelofen wird mit Hülfe eines Oelbrenners angeblasen. Dabei werden zum Anbrennen des auf dem Herd aufgestapelten Kokshaufens, auf den später die Füllkoks aufgegeben werden, 5 bis 6 cbm Luft und 1,5 bis 2 ltr Oel verbraucht und 10 bis 12 min Zeit verwendet.

Entwicklung der Elektrostahl-Oefen im Jahre 1912. Nach einem Bericht von V. Engelhardt in der ETZ') ist im Jahre 1912 der bisher größte Héroult-Ofen mit 25 t Fassungsvermögen auf Gewerkschaft Deutscher Kaiser in Bruckhausen in Betrieb gekommen. Das Fassungsvermögen der Induktionsöfen hat 13 t erreicht. Das Interesse an den elektrischen Oefen für die eigentliche Stahlerzeugung ist in Deutschland gegenüber der Verwendung der Oefen zum Einschmelzen von Ferromangan etwas zurückgetreten. Bis Ende 1912 hatten von den rd. 30 großen Hütten Deutschlands, die in ihren Thomasstahlwerken größere Mengen Ferromangan zum Desoxydieren und Kohlen des gefrischten Eisens verbrauchen, 12 solche Ofenanlagen im Betrieb oder im Bau. Davon entfallen 5 auf die Bauarten der Gesellschaft für Elektrostahlanlagen (Induktionsöfen und Lichtbogenofen von Girod), 3 auf den HéroultOfen, 2 auf den Keller- und 2 auf den Nathusius-Ofen. Auch in den Gebieten Belgiens und Ostfrankreichs, die für den Thomasbe rieb in Frage kommen, nimmt diese Verwendung der elektrischen Oefen dauernd zu.

Versuchsergebnisse der Pick-Quick-Großschrämmaschine mit Drehstrombetrieb. Berginspektor Dr. Weise, dessen Erfahrungen mit der englischen Druckluft-Schrämmaschine »Pick-Quick« wir in Z. 1911 S. 2114 erwähnt haben, berichtet in der Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinen wesen 2) über Versuchsergebnisse der Maschine nach ihrer Einrichtung für elektrischen Betrieb. Die 3,26 m lange, 0,5 m hohe und mit ausgelegter Schrämstange 1,15, ohne sie 0,82 m breite Maschine von 2,17 t Gewicht ist mit einem 22,3 PS-Drehstrommotor für 250 V und 50 Per./sk ausgerüstet. Bis auf den elektrischen Teil ist ihr Bau dem der Druckluftmaschine völlig gleich. Der Motor mit Kurzschlußanker ist explosionssicher und staubdicht eingekapselt. Der selbsttätige Anlasser mit isoliertem Handgriff befindet sich in einem dicht geschlossenen gußeisernen Gefäß. Der Strom wird durch ein biegsames AEG-Kabel aus drei verzinnten Kupferlitzen von 3×10 qmm Querschnitt zugeführt. Mit der Maschine wird in dem mit 8 bis 11o einfallenden Flöz ebenso wie seinerzeit mit der Druckluftmaschine nur von unten nach oben geschrämt, und entsprechend dem Vorrücken wird das biegsame Kabel abgewickelt. Von der selbsttätigen Rückbeförderung der Maschine, wenn sie am Ende des Schrams angelangt ist, hat man hier wegen der Umständlichkeit abgesehen und benutzt dazu einen besondern Haspel, wobei die Maschine auch mehr geschont wird. Die Kohlen des Flözes sind hart und fest und im allgemeinen nur mit Schießarbeit zu gewinnen. Beim Arbeiten der Schrämspindel, die sich mit 400 bis 450 Uml./min dreht, tritt infolgedessen häufig ein ununterbrochener Funkenregen auf. Die Leistungen im Abbau beim Handbetrieb liegen im allgemeinen etwa zwischen 1,5 und 2,21 t, bezogen auf eine reduzierte Hauerschicht.

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deutscher Ingenieure.

