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Willy Salge, Ingenieur, Vorstand des Ingenieurbureaus der Sächs. Maschinenfabrik A. G., Berlin SW. 48, Wilhelmstr. 37/38. Friedrich Gustav Schmidt, Betriebsingeniour bei der Firma Max Bahr, Jutespinnerei, Weberei, Plan- und Sackfabrik, Landsberg (Warthe), Bergstr. 47.

Arthur Suckau, Ingenieur, Konstrukteur bei A. Borsig, Berlin-Tegel, Veitstr. 41.

Paul Szubinski, Direktor und Teilhaber der Britzer Eisenwerk

G. m. b. H., Britz (Kreis Angermünde).

Wenzel Wolfert, Zivilingenieur, Manebach, Thür.
Wilhelm Wullstein, Ingenieur, Konstrukteur bei Fr. Gebauer, Ber-

lin-Wilmersdorf, Binger Str. 80.

Bergischer Bezirksverein.

Arthur Görner, Ingenieur bei der Maschinenfabrik C. G. Haubold

jr., G. m. b. H., Chemnitz, Enzmannstr. 8.

Bodensee-Bezirksverein.

*Dipl.-Ing. E. P. Max Pfander, Abteilungschef bei der Lokomotiv

fabrik Winterthur, Winterthur, St. Georgenstr. 36.

Karl Rastatter, Ingenieur, techn. Betriebsleiter bei der Zigaretten

fabrik A. Batschari, Baden-Baden, Balzenbergstr. 9.

Breslauer Bezirksverein.

Paul Fluhrer, Zivilingenieur, Breslau V, Friedrichstr. 28.

Louis Kurth, Ingenieur beim Elektrizitätswerk »Schlesien<< A.-G.,

Breslau V, Friedrichstr. 30.

Hans Roesler, Ingenieur, Betriebsleiter des Breslauer Consumvereins,

Breslau IX, Kreuzstr. 38.

Emscher Bezirksverein.

Emil Schmidtmann, Oberingenieur bei F. Küppersbusch, Gelsenkirchen, Essener Str. 38.

Fränkisch-Oberpfälzischer Bezirksverein.

Dipl.-Ing. Hans Bauermeister, Konstrukteur der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg A. G., Nürnberg, Gabelsberger Str. 5.

Dipl.-Ing. Fritz Engel, Betriebsingenieur der Siemens-Schuckert Werke

G. m. b. H., Nürnberg, Hartmutstr. 1.

Dipl.-Ing. A. von Karpow, Charkow, Technolog. Institut. Dipl.-Ing. Friedrich Kapeller, Ingenieur der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg A. G., Hamm (Westf.), Sedanstr. 72.

Richard Kränzlein, Direktor und techn. Leiter der Bürstenfabrik Erlangen A.-G., Erlangen, Universitätstr. 31.

Frankfurter Bezirksverein.

Dipl.-Ing. Dr. phil. Martin Moest, z. Zt. Vizedirektor der >>>NitrumA.-G. Bodio (Tessin), Schweiz.

Theodor Pillmann, Betriebsingenieur bei der Kunstgießerei Wilhelma, Hanau-Kesselstadt, Friedensweg 14.

Hamburger Bezirksverein.

Dipl.-Ing. Otto Karl Leopold Drubba, Lehrer an der staatl. Baugewerkschule, Hamburg, Oberaltenallee 7.

Johannes Fresen, Ingenieur des Eisenwerkes vorm. Nagel & Kaemp A.-G., Hamburg, Ackermannstr. 25.

Dipl.-Ing. Franz Maul, Ingenieur der Vulcanwerke, Hamburg, Rentzelstr. 40.

Paul Schwennicke, Ingenieur, Direktor der Ueberlandzentrale, Lübeck, Hohelandstr. 63.

Hannoverscher Bezirksverein.

Dipl.-Ing. Egon Dreves, Hannover, Gr. Aegidenstr. 25.

Ernst C. Zinner, Ingenieur der Hannov. Maschinenbau-A.-G., Han

nover-Linden, Falkenstr. 21.

Hessischer Bezirksverein.

Hermann Schmelzer, Ingenieur bei der Schmidtschen Heißdampfgesellschaft m. b. H., Cassel, Uhlandstr. 4.

Kölner Bezirksverein.

