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1. Februar 1913.

Zeitschriftenschau.

seine Versuche init Wasserflugzeugen und eine Darstellung des neuen Wasserflugzeuges von Breguet.

Maschinenteile.

The strength of gear teeth. Von Marx. (Journ, Am. Soc. Mech. Eng. Jan. 13 S. 109/61*) Festigkeitsversuche mit gußeisernen Evolventenzähnen von 27 mm Breite. Vergleich der tatsächlichen und der berechneten Festigkeit; Angriff der Umfangskraft.

Kegelräderschneidmaschinen ohne Schablone. Von Galassini. Forts. (Werkst.-Technik 15. Jan. 13 S. 49/55*) Kegelräderschneidmaschine mit Gelenk viereck von Smith & Coventry, Manchester: Gesamtanordnung, Antrieb Antrieb der Werkzeuge und des Werkstückes, Teilvorrichtung, Einstellen, Vorgang beim Schneiden, Genauigkeit der hergestellten Zahnform. Forts. folgt.

Materialkunde.

Die magnetischen Eigenschaften des Gußeiseus, betrachtet vom Standpunkte des Elektro-Maschinenbauers. Von Goltze. Forts. (Gießerei-Z. 15. Jan. 13 S. 39/45*) Anforderungen an Dynamobleche. Schaubilder der Induktion und Verluste in Blechen und Stahlgußstücken. Einfluß der Beimengungen des Eisens. Schluß folgt.

Manganese steel for machinery parts. Von Stone. (Iron Age 9. Jan. 13 S. 140/42*) Die Verwendung von Manganstahl beim Bau von Brechern für Steine, Kohlen und Erze, von Schaufeln, Baggern, Rädern, Schienen u. a.

Meßgeräte und -verfahren.

Zur Arbeitsmessung in Drehstromnetzen durch Zähler mit nur einem messenden System. Von Schmiedel. (ETZ 16. Jan. 13 S. 53/55*) Auf Grund der Untersuchung kommt der Verfasser zu dem Urteil, daß die Zähler für Arbeitsmessungen in Drehstromnetzen zu verwerfen sind.

Metallbearbeitung.

Traitements thermiques et mécaniques des métaux à l'atelier. Von Robin und Gartner. Schluß. (Rev. Méc. Dez. 12 S. 526/54*) Schmieden, Pressen, Ziehen, Walzen. Darstellung von Hämmern, Pressen, Scheren, Bohrmaschinen, Schmiedemaschinen.

The »Acme« multiple spindle automatic screw machine. Von Hamilton. Forts. (Machinery Jan. 13 S. 335/41*) Werkzeugschlitten. Abstufung des Vorgeleges. Aufstellplan der Maschine.

Jig for milling an irregular shaped guide. Von Meyer. (Machinery Jan. 13 S. 359/61*) Bearbeitung einer einspringenden Rollenführung, deren Fläche gegen die Paßflächen des Stückes geneigt ist.

Improved milling cutters with nicked teeth. Von James. (Am. Mach. 18. Jan. 13 S. 1057*) Die Ausschnitte in den Fräserzähnen werden so hergestellt, daß man den Fräser nach der Mitte zu anbohrt.

Elektromagnetische Spannvorrichtungen für die Arbeitsmaschinen. Von Hermanns. (El. Kraftbetr. u. B. 14. Jan. 13 S. 35/40*) Aufspannplatten der Magnetwerke G. m. b. H. in Eisenach und der Elektrizitäts-Gesellschaft Colonia m. b. H. in Köln für Feil- und Schleifmaschinen.

Efficient production of cylindrical work. Von Norton. (Journ. Am. Soc. Mech. Eng. Jan. 13 S. 97/106*) Vorteile der Verbindung von Schruppen und Schleifen, ohne das Schlichten. Praktische Beispiele.

The Bryant chucking-grinder. (Engng. 17. Jan. 13 S. 86*) Bei der dargestellten Maschine sind die beiden Spindeln zum Abschleifen von Flächen und zum Ausschleifen von Bohrungen an einer hochliegenden Achse gelagert; sie werden nacheinander in die Achse des Werkstückes gedreht.

A perforating die. (Am. Mach. 18. Jan. 13 S. 1086*) Schnittzeichnungen eines Werkzeuges der Warner Warner Instrument Co., Beloit. Wis., zum Herstellen von 6 Löchern im Boden eines gezogenen Blechgehäuses.