Die Kohlen sind stellenweise so verdrückt und versteint, daß sie mit der Maschine nicht gewonnen werden können. Solche Stellen umgeht die Pick Quick-Maschine allerdings mühelos, indem die Schrämstange aus dem Schram herausgeschwenkt wird und die Maschine mit eigener Kraft an der Stelle vorbeifährt, um dahinter weiter zu arbeiten. Am ungünstigsten lagen die Verhältnisse des Flözes an der Arbeitstelle der Maschine selbst, wo sich die Hauerleistung nur auf 1,27 t stellte. Infolgedessen kamen längere oder kürzere Störungen wie Schlittenbrüche, Warmlaufen, Durchbrennen von Sicherungen usw. oft vor; bisweilen konnte die Maschine wegen größerer Ausbesserungen Monate hindurch nicht arbeiten. Die von der englischen Gesellschaft Mavor & Coulson Ltd. mitgelieferte Schrämstange brach bald. Als Ersatz wurden drei Stangen aus zähem Kruppschem Nickelstahl beschafft, die noch nicht halb so viel kosteten und gut gehalten haben. Wie bei der Druckluftmaschine konnte in einer Schramschicht nur immer die halbe Zeit wirklich geschrämt werden, der Rest entfiel auf das Auswechseln der in die Stange eingesetzten Schramfräser, Schmieren der Maschine, Vorbereiten des Ausbaues, Vorrücken der Kabelrolle usw. Die Leistung der Maschine war um 25.4 vH größer als bei Handbetrieb. Damit hängt eine Verminderung der Unterhaltzeit für die Bremsberge und Strebstrecken, ferner der Kosten für Nachreißer- und Verbauerlöhne und an Material zusammen. Auch fällt der Verbrauch von Sprengstoff ganz fort.

Nach den bisherigen Erfahrungen ist die Maschine nach einer Arbeitszeit von 600 Tagen mit je zwei Schichten als verbraucht zu bezeichnen, muß also in 2 Jahren abgeschrieben werden. Zu ihrer Bedienung sind 2 Arbeiter erforderlich, wovon einer sie führt und beobachtet, ob sie richtig arbeitet, der andre das Schramklein entfernt, den unterschrämten Kohlenstoß durch Einlegen von Keilen oder durch Abspreizen sichert und das Kabel abwickelt. Bei einem Preis der Maschine von 7990 M einschl. Verpackung und Zoll sowie einem Verbrauch von 2500 Schramfräsern für 1750 M ergibt sich mit den Ausbesserkosten und mit Verzinsung, aber ohne Kabelund Transformatorenkosten, eine tägliche Abschreibung von 20,63 M, d. s. rd. 18 vH weniger als bei der Druckluftmaschine. Die gesamte wirkliche Ersparnis der elektrischen Maschine gegenüber dem Handbetrieb beträgt 0,184 M, bezogen auf 1 t der gewonnenen Kohlen, während man für die Druckluftmaschine seinerzeit nur festgestellt hatte, daß sich die Gewinnkosten >>nicht teurer« stellten als beim Handbetrieb. Zusammenfassend weist Dr. Weise darauf hin, daß beide Maschinen unter den bezeichneten sehr schwierigen Umständen nicht unbefriedigend gearbeitet haben, wenn auch die Notwendigkeit der vielen Ausbesserungen und die starke Abnutzung enttäuscht haben. Es ist anzunehmen, daß sie sich in Flözen mit weniger harten und mit drucklosen Kohlen bei genügend festem Hangenden, besonders wenn Schließarbeit ausgeschlossen ist, gut bewähren werden. Die elektrische Maschine ist wegen ihrer größeren Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit entschieden vorzuziehen. Dieses Urteil bestätigt die von uns bereits öfter erwähnte Ueberlegenheit des elektrischen Antriebes, die auch in der stetig zunehmenden Verbreitung der elektrischen Schrämmaschine auf Kosten der mit Druckluft betriebenen zum Ausdruck kommt1).

