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11. Februar 1905.

Als Zeitpunkt für die Eröffnung der Weltausstellung in Lüttich') ist nunmehr der 22. April d. J. festgesetzt worden. Die Anmeldung von deutschen Ausstellern hat sich noch weiter gesteigert, und es sind gegenwärtig je 5000 qm in der Maschinen und in der Industriehalle für deutsche Erzeugnisse vorbehalten. Entgegen den bisherigen europäischen Ausstellungen soll die Lütticher Weltausstellung mindestens bis Ende Oktober d. J., aller Wahrscheinlichkeit nach sogar bis zum 15. November geöffnet bleiben.

Ueber den vom 26. Juni bis 1. Juli d. J. in Lüttich stattfindenden internationalen Kongreß für Berg- und Hüttenwesen, Maschinenwesen und angewandte Geologie haben wir bereits berichtet. Diejenigen, die sich an Vorträgen beteiligen wollen, werden gebeten, Hrn. G. Duchesne, Quai Marcellis 39, Lüttich, Mitteilung zu machen. Vorträge sind besonders über folgende Gegenstände erwünscht:

A) Maschinenteile.

1) Konstruktion von Schwungrädern, die großen Beanspruchungen ausgesetzt sind. Messungsversuche über die Veränderung der Winkelgeschwindigkeit von Schwungrädern. 2) Untersuchungen über den Widerstand von Kolben in Dampfmaschinen, Gasmotoren und Gebläsen.

3) Konstruktion von Kugeldrucklagern, Kugellagern und Rollenlagern.

4) Getriebe zur Verminderung der Geschwindigkeit bei Transmissionen für geringe und große Kräfte.

B) Verbrennungskraftmaschinen.

1) Theorie der Verbrennungskraftmaschinen; Bestimmung der Abmessungen.

2) Einrichtungen und Verfahren für Versuche an Verbrennungsmotoren.

3) Gegenwärtiger Stand der Geschwindigkeitsregelung. Zweitakt oder Viertakt. Einfach- oder doppeltwirkende Maschinen.

4) Große Maschinen für den Betrieb mit Leuchtgas, kohlenoxydarmem und Hochofengas. Gaserzeuger für fette Kohlen. 5) Die Gasturbine.

C) Angewandte Elektrizität.

1) Verwendung von Elektromotoren zum Antrieb für beständig umlaufende und zeitweise im Betrieb befindliche Maschinen.

2) Elektromotoren für Walzwerkantrieb.

3) Elektrische Fördermaschinen.

4) Elektromotoren für Hebezeuge.

D) Turbinen.

1) Konstruktion von Dampfturbinen. Versuche mit Dampfturbinen.

2) Untersuchungen über Kreiselpumpen und Gebläse für größere Geschwindigkeiten und hohen Druck.

3) Konstruktion und Regulierung von Wasserturbinen. 4) Schrauben für Luftschiffahrt.

E) Dampfmaschinen und -kessel.

1) Erzeugung und Verwendung von überhitztem Dampf. Betriebsergebnisse.

2) Andre Mittel, um die Leistung von Dampfmaschinen zu steigern. Dampfmäntel, Kompression, Stufenexpansion, große Umlaufgeschwindigkeit.

3) Dampfmaschinen für andre Dämpfe als Wasserdampf. 4) Bestimmung des Durchmessers von Dampfleitungen, insbesondre für größere Längen.

F) Konstruktion und Verwendung von Motor

-

lastwagen.

In New York ist kürzlich ein neuer Riesenbau, der die bisherigen Wolkenkratzer an Höhe noch überbietet, vollendet worden, das Haus der New York Times an der 42. Straße und am Broadway. Für die umfangreiche Kraftversorgung und Beleuchtung wird eine Energiemenge von nicht weniger als 1000 KW-st täglich bäude nicht eine eigene Kraftanlage hat das Gevon der New York Edison Co. bezogen. Bemerkenswert ist, daß die großen Setz- und Druckräume mit Cooper-Hewitt-Quecksilberdampflampen werden, deren insgesamt 42 installiert sind. Dieses Licht soll beleuchtet die großen Ansprüche, welche die betreffenden Räume an eine gleichmäßige schattenlose Beleuchtung stellen, gut erfüllen 2).

1) Vergl. Z. 1904 S. 1822.

Electrical World and Engineer 14. Januar 1905.