Folgewerkzeuge und Verbundwerkzeuge. Von Kurrein. (Werkst.-Technik 15. Jan. 13 S. 39/42*) Entwicklung der Preßwerkzeuge. Vergleich von verschiedenen Werkzeugen in bezug auf Leistungsfähigkeit. Wirkungsweise der dreistempeligen Presse von Reiß & Martin. Antrieb der Stempel. Schluß folgt.

Die Ausnutzung der elektrischen Energie für Schweißzwecke. Von Sauer. Schluß. (Werkst. Technik 15. Jan. 13 S. 43/49*) Kettenschweißmaschinen. Punktschweißung und NahtschweiBung. Löten.

Method of balancing sander cylinders. Von Schmidt. (Am. Mach. 18. Jan. 13 S. 1061/63*) Da sich der Mantel des Guß

193

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Lessons of Gilbert & Barker shops. Von Nelson. (Iron Age 2. Jan. 13 S. 15/19*) Die Fabrik in Springfield, Mass., beschäftigt 500 Angestellte und stellt kleine Gasmaschinen, Oelbrenner, Wärmöfen für Oelheizung, Oelpumpen usw. her. Azetylenanlage mit besondern Schutzvorrichtungen.

A modern plant for automobile parts. (Iron Age 2. Jan. 13 S. 1/10*) Die neue Fabrik von Dodge Brothers in Detroit bedeckt eine Fläche von (183 × 122) qm und stellt Motorwagenteile wie Achsen, Wellen und Steuerteile her. Grundriß, Ansichten der Räume. Ausrüstung.

Weight of stock and piece work rate tables. Von Brown. (Am. Mach. 18. Jan. 13 S. 1068) Die Tafeln dienen zum Abschätzen der Kosten von Erzeugnissen der Schraubendrehbänke und andern von der Stange gearbeiteten Stücken und geben den Gewichtaufwand für je 100 runde oder Sechskantstücke von verschiedenen Durchmessern und Längen an,

deutscher Ingenieure.

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das Getreide durch das Ablaufrohr in einen Ueberheb-Elevator fallen, der es weiterbefördert. Der Fuß des Elevators ist in Abb. 1 angedeutet. Zwischen dem Gebläse und dem Aufnahmebehälter ist ein Schlauchfilter eingeschaltet, in dem sich der mitgerissene Staub nahezu restlos absetzt. Das untere Ende des Filters trägt gleichfalls eine Zellenradschleuse, die den abgeschiedenen Staub in einen Staubsack befördert, aus dem er nach Bedarf abgezogen werden kann.

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Abb. 2 bis 5 zeigen die Konstruktion der Zellenradschleuse. Die Schleuse liegt in zwei seitlichen Lagerböcken und trägt auf der einen Seite der Achse ein Stirnrad, das mit einem Ritzel im Eingriff steht. Das Gebläse, ein gewöhnliches Kapselgebläse mit Rädervorgelege und Ringschmierlagern, verbraucht bei einer Förderleistung von 18 t/st Getreide 15 PS. Der Antrieb für das Gebläse sowohl als auch für die Zellenradschleuse wird durch Riemen vorgelege von einer Transmission abgenommen. Während das Kapselgebläse von der Transmission aus unmittelbar angetrieben wird, wird die Kraft für den Antrieb der beiden Zellenradschleusen auf ein Zwischenvorgelege übertragen, von dem dann die Kraft für die beiden Schleusen abgenommen wird.

In die Saugleitung eingeschaltete bewegliche Metallschläuche gestatten sowohl die freie Beweglichkeit des Saugrüssels im Schiffsrumpf als auch das Herausheben des Rüssels aus dem Schiff, wenn dieses verholt werden soll. Das Saugrohr ist zu diesem Zweck an einem Schwenkarm aufgehängt, der durch eine an der Innenwand des Gebäudes vorgesehene Handwinde gehoben und gesenkt wird. Ing. Hubert Hermanns.

Der Dampfmesser der Chemischen Fabrik Rhenania A.-G., Aachen, Abb. 6 und 7, ist insofern ein wesentlicher Fortschritt auf diesem Gebiete, als seine Anzeigen außerordentlich einfach zu verwerten sind und im allgemeinen keiner Umrechnungen bedürfen. Das Gerät ist wie die bekannten Ventildampfmesser gebaut, unterscheidet sich von diesen aber dadurch, daß seine beiden rechteckigen Durchgangquerschnitte in der Höhe nur von der durchströmenden Dampfmenge, in

Schnitt a-b.