Luftschiffhafen und Flugplatz in Leipzig. Zur Anlage eines Luftschiffhafens und Flugplatzes ist in Leipzig eine Gesellschaft mit einem Aktienkapital von 1200 000 M gegründet worden. Die Stadt Leipzig hat hierfür auf der EutritzschMockauer Flur ein Gelände von rd. 120 ha unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Außerdem übernimmt die Stadt die Umzäunung und Einebnung und gewährt einen jährlichen Zuschuß von 20000 M. Das Preußische Kriegsministerium hat sich bereit erklärt, die für militärische Zwecke in Betracht kommenden Anlagen mit 4 vH ihres Wertes bis zur Höhe von 30000 M jährlich zu verzinsen. Die Luftschiffhalle soll 184 m lang und 60 m breit werden.

Die nutzbare Wassermenge der Niagarafälle für die zu den Vereinigten Staaten gehörigen Wasserkraftanlagen ist seit dem Monat März d. J. von 453 auf 566 cbm/sk' erhöht worden. Diese größere Wassermenge war den sogenannten amerikanischen Werken im letzten Vertrage mit Kanada zugebilligt, durch ein besonderes Gesetz der Vereinigten Staaten selbst aber um den Betrag von 113 cbm/sk beschränkt worden. Dieses Gesetz ist nun nicht mehr verlängert worden, und man erwartet, daß die Werke unverzüglich die größere Wassermenge ausnutzen werden. Bei Annahme eines mittleren Nutzgefälles von 50 m für die amerikanischen Werke werden

1) s. a. Z. 1913 S. 158.

19. April 1913.

Patentbericht.

diese ihre Leistungsfähigkeit um fast 60000 PS erhöhen können. (Electrical World 8. März 1913)

Versuchsfahrten zur Erprobung von Brennstoffen für Motorfahrzeuge werden von Ende April an vom Kaiserlichen Automobil-Club unter Beteiligung des Vereines Deutscher Motorfahrzeug-Industrieller veranstaltet. Die Durchführung der Versuche, zu denen gewöhnliche Personenwagen mit 8 bis 10 PS Steuerleistung kostenfrei gemeldet werden können, ist so gedacht, daß jeder Wagen mit Leichtbenzin (0,71 bis 0,72), Schwerbenzin (0,75 bis 0,76) und Benzol (0,88 bis 0,89) erprobt und der Verbrauch auf der Fahrstrecke ermittelt wird. Die Vergaser sind dementsprechend einzurichten. Die Brennstoffe werden von den Veranstaltern beigestellt.

Die Verwendung von Motoromnibussen im öffentlichen Ueberlandverkehr in Frankreich hat insbesondere in den letzten Jahren einen bedeutenden Aufschwung genommen. Man zählt heute in 57 Departements nicht weniger als 293 öffentliche Motoromnibuslinien mit insgesamt rd. 8850 km Gesamt Betriebslänge. Davon sind 176 Linien mit 4656 km Betriebslänge ständige Jahreslinien, die zum Teil unabhängig, zum Teil als Zubringer für Eisenbahnen betrieben werden. Der Rest entfällt auf Sommerlinien und solche, die nicht täglich, sondern nur bei Bedarf oder bei besondern Gelegenheiten befahren werden. Die 179 Unternehmer dieser Linien haben sich vor kurzem zu einem Verband, dem Syndicat général des transports publics de France, zusammengeschlossen, dem u. a. vor allem die Ausarbeitung einheitlicher Konzessionsverträge zufallen dürfte. (Le Poids Lourd 4. April 1913)

Versuche mit dem Motorpflug von Gustav Pöhl, Gößnitz, S.-A., werden mit Mitteln des Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees in Deutsch-Ostafrika angestellt werden. Hierzu ist die Summe von 7000 M bereitgestellt worden. Bei der Pöhlschen Pflugbauart ist ein gewöhnlicher mehrschariger Pflug mit einigen umlaufenden Vorschneidern vereinigt, stählernen Scheiben mit querstehenden Messern, die den Boden vor den Scharen auflockern und außerdem die Zugarbeit der Treibräder vermindern. Die Bauart ist von ostafrikanischen Pflanzern als für den dortigen schweren, festen Boden am besten geeignet bezeichnet worden. (Zeitschrift des Mitteleurop. Motorwagen-Vereins Ende März 1913)