*Gustav Grosner, Ingenieur, Konstrukteur der Maschinenfabrik Hum boldt, Köln-Deutz, Gotenring 10.

Philipp Niederée, Ingenieur, Konstrukteur der Berlin-Anhalt. Maschinenbau-A.-G., Köln, Zülpicher Str. 16.

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Aachener B.-V.: 1. Mittwoch j. M., ab. 53/4 U., Weinsalon des Kurhauses, Komphausbadstraße.

Augsburger B.-V.: Zusammenkünfte jeden 2. Freitag des Monats, abends 8 Uhr, im Hotel „Weißes Lamm".

Bayerischer B.-V.!: Während der Wintermonate Vereinsversammlung am 1. und 3. Freitag jeden Monats nach vorheriger Bekanntgabe.

Bergischer B.-V.: 2. Mittwoch jed. Mon., abds. 8 Uhr, i. d. Gesellschaft,Verein“ in Elberfeld, Kaiserstr.: Hauptversammlung.

Berliner B.-V.: Sitzung jeden 1. Mittwoch im Monat, abends 8 Uhr, im großen Hörsaal des Erweiterungsbaues der Technischen Hochschule. (In den Monaten Juli bis September finden keine Sitzungen statt.)

Bochumer B.-V.: Vereinslokal: Hotel Kaiserhof.

Abteilung Witten: 1. und 3. Montag jeden Monats Zusammenkunft im Hotel Dünnebacke in Witten.

Bodensee B.-V.: Versammlungen möglichst am 2. Sonntag jeden Monats an einem in den „Mitteilungen veröffentlichten Orte des BodenseeGebietes.

Braunschweiger B.-V.: 2. u. 4. Montag jed. Mon., abends 81/2 Uhr, Braunschweig, im Vereinszimmer der Handelskammer, Eingang am Gewandhaus, Poststr.

Bremer B.-V.: Jeden 2. Freitag im Monat, abends 81/, Uhr, im Ratscafé Breslauer B.-V.: Ord. Versammlung 3. Freitag j. M., abends 8 Uhr, in der

Technischen Hochschule oder im Breslauer Konzerthaus.

Chemnitzer B.-V.: 1. Mittw. jed. Monats, abends 81/, Uhr, Hörsaal 254 der Technischen Staatslehranstalten (Eingang Georgstr.). Hierauf gesellige Zusammenkunft im Ratskeller.

Dresdner B.-V.: 2. Donnerstag jeden Monats, abends 81/, Uhr, im weißen Saale der „Drei Raben".

Emscher B.-V.: 2. Donnerstag jeden Monats, abends 81/, Uhr, Hotel Monopol, Gelsenkirchen, Kreuzstr.

Fränkisch-Oberpfälzischer B.-V.: 1. und 3. Freitag jeden Monats, abends 8 Uhr, im großen Saale des Luitpoldhauses Nürnberg.

Frankfurter B.-V.: Jeden Freitag Abend Stammtisch mit Damen im Kaiserkellergarten.

Hamburger B.-V.: 1. und 3. Dienstag jeden Monats, abends 8 Uhr, Sitzung im Patriotischen Gebäude, Zimmer 30/31, Hamburg.

Ortsgruppe Lübeck: 2. Dienstag jeden Monats 81/2 Uhr im Hause der Schiffergesellschaft in Lübeck, Breitestraße 2.

Hannoverscher B.-V.: Jeden Freitag Abend 814 Uhr Sitzung mit Vorträgen im Künstlerhaus, Sophienstraße 2.

Hessischer B.-V.: Am 1. Dienstag jed. Mon. Sitzung, am 3. Dienstag ges. Zusammenkunft, abds. 81/2 Uhr, im Lesemuseum, Ständeplatz 14, Cassel. Karlsruher B.-V.: 2. und 4. Montag jed. Mon., abends 81/2 Uhr, im Restaurant Moninger (Arche), Kaiserstraße.

Kölner B.-V.: 2. Mittwoch jed. Mon., abends 8 Uhr, in der „Bürgergesellschaft". Ständiges Lese- und Gesellschaftszimmer ebendaselbst. Bes. gesell. Zusammenkunft jeden sonstigen Mittwoch. Im August und September fallen die Sitzungen aus.