--200·200

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der Breite nur von dem Druck des Dampfes beeinflußt werden, und daß zur Bestimmung der Dampfmengen lediglich das Beobachten der Querschnitthöhe erforderlich ist, während Aenderungen des Dampfdruckes bei gleicher stündlicher Dampfmenge selbsttätig durch die Breite des Durchgangquerschnittes ausgeglichen werden, ohne daß die Anzeige geändert wird.

Der bei a eintretende Dampf drückt von oben her bei b gegen eine die Mündung e verschließende Ventilscheibe d, die durch den Rollenzug e, f mit Gegengewicht g ständig nach oben gegen den Sitz gedrückt wird. Je weiter sich die Scheibe senkt, desto größer wird die freigegebene Höhe der Oeffnungen ¿ und i, durch die der Dampf über den Raum k bei nach der Verbrauchstelle strömt. Diese Höhe wird durch ein mit dem Draht e verbundenes Schreibzeug auf der langsam umlaufenden Trommel aufgezeichnet. Bei gleichbleibender Durchflußmenge des Dampfes werden Aenderungen in den Druckverhältnissen dadurch ausgeglichen, daß die freie Breite der Oeffnungen i und durch die drehbaren Schieber m mehr oder weniger abgedeckt wird. Steigt z. B. der Dampfdruck, ohne daß sich das verbrauchte Dampfgewicht ändert, so wird der, Kolben n, Abb. 8 und 9, der durch die Feder o, Abb. 6, teilweise entlastet ist, nach unten gedrückt, wobei ein mit diesem Kolben verbundenes Querhaupt q, das in

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1. Febrnar 1913.

dem Gestelle gerade geführt ist, mit seinen Ansätzen r und ri die mit den Schiebern m verbundene Trommel in dem erforderlichen Maße verdreht. Die Gestalt der Schlitze s, Abb. 8 bis 10, auf der Innenseite der zweiteiligen Trommel t ist durch Versuche ermittelt. Ferner ist die Rolle derart geformt, daß mit zunehmender Höhe der freien Dampfquerschnitte die Belastung des Ventiles durch das Gegengewicht abnimmt. Dadurch wird erreicht, daß unabhängig von der durchströmenden Dampfmenge die Dampfgeschwindigkeit unveränderlich bleibt, so lange sich der Dampfdruck, und damit die Breite der Durchgangquerschnitte, nicht ändert. Bei unveränderlichem Dampfmesser der Chemischen Fabrik Dampfdruck bleiben somit die Dampfgeschwindigkeit und damit die Breite der Querschnitte unverändert. Die durchströmende Dampfmenge ist also in der Tat der aufgezeichneten Höhe der Durchflußquerschnitte proportional.

Abb. 6 bis 10.

Rhenania A.-G.

Abb. 6 und 7.

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Schnitt A-B.

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Abb. 8 bis 10.

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Für die Beurteilung der Genauigkeit dieses Meßgerätes bieten die Ergebnisse einer von dem DampfkesselUeberwachungs-Verein für den Regierungsbezirk Aachen vorgenommenen Untersuchung einen Anhalt. Der Bericht hierüber hebt hervor, daß der Meßbereich bis zum Druck von 12 at von dem Dampfdruck unabhängig sei und bei 100 mm Rohrweite bis zu 4800 kg/st, bei 80 mm lichter Weite bis zu 2500 kg/st betrage. Die Messungen bei schwankendem sowie bei gleichmäßigem Druck und bei gleichmäßiger, schwankender und stoßweiser Dampfentnahme haben als größte Unterschiede zwischen der Anzeige des Gerätes und der Wägung des Kondensates + 1 vH und 2,89 vH ergeben. Der Dampfmesser wird gegenwärtig für 50 bis 200 mm Anschlußweite und 1200 bis 15000 kg/st größte Dampfmenge gebaut.

Abhitzeverwertung bei Siemens-Martin-Oefen. Nach einigen Vorversuchen hat man auf dem neuen Martinwerk der A.-G. Phoenix in Ruhrort den schon öfter erörterten Gedanken, die Abgase des Siemens-Martin Ofens zu verwerten, ausgeführt.

