Religiöse Erfahrung in der Phänomenologie des frühen Heidegger

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Vandenhoeck & Ruprecht, 18.09.2013 - 480 Seiten
Was ist religiöse Erfahrung? Auch wenn seit etwas mehr als einem Jahrhundert der Begriff der religiösen Erfahrung aus der Religionsphilosophie nicht mehr wegzudenken ist, besteht kein einheitliches Verständnis dessen, was unter religiöser Erfahrung zu verstehen ist. Mario Fischer untersucht Heideggers frühe Phänomenologie des religiösen Lebens vor dem Hintergrund der zeitgeschichtlichen theologischen und philosophischen Entwicklungen.Der junge Freiburger Privatdozent Martin Heidegger wollte nach dem Ersten Weltkrieg die Philosophie neu grundlegen und entwickelte seine ersten Ansätze einer eigenständigen Phänomenologie. Dabei spielte die Auseinandersetzung mit Fragen nach der Bedeutung und Erfassung religiöser Erfahrung eine wesentliche Rolle.Zunächst befasste sich Heidegger mit der Struktur religiöser Erlebnisse, weitete seinen Blick dann aber auf die Struktur der Lebenserfahrung und ihre religiöse Dimension. Dazu untersuchte er, wie sich diese konkret in den Briefen des Apostels Paulus und in den »Confessiones« Augustins ausdrückt. Später führten diese Studien zu seiner Daseinsanalyse in »Sein und Zeit« und stellten die Grundlage seines späteren Gesprächs mit Bultmann dar.Die Darstellung orientiert sich an Heideggers Biographie bis zu seinem Weggang aus Freiburg im Jahre 1923. Bewusst setzt sie nicht erst mit dem Beginn seiner philosophischen Lehrtätigkeit ein, sondern nimmt auch die Einflüsse aus Heideggers Kindheit und Jugend sowie aus seiner Studentenzeit mit in den Blick. So entsteht ein vielgestaltiges und spannendes Bild der verschiedenen Geistesströmungen um den Ersten Weltkrieg.Abschließend fragt Fischer nach der Bedeutung von Heideggers phänomenologischen Studien für die gegenwärtige religionsphilosophische Diskussion um religiöse Erfahrung.

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