57. Nr. 1913 an, deren äußere Laufringe in einem zweiteiligen Gehäuse sitzen. Jeder Pleuelstangenkopf ist als Ring ausgebildet, und alle sieben Ringe werden im Gehäuse der Kugellager durch Schrauben zusammengehalten. Auspuff- und Einlaßventile liegen im Zylinderkopf und werden durch gemeinsame Stoßstangen betätigt, die ihre Bewegungen von einer doppelt genuteten, fest mit der Kurbelwelle verbundenen Steuerscheibe erhalten. Dadurch wird die besondere Steuerwelle mit den Antriebzahnrändern gespart. Der Motor leistet 50 PS bei 1250 Uml./min und wiegt nur 62 kg. Abb. 59. Umlaufmotor von Clerget, 50 PS. sentlich einfacher als das des Gnôme-Motors. Da alle Teile gehärtet sind, soll es sich im Dauerbetriebe nicht merklich abnutzen. Zylinder und Gehäuse aus Stahl sind aus dem Vollen gedreht. Die Ventile mit den Stoßstangen sind durch Gegengewichte an den Kipphebeln sehr genau ausgeglichen, so daß die Fliehkraft bei dem schnellen Umlauf der Zylinder (1200 Uml./min) keinen Einfluß auf die Bewegungen der Ventile ausüben kann. Durch radiale Rohre wird das Gasgemisch aus dem Kurbelgehäuse über die Einlaßventile geleitet. Diese Rohre bestehen aus 2 Teilen, die sich ineinander verschieben, wenn sich die Zylinder bei der Erwärmung ausdehnen. Der Motor mit 7 Zylindern von je 120 mm Dmr. leistet 50 PS. Sehr ähnlich dem Clerget-Motor ist der Umlaufmotor von Dhénain gebaut, nur das Steuergetriebe ist noch einfacher. Als Innenverzahnung dienen die sieben Ventilstößel selbst. Das innere Zahnrad ist auf einem mittels Handhebels drehbaren Exzenter gelagert, durch dessen Drehung die Ventile Vor- oder Nachöffnung erhalten. In Abb. 61 sind die Zahnlücken im 12 zähnigen Steuerrade a in der Reihenfolge numeriert, wie sie mit den Stößeln s bis 87 in Eingriff kommen. Diese sind in der Reihenfolge der Explosionen nummeriert. Die Stößel werden durch die Nocken zwischen den Füßen der Steuerscheibe angehoben. 1 bis 7 Ventilstößel a Steuerscheibe (die Zahlen geben die Reihenfolge des Eingriffs mit den Stößeln) e Exzenter w Kurbelwelle Die Firma Boudreaux Verdet in Neuilly bei Paris baut einen dem Motor von Rossel-Peugeot ähnlichen Umlaufmotor, jedoch mit andrer Ventilanordnung, Abb. 62. Auslaßund Einlaßventile sind nämlich doppelt vorhanden, und alle vier Ventile werden durch einen gemeinsamen Kipphebel gesteuert. Die Doppelventile liefern große Ein- und Ausströmquerschnitte, also einen guten volumetrischen Wirkungsgrad. Der Motor leistet bei 109 mm Zyl.-Dmr., 120 mm Hub und 1250 Uml./min 60 PS und wiegt 85 kg. Nach der gleichen Bauart sind auch die Motoren der Firma » Le Rhône«, Abb. 63, ausgeführt. Diese Fabrik verwendet überall Kugellager, sogar für die Kipphebel der Ventile. Sie baut Motoren mit 7, 9, 14 und 18 Zylindern, die 50, 80, 120 und 160 PS leisten. Zu den von dem Gnôme-Motor wesentlich abweichenden Motoren ist der Umlaufmotor von Canda, Abb. 64, zu rechnen. Bei diesem Motor mit 10 Zylindern, der 50 PS leistet, führt jeder Zylinder bei einer Umdrehung des Gehäuses den vollen Viertakt aus, wobei der Doppelhub der Kolben während einer Umdrehung durch eine mit der feststehenden Achse verbundene Kurvenschleife zustande kommt. Die Zylinder stehen mit ihren Mitten tangential zu einem Kreise, der zur Schraubenwelle gleichachsig liegt, und durch ihre innen liegenden Zündräume sind die Kolbenstangen mit Stopfbüchsen geführt. Die inneren Enden der Kolbenstangen greifen mit Rollen in eine feststehende Kurvennut. Jeder Zylinder wird durch eine seitliche Oeffnung entweder an den Ringkanal a angeschlossen, durch den frisches Gemisch in den Zylinder gelangt, oder mit einem in den Deckel b und die Zylinder wagerecht. Die Motoren mit umlaufenden Zylindern haben Luftkühlung, die mit feststehenden Zylindern Wasserkühlung. Die Motoren mit feststehenden Zylindern werden im französischen Flugzeugbau schon vielfach angewandt, so bei den größeren Flugzeugen von Breguet und H. Farman. Auch das große Wasserflugzeug »Marseillaise« der französischen Marine ist mit einem Salmson-Motor mit wagerechten Zylindern und Wasserkühlung ausgerüstet. Abb. 66. Salmson-Motor von 100 PS mit 9 Zylindern. Die Normalbauart des Salmson-Motors mit Wasserkühlung, Abb. 65, hat 7 Zylinder von 120 mm Dmr. und 140 mm Hub und leistet bei 1300 Uml./min 80 PS. Eine zweite Größe, Abb. 66, hat 9 Zylinder von ebensolchen Abmessungen und leistet 100 PS. Die größte Bauart hat 10 größere Zylinder und leistet bei 1170 Uml./min 300 PS. Dieser Motor hat eine doppelt gekröpfte Kurbelwelle, während bei den Abb. 67. Hauptpleuelstange von Gnome. 