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tung so weit wie erforderlich fortgeführt. Die Stollen sollten womöglich begehbar sein, erhalten deshalb verhältnismässig umfangreichen Querschnitt und werden daher sehr teuer, sodass sie für Wasserversorgung kleinerer Gemeinden nicht mehr in Anwendung kommen können. Jedenfalls sollten ausgedehn-' teren Stollenbauten genaue Bodenuntersuchungen durch Bohrungen vorausgehen, um sicher zu sein, dass der beabsichtigte Zweck, die Quellen in höherer Lage zu gewinnen, auch wirklich erreicht werden kann.

Im Keupersandsteingebiete werden kleinere Stollenbauten auch vorteilhaft ohne die genannte Absicht ausgeführt, besonders wenn eine Ausmauerung nicht erforderlich ist.

Müssen Fassungen in nicht vollständig undurchlässigem Boden angelegt werden, so werden besondere Vorkehrungen zu treffen sein, um die allmähliche Auflösung der Schicht zu verhüten, was mittels Aufstauungen durch Spundwände und Zwischenmauern und dadurch bezweckte langsamere Bewegung des Wassers im Quellgebiete zumteil erreicht wird. Bei von unten aufdringenden Quellen wird die Fassung auf Schwellrost gestellt. Häufig kommen solche Fassungen in der Buntsandsteinformation zur Anwendung. Wo sich unter einer schwer durchlässigen Schicht eine vollständig undurchlässige Schicht vorfindet, mit Rücksicht auf Gefällverhältnisse oder aus finanziellen Gründen aber mit der Fassung nicht auf diese Tiefe herabgegangen werden kann, wird die Galerie mit Erfolg in höherer Lage angelegt und von Strecke zu Strecke eine Bohrung bis auf die völlig dichte Schicht herabgeführt. Im südbayerischen Hügellande z. B. findet sich häufig als Unterlage der Quellflüsse ein Konglomerat von Letten und Kies, aus welchem das Wasser von unten aufsteigt. Diese Schicht ist meist sehr mächtig und ruht unmittelbar auf einer geschlossenen Flinzschicht auf. So auch in Rosenheim, wo die oben genannte Fassung zur Ausführung gelangt ist.

Der Vortragende verbreitet sich weiter über die Anlage von gemauerten und gebohrten Grundwasserbrunnen und setzt den Unterschied, welcher im Volksmunde zwischen Quellwasser und Grundwasser besteht, auseinander.

Alsdann wendet er sich zur Bestimmung des Wasserbedarfes. Er weist besonders darauf hin, dass der Wasserbedarf bei Verteilung des Wassers nach dem Steftensystem sehr wesentlich gröfser ist als beim Wassermessersystem, und betont die Notwendigkeit, auf die Zunahme der Bevölkerungsziffer bei entwicklungsfähigen Gemeinden Rücksicht zu nehmen. Der entwerfende Ingenieur hat sich zu überzeugen, dass die verfügbare Quellwassermenge ausreicht, den Bedarf zu decken. Der vielfach verbreiteten Meinung, man dürfe den Quellen nur nachgraben, um ihre Schüttung zu vermehren, tritt der Redner entgegen und erklärt, in welchen Fällen eine Mehrung thatsächlich erwartet werden kann. Die einzelnen Quellmessverfahren werden kurz berührt. Besondere Aufmerksamkeit wird den Grundwassererschliefsungen gewidmet. Der Vortragende erörtert hierbei die Gesichtspunkte, welche für die erste Auswahl des Erschliefsungsgebietes mafsgebend sind, und wie aus der Bestimmung der Wasserscheiden, aus den mittleren Niederschlagmengen in dem zu untersuchenden Gebiete, aus der mehr oder minder starken Durchfurchung des Landes durch Gräben und offene Wasserläufe, aus der Bodenschichtung, der Streichung der wasserführenden Schichten usw. auf den voraussichtlichen Erfolg der Grundwassererschliefsung geschlossen werden kann.