Lausitzer B.-V.: 3. Sonnabend jed. Mon., abends 8 Uhr, im Restaurant „Handelskammer", Görlitz, Mühlweg, regelmäßige Versammlung.

Leipziger B.-V.: Nächste Sitzung Mittwoch, den 22. Januar 1913 im Lehrervereinshaus, Kramerstr. 4/6.

Lenne-B.-V.: Sitzungen im Saale der Gesellschaft „Konkordia in Hagen i. W. am 1. oder 2. Mittwoch des Monats auf besondere Einladung. Außerdem jeden Freitag zwangloser Bierabend im Restaurant von Stratmanns Victoria-Hotel in Hagen (Westf.) Bahnhofstr. 55, in der Nähe des Hauptbahnhofes.

Märkischer B.-V.: Sitzung monatlich nach vorheriger Einladung im „CentralHotel", Richtstr. 61, Frankfurt a. O.

Magdeburger B.-V.: Sitzung jeden 3. Donnerstag im Monat, abends 8 Uhr. im Hotel Magdeburger Hof". Hier jeden 1. Donnerstag im Monat zwangloser Abend.

Mannheimer B.-V.: Jeden Donnerstag Abend gesellige Zusammenkunft in der
Vereinswohnung, Friedrichsring 4.
Mittelrheinischer B.-V.: Tag und Stunde wird auf den Einladungskarten be-
kannt gegeben, Hotel zur Traube" in Coblenz.

Mittelthüringer B.-V.: Versammlungen Sonnabends im Hotel Erfurter Hof,
Erfurt, Bahnhofsplatz, auf besondere Einladung.

Mosel B.-V.: Sitzung einmal monatlich, nach vorhergegangener besonderer Einladung.

Niederrheinischer B.-V.: 1. Montag jeden Monats, Düsseldorf, „Rheinhof", Oberschlesischer B.-V.: Sitz des Vorstandes zur Zeit Zabrze O/S. Sitzung monatlich nach vorheriger Einladung in Beuthen, Kattowitz, Gleiwitz oder Zabrze.

Gesellige Vereinigung Schraube"-Gleiwitz: Jeden letzten Sonnnbend im Monat, abends 81/2 Uhr, gesellige Zusammenkunft im Schlesischen Hof, Jeden ersten Sonnabend des Monats Stammtisch Königshütte,

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Gleiwitz.
Hotel Reichshof.

Ostpreußischer B.-V.: 1. und 3. Dienstag jeden Monats, „Hotel de Berlin", Königsberg i. Pr. Außerdem jed. Sonn- und Feiertag Frühschoppen 12 U. mittags im Restaurant Bellevue part. am Schloßteich.

Pfalz-Saarbrücker B.-V.: Jeden Donnerstag Abend Zusammenkunft am runden Tisch im Neuen Münchener Kindl in Saarbrücken.

Pommerscher B.-V.: 2. Dienstag jed. Mon., abends 8 Uhr, Stettin, „Konzert- und
Vereinshaus".
Posener B.-V.: 2. Montag jeden Monats im Kaiserkeller am Berliner
Tor 20.
Rheingau-B.-V.: Versammlung am dritten Mittwoch jeden Monats, abwech-

selnd in Mainz und Wiesbaden.

Ruhr-B.-V.: Versammlungen in der Regel am 3. Mittwoch eines jeden Monats in Essen-Ruhr, Duisburg, Mülheim-Ruhr oder Oberhausen. Der jeweilige Versammlungstag und Ort wird durch besondere Einladung und durch die „Technischen Mitteilungen" bekannt gemacht..

Schleswig-Holsteinischer B.-V.: 2. Mittw. jed. Mon., Kiel, Loge, Lorentzendamm. Siegener B.-V.: 1. Mittwoch jeden Monats, Siegen, Hotel Monopol. Teutoburger B.-V.: 1. Mittwoch jeden Monats, Bielefeld, Hotel Geist. Thüringer B.-V.: 2. Dienstag jeden Monats, abends 8 Uhr, Halle a. S., „Stadt Hamburg". Jeden Sonnabend, abends 8 Uhr, gesellige Zusammenkunft ebendaselbst.

Unterweser B.-V.: Sitzung am 2. Donnerstag jeden Monats, abends 81/2 Uhr im Logengebäude zu den 3 Ankern, Bremerhaven, am Deich Nr. 116. Westfälischer B.-V.: Sitzung jeden dritten Donnerstag im Monat im Casino, Betenstr. 18.

