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Fahrwiderstand auf der Wagerechten für 1t Wagen

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a) Für D-Züge, Eil- und Schnellzüge sowie schwere Güterzüge:

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In möglichster Anlehnung an Versuche der preußischen Staatsbahn mit Lokomotiven zur Erprobung ihrer Leistung und an Betriebserfahrungen werden der Reihe nach die Dampferzeugung der Lokomotiven in Abhängigkeit von der Größe der Rost- und Heizfläche ihres Kessels, der kleinste Dampfverbrauch für 1 PSi-st, die Höchstleistung, die Grenzleistung und die entsprechende Zylinderzugkraft in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit und den Abmessungen der Loko

motive behandelt.

Um hieraus in der bekannten Weise für eine gegebene Lokomotive das zulässige Gewicht der zu befördernden Eisenbahnwagen mit Hülfe einer Widerstandsformel vorausbestimmen zu können, schließt sich eine Betrachtung über die Fahrwiderstände an. Die gebräuchlichsten Widerstandsformeln, über deren Wert man wegen der erheblichen Unterschiede im Zweifel sein kann, werden einer Kritik unterworfen, die für die Franksche Formel für Wagen spricht; diese Formel wird zweckentsprechend ohne Beeinträchtigung ihrer Genauigkeit vereinfacht, wobei auch dem Einflusse des Windes Rechnung getragen wird; ihre Zuverlässigkeit für Schnellzüge wird durch die Ergebnisse von Versuchsfahrten (Zugkraftmessungen) nachgewiesen.

Für den Widerstand der Lokomotive wird eine neue Formel, die den Widerstand der gekuppelten Achsen, also die Maschinenreibung, besonders berücksichtigt, aufgestellt und mit den Messungen des Wirkungsgrades am Zughaken bei Versuchsfahrten der preußischen Staatsbahn mit einer dreifach gekuppelten Personenzuglokomotive in Uebereinstimmung gebracht. Es wird auf Grund dieser Versuche festgestellt, daß der Widerstand der Lokomotive bisher meist zu groß angenommen worden ist.

Für einige der wichtigsten Lokomotiven der preußischen Staatsbahn werden auf dieser Grundlage die Belastungsgrenzen bestimmt und Belastungskurven als Funktion der Fahrgeschwindigkeit und Steigung dargestellt, aus denen jede der drei Größen: Fahrgeschwindigkeit, Steigung und Zuglast, unmittelbar entnommen werden kann, sobald die beiden andern gegeben sind.

Da es sich hierbei für eine gegebene Zuglast und Steigung nur um die zulässige gleichförmige Fahrgeschwindigkeit handelt, die Bewegung eines Eisenbahnzuges aber meist eine beschleunigte oder verzögerte ist, wird die Anwendung der Belastungskurven auf die Berechnung der Fahrzeit und Geschwindigkeit von Eisenbahnzügen, das Endziel des Verfahrens, unter Berücksichtigung der Beschleunigung und Verzögerung der Geschwindigkeit gezeigt.

Sitzungsberichte der Bezirksvereine.

Eingegangen 30. Dezember 1912.

Berliner Bezirksverein.

Sitzung vom 4. Dezember 1912. Vorsitzender: Hr. Fehlert. Schriftführer: Hr. Frauendienst. Anwesend etwa 250 Mitglieder und Gäste.

Der Vorsitzende gedenkt des verstorbenen Ehrenmitgliedes Alexander Herzberg1) und der Mitglieder R. V. Bauer, H. Blumenfeld, W. Elm und H. Viertel, zu deren Ehren sich die Anwesenden erheben.

Hr. J. Stumpf hält einen Vortrag: Der Raumschaden des schädlichen Raumes unter besonderer Berücksichtigung der Gleichstromdampfmaschine.

Eingegangen 20. Dezember 1912 und 8. Januar 1913.

Bremer Bezirksverein.

Sitzung vom 11. Oktober 1912.

Vorsitzender: Hr. Zetzmann. Schriftführer: Hr. Zähringer. Anwesend 56 Mitglieder und 27 Gäste.

