deutscher Ingenieure. einen maschinell angetriebenen Rütteltisch mit verstellbarem Hub ganz gleichmäßig in den gewünschten Mengen in den Schöpftrog übergeführt wurde. Abb. 19 zeigt, in welcher Weise sich bei den Versuchen mit Schöpfrad auf der noch unbekleideten Seitenwand des Troges die Spuren des Schöpfvorganges bemerkbar machten. Man kann deutlich unterscheiden, wie die Becherkante zunächst in das Fördergut eindringt, wie dann das Gut in den Becher einläuft und verdichtet wird, wie sich darauf das vor dem Becher befindliche Gut im Troge verschiebt, und wie endlich unter Fortschleuderung des zu viel mitgenommenen Gutes die Füllung losgetrennt wird. Weiterhin finden sich dann noch Spuren von einzelnen eingeklemmten Brocken. Auch in den vom Dynamometer geschriebenen Diagrammen, Abb. 20, spiegeln sich die Vorgänge wider. Die aufgenommenen Diagramme wurden planimetriert und nach Abzug aller Nebenwiderstände, die gesondert festgestellt wurden, die spezifische Schöpfarbeit ermittelt. Dabei wurde die wirkliche geförderte Menge durch Wägung festgestellt. Bezüglich des Einflusses der einzelnen Umstände wurden im wesentlichen folgende Ergebnisse gefunden: Der Füllungsgrad beeinflußt die Schöpfarbeit verhältnismäßig wenig. Erst wenn der Becher überfüllt ist, die Füllung also über 100 VH steigt, tritt ein erhebliches Anwachsen ein, offenbar hauptsächlich hervorgerufen durch Verluste infolge Zurückfallens des bereits geschöpften Gutes. Die Umfangsgeschwindigkeit beeinflußt die Schöpfarbeit ziemlich stark. Bei ungefähr 0,7 m/sk weisen die Kurven für alle Stoffe einen kleinsten Wert auf, um dann wieder anzusteigen, Abb. 21 bis 251). Zu erklären ist dies Schöpftrog mit der unteren Kettenscheibe zusammen an einem gewichtbelasteten Spannhebel befestigt. Das Bodenspiel und die Breite des Schöpftroges konnten im übrigen leicht geändert werden; außerdem war es möglich, den Einlauf entweder, wie in vollen Linien dargestellt, ungefähr in der Höhe der Radachse oder, wie gestrichelt, tangential zum Bodenblech münden zu lassen. Das Gut wurde von oben in den Trog geschüttet. Bei den Versuchen mit einer größeren Anzahl von Bechern mußte die Zuführung des Fördergutes verbessert werden, und es wurde deshalb, wie aus Abb. 18 ersichtlich, ein größerer Füllrumpf ausgeführt, aus dem das Fördergut durch 12 mm seitliches Spiel zwischen Becher und Trog auf der einen Seite 120 mm 60 mm 12 mm seitliches Spiel zwischen Becher und Trog auf der andern Seite Wo für das Bodenspiel nur eine Zahl gegeben ist, wie bei der obersten Kurve in Abb. 21, war der Boden kreisförmig gestaltet. Abtrennung eines Verschiebung Verdichtung Einsetzen spezifische Schöpfarbeit hervorgeht, wo die Kurve a den Kraftverlauf für mkg/kg den Fall zeigt, daß die Kette am Becherrücken angreift, während Kurve b bei Befestigung der Kette an den Seitenwänden (Schwerpunktbefestigung) aufgenommen ist. Die Kurve b wächst zwar infolge der mangelnden Nachgiebigkeit des Bechers schneller an, steigt aber nicht so hoch und fällt auch weit rascher wieder als Kurve a. Bei dieser tritt im weiteren Verlauf noch eine Spitze auf, und zwar in dem Augenblick, wo der Becher beim Auflaufen auf die obere Rolle plötzlich aus der Geschwindigkeit der Kette in Getreide, v = 1 m/sk Bechereinlaufwinkel = 56° Becherinhalt für a 16,7 kg, für b 18,1 kg. Abb. 21 bis 25. Abhängigkeit der spezifischen Schöpfarbeit von der Geschwindigkeit. Die Kurven gelten für Becher mit Rückenbefestigung. Abb. 21. Getreide. 