Westpreußischer B.-V.: Sitzung 1. und 3. Dienstag jeden Monats im Saal der
Württembergischer B.-V.: 1. Donnerstag jeden Mon., abends 8 Uhr, Stuttgart,
Oberes Museum.

Naturforschenden Gesellschaft, Danzig, Frauengasse 28.

Zwickauer B-V.: Sitzung nach vorhergegangener spezieller Einladung.
Ingenieure: Die Zusammenkünfte während der Sommermonato

Oesterreichischer Verband von Mitgliedern des Vereines deutscher
finden wie alljährlich jeden Freitag im Hotel Viktoria, Wien IV, Favoritenstr. 11 statt.

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deutscher Ingenieure.

Nach Abschluß seines Studiums begann Herzberg seine Laufbahn als Ingenieur in einer Maschinenfabrik in Hamm mit dem stolzen Gehalte von 162/3 Talern monatlich; hier war er zunächst im Konstruktionsbureau, dann im Betriebe tätig. 1865 übernahm er unter wesentlich günstigeren Bedingungen eine Stellung bei Philipp O. Oechelhaeuser in Berlin, der ihm sehr bald die Leitung von Gaswerkbauten in Deutschland, Oesterreich und Südungarn anvertraute. Herzberg erwies hier von Anfang an eine große Umsicht und Zuverlässigkeit in seinen Maßnahmen und Berichten, so daß er sich des ganz besondern Vertrauens des Firmeninhabers erfreute, mit dem ihn bis zu dessen Tode die besten freundschaftlichen Beziehungen verbanden.

Bei Ausbruch des deutsch-französischen Krieges eilte Herzberg, obgleich er nicht militärpflichtig war, von Siebenbürgen nach Berlin, stellte sich hier der an der Berliner Universität errichteten Sanitätskolonne des Roten Kreuzes zur Verfügung, wurde der Dritten Armee zugeteilt und machte den Feldzug bis zum Frühjahr 1871 mit.

Von dieser Zeit her hat Herzberg dauernd persönliche Beziehungen zum Roten Kreuz unterhalten, in dessen verschiedenen Abteilungen er wegen seiner regen und verständnisvollen Mitarbeit als Vorstandsmitglied hoch geschätzt war. Auch seine technischen Arbeiten auf dem Gebiete des Baues und der Einrichtung von Krankenhäusern sind auf seine Teilnahme am Kriege zurückzuführen.

Nach Beendigung des Feldzuges trat Herzberg als Oberingenieur in die Dienste der Continentalen Wasserwerks-Gesellschaft > Neptun<< in Berlin und übernahm die Bauleitung des gesamten Stadtrohrnetzes für die Hochquell-Wasserleitung in Wien, eine sehr interessante, aber mit vielen Schwierigkeiten verbundene Arbeit, in deren Verlauf er auch vielfach durch praktische Versuche an der Lösung der wichtigen Frage der Wandstärken der Rohre solcher Hochdruckleitungen beteiligt war. Bei derselben Gesellschaft war er später noch als Oberleiter des Wasserwerkbaues in Helsingfors (Finnland) und einer ganzen Reihe anderer Wasserwerk- und Kanalisationsbauten tätig. 1874 trat er als technischer Direktor in die Breslauer Metallgießerei ein, die sich in der Hauptsache mit der Fabrikation von Wasser- und Gasleitungs-Armaturen befaßte.

Hier begründete er auch 1874 seinen Hausstand durch seine Vermählung mit Elisabeth Herrmann, die ihm als liebe und verständnisvolle Lebensgefährtin bis zu seinem Tode treu zur Seite stand.

Das Jahr 1876 brachte mit der Uebersiedelung nach Berlin einen Wendepunkt in Herzbergs Leben. Er war zunächst als beratender Zivilingenieur tätig, trat aber sehr bald als Teilhaber in die Firma Börner & Co. ein, die im Jahr 1875 von dem aus der Firma Rietschel & Henneberg hervorgegangenen Ingenieur Gustav Börner begründet worden war und 1892 in die Firma Börner & Herzberg umgewandelt wurde. Die Firma befaßte sich mit Installationsarbeiten und dem Entwurf und Bau von Wasserleitungs- und Kanalisationsanlagen.