Das Martinwerk besteht aus zwei Oefen von je 30 und drei von je 50 t, von denen ein 30 t-Ofen nachträglich auf 40 t Fassungsvermögen umgebaut worden ist. Die Oefen haben vorgezogene Heizkammern und geräumige Schlackenkammern. Sie sind für Beschickung mit Schrott und auch mit flüssigen Einsatz eingerichtet. Das Heizgas wird in acht Drehrost-Gaserzeugern von 3 und 2,6 m Dmr. gewonnen, in einen geräumigen Sammelkanal und aus diesem durch einzelne Stichkanäle zu den Oefen geleitet. Die Gaserzeuger genügen allein nicht für den vollen Betrieb des Stahlwerkes, vielmehr sollen die Oefen später mit einem Gemisch aus Generator-, Hochofen- und Koksofengas betrieben werden. Man leitet nun die von den Umsteuervorrichtungen der Oefen kommenden Abgase durch einen 15 m langen Kanal zu einer Anzahl von Kesseln. Für jeden Ofen sind zwei Garbe-Kessel aufgestellt, und zwar für die kleineren solche von je 200, für die größeren solche von 250 qm Heizfläche. Beide Kesselgruppen haben Ueberhitzer von 50 und 65 qm Fläche. Man hat jede Einheit geteilt ausgeführt, um bei Störungen an einem Kessel die Abgase noch unter den andern leiten und ausnutzen zu können. Der Kesselzug wird durch Schwabachsche Saugzugvorrichtungen von 17 und 21 m Höhe mit einer Ausmauerung durch 60 mm dicke feuerfeste Steine erzeugt, die durch elektrisch betriebene Ventilatoren von 80 und 100 PS betrieben werden. Die Versuche an den Dampfkesseln haben ergeben, daß 40 vH der OfenAbwärme auf diese Weise verwertet werden, d. h. auf den Gesamthaushalt der Oefen bezogen, geht der Abgasverlust des Martinofens, der bisher 30 vH der aufgewandten Wärme betragen hat, auf rd. 18 vH zurück, und 12 vH der gesamten Wärme werden in der Kesselanlage nutzbar gemacht. Diese Angaben gelten zunächst lediglich für die betreffende Anlage und die bei den Versuchen erzielten Abgastemperaturen. (Stahl und Eisen vom 9. und 16. Januar 1913)

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Neue Versuche mit flüssiger Luft als Sprengmittel hat man nach einer Mitteilung der »Sozial-Technik«1) in den Rüdersdorfer Kalkbergen ausgeführt. Die früheren z. B. beim Bau des Simplontunnels") angestellten Versuche sind ohne nachhaltige Wirkung auf die Verbreitung des Verfahrens geblieben, weil die flüssige Luft im Bohrloch zu schnell verdampfte und die erhoffte Wirkung teilweise ausblieb. Nach einem neueren Verfahren von Kowastch wird nun die Patrone mit dem trocknen Kohlenstoffträger zunächst ohne die Luft in das Bohrloch eingeschoben, worauf die längere Zeit beanspruchenden bergmännischen Vorbereitungen, wie das Verdämmen usw., vorgenommen werden. Ganz zuletzt wird die flüssige Luft zugesetzt und sofort darauf gezündet. Infolgedessen wird das schädliche Verdampfen auf ein geringes Maß herabgesetzt. Das gleichzeitige Füllen von 3 Bohrlöchern mittels Dewarscher Kannen erforderte nur eine Minute Zeit. Die Sprengungen sollen dieselbe Wirkung gehabt haben wie solche mit dem Sprengstoff Ammon-Kahüzit.

Die magnetischen Eigenschaften des Gußeisens mit Berücksichtigung seiner Verwendung für den Bau elektrischer Maschinen sind in einem Vortrage von Goltze im Verein Deutscher Gießereifachleute, Gruppe Berlin, behandelt worden. Die magnetischen und elektrischen Eigenschaften des Gußeisens werden von der chemischen Zusammensetzung und der mechanischen Vorbehandlung wesentlich beeinflußt. Um den Grad dieser Beeinflussung und die Verwendbarkeit des Eisens für die verschiedenen Maschinenteile beurteilen zu können, bedarf es eines Laboratoriums mit besondern Prüfeinrichtungen, die jetzt wohl in fast allen Fabriken für elektrische Maschinen vorhanden sind, in den Gießereien aber meist fehlen. Einige für die Verwendbarkeit des Gußeisens für elektrische Maschinen wichtige Punkte sind folgende: Die Permeabilität oder magnetische Durchlässigkeit des Eisens wird durch Glühen verbessert, durch Abschrecken, Altern und mechanische Bearbeitung verschlechtert. Eine Legierung mit Silicium vermindert die Hysterese- und Wirbelstromverluste in solchem Gußeisen, das einer Wechselmagnetisierung ausgesetzt wird. Die Durchlässigkeit des Eisens wird aber durch Silicium und andre fremde Beimengungen verschlechtert, z. B. auch durch Mangan, das dem Eisen zum Erhöhen der Festigkeit zugesetzt wird, das aber auch die Hystereseverluste vergrößert. Im Grauguß soll der Gehalt an Kohlenstoff, insbesondere an gebundenem Kohlenstoff möglichst, gering sein. Phosphor und Schwefel beeinflussen die magnetischen Eigenschaften nicht.