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Ueber die Betriebskosten eines Geschäftswagens mit Akkumulatorenbetrieb in New York werden von W.S.Timmis in der Zeitschrift »American Machinist<«< 3) die untenstehenden Angaben gemacht. Die Zahlen sind die Ergebnisse von Beobachtungen an drei Wagen dieser Art, welche 4 Monate lang fortgeführt worden sind. Jeder Wagen war im Mittel 90 Tage im Betrieb und hat dabei 2460 km mit einer Fahrgeschwindig keit von 7,25 km/st zurückgelegt (tägliche Betriebszeit rd. 4 st). Wenn man annimmt, daß 40 vH der Strecke von dem Wagen unbelastet durchfahren werden, so stellen sich die Betriebskosten für 1 tkm auf etwa 95 Pfg. Die gesamten Betriebskosten eines Wagens werden jährlich auf 9775 M veranschlagt, und zwar

Zinsen und Abschreibungen
Wagenführer, wöchentlich 63,75 M
Aufladen der Batterien 300 Tage.
Radreifen
Ausbesserung der Motoren
Erneuerung der Batterien.
Ausbesserung der Getriebe

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850 M

3315 »

1020 >>

1150 »

85 »

2760 »

595 »

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chen Geheimen Rat Schroeder in Berlin in Anerkennung seiner hohen Verdienste um die Förderung der Technik des Eisenbahnwesens in Praxis und Wissenschaft die Würde eines Doktor-Ingenieurs ehrenhalber verliehen.

Am 1. Februar ist der Geheime Kommerzienrat Heinrich Lanz in Mannheim, der Leiter der bekannten Fabrik von Lokomobilen und landwirtschaftlichen Maschinen, im Alter von 67 Jahren verschieden. Mit unermüdlicher Schaffensfreude hat der Verstorbene sein Werk aus kleinen Anfängen zur heuti gen Blüte gebracht.

Vor wenigen Tagen ist L. v. Tetmajer, Professor an der Technischen Hochschule in Wien, an einem Schlaganfall gestorben, der ihn während der Vorlesung betroffen hat. Die Hauptstätte von Tetmajers Wirken war Zürich, wo er sich als Professor am Eidgenössischen Polytechnikum und Leiter der damit verbundenen Prüfungsanstalt für Baumaterialien, die seiner rastlosen Energie in erster Linie ihre glänzende Entwicklung verdankt, unvergängliche Verdienste um das Materialprüfungswesen erworben hat. Im Jahre 1901 wurde Tetmajer nach Wien berufen, um an der Technischen Hochschule eine Materialprüfungsanstalt einzurichten. Lange dort zu wir ken, ist ihm nicht mehr vergönnt gewesen. Die wissenschaftlichen Arbeiten Tetmajers sind zum großen Teil in den »>>Mitteilungen der Anstalt zur Prüfung von Baumaterialien am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich« niedergelegt. Von seinen größeren Werken ist das Buch über die angewandte

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Selbsttätiger Stromausschalter für Oberleitungen. G. Hall, Manchester. Durch das Gewicht des herabfallenden Dabtes wird der Schalthebel b gedreht und der Strom, der durch den Arm d über den Kontaktstift zum nächsten Draht geleitet wird, sofort unterbrochen. d ist gleichzeitig Oelbehälter und nimmt die Belastungsfeder g auf, die die Schwingungen des Leitungsdrahtes ausgleicht.

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-a

Kl. 21. Nr. 156029. Unipolar-Dynamomaschine. A. Beringer, Charlottenburg. Eine leitende Flüssigkeit wird in einer isolierten, zwischen zwei ringförmigen Magnetpolen liegenden Rinne durch einen Dampfstrahl in schnelle Drehung versetzt und der hierbei induzierte Strom von den beiden Elektroden abgeleitet.

Kl. 86. Nr. 155907. Warmwasserheizung. H. V. Jörgensen, Aarhuus (Dänemark). Der zur Beschleunigung des Wasserumlaufes bei einer Temperatur von über 100° entwickelte Dampf wird im Steigrohr a durch Kühlwasser niedergeschlagen, das dem Verteilstrang durch Rohr b entnommen und in dem Behälter c durch Rückflußwasser gekühlt wird. Falls trotzdem noch Dampf in den Verteilbehälter c gelangen sollte, so wird er durch das in dem größeren Behälter d vorhandene Rückflußwasser niedergeschlagen.

Kl. 21, Nr. 156769. Bremsvorrichtung für Bogenlampen. Die Elektroden werden T. L. Carbone, Berlin. von einer Gleithülse a getragen, welche die beiden Schienen c, d umfaßt. Der in a bei g drehbar gelagerte Arm drückt die Bremsbacke i dauernd in ganzer Breite gegen eine der Schienen, so daß ein zu schnelles Sinken der Hülse bei Regelung der Lichtbogenlänge vermieden wird.