Die vielseitigen Kenntnisse und Erfahrungen, die Herzberg bei seinen bisherigen Ingenieurarbeiten auf dem Gebiete der Gas- und Wasserleitungen und der zugehörigen Armaturenfabrikation gesammelt hatte, erscheinen nachträglich wie eine organische Vorbereitung auf seine nunmehrige Berufsarbeit. Der Ernst und die Gründlichkeit, womit er jede neue Sache anfaßte, schufen ihm sehr bald eine feste angesehene Stellung in den Kreisen der Behörden wie der privaten Kundschaft.

Als die Ingenieure Hermann Rietschel und Rudolf Henneberg 1881/82 die Vorarbeiten für die Berliner Hygiene-Ausstellung begannen, trat Alexander Herzberg ihnen zur Seite und übernahm die technische Leitung des Unternehmens. Als die Ausstellung im April 1883 kurz vor der Eröffnung niederbrannte, war es hauptsächlich seiner klugen und umsichtigen Leitung der äußerst schwierigen Verhandlungen über die Brandschaden-Regelung zu verdanken, daß diese in verhältnismäßig kurzer Zeit zur Zufriedenheit der Aussteller und der Versicherungsgesellschaften beendet wurde und damit die Bahn frei war, die neue Ausstellung durch die Tatkraft des Komitees und der Aussteller wie den Phönix aus der Asche erstehen zu lassen.

Die Arbeiten für die Hygiene-Ausstellung brachten Herzberg in nahe persönliche Beziehungen zu Robert Koch dessen weltbewegende Entdeckungen und Forschungsarbeiten in jener Ausstellung zum ersten Male dem großen Publikum nahegebracht wurden.

Die Verwertung dieser wissenschaftlichen Arbeiten für den Betrieb der Krankenhäuser erforderte mehr als bisher ein enges geistiges Zusammenarbeiten der medizinischen Hygieniker mit den Ingenieuren der hygienischen Technik. Robert Koch persönlich maß diesem Zusammengehen die höchste Bedeutung bei, und auf seine Anregung entstand, um diese geistige Gemeinschaft dauernd zu erhalten und weiter zu entwickeln, im Jahr 1885 die heute noch blühende Hygienische Vereinigung, die von ihm in Gemeinschaft mit Pistor, Rietschel, Herzberg und Henneberg begründet wurde und seitdem eine reich gesegnete Tätigkeit in der Förderung des Gesamtwohles durch die Entwicklung der wissenschaftlich-technischen Hygiene entfaltet hat. Herzberg wurde bei Begründung der Hygienischen Vereinigung zu ihrem Geschäftsführer erwählt und hat dieses Amt bis an sein Lebensende mit stets gleich bleibender Hingabe auf das treueste verwaltet. Noch am letzten Abend, den er in Berlin verlebte, am 22. November v. J., hielt er hier einen größeren Vortrag über die Abwendung der den Grunewaldseen drohenden Gefahr des Eintrocknens.

Aus demselben Bestreben eines engen Zusammenschlusses der forschenden Wissenschaft und der ausführenden Technik wurde 1891, einer Anregung des Geh. Obermedizinalrates Schmidtmann folgend, der Verein für Wasserversorgung und Abwässerbeseitigung gegründet, der unter Herzbergs Vorsitz eine fruchtbringende Tätigkeit entfaltete und den Arbeiten der Staatsbehörden, insbesondere der Königlichen Versuchs- und Prüfungsanstalt für Wasserversorgung und Abwässerbeseitigung wertvolle Unterstützung lieh.

Mit seinem Freunde Otto Lassar zusammen gründete Herzberg ferner die Deutsche Gesellschaft für Volksbäder, deren Generalsekretariat er mit größtem Eifer und Erfolg bis zum Jahre 1911 geführt hat.

In allen diesen auf hygienische Ziele gerichteten Vereinen und Gesellschaften stellte Herzberg den reichen Schatz seiner technischen Kenntnisse, geschäftlichen Erfahrungen und weitverzweigten persönlichen Beziehungen rückhaltlos zur Verfügung. Er selbst gewann aus dem engen und freundschaftlichen Verkehr mit einer großen Zahl der hervorragendsten Männer der Wissenschaft und der Technik andauernd neue Anregung und Belehrung und zog hieraus vermöge seiner hohen Begabung und raschen Auffassung einen großen Vorteil für die Vertiefung und Bereicherung seiner eigenen Ideenwelt, ganz besonders auch zum Nutzen seiner Berufstätigkeit.