Vorführung von Motorpflügen in Ungarn. Der ungarische Landesagrikulturverein veranstaltet Ende Juli und Anfang August d. J. in Galanta eine Vorführung von Motorpflügen. Die näheren Bedingungen sind vom Sekretariat des ungarischen Landesagrikulturvereines, Budapest IX, Köztelek-utcza 8 zu erfahren.

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Die Frübjahrsversammlung des Iron and Steel Institute findet am 1. und 2. Mai 1913 in London statt. Von den angekündigten Vorträgen seien erwähnt: J. von Ehrenwerth: Wirtschaftlichkeit der Hochofen wind-Trocknung; Lamberton: Ein neues elektrisches Umkehrwalzwerk; Puppe: Amerikanische Walzwerkpraxis; Reynolds: Fehler in neuzeitlichen Hochofenanlagen und ihre Vermeidung. Außerdem sind mehrere Vorträge aus dem Gebiete der Materialkunde angesetzt.

Deutsche Beleuchtungstechnische Gesellschaft. Am 2. November 1912 ist ein neuer technischer Verein, die Deutsche Beleuchtungstechnische Gesellschaft, gegründet worden '). Zweck der Gesellschaft ist: 1) Zusammenfassung der Bestrebungen der verschiedenen an der Beleuchtungstechnik interessierten Kreise Deutschlands und der Nachbarländer, 2) Vertretung der deutschen beleuchtungstechnischen Interessen im internationalen Verkehr. Am 24. Februar d. J. hat die erste Mitgliederversammlung, zugleich die erste Jahresversammlung, im Physikalischen Institut der Universität Berlin stattgefunden. Die hierbei vollzogenen Wahlen ergaben, daß dem Vorstande die Herren Präsident Warburg, Geheimrat Lummer, Geheimrat Haber, Prof. Liebenthal, Dr. Krüß, Direktor Schaller und Geh. Ober-Postrat Dr. Strecker als Vorsitzender des Ausschusses angehören. Der Ausschuß besteht aus 24 Mitgliedern, von denen 6 dem Verbande Deutscher Elektrotechniker und 6 dem Deutschen Verein von Gas- und Wasserfachmännern angehören müssen. Außerdem wurden sogleich drei besondere Kommissionen: 1) für die Lichteinheit, 2) für Nomenklatur und 3) für Meßmethoden, gebildet. Der Gesellschaft können auch Firmen, Behörden usw. als Mitglieder angehören. Die Gründung dieser Gesellschaft ist auch aus dem Grunde sehr erfreulich, daß sie wohl dazu beitragen wird, die Meinungsverschiedenheiten zwischen den Fachmännern der Gasbeleuchtung und der elektrischen Beleuchtung zu schlichten.

Otto Schlick . Am 10. d. M. starb in Hamburg im Alter von 73 Jahren der Konsul Dr.-Ing. h. c. Otto Schlick, vormals Direktor des Germanischen Lloyds. Schlick ist durch seine Arbeiten und Forschungen auf dem Gebiete des Schiffsund Schiffsmaschinenbaues weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt geworden. Seine wichtigsten Entdeckungen und Erfindungen sind der Massenausgleich bei Schiffsmaschinen, der Pallograph und der Schiffskreisel. 2)

1) ETZ 27. März 1913 S. 359.

2) Vergl. Schlicks eigene Veröffentlichungen Z. 1894 S. 1091; 1905 S. 1501; 1906 S. 1466, 1929.

Patentbericht.