Der Vorsitzende gedenkt des verstorbenen Mitgliedes Bestenbostel, zu dessen Ehren sich die Anwesenden er

heben.

Hr. Regierungsbaumeister Wendt aus Stettin (Gast) spricht über den gegenwärtigen Stand des Flugzeugbaues und der Flugzeugmotoren1).

1) s. Z. 1913 S. 41.

1) Vergl. Z. 1912 S. 1593; 1913 S. 81 u. f.

15. März 1913.

Sitzung vom 8. November 1912. Vorsitzender: Hr. Zetzmann. Schriftführer: Hr. Zähringer.

Anwesend 47 Mitglieder und 57 Gäste.

Hr. Direktor Hünecke (Gast) spricht über die Gefahren im Verkehr mit feuergefährlichen Flüssigkeiten und deren Beseitigung.

Sitzung vom 20. Dezember 1912. Vorsitzender: Hr. Kotzur. Schriftführer: Hr. Mensing. Anwesend 28 Mitglieder und 3 Gäste.

Hr. J. Müller hält einen Vortrag, der im ersten Teile den Gebrauch des Oszillographen zur Aufnahme von Wechselstromkurven behandelt. An Hand eines in der Werkstatt des elektrotechnischen Instituts hergestellten Oszillographen erklärt der Vortragende den Gebrauch des Gerätes und zeigt die gut sichtbaren Kurven.

Der zweite Teil des Vortrages behandelt die elektrische Strahlung von Schwingungskreisen. Nach Bemerkungen über die Zusammensetzung eines elektrischen Schwingungskreises und die Beziehung zwischen Frequenz der Schwingungen und Selbstinduktion und Kapazität eines Schwingungskreises zeigt der Vortragende die Resonanzerscheinungen an einer mit dem Kreise induktiv gekuppelten Strahlspule, an deren oberem Ende ein etwa 3 m langer Strahldraht und an deren unterem Ende eine auf dem Fußboden liegende Metallplatte angeschlossen war. Das Eintreten der Resonanz ist durch eine sehr starke und weithin sichtbare Büschel- und Funkenentladung zu erkennen. Eine Strahlspule derselben Art, ebenfalls mit Antenne und Erdplatte versehen, befindet sich als Empfänger am andern Ende des Saales. Beim Erregen des Sendekreises entstehen in diesem Empfänger Schwingungen, die durch das kräftige Leuchten einer kleinen, zwischen Antenne und Erdplatte eingeschalteten Heliumröhre weithin sichtbar gemacht werden. Der Versuch erläutert die Abstimmung in der drahtlosen Telegraphie. Die Heliumröhre hört auf zu leuchten, sobald im Sende- oder Empfangskreise Selbstinduktion oder Kapazität geändert

wird.

Dann führt der Vortragende eine kleine Sendestation mit unmittelbar gekuppelter Strahlspule vor.

Zum Schluß erklärt er die Einrichtung und den Gebrauch der Graphit-Bleiglanz-Detektoren, von denen ein Modell für Versuchszwecke vorgelegt wird.

Eingegangen 18. Dezember 1912.

Fränkisch-Oberpfälzischer Bezirksverein.

Sitzung vom 6. Dezember 1912.
Vorsitzender: Hr. Winter-Günther.
Schriftführer: Hr. Gebele.

Anwesend 40 Mitglieder und 9 Gäste.

Hr. Kutzbach berichtet über die Vorschläge des Ausschusses für Einheiten und Formelgrößen 1).

Hr. Dipl.-Ing. Dr. E. Schilling aus München (Gast) spricht über den gegenwärtigen Stand der Gasindustrie. Hr. Brake berichtet über die Geschichte des Ver

eines deutscher Ingenieure von Th. Peters2).

Hr. Fieth berichtet nach der Frankfurter Zeitung über die Diesel-Lokomotive.

Eingegangen 6. Januar 1913.

Hessischer Bezirksverein.