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Kl. 24. Nr. 154872. Verwertung von Brennstoffbfällen. A. Blezinger, Duisburg. Der Brennstoff wird zunächst auf einem mechanisch bewegten Planrost a gebrannt, verkokt und dabei vorwärts geschafft und fällt dann in einen Schacht b mit gekühlten Wandungen, in welchem er völlig ausbrennt und zu Stücken zusammensintert, die für den Wegebau, als Bergeversatz in Kohlengruben usw. verwendet werden können.

Kl. 47. Nr. 154716. Treibriemenaufleger. Zwei eadlose J. Reineke, Düsseldorf. Seile & laufen beiderseits des Riemens n über zwei auf der Treibwelle c drehbare Scheiben a und zwei auf der Handkurbelwelle a befestigte Scheibend und tragen zwischen sich eine Riemenklemme mk (Nebenfigur). An der Stelle so schließt man die Klemme auf dem Riemen und dreht sie über die Treibscheibe b hinweg, worauf sie an der spitzwinkligen Kreuzung des abwärts laufenden Riemens und der Seile selbsttätig geöffnet wird.

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Kl. 46. Nr. 156139. Ventilanordnung. A. L. Barber, Ardsley a/Hudson (V. S. A.). Das Zuleitungsrobr rr, für das brennbare Gemisch wird mit den Einlaßventilen v durch eine aufgesetzte Kappe k so verbunden und nach außen abgeschlossen, daß man nach Lösung der Mutter m und ohne Lösung des zur Befestigung von rri dienenden Bolzens b die Ventile herausnehmen, anderseits nach Lösung von b das Rohr rri abnehmen kaun, ohne die Ventile aus ihrer Lage zu bringen. Die Ventilgehäuse g bilden beiderseits offene Rohrstutzen, die durch k mit r verbunden und an den Arbeitzylindern befestigt werden.

Kl 47. Nr. 155136. Treibscheibe von ver änderlichem Durchmesser. L. G. Rowand, East Orange (New Jersey). Zur Verstellung der Scheibenkranzteile t in strahligen Nuten n zweier fester Scheiben dienen zwei lose Scheiben mit gleichen, aber entgegen. gesetzt gekrümmten Schneckenschlitzen 8, die nach Lösung der Muttern bei bentgegengesetzt gedreht werden, bis der Zeiger z die gewünschte Scheibengröße angibt, wobef also kein Drehmoment auf die Welle übertragen wird. Je zwei (oder mehr) Kranz

g

teile t greifen mit Bolzen b oder Zapfen e in denselben Schnecken. schlitz, so daß doppelt soviel Kranzteile wie Schlitze in je einer losen Scheibe vorhanden sind.

b

d

Kl. 47. Nr. 155953. Spurlagerentlastung. H. Eswein, Lud. wigshafen a/Rh. Ein am umlaufenden Teile g, a befestigter Ring b und ein an der ruhenden Wand w befestigter Ringc greifen so ineinander, daß die in b eingebrachte Flüssigkeit bei genügend schnellem Umlauf einen Ring bildet, der den Raum d gegen e abdichtet. Wenn man nan d durch mit einem Raume von entsprechendem Unterdruck verbindet, so gleicht der Oberflächenabstand h den DruckunterBei stehenden schied aus, und die hängende Welle g wird entlastet. Wellen muß der (unten befindliche) Raum d Ueberdruck erhalten. Diese Entlastung läßt sich auch bei wagerechten Wellen anbringen.

Angelegenheiten des Vereines.

Versammlung des Vorstandes des Vereines deutscher Ingenieure

Anwesend vom Vorstand:

am 5. Januar 1905 im Vereinshause zu Berlin.

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(Beginn vorm. 9 Uhr)

D. Meyer, Redakteur der Vereinszeitschrift.
Hr. D. Meyer wird mit der Schriftführung beauftragt.

Einführung der neuen Vorstandsmitglieder. Anordnungen für die Behandlung der Vereinsgeschäfte usw.

Der Vorsitzende begrüßt die neu eingetretenen Vorstandsmitglieder und dankt den aus dem Amt geschiedenen Vorstandsmitgliedern für ihre Mitwirkung an den Arbeiten des Vereines.

Frei- und Tauschexemplare der Zeitschrift.

Der Vorstand nimmt Kenntnis von den Listen der Freiund Tauschexemplare.

Mitgliederstand; Geldverhältnisse; Zeitschrift.

Ueber den Mitgliederstand jetzt und in den letzten Jahren, über die Auflage der Zeitschrift, den buchhändlerischen Absatz, die Anzeigen und Beilagen usw. werden dem Vorstand an Hand von Diagrammen und Tabellen Mitteilungen gemacht.