Kl. 14. Nr. 244793. Ventilsteuerung. B. J. Langewisch, Beverwijk, Holland. Der Hubdaumen, der durch einen Winkelhebel j die Ventilstange t steuert, besteht aus drei Gliedern p, q und und schwingt um den Bolzen a. und q sind durch einen Bolzen h, p und q durch einen Bolzen c verbunden, der durch einen Längsschlitz f von p greift. An dem Arm k von p ist die Exzenterstange o drehbar befestigt. Der Regler faßt mit einer Stange i an dem Winkelhebel b an, der zugleich den Bolzen a enthält und je nach seinem

Ausschlage die Länge von p verändert.

Kl. 14. Nr. 244502. Wechselstrom-Hülfsauslaßsteuerung für Gleichstromdampfmaschinen. R. Wolf, Magdeburg. Der Zylinder z hat in der Mitte Auslaßschlitze c, die von dem Kolben k1 gesteuert werden, und zwei seitliche Kanäle a, a, die als Hülfsauslässe, aber auch zur Einleitung von Frischdampf dienen können. Der in zwei Büchsen

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Kl. 14. Nr. 244266. Umsteuerhebel für Lokomotiven. Berliner Maschinen bau-A.-G. vormals L. Schwartzkopff, Berlin. Für kleinere Dampf- und Druckluftlokomotiven, deren Führer oft ungeschult sind, wird die Verzahnung a des Bogens b, an dem sich der Steuerhebel c führt, nur soweit ausgeführt, daß sie den kleineren Zylinderfüllungen für Dauerbetrieb entspricht. Wird der Steuerhebel beim Anfahren über die Verzahnung hinaus auf größte Füllung

gestellt, so kann er nicht in üblicher Weise festgestellt werden, sondern wird durch eine Feder selbsttätig wieder in den Bereich des verzahnten Bogens zurückgeführt.

Kl. 21. Nr. 254441. Läufer für elektrische Maschinen. R. Goldschmidt, Darmstadt. Wenn Kranz a und Nabenstern b verschiedene Ausdehnungszahlen haben, kann der Kranz durch Fliehkraft zertrümmert werden, ohne daß die Verbindung mit dem Stern 6 ihn schützt. Um dem vorzubeugen, ist der Kranz durch radiale Schlitze s in mehrere Stücke geteilt.

Kl. 21. Nr. 254732. Kollektor. Société Alsacienne de Constructions mécaniques, Belfort. Um die radialen Ausdehnungen des Kollektors sicher aufnehmen zu können, werden die die Lamellen b haltenden Schrumpfringe c von Metallsternen e mit federnden Strahlen f getragen.

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Wird einer der Sterne e auf der Welle d verschiebbar angeordnet, so können auch die Längsdehnungen aufgenommen werden.

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deutscher Ingenieure.

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Druck den Kessel nicht gefährde, ist die Anlage in der Höhe durch zwei offene Behälter a und b unterteilt, von denen a mit dem Zulauf vom Kessel durch v, b mit dem Rücklauf durch → verbunden ist. Zwischen v und r sind die Heizkörper der ersten Gruppe eingeschaltet. Die zweite Gruppe erhält ihr Wasser durch die Pumpe p von a aus, der Rücklauf geht nach b. Ist diese Gruppe ausgeschaltet, so sind a und b durch den Ueberlauf u verbunden.

Köln

von

Kl. 46. Nr. 245415. Umsteuerung für Viertakt-Verbrennungskraftmaschinen. Gasmotorenfabrik Deutz, Deutz. Zur Steuerung des Einlasses und Auspuffes dient ein gemeinsames Ventil g, das dem Nocken i gegen den Druck einer Feder v angehoben wird. Auf dem Schieberspiegel e, in den der Einströmkanal c und der Auspuff d münden, läuft ein Schieber f, der vom Exzenter 7 bewegt wird und die Kanäle c und d mit seinen Kanten steuert. Umgesteuert wird, nachdem die Drehrichtung durch Druckluft oder Frühzündungen umgeschlagen ist, durch Verstellen des Exzenters l gegen die Kurbelwelle um 90o. 7 kann auch durch eine Kulissensteuerung nach Stephenson mit zwei

Exzentern ersetzt werden.