Sitzung vom 3. Dezember 1912. Vorsitzender: Hr. Henkel. Schriftführer: Hr. Doettloff. Anwesend 28 Personen.

Der Vorsitzende erstattet den Bericht über die Tätigkeit des Vereines im Vereinsjahr 1912.

Die Versammlung erledigt Vereinsangelegenheiten.

Eingegangen 13. Januar 1913.

Karlsruher Bezirksverein.

Sitzung vom 25. November 1912.

Vorsitzender: Hr. Eglinger. Schriftführer: Hr. Dinessen. Anwesend 15 Mitglieder.

Hr. Hefft macht Mitteilungen über eine eigentümliche

Beschädigung eines Wechselventiles.

Hr. Bühler gibt einen Ueberblick über die Geschichte des Vereines deutscher Ingenieure an Hand des vom Hauptverein herausgegebenen Werkes > Die Geschichte des Vereines deutscher Ingenieure<< nach den hinterlassenen Papieren von Th. Peters ').

Hr. Bucerius berichtet über die Tätigkeit des Deutschen Ausschusses für das technische Schulwesen 2).

Am 2. Dezember 1912 wurden die Werke der Gesellschaft für Brauerei, Spiritus- und Preßhefenfabrikation vormals G. Sinner besichtigt.

Sitzung vom 16. Dezember 1912. Vorsitzender: Hr. Eglinger. Schriftführer: Hr. Dinessen. Anwesend 20 Mitglieder und 7 Gäste.

Der Vorsitzende bespricht den vom Deutschen Ausschuß für technisches Schulwesen herausgegebenen Ratgeber für die technische Berufswahl3).

Er erstattet ferner den Jahresbericht für das Jahr 1912.
Hr. Mader spricht über den harmonischen Analy-

sator und den Mikroindikator.

Eingegangen 24. Dezember 1912.

Mannheimer Bezirksverein.

Sitzung vom 21. November 1912.
Vorsitzender: Hr. Overath. Schriftführer: Hr. Berg.
Anwesend 54 Mitglieder und 11 Gäste.

Der Vorsitzende berichtet über die Arbeiten des Ausschusses für Einheiten und Formelgrößen 4).

Hr. Hartmann berichtet über die Anträge des Ausschusses für technisches Schulwesen 5).

Hr. Kgl. Bauinspektor Thierbach aus Berlin (Gast) spricht über moderne Industriebauten 6).

Eingegangen 8. Januar 1913.

Mosel-Bezirksverein.

Sitzung vom 17. Dezember 1912. Vorsitzender: Hr. Brennecke. Schriftführer: Hr. Bunge. Anwesend 80 Damen und Herren.

Hr. H. Teufel hält einen Vortrag: Meine Reisen als Schiffsingenieur in Afrika und Britisch-Ostindien.

Eingegangen 6. Januar 1913.

Schleswig-Holsteinischer Bezirksverein.

Sitzung vom 11. Dezember 1912.

Vorsitzender: Hr. Schwarz. Schriftführer: Hr. Schäfer.

Anwesend 15 Mitglieder.

Der Vorsitzende erstattet den Jahresbericht.

Eingegangen 9. Januar 1913.

Siegener Bezirksverein.

Sitzung vom 11. Dezember 1912.
Anwesend 21 Mitglieder und 17 Gäste.

Hr. Bach berichtet über die Arbeiten des Ausschusses für Einheiten und Formelgrößen 4).

Hr. Geh. Reg.-Rat A. von Ihering (Gast) spricht über die Regeln für Leistungsversuche an Ventilatoren und Kompressoren und ihre Anwendung in der Praxis").

Eingegangen 16. Dezember 1912.

Westfälischer Bezirksverein. Sitzung vom 12. Dezember 1912.

1) s. Z. 1912 S. 1644.

2) Vergl. Z. 1912 S. 1020.

Der Vorsitzende erstattet den Jahresbericht für das Vereinsjahr 1912.

1) s. Z. 1912 S. 1020.

2) s. Z. 1912 S. 850, 1635.