11. Januar 1913.

In wie hohem Grade Herzberg auch im reifen Mannesalter und darüber hinaus zu lernen bemüht war, zeigt u. a. die Tatsache, daß er im Jahr 1883 noch die elektrotechnischen Vorlesungen von Adolf Slaby an der Technischen Hochschule zu Charlottenburg regelrecht belegte und mit einem Eifer hörte, der jedem jungen Studenten ein Vorbild sein konnte. Er gründete dann auf Anregung der Berliner Elektrizitätswerke die Firma Henneberg, Herzberg & Co., von der die ersten und bedeutendsten elektrischen Installationen in Berlin in mustergültiger Weise ausgeführt wurden. Trotz guter geschäftlicher Erfolge blieb dieser Ausflug in das Gebiet der Elektrotechnik nur eine vorübergehende Erscheinung. Der Hauptinhalt seiner Lebensarbeit lag nach wie vor auf dem Gebiete, welches er als beratender Ingenieur und Gutachter sowie als Unternehmer in seiner Firma Börner & Herzberg mit rastlosem Fleiße und beständig wachsender Umsicht bearbeitet hat. Hier hat er vorbildlich und anregend auf die Kreise seiner engeren Berufsgenossen eingewirkt.

Von größeren Anlagen, die von seiner Firma ausgeführt worden sind, seien erwähnt: die Wasserwerke von Norderney, Borkum, Fürstenwalde, Burg bei Magdeburg; die Kanalisationsanlagen in denselben Orten, sowie in Eisleben, Zoppot, Swinemünde; ferner eine lange Reihe von Entwürfen und Gutachten für die Wasserversorgung und Abwässerbeseitigung in größeren und kleineren Städten des In- und Auslandes.

Noch im Jahre 1911 wurde Herzberg nach Athen berufen, um dort eine Anzahl von fertigen Plänen verschiedenen, meist englischen Ursprunges für die Wasserversorgung der Stadt zu begutachten und auf Grund einer eingehenden Besichtigung der sämtlichen zur Verfügung stehenden Quellengebiete seinen eigenen Rat für die beste Lösung der Frage zu erteilen.

Das hohe Ansehen, dessen sich Herzberg in den weitesten Kreisen der deutschen Technik erfreute, führte dazu, daß er auch außerhalb seines eigenen Geschäftskreises vielfach um Rat und Hülfe gebeten wurde und sich als Sachverständiger und Schiedsrichter auf vielen Gebieten eines ganz hervorragenden Rufes erfreute. Ihm war in hohem Grade die Gabe eigen, sich schnell und mit größter Schärfe in das Wesen einer technischen Frage zu vertiefen und seine Anschauungen auch andern überzeugend und in bewundernswerter Klarheit darzulegen. Sein Urteil war unbedingt sachlich und konnte durch keinerlei Rücksichtnahme, weder freundlich noch feindlich, beeinflußt werden. So kam es, daß unter seiner Leitung oder Mitwirkung auch umfangreiche und schwierige Verhandlungen fast immer in überraschend kurzer Zeit zu einem befriedigenden Abschlusse geführt wurden.

Der Umfang seiner persönlichen Leistungen auf diesem Gebiete der sachverständigen Gutachten wuchs von Jahr zu Jahr. Eine der größeren Arbeiten aus der letzten Zeit, die auch in der Oeffentlichkeit viel Beachtung fand, war die mit seinem Freunde Taaks gemeinsam durchgeführte Begutachtung der Frage eines Rhein-Nordsee-Kanales1) auf deutschem Boden, die in einer dem Preußischen Abgeordnetenhaus unterbreiteten Denkschrift niedergelegt ist.

Ein weiterer ebenfalls sehr bedcutsamer Zweig seiner Lebensarbeit war seine Tätigkeit als Berater des Königlichen Ministeriums für Landwirtschaft, Domänen und Forsten in allen technischen Fragen der Domänen-Abteilung und insbesondere der Königlichen Heilbäder Fachingen, Ems, Langenschwalbach, Neundorf und Norderney.