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1) vom 1. Januar 1913. 2) s. Z. 1902 S. 1781.

Drehstromerzeuger für 16500 V Klemmenspannung. Auf Anregung von Fischinger haben die Harbker Kohlenwerke für die Erweiterung ihres Kraftwerkes bei Brown, Boveri & Cie. in Mannheim eine 4000 KW-Turbodynamo von 1500 Uml./min bestellt, die ohne Transformierung Drehstrom von 16500 V erzeugen soll, eine Maschinenspannung, die bisher noch nicht erreicht worden ist. Das Werk, das mit der neuen Maschine vier Turbodynamos umfassen wird, versorgt das Netz der Ueberlandzentralen-Genossenschaften Börde und Weferlingen.

Das Parseval-Luftschiff PL 17, das vor einiger Zeit vom Kriegsministerium einer fremden Macht nach erfolgreichem Verlauf der Probefahrten übernommen worden ist1), hat ungefähr folgende Abmessungen des Tragkörpers: Inhalt 10000 cbm, Länge 85 m, größte Breite 16,5 m, größter Durchmesser 15,5 m. Die Gondel ist 11 m lang, 1,8 m breit und kann einschließlich der aus vier Mann bestehenden Besatzung 16 Personen aufnehmen. Die beiden Luftschrauben mit je vier halbstarren Flügeln aus 1 mm dickem Stahlblech werden durch Kardanwelle und Zahnradgetriebe von zwei sechszylindrigen 150- bis 160 pferdigen Motoren angetrieben. Die Flügel stellen sich selbsttätig unter der Wirkung der Fliehkraft auf die jeweils günstigste Steigung ein und sind umsteuerbar, so daß das Luftschiff auch rückwärts fahren kann. Durch die Anordnung von Tragbändern, die quer zur Längsachse über die Hülle laufen und das Gondelgewicht gleichmäßig über den Gaskörper verteilen, ist es gelungen, den Tragkörper wesentlich schlanker zu gestalten, ohne daß er Falten oder eine Einsattelung zeigt. Durch diese schlankere Form und den hohen Wirkungsgrad der Schrauben ist auch die Eigengeschwindigkeit mit 19 m/sk oder 68,5 km/st auf ein bei Pralluftschiffen dieser Größe bisher noch nicht erreichtes Maß gesteigert worden. Der Lenkballon ist mit Luftschwimmkörpern versehen, die ermöglichen, daß er auf eine Wasserfläche niedergehen und von dort wieder aufsteigen kann. Von der Luftfahrzeug-Gesellschaft m. b. H., die diesen Luftkreuzer gebaut hat, sind bisher geliefert worden: drei Luftschiffe für die preußische Heeresverwaltung, je ein Kriegsluftschiff für Oesterreich, Rußland, Japan und das vorstehend beschriebende, sowie fünf Luftschiffe für Verkehr-, Reklame- und Sportzwecke. Fünf bestellte Kriegsluftschiffe, darunter eines für England, befinden sich im Bau. Die Luftfahrzeug-G. m. b. H. übernimmt in diesem Jahre als Erwerbsgesellschaft alle Rechte und Pflichten der vor mehre

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Jabren gegründeten Motorluftschiff-Studiengesellschaft, deren Aufgaben jetzt als gelöst betrachtet werden.

Ueber die Verbreitung des Motorfahrzeuges in Deutschland, England und Frankreich machte Prinz Heinrich vor kurzem beachtenswerte Angaben. In Frankreich verkehren 88279 Motorwagen, oder bei einer Einwohnerzahl von 38 Mill. auf je 441 Einwohner ein Motorwagen. In England kommen 175 245 Motorwagen auf insgesamt 43 740 000 Einwohner oder 1 Motorwagen auf 249 Einwohner, während Deutschland bei 75 Mill. Einwohnern nur 70000 Motorfahrzeuge, d. h. 1 Motorfahrzeug auf 927 Köpfe, aufzuweisen hat. Ob die Erklärung für dieses Mißverhältnis auf den geringeren Wohlstand der Bevölkerung, auf noch nicht überwundene Vorurteile oder auf die zu hohe Besteuerung der Motorfahrzeuge im Deutschen Reich zurückzuführen ist, läßt sich schwer entscheiden.