3) s. Z. 1912 S. 1924.

4) s. Z. 1912 S. 1644.

5) Z. 1912 S. 850, 1635.

6) Vergl. Z. 1912 S. 1141 u. f.; T.

S. 25; 1912 S. 593.

7) s. Z. 1912 S. 1793 u. f.

11. W. 1910 S. 321; 1911

Jahr

deutscher Ingenieure.

Bücherschau.

Festschrift zur Eröffnung der Wasserleitung Ranna-Nürnberg. Herausgegeben vom Stadtmagistrat Nürnberg, verfaßt von Rechtsrat Dr. Fischer und Oberingenieur Walther, Nürnberg. 318 S., 138 Abbildungen, 3 Pläne. Im Buchhandel nicht erschienen.

Unter dem unscheinbaren Namen einer Festschrift hat der Stadtmagistrat Nürnberg anläßlich der Eröffnung seiner neuen Anlage auf Grund amtlicher Urkunden und Quellen ein umfangreiches Geschichtswerk seiner Wasserversorgung vom Mittelalter bis zur Jetztzeit herausgegeben. Es zerfällt in drei Abschnitte: 1) Die Wasserversorgung der >>>Reichsstadt Nürnberg, d. i. bis zum Jahr 1806; 2) Die Wasserversorgung vom Jahr 1806 bis 1911; 3) Die Wasserversorgung aus dem Quellengebiet bei Ranna, eröffnet im Jahre 1912; darin werden die Entwicklung und Beschreibung der einzelnen Wasserbeschaffungsanlagen, die Zuleitung und Verteilung des Wassers, die Menge der Wasserförderung, die Beschaffenheit des Wassers, die Rechtsverhältnisse bei der Wasserabgabe, die Aufsicht über die Anlagen und das finanzielle Ergebnis bezw. der Aufwand für die Wasserversorgung einer eingehenden Behandlung unterworfen, woraus das technisch Interessanteste im nachfolgenden wiedergegeben werden soll.

Die ursprünglichste und billigste Art der Wasserbeschaffung war, wie wohl überall und heute vielfach noch auf dem Lande, der Grundwasserbrunnen, anfänglich als Zieh- oder Schöpfbrunnen und vom 17. Jahrhundert ab in allmählicher Umwandlung als Pumpbrunnen. Diese im ganzen Stadtgebiet zerstreuten, teils öffentlichen, teils privaten Brunnen bildeten bis über die Mitte des 19. Jahrhunderts die Grundlage der Trinkwasserversorgung Nürnbergs. Neben denselben lassen sich schon im 14. Jahrhundert Quellwasserleitungen und Anlagen und vom 16. Jahrhundert ab Wasserradpumpwerke nachweisen; sie blieben jedoch nach Zweck und Menge ihrer Förderung bis zu der erst in den letzten Jahrzehnten erfolgten Auflassung für die allgemeine Trinkwasserversorgung bedeutungslos. Der Zweck der Aufwendung von Mitteln für solche Anlagen war ausschließlich der, die jeweils errichteten Kunstbrunnen mit springendem Wasser zu versorgen in dem Bestreben, die Plätze und Wege der blühenden Reichsstadt zu schmücken und zu zeigen, wie viel Reichtum und Kunstsinn in deren Mauern herrschte. So wurde als älteste öffentliche Wasserleitung die heute noch diesem Zwecke dienende » Schönbrunnleitung<< im Jahre 1388 ausgeführt, welche 2 ltr/sk Wasser dem jeden Besucher Nürnbergs bekannten, ungefähr um die gleiche Zeit errichteten »Schönen Brunnen<< auf dem Marktplatz zuführt. Auch das erste Pumpwerk, das sogenannte Blausternwerk, welches im Jahre 1584 vollendet wurde, hatte als ersten Zweck die Versorgung des im Jahre 1589 errichteten > Tugendbrunnens<<< an der Lorenzerkirche. Wenn auch im Laufe der Jahrhunderte Anschlüsse von Gebäuden und öffentlichen Brunnen