Die Rechnung des Jahres 1904 wird in vorläufigem Abschluß vorgelegt. Der Ueberschuß ist erheblich geringer als im vorhergehenden Jahre, was aus mehreren im Voranschlag gar nicht oder nur zum Teil vorgesehenen größeren Ausgaben zu erklären ist. Hierzu gehören: die gegen die Vorjahre bedeutend größeren Bewilligungen für wissenschaftliche Arbeiten; die großen Kosten der Beratung der DampfkesselBestimmungen; die Mehrausgaben für das Technolexikon; der Beitrag zum Museum von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik; die Entsendung eines Vertreters nach St. Louis; die Gewährung von 3000 M an den Deutschen Verein für den Schutz des gewerblichen Eigentums; die Vermehrung des Textes der Zeitschrift um rd. 100 Seiten, u. a. m. Der Vorstand entnimmt diesen Darlegungen keine Veranlassung zu einem Beschluß und behält sich die Genehmigung der Rechnung nach endgültigem Abschluß vor.

Arbeiten des Technischen Ausschusses.

Beschlüsse werden

Der Vorstand nimmt die Mitteilungen des Vereinsdirektors über den Stand der gegenwärtig im Gange befindlichen wissenschaftlichen Arbeiten entgegen. nicht gefaßt. Da eine Sitzung des Technischen Ausschusses kurz vor der Versammlung des Vorstandes nicht stattgefunden hat, liegen vom Technischen Ausschuß geprüfte Anträge auf Bewilligung von Geldmitteln noch nicht vor. Vorbehaltlich der Befürwortung seitens des Technischen Ausschusses beschließt der Vorstand, Hrn. Prof. L. Klein in Hannover 2000 M zur Fortsetzung seiner Versuche mit Pumpenventilen zu bewilligen.

Durch die Bewilligung von 5000 M an die Göttinger Vereinigung zu Versuchen an Metallegierungen, welche Hr. Prof. Tammann-Göttingen ausführen will, hat der V. d. I. das Recht erworben, Mitglied der Göttinger Vereinigung zu wer

den, und der Vorstand hat beschlossen, von diesem Recht Gebrauch zu machen. Demgemäß beschließt der Vorstand, bei dem Vorstandsrat und der Hauptversammlung für die Dauer von 5 Jahren einen jährlichen Beitrag von 1000 M für die Göttinger Vereinigung zu beantragen.

Auf Anregung des Hrn. Taaks wird angeordnet, daß alljährlich, etwa im Zusammenhang mit der ersten Versammlung des Vorstandes, eine Mitteilung über den Technischen Ausschuß und seine Zusammensetzung in der Zeitschrift gemacht wird.

Gegenwärtig besteht der Technische Ausschuß aus den Herren v. Borries (Vorsitzender), v. Bach, Kapp, v. Linde, Peters, Rieppel, C. Sulzer.

Die bisher bei den Versuchen des Hrn. Prof. Klein über den bewilligten Betrag hinaus entstandenen Mehrkosten von 215,20 M werden nachträglich genehmigt.

Für die beiden Arbeiten: Eigenschaften des überhitzten Wasserdampfes und Wärmedurchgang durch Heizflächen, für deren Bearbeitung Hr. Dr.-Ing. Berner angestellt worden ist, sind ursprünglich 20000 M bewilligt worden. Dieser Betrag

ist verbraucht, und darüber hinaus sind bis zum 31. Dezember 1904 für diese Aufgaben noch weitere 4932,28 M verausgabt worden. Der Vorstand beschließt, beim Vorstandsrat und bei der Hauptversammlung außer der Genehmigung dieser Ueberschreitung die Bewilligung von weiteren 10000 M für diese beiden Aufgaben zu beantragen.

Technolexikon.

Der Vorstand nimmt Kenntnis von dem Fortgang der Arbeiten, insbesondre auch von den Arbeiten, die sich auf die Schreibweise der Fremdwörter im Deutschen beziehen. Die für das Jahr 1904 bewilligten Mittel für das Technolexikon im Betrage von 46000 M sind um 18737,38 M überschritten worden. Der Vorstand wird die nachträgliche Genehmigung hierfür beim Vorstandsrat und bei der Hauptversammlung nachsuchen.

Geschichte der Dampfmaschine.

Der Vorstand nimmt Kenntnis von den Mitteilungen des Hrn. Matschoß über den Fortgang seiner Arbeiten sowie von den bisher ausgeführten Proben der Bildnisse, welche seinem Werk hinzugefügt werden sollen. Diese Proben finden den Beifall des Vorstandes.