1) s. Z. 1912 S. 1915.

deutscher Ingenieure.

Dipl. Jug. Conrad Matschoß, der sich im Auftrage des Vereines deutscher Ingenieure mit technisch-geschichtlichen Arbeiten befaßt, und dem vor einigen Jahren die Dozentur für Geschichte der Technik an der Technischen Hochschule Berlin übertragen wurde, ist zum Professor ernannt worden. Neben der Anerkennung seiner persönlichen Leistungen darf darin auch ein Zeichen der steigenden Wertschätzung erblickt werden, deren sich die Geschichtsforschung auf dem Gebiete der Technik erfreut.

Eine internationale Automobil-Ausstellung soll gemäß einem Beschluß des Vereines deutscher Motorfahrzeug-Industrieller im Jahre 1914 in Berlin stattfinden. Wo die Ausstellung untergebracht wird, steht noch nicht fest, da die früher benutzten Ausstellungshallen am Zoologischen Garten nicht mehr in ihrer vollen Größe verfügbar sind.

Die Beuth-Aufgabe des Vereines Deutscher Maschineningenieure für das Jahr 1913 fordert den Entwurf einer vereinigten Eisen-, Stahlformguß- und Bronzegießerei für eine Jahreserzeugung von insgesamt 12500 t fertiger Gußstücke. Von der Jahreserzeugung sollen 10000 t auf die Eisengießerei, 2000 t auf die Stahl- und 500 t auf die Bronzegießerei entfallen. Von den weiteren Voraussetzungen der Aufgabe ist folgendes zu erwähnen: Das Baugelände ist unbeschränkt und hat Schiffahrts- und Eisenbahnanschluß; der Baugrund ist gut; der Grundwasserstand liegt 2 m unter der Gießereisohle; die Abgase müssen 25 m über Bodenhöhe geführt werden; Anschlüsse an ein Ueberlandkraftwerk, das Drehstrom von 60 000 V liefert, an eine Trinkwasserleitung und an eine Kanalisation sind möglich. Die Gießerei muß alle Nebenanlagen umfassen, die ein selbständiges Unternehmen erfordert, z. B. Verwaltungsräume, chemische und mechanische Prüfeinrichtungen, Tischlerei, Schlosserei, Schmiede, Lagerräume, Gesundheits- und Wohlfahrtseinrichtungen. Schmelzöfen sind für Leistungen von je 500 bis 5000 t zu bemessen und sollen durch eine Elektrohängebahn beschickt werden. Als Beispiel für die Anlage kann in beschränktem Maße die Eisengießerei der Russischen Maschinenbaugesellschaft Hartmann in Lugansk1) gelten.

Die

Die Aufgabe muß in bestimmter Weise durch Zeichnungen, Erläuterungsbericht und Kostenberechnung gelöst werden. Für preiswürdige Lösungen werden goldene Beuth-Denkmünzen gegeben, für die beste außerdem der Staatspreis von 1700 M für eine Studienreise, über die ein Bericht zu erstatten ist. An dem Wettbewerb können sich Fachgenossen beteiligen, die noch nicht dreißig Jahre alt sind, oder die zweite Staatsprüfung noch nicht bestanden haben, und die bei Ablieferung der Lösung bis zum 9. Oktober 1913 — Mitglieder des Vereines deutscher Maschineningenieure geworden sind. Die weiteren Bedingungen sind bei der Geschäftstelle dieses Vereines, Berlin SW Lindenstraße 80, zu erfahren.

Berichtigung.

Zu Z. 1912 S. 2114 1. Sp.: Der Preis des Buches von Haberstolz » Maschinenzeichnen « beträgt nicht 2, sondern 2,50 M.

1) s. >> Stahl und Eisen« 1912 S. 1217.

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Patentbericht.

Kl. 5. Nr. 246160. Spülvorrichtung für Gesteinbohrmaschinen. Nya Aktiebolaget Atlas, Stockholm. Am vorderen Ende des Zylinders a der Maschine ist eine Führungshülse b aufgeschraubt, welche die zur Zuführung des Spülwassers dienende, den Bohrer aufnehmende Hülse c umschließt. c kann sich gegen b nach Maßgabe der Nut d und des durchgeschobenen Stiftes e frei bewegen und somit an der Längsbewegung des Bohrers unbehindert teilnehmen.