an dieses >laufende Wasser<<< bezw. die Verwendung des Abfallwassers der Kunstbrunnen allmählich gestattet wurde, so wurde das doch als Luxus betrachtet. Es waren aber auch noch andre Gründe gegen die allgemeine Einführung von Privatanschlüssen an solchen Leitungen vorhanden: die Befürchtungen über Zerstörung oder Vergiftung der außerhalb der befestigten Stadtmauern liegenden Quellen und Leitungen, besonders in den unruhigen Kriegszeiten der vergangenen Jahrhunderte, dann die häufigen Ausbesserungen an den hölzernen und bleiernen Röhren und an den Pumpwerken, welche die Betriebstörung nicht als Ausnahme, sondern als Regel erscheinen ließen.

Was dann den Umschwung zur heutigen Entwicklung herbeiführte, nämlich zum Ersatz der zahlreichen einzelnen Wasserbeschaffungsanlagen durch eine einheitliche zentrale Wasserversorgung, war in der Hauptsache ein Dreifaches: 1) Der Fortschritt in der hygienischen Erkenntnis im Hinblick auf die Cholera- und Typhusepidemien des vergangenen Jahrhunderts, 2) die außerordentlich steigende Bevölkerungszunahme und die erhöhten Ansprüche der Hauswirtschaft, des Gewerbes und der Industrie, 3) der allen diesen Anforderungen gerecht werdende Fortschritt der Technik. Diese reißende Entwicklung zeigt die unten stehende Zahlentafel.

Als eine der ersten Städte 1) hat die Nürnberger Stadtverwaltung im Jahr 1856 den Grundstein zu einer zentralen Wasserversorgung gelegt durch die Einrichtung des Schwabenmühl-Wasserrad-Pumpwerkes mit 9 bis 10 ltr/sk Fördermöglichkeit und den Bau eines zentralen VerteilungsRohrnetzes aus Gußeisenröhren, welches erstmals auch Feuerhydranten besaß. Schon 1865 kam das Tullnau-Wasserwerk mit 30 ltr/sk Wasserförderung in Betrieb, das erstmals Dampfbetrieb hatte und damit unabhängig von einem kraftspendenden Wasserlauf wurde; 1867 wurde mit gleichzeitiger Erweiterung des Verteilungs-Rohrnetzes der erste Hochbehälter unter der Kaiserburg mit 1800 cbm Inhalt gebaut. 1872 richtete man das mit Wasserkraft betriebene Spinnereiwerk als Pumpwerk mit 10 bis 15 ltr/sk Fördermenge ein. Im Jahr 1885 wurde die 19 km von der Stadt entfernte Ursprungsquelle mit einer Ergiebigkeit von 100 ltr/sk durch ihr natürliches Gefälle hereingeleitet, der Hochbehälter I auf dem Schmausenbuck, der etwa 60 m über dem PegnitzflußWasserspiegel liegt, mit einem Nutzinhalt von 8300 cbm gebaut und das Stadtrohrnetz beträchtlich erweitert. Der Kostenaufwand für diese Anlage betrug 2855000 M. Die erstgenannten drei Pumpwerke mit dem erstgenannten Hochbehälter wurden hierauf wegen der allmählichen Verschlech

1) Hamburg 1848, Berlin 1852; im Jahr 1874 mußte letztere Stadt große Geldopfer bringen, um das von einer englischen Gesellschaft eingerichtete Unternehmen in städtischen Besitz überzuführen (s. Journal für Gasbel. und Wasservers. 1909 S. 687 u. f.).

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1

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ha

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cbm

Itr

km

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1890

140 000

1132

8 845

3 437 000

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Sprengpfosten

1099

+ 11 561

9 608

1750

1821

730 884

619 329

+ 111 555

13 528

2160

3680

1 033 910

765 616

+ 268 294

14 053

2230

3889

1 175 335

764 398

+ 410 937

1) Wasserbezuggebühr: 10, ab 1. April 1912 12 /cbm ohne Rabatt. Daneben bestehen noch Wassermesser-Mietgebühren, die z. B.

für den normalen Gebäudemesser von 15 mm 1. W. 6 M jährlich betragen.