Weltausstellung in St. Louis.

Der Vereinsdirektor berichtet über den Stand der Geldverhältnisse. Eine genaue Abschlußrechnung ist noch nicht möglich, da verschiedene Posten erst unter Mitwirkung des Hrn. Frölich nach dessen Rückkehr erledigt werden können. Gesetz betr. die Kosten der Prüfung überwachungsbedürftiger Anlagen.

Der Vorstand nimmt Kenntnis von den Schritten, die durch Hrn. v. Borries und Hrn. Peters in den vergangenen Wochen ohne Mitwirkung und Genehmigung des Vorstandes unternommen werden mußten, s. Z. 1904 S. 721, weil der Gang der Dinge die dazu erforderliche Zeit nicht ließ, und spricht nachträglich sein Einverständnis sowie seinen Dank für die stattgehabten Bemühungen aus. Von den vom Verein deutscher Ingenieure mit unterzeichneten Eingaben ist diejenige an den Bundesrat bereits in Z. 1904 S. 1753 veröffentlicht; diejenige an das preußische Haus der Abgeordneten ist im Anhang zu diesem Protokoll auf S. 231 abgedrukt.

Münchener Beratungen über Hochschul- und
Unterrichtsfragen.

Diese Beratungen, über welche in Z. 1904 S. 1975 berichtet worden ist, haben sich hauptsächlich auf zwei Fragen erstreckt:

1) auf die Frage, ob es zweckmäßig ist, dem Bedürfnisse nach technischen Hochschulen nicht durch Errichtung neuer technischer Hochschulen, sondern durch Angliederung technischer Fakultäten an Universitäten zu entsprechen;

2) auf die Frage der Gestaltung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichtes an den neunklassigen höheren Schulen als Vorbereitungsanstalten für die Universitäts- und Hochschulstudien.

Der Vorstand stellt die Ergebnisse dieser Beratungen zu 1) dem Fränkisch-Oberpfälzischen B.-V. für eine Eingabe zur Verfügung, welche bezwecken soll, daß eine zweite technische Hochschule in Bayern, falls notwendig, als selbständige Anstalt in Nürnberg errichtet, nicht aber in Form von technischen Fakultäten den Universitäten in Erlangen oder Würzburg angegliedert werden soll.

Die Frage des mathematisch - naturwissenschaftlichen Unterrichtes an den höheren Schulen ist zugleich mit einer Reihe andrer Fragen, die damit zusammenhängen, auf Veranlassung des Vorstandes am 12. und 13. September 1904 in München beraten worden; s. Z. 1904 S. 1975. Der Vorstand hat beschlossen, für die weitere Bearbeitung dieser Fragen einen Ausschuß zu bilden, will aber diesen Ausschuß erst einberufen, wenn das Protokoll des von der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Aerzte für dieselben Fragen eingesetzten Ausschusses über seine Beratungen vom 29. und 30. Dezember 1904 vorliegen wird, damit die beiden Ausschüsse Hand in Hand gehen können. Der Vereinsdirektor wird beauftragt, in dieser Angelegenheit das Erforderliche

zu tun.

46 ste Hauptversammlung.

Hr. Prüsmann macht Mitteilungen über den Festplan dieser Hauptversammlung, deren Veranstaltung für die ersten drei Tage vom Magdeburger Bezirksverein, für den vierten Tag vom Sächsisch-Anhaltinischen Bezirksverein übernommen worden ist.

Bei dieser Gelegenheit wird auch schon über die 47 ste Hauptversammlung im Jahre 1906 gesprochen, welche zugleich eine Feier des 50 jährigen Bestehens des V. d. I. sein soll. Der Vorstand beschließt, an den Berliner Bezirksverein die Anfrage zu richten, ob er bereit sei, diese Hauptversammlung zu übernehmen.

Antrag des Mannheimer Bezirksvereines auf Zuschuß von 15000 M zu den Kosten der Hauptversammlungen seitens des Gesamtvereines.

Der Vorstand beschließt, seine gegen den Antrag gerichteten Erwägungen den Bezirksvereinen zugleich mit Vorlegung des Antrages mitzuteilen.

Antrag des Mannheimer Bezirksvereines, die jährlichen den Bezirksvereinen zu überweisenden Beitragsanteile ihrer Mitglieder von 5 auf 10 M zu erhöhen.

Der Vorstand beschließt, seine gegen den Antrag gerichteten Erwägungen den Bezirksvereinen zugleich mit Vorlegung des Antrages mitzuteilen.