KI. 5. Nr. 245615. Hereingewinnung von Kohle. H. Altena, Oberhausen (Rheinland). Beim Vorwärtsgange des Kolbens a überschreiten die Sperr

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klinken die Keilstufen c, pressen die Keilbackend auseinander und springen in die nächste Keilstufe ein. Beim Kolbenrückgange spreizen sie sich kniehebelartig.

Kl. 27. Nr. 246480. Kurbelkapselwerk. Fabrik für RotationsKompressoren System »Morell« G. m. b. H., Kassel. Das Gehäuse wird in zwei gleichachsigen Hälften mit zu den Deckelplatten a senkrechten Mänteln b hergestellt, die derart einseitig abgeschrägt sind, daß das zusammengesetzte Gehäuse den durch die Neigung der Wellen c bestimmten Winkel bildet. Bei d stoßen die Mäntel stumpf zusammen. Der Raum, der zwischen d und einer die äußersten Einspannstellen e der Kolben bei ihrer größten Ausdehnung verbindenden Linie liegt, wird durch ein Einlagestück ausgefüllt, dessen Innenfläche zylindrisch oder, wie bei h angedeutet, konvex ist.

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1. Februar 1913.

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Zuschriften an die Redaktion.

Kl. 55. Nr. 251877. Zerfasern von Holzstücken. W. Denso, Simmersdorf/Forst i. L. Um die Entstehung von Holzmehl bei der Vermahlung zu vermeiden, werden die zwischen den üblichen Windfurchen a liegenden Flächen b der Mahlsteine poliert, so daß die Holzfasern zwischen diesen Flächen überhaupt nicht bearbeitet werden.

Nr. 251070. Druckregelung bei Flüssigkeitsgetrieben. Lentz-Getriebe, Mannheim. Ein in einen Zylinder eingepaßter Kolben a trennt die Druckkammer von der Saugkammer e. Die Spindel b ist mit einer Platte i fest verbunden, auf welche zwei Federn j und k wirken, von denen sich k gegen einen beweglichen Deckel anlehnt, der in den Zylinder h eingeschraubt ist und mit der Kurbel o verstellt werden kann. Bei der Montage gibt man den beiden Federn j, k eine solche Spannung, daß der Kolben eine mittlere Stellung einnimmt. Steigt der Druck in d oder e, so geht a zurück, und ein Teil der in d enthaltenen Flüssigkeit strömt nach e, oder umgekehrt.

a

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197

Kegel b legt sich gegen den Ring c, Welle f mit Schraube h wird durch die Vorrichtung 0, p festgehalten, und g dreht sich mit i.

Um

Kl. 77. Nr. 249990. Flugzeug. J. Raclot, Fontenay-sousBois, Seine, und C. Enderlin, Le Pradet, Frankreich. beim Anfahren und Landen eine geringe wagerechte Geschwindigkeit und große Steigkraft zu erzielen, sind an dem Flugkörper 2 senkrechte, um d drehbare Flächen b,c angeordnet, welche wagerecht ausgeschwenkt werden können, die von den beiden Schrauben unter die Tragflächen ge

worfene Luft zusammendrücken und die Fahrt hemmen.

Kl. 77. Nr. 250676. Steuer für Flugzeuge. Berlin. Auf der im Flugzeuge drehbar gelagerten Achse a, die hinten das kardanisch gelagerte Steuer s, vorn das Handrad › trägt, bewegen sich zwei verschiebbare Röhren b and c, von welchen Schubstangen d, e, f, g zu Hebeln führen, die unter 90° gegen einander versetzt an den Außenringen der Kardangelenke von Steuer und Handrad angebracht sind.

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Kl. 84. Nr. 251318. Schiffshebewerk mit schwimmenden Wagebalken. Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg A.-G., Nürnberg. Der in der Höhe der oberen Haltung liegende Schwimmer c ist in der Längsrichtung der Wagebalken so weit verschiebbar, daß der Trog d mittels der Führung h ohne seitliche Drehung unmittelbar in das Unterwasser oder in das Oberwasser gesenkt werden kann.

H. Strauß,

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Zuschriften an die Redaktion.

Ueber Wärmeübergang auf ruhige oder bewegte Luft.

Geehrte Redaktion!