Einnahmen 1) Ausgaben

M

M

Mehreinnahme + Mehrausgabe

M

15. März 1913.

terung der Wasserqualität teils in Reserve gestellt und später aufgehoben, teils Nutzwasserzwecken dienstbar gemacht, teils zur Versorgung einer kleinen Hochzone verwendet.

In der Folge entstanden dann noch 1893 das Dampfpumpwerk Krämersweiher mit 50 ltr/sk und das Dampfpumpwerk Erlenstegen mit einer von 100 allmählich auf 280 ltr/sk erhöhten Leistungsfähigkeit, sowie das im Jahre 1910 erbaute elektrische Pumpwerk Muggenhof mit 20 ltr/sk, welches von 1913 an Badezwecken dienstbar werden soll. Das Pumpwerk Erlenstegen erhielt im Jahre 1910 eine Enteisenungsanlage, die größte Deutschlands in geschlossener Bauart, die den Eisengehalt des Rohwassers von 0,2 bis 1,0 mg auf 0,01 bis 0,05 mg herabmindert. Durch den Bau des Hochbehälters II im Jahre 1902 ist der Gesamtnutzinhalt auf 20000 cbm gestiegen, entsprechend einem derzeitigen halbtägigen Sommertagsverbrauch. Der Bau eines weiteren Hochbehälters III mit 30000 cbm Nutzinhalt ist im Jahre 1911 im Prinzip genehmigt worden.

1900 bis 1904 vorgenommenen Vorarbeiten, hydrologischen Aufnahmen und Wasseruntersuchungen, sowie die auf Grund derselben eingeholten chemisch-bakteriologischen und geologisch-hydrologischen Gutachten reiften den Entschluß, die

der Bahnlinie Nürnberg-Bayreuth nach gemessen 55,2 km von Nürnberg entfernten Quellen bei Ranna, s. die Abbildung, zu fassen und hereinzuleiten, wozu die städtischen Kollegien in Nürnberg nacheinander einen Gesamtkredit von rd. 9500000 M bewilligten.

Die mittlere Ergiebigkeit der Quellen betrug während eines zweijährigen Zeitraumes 250 ltr/sk, schwankend zwischen 233 und 275 ltr. Durch sachgemäßeste Anlage der Quellfassung wurden noch einige Grundwasserströme mitgefaßt, so daß die mittlere Lieferung 350 ltr/sk beträgt. Die Fassungsarbeiten begannen am 7. April 1905, und bereits am 31. Oktober 1906 konnte erstmals das gefaßte Wasser in die nahe Pegnitz entleert werden. Zur Verhütung von Schädigungen durch Eisenerzschürfarbeiten wurde vom Königl.

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Oberbergamt München auf Grund des bayerischen Berggesetzes ein Quellenschutzbezirk verliehen, innerhalb dessen solche Arbeiten nicht ohne besondere Genehmigung der Bergbehörde vorgenommen werden dürfen.

Für die Zuleitung dieses Wassers von Ranna nach Nürnberg wurde der Weg dem Pegnitztal entlang gewählt, wodurch es ermöglicht ist, das jetzt gefaßte Wasser mit seinem natürlichen Gefälle hereinzuleiten. Auf Grund vergleichender Aufwands- und Rentabilitätsberechnungen wurden die Lichtweiten der Rohre und Stollen so gewählt, daß zunächst bis zu 400 ltr/sk selbsttätig nach Nürnberg zulaufen. Bei späterer Fassung des Reservequellgebietes bei Ranna können bis zu 650 ltr/sk gefördert werden, wenn entweder ein zusätzlicher Rohrstrang von etwa 26 km Länge gebaut oder die Gesamtwassermenge unmittelbar vor dem Hochbehälter in Nürnberg um etwa 15 m künstlich gehoben wird.