Bau eines neuen Vereinshauses. Diese Angelegenheit liegt gegenwärtig den Bezirksvereinen zur Beratung vor; ihre Aeußerungen sind bis Ende Es wird deshalb in Aussicht genomJanuar zu erwarten. men, etwa Mitte Februar eine Sitzung des Vorstandes und Bauausschusses stattfinden zu lassen.

Anschließend an seine Mitteilung an die Bezirksvereine, in der er sich gegen eine öffentliche Restauration in dem geplanten neuen Vereinshaus ausgesprochen hat, hat der Vereinsdirektor die den Bezirksvereinen mitgeteilte Skizze von den Architekten Reimer & Körte umarbeiten lassen. Der Vorstand nimmt hiervon Kenntnis und beschließt, auch die geänderte Skizze den Bezirksvereinen zu schicken. Büsten von Alfred Krupp und Werner Siemens für das Museum von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik.

Vom Vorstande des Museums ist der Wunsch ausgesprochen worden, daß der V. d. I. damit einverstanden sein

deutscher Ingenieure.

möchte, wenn statt zweier Marmorbüsten eine größere Inschriftenplatte angebracht würde, in welche die Reliefbildnisse von Krupp und Siemens eingefügt werden sollen; die Ausführung der Bildnisse würde einem und demselben Meister

in diesem Falle dem Prof. Hildebrandt zu übertragen sein. Der Vorstand ist mit diesem Vorschlage grundsätzlich einverstanden, unter der Voraussetzung, daß die Kosten innerhalb der in Aussicht genommenen Summe von 10000 M bleiben; er wünscht aber vor seiner endgültigen Genehmigung und vor der Ausführung durch eine Skizze kennen zu lernen, was zu machen beabsichtigt ist.

Antrag des Oesterreichischen Verbandes von Mitgliedern des V. d. I. auf Bewilligung eines Beitrages zu seinen Gründungskosten.

Der Vorstand hält daran fest, daß der Verband nicht als Bezirksverein zu betrachten sei, ist aber sonst geneigt, den Verband als eine Vereinigung von deutschen Fachgenossen in jeder Weise zu fördern, und nimmt in Aussicht, ihn so zu behandeln wie andre Vereine, die vom V. d. I. in ihren Bestrebungen durch Geldbeiträge unterstützt werden. Der Vereinsdirektor wird beauftragt, sich über die bisherige Entwicklung und die Leistungen des Verbandes zu erkundigen. Es wird ein Jahresbeitrag von 500 M vom Vorstand in Aussicht genommen; zunächst sollen ihm einmal 500 M überwiesen werden, für welche Ueberweisung die nachträgliche Genehmigung der Hauptversammlung einzuholen ist. Ersuchen der Herausgeber der Zeitschrift für angewandte Mathematik, ihr Unternehmen den Mitgliedern des V. d. I. zu empfehlen.

Der Vorstand beschließt, diesem Gesuch Folge zu geben; es soll den Bezirksvereinen entsprechende Mitteilung gemacht werden.

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Definition der Krafteinheit.

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s. Z. 1904 Mit seiner Eingabe vom 13. Sept. 1904 S. 1754 hat der Vorstand des V. d. I. an das Reichsamt des Innern das Ersuchen gerichtet, als Krafteinheit die Schwere des Kilogramm-Prototyps im luftleeren Raum unter der Pariser Intensität der Schwere zu definieren. Hiergegen ist vom Dresdener Bezirksverein mittels einer von Hrn. Prof. Grübler-Dresden verfaßten Darlegung Einspruch erhoben und damit der Antrag verbunden worden, daß der V. d. I. auf baldige Einführung des absoluten Maßsystems in die Technik hinwirken möchte. Der Vorstand beschließt, den Vorsitzenden um Ausfertigung einer Antwort zu ersuchen, die dann zunächst dem Technischen Ausschuß vorgelegt werden soll. Beileidschreiben an Frau Prof. Intze.

An die Witwe des kürzlich verstorbenen Mitgliedes Geh. InRegierungsrates Prof. Dr.-Ing. Otto Intze in Aachen, habers der Grashof-Denkmünze, wird folgendes Beileidschreiben zu richten beschlossen:

An

Berlin, den 5. Januar 1905.

Frau Geh. Regierungsrat Professor Intze
Aachen.

Hochgeehrte Frau!