500/56° 1-25|19||25 -300 56°2-12 120/60|| 12 -200 36°1-120 || 140/80 || 120 300/36°1-12 120/60/12 Ketten = bezw. Umlaufgeschwindigkeit. Raddurchmesser 500mm Abb. 22. Schmiedekohle (6 bis 8 mm) bezw. Kohlengrus. Ketten bezw. Umlaufgeschwindigkeit Raddurchmesser 500 mm 2,0 m/sk deutscher Ingenieure. Schöpfwiderstand als bei 70 mm Spiel ergab. Dies erklärt sich daraus, daß bei diesem geringen Spielraum die kleinen Kohlenstücke leicht eingeklemmt werden können, während bei größerem Spiel der Becher seine Füllung ziemlich glatt aus der kleinen Kohle herausschneidet. Daraus ergibt sich, daß das Bodenspiel kleiner als die Seitenlänge der einzelnen Stücke sein sollte; bei feinem Fördergut ist auch ein Schöpfen aus dem Vollen zulässig, indessen soll der Spielraum dann mindestens das 5fache der Seitenlänge betragen. Diese Gesichtspunkte sind nicht nur mit Rücksicht auf den Kraftverbrauch wichtig, sondern noch mehr deshalb, weil durch ihre sorgfältige Beachtung die Abnutzung der arbeitenden Teile und die Zerstörung des Fördergutes (s. unten) erheblich vermindert werden können. spezifische Schöpfarbeit 300/36°2-12 || 120/60||12 und für 6300/36% 500/360/2-20||13||20 und für 400/36° 2-12|18||12/ 7,0 1.5m/sk spezifische Schöpfarbeit 3,0 2,0 Ketten- bezw. Umlaufgeschwindigkeit. Raddurchmesser 500mm Die Breite der Becher hat keinen nachweisbaren Einfluß auf die Schöpfarbeit, ebensowenig der seitliche Zwischenraum zwischen Becher und Trog. Die günstigste Trogform ist die nach Abb. 16, bei welcher der ganze untere Becherlauf von dem Bodenblech eng umschlossen ist, so daß auch während der Periode der Verschiebung des vor dem Becher befindlichen Gutes bezw. während der Lostrennung kein Wühlen im Fördergut stattfindet. Die Schöpfarbeit ging bei dieser Form des Einlaufes um 35 bis 70 vH gegenüber derjenigen nach Abb. 15 (ohne Bodenblech) zurück. Welchen Einfluß das Bodenspiel hat, läßt Abb. 26 deutlich erkennen. Danach ist bei 70 mm Bodenspiel die Schöpfarbeit ungefähr 1,5- bis 2 mal so groß wie bei 5 mm Spiel. Dagegen zeigte es sich, daß kleinstückige Kohle von 6 bis 8 mm Kantenlänge bei 20 mm Bodenspiel einen größeren 7,0 0 7 1000 2 2000 Becherteilung Sisk 5000 mm Zur Bestimmung des Höchstwiderstandes beim Schöpfen wurden einige besondere Versuche angestellt, bei denen die Meßfeder des Dynamometers soweit angespannt wurde, daß der Stift nur die äußerste Spitze des Diagrammes ausschrieb. Auf diese Weise ist die Trägheit des Meßgerätes, die bei der Bestimmung des Arbeitsverbrauches nur eine sehr geringe Rolle spielt, hier aber ganz wesentliche Fehler hervorgerufen hätte, vollkommen ausgeschaltet. Zahlentafel 2 gibt Werte für verschiedene Stoffe; mit Hülfe der Kurve Abb. 27, welche die Abhängigkeit des Höchstwiderstandes von der Geschwindigkeit für einen besonderen Fall veranschaulicht, lassen sich für die wichtigsten Fälle diese Kräfte, die für die Festigkeitsberechnung von erheblichem Werte sind, wenigstens schätzungsweise bestimmen. 