Von der Quellfassung führt die Zuleitung über die Ortschaften Ranna, Neuhaus, Velden, Vorra, Alfalter, Hersbruck, Reichenschwand, Lauf, Rückersdorf und Behringersdorf nach

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Die Mindestüberdeckung des Rohrstranges beträgt 2 m, wodurch die in heißer Zeit gemessene geringe Temperaturzunahme von gleichbleibend 8,6° C bei Ranna auf 9,3 bis 9,4° C im Hochbehälter bei Nürnberg erreicht wurde. Etwa 300 m hinter dem letzten Stollen, von dem ab das Wasser in geschlossenem Rohrstrang (23 km) unter höheren Drücken steht, ist in diesen eine Selbstschlußvorrichtung eingebaut, die im Fall eines Rohrbruches zwischen diesem und dem Stadtgebiet den weiteren Zufluß vom Quellgebiet selbsttätig abschließt. Um zu vermeiden, daß in solchem Falle der Hochbehälter und das Stadtrohrnetz sich bei der Bruchstelle entleeren, ist am Ende der Rohrleitung in Nürnberg eine Rückschlagklappe eingebaut.

Die neue Wasserversorgung von Ranna kam am 8. Juni 1912 erstmals in Betrieb.

Seitdem stehen zum Vergleich gegenüber der obigen Zusammenstellung zur Verfügung:

a) Quellenleitungen mit Zulauf des Wassers durch natür

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Handbuch der Elektrizität und des Magnetismus. Von Prof. Dr. L. Graetz. In fünf Bänden. Leipzig 1912, Johann Ambrosius Barth. Band 1, Lieferung 1, 156 S. mit 252 Abb. Preis geh. 6 M. Band 2, Lieferung 1, 336 S. mit 252 Abb. Preis geh. 13 M.

Das groß angelegte Werk, von dem bisher die ersten beiden Bände mit je einer Lieferung erschienen sind, soll eine möglichst vollständige kritische Darstellung des gesamten Wissenschaftgebietes der Elektrizität und des Magnetismus geben. Bei dem raschen Fortschritt der Wissenschaft auf diesem Gebiet ist das Bedürfnis nach einem solchen Werk anzuerkennen, und der Name des Verfassers bietet schon eine Gewähr dafür, daß er im Verein mit seinen Mitarbeitern die Aufgabe bewältigen wird. Da, wie beabsichtigt ist, alle Zweige des gewaltigen Gebietes berücksichtigt werden sollen, läßt sich das natürlich nur erreichen, wenn die einzelnen Darstellungen recht knapp und kurz gehalten werden. Schon jetzt ein objektives Urteil darüber zu gewinnen, wo nur erst zwei Lieferungen vorliegen, ist kaum möglich. Das, was erschienen ist, berechtigt allerdings zu den besten Erwartungen.

In Band 1, Lieferung 1 sind drei Abschnitte behandelt: die Reibungselektrizität von L. Graetz selbst, Elektrisiermaschinen und -apparate von Heinr. W. Schmidt sowie elektrostatische Meßapparate und Messung elektrostatischer Größen

deutscher Ingenieure.

von P. Cermak. Zu diesen drei Abschnitten muß bemerkt werden, daß dem Geschichtlichen ein recht großer Anteil zugefallen ist, wie es ja der Entwicklung dieses Gebietes entspricht. Daneben sind aber auch die neueren Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung berücksichtigt, und die erste Lieferung läßt erkennen, daß die noch ausstehenden Teile des ersten Bandes zusammen mit dem bereits vorliegenden das Gebiet auch hinsichtlich der neuesten Fortschritte erschöpfen werden.