Der Tod Ihres Gatten hat auch uns in tiefe Trauer versetzt; denn wir haben in ihm einen Meister unsrer Kunst verloren, dem sich nur wenige zur Seite stellen können und dessen Werke noch Jahrhunderte lang seinen Ruhm verkünden werden. Was den Verstorbenen als Ingenieur vor allem auszeichnete, war nicht nur die hohe technische Vollendung seiner Leistungen, sondern daß sie zugleich dauernden Segen zu stiften bestimmt waren: öde Täler, die ihrer Bevölkerung nur ein kümmerliches Dasein gewährten, hat er in blühende Stätten gewerbreichen Schaffens verwandelt, wilde gefahrdrohende Bergströme hat er gebändigt und sie segenspendend in den Dienst der Menschen gestellt. Damit hat er das höchste Ziel des Ingenieurs erreicht: schöpferische LeiMit uns aber verstung zum Besten der Menschheit. band ihn eifrige Pflege und Mitwirkung an den großen

Band 49. Nr. 6.

11. Februar 1905.

Aufgaben unsers Vereines.

Versammlung des Vorstandes amn 5. Januar 1905 im Vereinshause zu Berlin.

Die Auszeichnung, mit der wir ihm unsern Dank darbrachten, hat er gern als ein neues Band zwischen uns in Empfang genommen.

Wir bitten Sie, hochverehrte Frau, den Ausdruck unsrer innigen Teilnahme an Ihrem schweren Verlust gütigst in Empfang zu nehmen, und hoffen, daß die allgemeine Verehrung, die sich für den Verstorbenen kundtut, Ihnen Trost in Ihrem bitteren Leid gewähren möchte. Hochachtungsvoll

Verein deutscher Ingenieure
v. Borries.
Der Direktor

C. Linde.

Th. Peters.

Der vom Rektor der Technischen Hochschule zu Aachen ausgegangenen Einladung zur Intze-Gedächtnisfeier am 11. Januar 1905 werden Hr. Eulenberg und Hr. Peters als Vertreter des Vereines Folge leisten.

Reform der preuß. höheren Maschinenbauschulen.

Der Vereinsdirektor teilt mit, daß im preußischen Handelsministerium die Absicht besteht, die höheren Maschinenbauschulen zu reformieren. Bei der bedeutenden Mitwirkung, die der V. d. I. bei dem Zustandekommen und der weiteren Entwicklung dieser Schulen ausgeübt hat, erscheint es wünschenswert, daß ihm solche Mitwirkung auch nun, wo es sich um eine Umgestaltung dieser Schulen handelt, zugestanden wird. Eine zu diesem Zweck entworfene Eingabe wird vom Vorstande genehmigt (s. S. 232).

Gesetz betr. die Kosten der Prüfung überwachungsbedürftiger Anlagen.

Eingabe an das Preußische Haus der Abgeordneten.
Berlin, den 10. Januar 1905.

Betrifft: das Gesetz über die Kosten

der Prüfung überwachungsbedürftiger Anlagen.

Dem Hohen Hause der Abgeordneten erlauben wir uns ehrerbietigst folgendes vorzutragen:

kann

Der Gang der Verhandlungen über das Gesetz, betreffend die Kosten der Prüfung überwachungsbedürftiger Anlagen, die Zurückgabe dieser Vorlage vom Herrenhaus an das Haus der Abgeordneten und von diesem an seine Kommission lassen erkennen, daß die Angelegenheit noch nicht spruchreif war. Ohne Widerspruch zu gewärtigen, kann man behaupten, daß es in den an den Beratungen beteiligten Kreisen an Klarheit über den Inhalt des Gesetzes und seine Tragweite vielfach gefehlt hat. Auch den Vertretern der Industrie, soweit sie gehört worden sind, dieser Vorwurf nicht erspart werden; ihr Widerspruch gegen die Vorlage ist erst nach und nach immer stärker zum Ausdruck gekommen, in dem Maße, wie sich bei den Kommissionsberatungen des Abgeordnetenhauses herausstellte, welche einschneidende Bedeutung das Gesetz für weite Kreise des gewerblichen Lebens, insbesondre für die Elektrotechnik haben würde, und welche schweren Bedenken ihm entgegenständen. Von diesem Standpunkt aus ist unsre Eingabe vom 6. Dezember v. J. zu betrachten; ihr Zweck war, zunächst der Annahme des Gesetzes in der vom Herrenhans beschlossenen Fassung entgegenzutreten. rückweisung der Vorlage an die Kommission des AbgeordNachdem durch die Zunetenhauses Zeit für nochmalige Erwägung gewonnen ist, halten wir es für unsre Pflicht, unsre Wünsche in bezug auf die Gestaltung des Gesetzes klar und deutlich zum Ausdruck

zu bringen.

und behandelt worden.

Das Gesetz ist von vielen als ein Kostengesetz betrachtet hat wiederholt durch den Hrn. Handelsminister und seine Auch die königliche Staatsregierung Kommissare diesen Standpunkt vertreten. Formell mag das richtig sein; aber es steht damit im Widerspruch, daß bereits in der Vorlage der Regierung und später in den Ausführun

Zahlung des Mitglied beitrages für alte, bedürftig gewordene Mitglieder.