0 10 20 30 40 50 min Betriebsdauer bis zum Eintritt des Bruches Nr. 32, daß schon nach einem Betrieb von 50 Minuten der Bruch bei ungefähr 1/3 der ruhenden Bruchlast stattfand. Ausführlichere Versuche waren wegen des großen Verbrauches an Ketten nicht durchzuführen. c) Materialzerstörung. Zahlentafel 3 gibt die Materialzerstörung bei der Förderung mit Kratzer, Schnecke und Elevator, ausgedrückt in Prozenten der Fördermenge, für einige Sonderfälle. Die gewonnenen Ergebnisse sind recht interessant, wenn auch nicht ohne weiteres allgemein verwertbar. Die Menge des zerkleinerten Gutes wurde in jedem Falle durch vorsichtiges Absieben mit einem Sieb von 2,5 cm Maschenweite nach einem oder einer Anzahl von Prozessen ermittelt. Die abgesiebten Zerstörungserzeugnisse hatten bis zu 1 cm Seitenlänge. Die Werte für Kratzer und Schnecke sind nicht unmittelbar miteinander zu vergleichen, da beim Kratzer erst nach Zahlentafel 3. aterialzerstörung in Prozenten des geförderten Gutes. mittlere Kettenbelastung 600 500 400 300 200 100 zulässige Betriebslast 0 0,5 2 4 6 8 10 12 74 16 18 20 min Betriebsdauer bis zum Eintritt des Bruches Schnecke 240 mm Dmr., 1/6 bis 1/4 Füllung Elevator v = 1 m/sk 75 vII Füllung 360 mm Becherbreite für 1 m Weg 5 mm für 1 Zwischen- Bodenspiel 70 mm für in beiden Fällen im Mittel 0,49 vΗ 300 m Weg, bei der Schnecke dagegen schon nach Zurücklegung eines kürzeren Weges abgesiebt wurde. Die Zerstörung nimmt aber, wie die Kratzerversuche zeigen, mit der Länge des Weges bedeutend ab, da später die weicheren Teile bereits ausgeschieden sind. Allgemein gültige Zahlen lassen sich infolgedessen überhaupt nicht geben, weil die Zerstörung nicht nur von der ursprünglichen Widerstandsfähigkeit, sondern auch davon abhängt, welche Behandlung das Gut bereits durchgemacht hat. Im einzelnen Falle müssen daher Versuche mit dem betreffenden Gut in dem Zustande, wie es am Förderer anlangt, gemacht werden. Umladen, Befördern usw. deutscher Ingenieure. im Mittel nur ungefähr den zehnten Teil an Zerstörungserzeugnissen, wie bei Kesselkohle. Die Versuche zeigen, wie außerordentlich schwierig, richtiger gesagt, wie gänzlich unmöglich es ist, allgemeine Formeln über den Kraftverbrauch der meisten Förderer aufzustellen. Die meisten bisher in der Literatur gemachten Annahmen gingen entweder ziemlich weit fehl oder sind, obwohl vielleicht für einen bestimmten Fall richtig, in unzulässiger Weise verallgemeinert worden. Die Praxis hat aber an Formeln, die nicht zuverlässig richtig sind, und bei denen vor allen Dingen nicht jeder einzelne Bestandteil sofort nachzuprüfen ist, gar kein Interesse. Den Firmen, welche die Liebenswürdigkeit hatten, ihre Räumlichkeiten und Einrichtungen sowie Materialien für die Versuche zur Verfügung zu stellen, sei an dieser Stelle noch mals verbindlichst gedankt. Es waren dies vor allem Adolf Bleichert & Co. in Leipzig, die von den stetig wirkenden Förderern vor allem Becherförderer (Conveyoranlagen) und Förderbänder bauen, und A. Stotz in Kornwestheim bei Stuttgart, der außer der Fabrikation von Ketten und andern Teilen aus schmiedbarem Guß oder Stahlguß den Bau von Becherwerken, Bändern, Kratzern, Schnecken, Schüttelrinnen usw. betreibt. Die Firma A. Stotz hat in weitschauender und großzügiger Weise eine Versuchsanstalt für die fortlaufende Prüfung ihrer Erzeugnisse eingerichtet und zugunsten der Entwicklung der gesamten Förderindustrie zur Verfügung gestellt. Materialien wurde ferner umsonst geliefert von Conrad Scholtz, Hamburg-Barmbeck (Gummiund Balatagurte), und von A. W. Kaniß, Wurzen i. S. (Hanf-, Baumwoll, Tuch- und Drahtgurte sowie Elevatorbecher). Zusammenfassung. Die Anordnung und die wichtigsten Ergebnisse der Kraftverbrauchsversuche an Gurten, Ketten, Kratzern, Schnecken und Becherwerken sowie die bei diesen Versuchen gefundenen Nebenergebnisse über Reibung, Bruchfestigkeit von Ketten und Materialzerstörung werden kurz besprochen. Bezüglich weiterer Ergebnisse wird auf den ausführlichen Versuchsbericht verwiesen. Die Herstellung kinematographischer Bilder in Fabriken.') Von Ingenieur G. A. Fritze. Die Kinematographie hat lange Zeit gebraucht, um sich in industriellen Kreisen durchzusetzen. >>Sie sei nicht ernst zu nehmen, eine der Technik nicht würdige Spielerei.