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Kl. 49. Nr. 248666. Bohrvorrichtung. H. Petersen, Hamburg. Die Bohrspindel a ruht mit dem Zapfen b im Lager c, das um Zapfen d gegen das Gehäuse e drehbar ist. Soll die Spindel im Winkel zur Antriebwelle f arbeiten, so wird die Kraft durch die Kegelräder g, h übertragen. Durch den Bügel i, der sich gegen c stützt, werden die Teile in ihrer Lage gehalten. Soll a mit f gleichachsig eingestellt werden, so wird die Gewindemuffe k so weit gelöst, daß c gegen e gedreht werden kann. Der unrnnde Zapfen wird der Aussparung m der Welle f gegenübergestellt und k wieder angezogen, so daß f und a gekuppelt sind.

Kl. 49. Nr. 248362. Fräser. Sächsische Maschinenfabrik vorm. Rich. Hartmann A.-G., Chemnitz. In die beiden Scheiben a und b sind unter einem beliebigen Winkel schräg zum Umfange des Fräserkopfes verlaufende Schlitze zur Aufnahme der Messer c eingefräst. Nach Einsetzen der Messer werden die Schrauben

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d angezogen, die Scheiben dadurch einander genähert und die Messer festgeklemmt. Bolzen e verhindern ein zu weit gehendes Verdrehen der Scheiben.

Kl. 55. Nr. 255004. Feinholländer. Die M. Second, Paris. Mahlwalze a mit Grundwerk b fördert den Stoff nach oben über die

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Zuschriften an die Redaktion.

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zum erstenmal veröffentlicht habe. Hr. Strahl sagt über den Ursprung dieser Formel nur, daß sie sich aus der Dampfkesseltheorie von Werner ableiten lasse und daß ihre Richtigkeit von mir auch aus Verdampfungsversuchen der französischen Nordbahn nachgewiesen sei. Gegen diesen Versuch, mir das Anrecht auf die erste Aufstellung dieser Formel zu entziehen, von der Hr. Strahl sagt, »daß sie die Abhängigkeit der Dampferzeugung von dem Verhältnis der Heizfläche zur Rostfläche in besonders anschaulicher Weise zum Ausdruck bringe«, muß ich in schärfster Weise Einspruch erheben.

1) Org. f. d. Fortschr. d. Eisenbahnw. 1911, Heft 1/3.

Den weiteren Sachverhalt gebe ich im folgenden:

Die Formel ist, wie in meinem erwähnten Aufsatz beschrieben, auf empirischem Wege von mir aus Leistungsversuchen ermittelt worden, welche von der Eisenbahndirektion Erfurt in den neunziger Jahren mit ihren Lokomotiven angestellt wurden. In einem zweiten Aufsatz »Ueber das Verdampfungsgesetz und das Gesetz der Wärmeübertragung des Lokomotivkessels « 1) ist aus den Versuchen, welche die französische Nordbahn Anfang der 60er Jahre anstellen ließ, von mir der Nachweis erbracht, daß diese Versuchsergebnisse der Formel ebenfalls gut entsprechen. In demselben Aufsatz habe ich dann aus dieser Formel mathematisch erwiesen, daß der Wärmedurchgang entsprechend der Wernerschen Theorie proportional dem Quadrate des Temperaturunterschiedes zwischen Heizgasen und Kesselwasser erfolgt.

In dem von Hrn. Strahl herbeigeführten Schriftwechsel vom Sommer vorigen Jahres 2), der sich in der Hauptsache um den Wärmedurchgang drehte, hatte Hr. Strahl aus dem Zusammenhang der streitigen Formel mit der Wernerschen Theorie die Behauptung aufgestellt, daß die Formel nicht neu sei, was wohl dahin aufzufassen ist, daß sie nach dieser Theorie auf der Hand liege und jedem klar erkenntlich sei. Ich war

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