Die Besprechung meines Buches »Ueber Wärmeübergang auf ruhige oder bewegte Luft« durch Hrn. Dr. Nusselt (Z. 1912 Heft 42) ist leider verspätet zu meiner Kenntnis gelangt.

Nach dieser Besprechung gewinnt man den Eindruck, als ob Nusselt bei seinen Versuchen ganz andre Werte für den Wärmeübergang gemessen hätte, als sich aus meinen Formeln ergibt. Um zu vermeiden, daß sich falsche Meinungen in der Literatur festsetzen, bemerke ich dazu:

Zunächst ist bei Angabe der »Fehler« Hrn. Dr. Nusselt selbst ein grober Fehler unterlaufen, da gerade an denjenigen Stellen, wo sich die größten Abweichungen zeigen (Zahlentafel A) 1) w 20, 30, 40 m/sk), diese falsch berechnet und um fast 100 vH zu groß angegeben sind.

Dann ist festzustellen, daß bei den Versuchen von Nusselt weder der Einfluß der Rohrlänge, noch der Rohrweite experimentell verfolgt wurde; es wurde nur bei einer Rohrlänge und einer Rohrweite gemessen. Da es wissenschaftlich genaue Rechnungen für Wärmeübergang nicht gibt, ist eine Umrechnung auf andre Abmessungen nicht beweiskräftig. Dagegen wurde sowohl bei den Jouleschen wie den Serschen Versuchen die Rohrweite und bei ersteren auch die Rohrlänge (vergl. in meiner Arbeit S. 30, Versuch 18 bis 21) geändert. Die Vergleiche unter 2) und 3) fallen daher fort.

Ferner ist die Rechnung vorzugsweise auf solche Fälle angewendet, die sehr weit von den wirklich gemessenen Fällen wegliegen. Bei den Nusseltschen Versuchen waren die Werte von in den Grenzen etwa σ = 0,35 bis 0,80, von den in der Besprechung angeführten 18 Fällen liegen bei 15 Punkten die o-Werte zum Teil bedeutend unter der obigen Grenze. Gerade an diesen Punkten sind, wie ein Blick auf die Zahlentafel zeigt, die großen Abweichungen vorhanden. Ich habe daher für einen Fall, für welchen sich die Rohrabmessungen bei den Versuchen von Nusselt und Ser am nächsten kommen, die Vergleichswerte berechnet. Es ergibt sich für Länge

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Die durchschnittliche Abweichung ist 18 vH, also für Wärmemessungen nicht so bedenklich. Es ist auch gar nicht notwendig, daß sich die σ-Werte vollständig decken, da die Wirbelung, mit welcher die Luft ins Rohr eintritt, von der Versuchsanordnung abhängt.

Um auch beim Vergleich der Versuche von Nusselt und Joule Werte von o zu haben, die nicht zu weit vom Bereich der Versuche abliegen, sind im folgenden die Werte gegenübergestellt für den Fall: zwei ebene Heizflächen,

Länge 1 m, Abstand 2 cm Geschwindigkeit w= 5 10 15 20 30 40 m/sk 0,37 0,33 0,31 0,31 0,30 0,30 0,32 0,28 0,26 0,24 0,23 0,22 1,16 1,18 1,21 1,29 1,31 1,36

Joule Nusselt

Verhältnis

Auch hier sind die Nusseltschen Werte kleiner, und zwar um rd. 25 vH. Es ist unverständlich, warum Nusselt diesen Vergleich nicht bereits vor Veröffentlichung seiner Versuche (Z. 1909 S. 1750) ausgeführt hat. Die Versuche eines so bedeutenden Mannes wie Joule durften unter keinen Umständen unbeachtet bleiben. Beim Studium der Jouleschen Arbeit muß man bewundern, wie in wenigen Versuchen die wichtigsten Punkte, Einfluß der Rohrweite, der Rohrlänge, der Geschwindigkeit (bis zu 80 m/sk!), Bewicklung des Rohres mit einer Drahtspirale, verfolgt werden. Dabei ist die Wärmemenge auf zwei Wegen, sowohl durch das Dampfkondensat, als auch durch die Lufttemperaturen bestimmt. Deswegen stehen die Jouleschen Versuche, obwohl seitdem über 50 Jahre vergangen sind und eine Menge andrer Messungen vorliegen, immer noch an erster Stelle.

Es fällt daher Hrn. Dr. Nusselt die Aufgabe zu, aufzuklären, warum seine Versuche kleinere Werte ergeben. Hochachtungsvoll

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