<<< Diese früher gehörten Behauptungen sind jetzt verstummt, seit einige Firmen in letzter Zeit den Bann gebrochen und sehr gut gelungene Aufnahmen von Vorgängen aus ihren Betrieben technisch gebildeten Zuschauern gezeigt haben. Die Pioniere der Kinematographie in der Technik sind Hochschullehrer gewesen, die ihren Hörern schon seit Jahren nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten hergestellte, die Arbeitsweise einzelner Maschinen veranschaulichende Films vorgeführt haben, um den Vortrag zu ergänzen und zu beleben. Unzweifelhaft ist das kinematographische Bild für den technischen Unterricht sehr geeignet. Für einen Fachmann genügt die Zeichnung oder das Lichtbild zum Verständnis einer Maschine; der Studierende kann sich an Hand der Zeichnung wohl von der Konstruktion, nicht aber von der Arbeitsweise eine Vorstellung machen, weil er noch zu wenig Sonderbetriebe gesehen hat. Besichtigungen von Fabriken werden zwar häufig von den Lehrern veranstaltet und sind sehr lehrreich und kaum zu entbehren. Sie sind jedoch auch zeitraubend und ohne große Kosten nur in nahe ge 1) Sonderabdrücke dieses Aufsatzes (Fachgebiete: Fabrikanlagen und Werkstatteinrichtungen) werden an Mitglieder des Vereines und Studierende bezw. Schüler technischer Lehranstalten gegen Voreinsendung von 40 postfrei abgegeben. Andre Bezieher zahlen den doppelten Preis. Zuschlag für Auslandporto 5 . Lieferung etwa 2 Wochen nach dem Erscheinen der Nummer. legenen Werken ausführbar. Der Film füllt diese Lücke glücklich aus und vermittelt mit Beschränkung benutzt dem Studierenden bequem die Bekanntschaft mit der Wirkungsweise und Handhabung der Maschinen, deren theoretische Betrachtung und Berechnung er in der Vorlesung gelernt hat. Die industriellen Werke wenden sich mit den kinematographischen Aufnahmen zunächst an das engere Publikum der Fachvereine und führen es durch den Film in Verbindung mit einem technisch-wissenschaftlichen Vortrag in ihre Betriebe ein, die fremden Ingenieuren sonst kaum zugänglich sind. In zweiter Linie sind die Wandelbilder für den weiten Kreis der Nichtfachleute bestimmt; ihr Wert für dieses Publikum ist nicht zu unterschätzen, denn sie bilden eine Brücke, die zum Verständnis und zur Achtung der Technik führt und gerne beschritten werden wird, weil die Anteilnahme an technischen Fragen mehr und mehr wächst. Daß der technische Film schließlich auch zur Reklame dient und als solche deutlicher und vornehmer wirkt als Drucksachen und Preislisten, daß er im Verein mit allgemein verständlichen Erläuterungen den Vertretern und Filialen der Fabrik ein stummer und doch beredter Helfer ist, soll durchaus nicht verkannt werden. Kunden überzeugen sich gern vor dem Abschluß von Aufträgen von der Größe und Leistungsfähigkeit der Firma und werden sich die Reise zur Fabrik sparen, wenn der Film den gleichen Zweck erfüllt. Der Einwand der Gegner, eine kinematographische Aufnahme gebe ein der Zeit nach verzerrtes Bild, da es möglicherweise in ciner |