Die erste Lieferung des zweiten Bandes umfaßt die Abschnitte stationäre Ströme von F. Auerbach, Meßapparate und Meßmethoden für stationäre Ströme sowie absolute Maße und Einheiten von W. Jäger. Aus diesem Bruchstück des entstehenden Werkes erkennt man, daß die übersichtliche kritische Behandlung des Stoffes auf möglichste Vollständigkeit hinzielt, daß in jedem einzelnen Abschnitte die grundlegenden Begriffe und Lehrsätze folgerichtig zu den neuesten Erkenntnissen hinüberführen. Eine gewisse Kenntnis der Elektrizitätslehre ist indessen überall vorausgesetzt, was notwendig ist, da die einzelnen Zweige der genannten Lehre vielfach ineinander greifen.

Die technische Seite des Stoffes ist gegenüber der theoretischen weniger berücksichtigt, wie insbesondere aus der Behandlung der Meßverfahren und Meßgeräte hervorgeht. Das mag insofern berechtigt sein, als die Elektrotechnik eine zu umfangreiche Entwicklung angenommen hat, als daß sie in diesem rein physikalischen Werk eingehend bearbeitet werden könnte. Immerhin muß darauf hingewiesen werden, daß die moderne Meßtechnik sich viel reicher und auch für den Physiker bedeutungsvoller entwickelt hat, als aus den entsprechenden Abschnitten des Buches hervorzugehen scheint. Hoffentlich entsprechen die noch ausstehenden Bände und Lieferungen den Erwartungen, daß die Hauptzüge der elektrotechnischen Entwicklung und der noch nicht abgeschlossenen Aufgaben ihrer wissenschaftlichen Bedeutung gemäß gewürdigt werden.

In dieser Hinsicht werden aus den noch fehlenden Abschnitten des ersten Bandes hauptsächlich diejenigen über das elektrostatische Feld und die Dielektrika, über galvanische Elemente und über Thermoelektrizität, aus dem zweiten Bande die Abschnitte über Wärmeerzeugung und elektrolytische Erscheinungen für Physiker und Techniker gleich bedeutsam sein. Das ganze Werk soll fünf Bände umfassen, deren Lieferungen nicht mit Rücksicht auf eine planmäßige Reihenfolge, sondern je nach ihrer Fertigstellung erscheinen werden. In etwa zwei Jahren sollen die Lieferungen abgeschlossen sein. Der dritte Band wird folgende Abschnitte umfassen: Leitung, Elektrizität in Gasen und Radioaktivität, der vierte: Magnetismus und Elektromagnetismus sowie Induktion, während im fünften Band elektrische Schwingungen und Strahlen, drahtlose Telegraphie, Elektrotechnik, Theorie und Erklärungsversuche, Beziehungen zur Mechanik usw. behandelt werden. Es ist aber möglicherweise noch eine Umstellung einzelner Teile des Inhaltes zu erwarten. Κ. Μ.

Heizungs-, Lüftungs- und Dampfkraftanlagen in den Vereinigten Staaten von Amerika. Von Arthur K. Ohmes. München und Berlin 1912, R. Oldenbourg. 182 S. mit 119 Abb. und 8 Tafeln. Preis 6 M.

Wir deutschen Ingenieure begrüßen es wohl stets mit Freude, wenn uns amerikanische Fachgenossen über ihre Anlagen berichten. Dabei wird dem Buch von Arthur K. Ohmes in den Kreisen der Heizungs- und Lüftungs-Fachmänner ohne Zweifel mit Interesse begegnet werden, zumal der Verfasser durch zahlreiche Veröffentlichungen im »Gesundheits-Ingenieur<<< bereits bekannt ist. Ohmes gibt in seinem Werke Beschreibungen einiger größerer Heizungsund Lüftungsanlagen, die von der Firma, deren Mitinhaber er ist, entworfen und unter ihrer Leitung ausgeführt worden sind. Für unsere Verhältnisse auffällig ist, daß unter diesen Anlagen nur eine einzige Warmwasserheizung erwähnt wird, und es wäre erwünscht gewesen, stichhaltigere Gründe für die scheinbare Abneigung des Amerikaners gegen diese Heizart zu erfahren, als daß Kessel, Radiatoren und Rohrleitungen bei der Höhe der Gebäude dem statischen Druck nicht gewachsen wären. Da die Dampf- und Luftheizungen auch

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