Es werden sodann die bei Grundwassererschliefsungen vorzunehmenden Probe-Pumpversuche nebst den Wasserspiegelbeobachtungen in der Umgegend des Versuchsbrunnens behandelt und gezeigt, wie aus diesen Beobachtungen nach Aufzeichnung der Niveaukurven für die Gestaltung des Wasserspiegels und der wassertragenden Schicht, welche durch Bohrungen ermittelt wird, auf Richtung und Ergiebigkeit des Grundwasserstromes geschlossen werden kann.

Der Hauptzweck der Untersuchungen ist immer, festzustellen:

1) ob überhaupt eine Grundwasserströmung vorhanden ist; 2) ob diese Strömung vom nächstgelegenen Flusse her oder zum Flusse hin streicht;

3) wie grofs das Depressionsgebiet des Brunnens bei einer gewissen Wasserentnahme ist und ob es in den Flusslauf einschneidet, oder ob es etwa in Gebiete hineinreicht, welche für die Reinhaltung des Grundwassers bedenklich erscheinen;

4) welche Wassermenge ungefähr bei einer gewissen Absenkung aus dem Brunnen entnommen werden kann.

Was die Untersuchung des Wassers auf seine Brauchbarkeit als Trinkwasser anlangt, so bestehen in Bayern für diesen Zweck staatlich geleitete Anstalten, die sich mit der Untersuchung von Nahrungs- und Genussmitteln befassen. Ein Hauptgewicht wird bei den Wasseruntersuchungen auf den Gehalt an salpetriger Säure und Ammoniak, welche garnicht

deutscher Ingenieure.

im Trinkwasser enthalten sein sollten, und Eisen sowie Kalk, die nur bis zu einem gewissen Grade darin vorkommen dürfen, gelegt.

Der Vortragende verlässt damit das Gebiet der Quellfassungen und beginnt die Erörterungen über die Mittel und Wege zur Zubringung des Wassers in die Nähe der Verbrauchstelle. Er weist darauf hin, dass bei kleineren Gemeinde-Wasserversorgungen die gegebenen Verhältnisse vielfach zu Wasserkraftbetrieben führen. In den Flussthälern der bayerischen Hochebene, im Jura- und Buntsandsteingebiete sind vielfach die Quellen so stark und das Gefälle so grofs, dass die ersteren zugleich imstande sind, sowohl das nötige Nutz und Trinkwasser zu liefern, als auch die erforderliche Wasserkraft abzugeben um die Wassermenge auf die zweck dienliche Höhe zu schaffen. Es empfehlen sich hier von selbst die für ländliche Betriebe sehr beliebten Pumpwerke mit Schwamkrug-Partialturbinen mit wagerechter Achse und unmittelbar gekuppelter Pumpe, welche das Förderwasser aus der Betriebsleitung entnehmen. Vielfach befindet sich in solcher Gegend auch unter einer höher entspringenden Quelle ein Wasserlauf mit starkem Gefälle, und es werden hierdurch Anlagen von gröfserer Bedeutung ermöglicht, welche sich ebenso gestalten, nur mit dem Unterschiede, dass die Fassung des Quellwassers und des Bachwassers gesondert erfolgt. Weiter gegen das Flachland zu werden die Bäche mächtiger und ihr Gefälle mäfsiger; auch entspringen die Quellen meist wenig über der Thalsohle, und häufig muss schon das Förderwasser aus Trinkwasserbrunnen geholt werden. Girardund Jonval-Turbinen dienen hier häufig als Betriebsmotoren. Wo Wasserkräfte fehlen oder nur mit zu grofsen Opfern zu erwerben wären, muss wohl oder übel an andern motorischen Betrieb gedacht werden. Die vielfach abseits von den grofsen Verkehrstrafsen in oft ziemlich unzugänglicher Lage befindlichen Pumpwerkanlagen kleinerer Gemeinden werden meist vorteilhaft mit Benzin- oder Petroleummotoren betrieben, welche einen Aufwand von rd. 10 bis 12 Pfg für 1 PS-st bedingen. Nur bei gröfseren, nicht allzu abseits gelegenen Werken über 15 PS wird an die Aufstellung von Dampfmaschinen gedacht werden können. Auch der elektromotorische Betrieb wäre wegen der geringen Ansprüche an Wartung sehr vorteilhaft, wenn nicht die kleineren Elektrizitätswerke aufserhalb des Bereiches gröfserer Städte noch etwas zu hohe Preise für elektrische Energie hätten.