1 bis 6 Zapfen für Nebenpleuelstangen. Bauarten mit 7 und 9 Zylindern alle Kolben mittels einer besonderen Lagerung auf einen Kurbelzapfen wirken. Außer den neuen Motoren mit stehender Kurbelwelle wird auch die ältere Bauart mit liegender Kurbelwelle gebaut, die sich trotz der Schwierigkeiten der Schmierung im Flugzeug bewährt haben soll; mit einem solchen Motor hat z. B. Brégi den bekannten Passagierflug von Casablanca nach Fez ausgeführt. Bei allen Arten des SalmsonMotors ist die Kurbelwelle aus zwei Teilen zusammengesetzt und nur einfach gekröpft, da alle Zylinder mittels einer besondern Lagerkonstruktion auf denselben Zapfen wirken. Alle Pleuelstangen haben nämlich eine gemeinsame Lagerhülse, die an beiden Enden Kugellager aufnimmt. Die Hülse ist ringsherum mit soviel Zapfen ausgerüstet, wie Zylinder vorhanden sind. Sämtliche Pleuelstangen sind dabei untereinander gleich, während beim Gnôme-Motor eine Hauptpleuelstange vorhanden sein muß. An dieser sind mittels Zapfen die Pleuelstangen der sechs weiteren Kolben angeschlossen, Abb. 67. Damit sich im Augenblicke der Zündung jeder der Zapfen 1 bis 7 auf der Lagerhülse, Abb. 68 und 69, genau in der Achse des zugehöri gen Zylinders befindet und die Kolben ihre Kraft gleichmäBig auf die Kurbelwelle übertragen, erteilt man der Lagerhülse eine bestimmte Drehung, die, wie aus Abb. 68 und 69 zu erkennen ist, ebenso groß sein muß wie die Drehung a der Zylinder um die Mitte b der Kurbelwelle, aber entgegengesetzt dieser gerichtet ist. Hierzu dient der Rädertrieb c, d, e, der mit der Mitte a des Kurbelzapfens umläuft und sich hierbei an dem feststehenden Zahnrad e abwickelt. zu a Kurbelzapfen b Welle c Zahnrad an der Lagerhülse für die Pleuelstangenzapfen 1 bis 7 p Pleuelstange Pi Pleuelstange nach Drehung der Welle b um Winkel a Diese Konstruktion des Lagers hat gegenüber derjenigen von Gnôme, Abb. 67, den Vorteil, daß man die Zapfen nicht ungleich zu verteilen braucht, um zu erreichen, daß Kolben und Pleuelstangen aller Zylinder annähernd gleiche Wege beschreiben. Die Ventile sind in den Zylinderböden angeordnet und Abb. 69. Schnitt durch einen Zylinder des Motors von Canton-Unné. a Kurbelzapfen b Welle c Zahnrad an der Lagerhülse h für die Pleuelstangenzapfen (1 bis 7) d Zahnrad am Kurbelarm e Zahnrad am Gehäuse g f Einlaßventil n Steuernocken 21 bis 24 Zahnräder zum Antrieb der Nocken deutscher Ingenieure. auf Wellen wi wa befestigt, a Zylindergehäuse by Einlaßöffnung die ineinander gesteckt sind by Auslaßöffnung c Zündkerze und gegeneinander schwin- w Welle für die Kolben ki gen. Auf den äußeren Enden we Welle für die Kolben k der Wellen sitzen Hebel di, de und e1, e2, Abb. 73, die mittels Pleuelstangen auf vier die Hauptwelle verteilte Kurbelwellen wirken. Durch Abb. 71. Umlaufmotor von Esselbé mit geöffnetem Getriebe namo und die Wasserpumpe werden von der gleichen Welle angetrieben. Für die Schmierung sind zwei Zahnradpumpen vorhanden; die eine drückt das Oel in die Bohrung der Kurbelwelle, von wo durch Querbohrungen nach der Lagerhülse und den Zapfen der Pleuelstangen gelangt. Die zweite Pumpe nimmt das Oel im Kurbelgehäuse auf und drückt es nach dem Oelbehälter zurück, so daß sich niemals zu viel Oel im Kurbelgehäuse ansammeln kann. Beide Pumpen sind ins Kurbelgehäuse eingebaut. Abb. 74 und 75. Zahnräder gi, ge, hi, h2 treiben diese ein großes Zahnrad auf der Hauptwelle an. Das Uebersetzungsverhältnis dieser Zahnräder ist 1:4, so daß sich während einer Umdrehung der Hauptwelle mit dem Zylindergehäuse zwei volle Viertakte abspielen. Der Motor soll bei 65 mm Zyl.-Dmr. und 1200 Uml./min 60 PS leisten und nur 95 kg wiegen. Der Motor » Favata «, Abb. 74 und 75, hat vier im Kreuz angeordnete Paare von ruhenden Doppelzylindern. Jeder Zylinder enthält 2 miteinander verbundene Kolben, und jedes Zylinderpaar treibt mittels eines Querhauptes eine Pleuelstange. Je 2 gegenüberliegende Zylin Motor »Favata« von 180 PS. Abb. 74. |