Im Jahre 1902 wurde Alexander Herzberg Mitglied des Stadtverordneten-Kollegiums in Berlin, und auch hier wurde sein sachverständiger Rat in allen technischen Angelegenheiten, sein klares und bestimmtes Urteil und seine vornehme Gesinnung in Fragen des Gemeinwohles von allen Seiten hoch geschätzt Insbesondere hat er in der Deputation für die städtischen Wasserwerke, für das Turn- und Badewesen, in dem städtischen Untersuchungsamt für hygienische und gewerbliche Zwecke cine an Umfang und Erfolgen bewundernswerte Tätigkeit entfaltet. Die Technische Mittelschule der Stadt Berlin, für deren Gründung Herzberg vom Berliner Bezirksverein aus beinahe 20 Jahre lang unermüdlich gesorgt und gekämpft hat, verdankt seiner Fürsorge und Mitarbeit zum großen Teil die gesunde und kraftvolle Entwicklung, deren sie sich seit Anbeginn ihres Bestehens zu erfreuen hat.

Dem Verein deutscher Ingenieure, dessen Bestrebungen er von Anfang an eine verständnisvolle und lebendige Anteilnahme entgegenbrachte, gehörte Herzberg seit dem Jahr 1872 an. Als Theodor Peters 1878 als Generalsekretär die geschäftliche Leitung des Vereines übernahm und seinen Wohnsitz nach Berlin verlegte, erwachte die innige Freundschaft, die einst in der gemeinsamen Studienzeit die beiden Jünglinge zusammengeführt hatte, aufs neue. Theodor Peters, der im Anfange seiner neuen Tätigkeit mit mancherlei Widerständen persönlicher Art zu kämpfen hatte, empfand es gerade in dieser Zeit als ein großes Glück, in seinem Jugendfreunde einen Mann zu finden, der gleich ihm von idealer Begeisterung und tiefem Verständnis für die Aufgaben des Vercines erfüllt war und ihm mit seinem klaren Blick und klugen Rat zur Seite stand. So kam es ganz von selbst, daß er fast täglich mit dem treu bewährten Freunde alle seine Pläne und Sorgen eingehend besprach, und daß Herzberg ihm seine Mitarbeit in allen wichtigen Fragen in ständig wachsendem Umfange zur Verfügung stellte. Peters selbst hat dies bei zahlreichen Gelegenheiten mit aufrichtigem Dank anerkannt.

Von Vereinsarbeiten, bei denen Herzberg in hervorragendem Maße beteiligt war, sind vor allem die Reform der allgemeinbildenden höheren Lehranstalten und der technischen Mittelschulen, die Aufstellung einer Gebührenordnung für Ingenieurarbeiten sowie die Fragen der mißbräuchlichen Benutzung von Zeichnungen und andern Ingenieurarbeiten zu nennen. Als gelegentlich der Weltausstellung in Chicago 1893 der Plan auftauchte, eine Ausstellung deutscher Ingenieurarbeiten zu veranstalten, die in Zeichnungen und Modellen ein Bild deutscher Ingenieurleistungen auf den verschiedensten Gebieten geben sollte, wurde Herzberg in den Arbeitsausschuß gewählt. Die Ausstellung hatte einen derartigen Erfolg, daß unter seiner tätigen Mitwirkung auch auf den Weltausstellungen in Paris 1900 und Brüssel 1910 derartige Unternehmen ins Werk gesetzt wurden. Von der 43 sten Hauptversammlung des Vereines in Düsseldorf wurde Herzberg, der seit 1884 dem Vorstandsrat angehörte, wegen seiner großen Verdienste um die Vereinsbestrebungen zum Ehrenmitglied ernannt. In der gleichen Weise chrte ihn auch der Berliner Bezirksverein, dessen Sitzungen er nur in Ausnahmefällen versäumte, und in dem er in fast alle Ausschüsse zur Beratung wichtiger Fragen gewählt wurde. Seit 1908 wirkte er erfolgreich im Kuratorium der Hilfskasse für deutsche Ingenieure.

Auch dem Verein zur Beförderung des Gewerbfleißes gehörte Herzberg seit 1889 und dessen Technischem Ausschusse 1) s. Technik und Wirtschaft 1912 S. 336.

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