Es kommen in neuerer Zeit öfters Fälle vor, in denen Mitglieder, die dem Verein 40 Jahre und darüber angehört haben, zu ihrem eigenen lebhaften Bedauern die Mitgliedschaft aufgeben zu müssen glauben, weil sie in dürftige Verhältnisse geraten sind und den Beitrag nicht mehr zu leisten vermögen. Der Vereinsdirektor wird ermächtigt, in solchen Fällen den Beitrag aus dem Verfügungsfonds des Vorstandes zu bezahlen, und beauftragt, jeweils dem Vorstand darüber zu berichten.

Einheitliche Bezeichnung für Eisen und Stahl.

Der Deutsche Verband für die Materialprüfungen der Technik hat sich nach eingehenden Beratungen den vom kgl. preuß. Ministerium der öffentlichen Arbeiten ausgegangenen einheitlichen Bezeichnungen für Eisen und Stahl: Roheisen und schmiedbares Eisen, letzteres unterschieden als Flußeisen, Flußstahl, Schweißeisen, Schweißstahl, angeschlossen und dabei als Grenzzahl zwischen Flußstahl und Flußeisen 50 kg/qmm, als Grenzzahl zwischen Schweißstahl und Schweißeisen 42 kg/qmm festgesetzt. Der Vorstand schließt sich diesen Vorschlägen an.

Begründung des Augsburger Bezirksvereines.

Der Augsburger Bezirksverein will seine Begründungsfeier am 7. ds. Mts. begehen und hat dazu den Vorstand eingeladen; die Herren v. Linde und Peters werden der Einladung Folge leisten.

(Schluß gegen 5 Uhr.)

gen der Regierungskommissare gerade die technischen Erwägungen eine bedeutende Rolle gespielt haben. Auch wir sind der Meinung, daß der technischen Seite des Gesetzes die allergrößte Bedeutung beizumessen ist, und demgemäß richten sich unsre Wünsche darauf, die technischen Erwägungen zu besserer Reife zu bringen, als bisher geschehen ist. Zwar ist das Hohe Haus der Abgeordneten bereits in dankenswerter Weise bemüht gewesen, den Kreis der überwachungspflichtigen Anlagen einzuschränken, und hat den Wünschen der Industrie entsprechend eine einheitliche Regelung der Prüfungsvorschriften für das Reich befürwortet; aber wir glauben doch die schweren Besorgnisse nicht verschweigen zu sollen, die ihren Grund darin haben, daß sich die Tragweite der durch das Gesetz gewährten Vollmachten bis jetzt noch gar nicht übersehen läßt, und daß die Erledigung so wichtiger Punkte wie: Abgrenzung der überwachungspflichtigen Anlagen, Organisation der Ueberwachung, Regelung der Gebühren, Sicherheitsvorschriften usw., nach Annahme des Gesetzes in der Fassung des Herrenhauses dem freien Ermessen der königlichen Staatsregierung überlassen bleiben würde. Den besten und allseitig befriedigenden Weg erkennen wir vielmehr darin, daß vor der Genehmigung des Gesetzes durch die beiden Häuser des Landtages in Beratungen, welche die königliche Staatsregierung veranlaßt, und zu denen sie Sachverständige aus den Kreisen der Wissenschaft und der praktischen Technik zuzieht, diese Fragen behandelt werden. Dasselbe hat der Verband deutscher Elektrotechniker bereits in seiner Eingabe vom 8. Februar 1904 der XII. Kommission des Hauses der Abgeordneten vorgeschlagen.

Wir glauben nicht, daß unser Wunsch Unstatthaftes oder Unausführbares enthält. Wiederholt ist bei wichtigen Gesetzesvorlagen in derselben Weise verfahren worden, wie wir es jetzt hier empfehlen. Wir erinnern an die Beratungen des Patentgesetzes, an das Elektrizitätsgesetz von 1892, an die Allgemeinen polizeilichen Bestimmungen über die Anlegung von Dampfkesseln, die gegenwärtig in Beratung stehen, an das Gesetz betreffend die Patentanwälte, und viele andre mehr; bei allen diesen Vorlagen sind, bevor sie in endgültiger Fassung den gesetzgebenden Körperschaften vorgelegt wurden, die beteiligten Kreise der Industrie von den Reichs- und Staatsbehörden gehört worden.

Gegen unsern Vorschlag wird vielleicht eingewendet werden, daß dadurch die Annahme des Gesetzes verzögert

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