Nachdem der Vortragende noch darauf hingewiesen hat, dass bei Wasserwerkanlagen für Wasserkraftbetrieb ohne Reservemotor immer nur die kleinste bekannte Aufschlagwassermenge als Grundlage für die Bemessung der Wassermotorenanlage dienen sollte, wendet er sich der Berechnung und Führung der Zubringeleitungen, sowohl der Gravitationswie der Druckleitungen, zu.

Seit der allgemeineren Anwendung der gusseisernen Rohre ist man von dem Gebrauch, Gravitationsleitungen nur in ständigem und gleichmäfsigem Gefälle zu verlegen, abgegangen. Man führt jetzt das Wasser möglichst auf dem geradesten Wege dem Bestimmungsorte zu. Schlammkasten und Entlüfter helfen leicht über die Schwierigkeiten durch Luft- und Schlammansammlungen hinweg. Die Einhaltung sogen. flüssiger Linien innerhalb der Hauptbrechpunkte ist selbstverständlich auch jetzt noch notwendig. In ständigem, sehr schwachem Gefälle verlegte Leitungen machen oft mehr Schwierigkeiten als solche mit gleichem Gesamtgefälle, aber mit mehreren Höhen- und Tiefpunkten. Der Redner führt Beispiele für solche schwachfallende Leitungen an, die in Abständen von 500 m mit Entlüftrohren versehen sind, welche über die Höhe des Quell wasserspiegels hinaufgeführt sind. Eine grofse Rolle spielen bei der Trassirung privatrechtliche Verhältnisse. In vielen Gegenden hat man Privatgrundstücke wegen der grofsen Ansprüche auf Entschädigung zu vermeiden und lieber Gemeindeverbindungswege usw. zu benutzen.

Bei Gravitationsleitungen wird in der Regel das gesamte verfügbare Gefälle ausgenutzt. Die Reibung berechnet sich nach der Formel

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12. Januar 1901.

Zusammenleitung mehrerer Quellen und die Leitung von Quellwasser zu zwei verschiedenen Verbrauchsmittelpunkten unter Hinweis darauf, dass im Vereinigungspunkte der Leitungen für alle gleicher Druck herrschen muss. Für Pumpwerkanlagen ist zu beachten, dass die Reibung in den abfallenden Strängen für das Pumpwerk nur zumteil oder garnicht mehr inbetracht kommt, je nachdem das Gefälle der abfallenden Leitung nur zumteil oder völlig ausreicht, bei den gegebenen Weiten die Fördermenge durch die Leitung zu drängen. Es wird auch betont, dass bei Förderung auf zwei oder mehr verschiedene Höhen wegen der hierdurch bedingten, je nach Ausgestaltung der Anlage verschiedenen Betriebskräfte zu überlegen ist, ob sich vom finanziellen Standpunkte die Anlage mehrerer Leitungen mit geringerem Kraftaufwande oder einer Leitung mit höherem Kraftaufwande empfiehlt.

Der Vortragende kommt dann zur Wahl des Verteilsystems, welches vorwiegend von den Geldverhältnissen der beteiligten Gemeinden abhängt. Er behandelt die einfachen Laufbrunnenleitungen, die Anlagen mit Ventilbrunnen und kleinen Ausgleichbehältern und die Anlage wohl ausgebildeter Verteilungsleitungen für unbeschränkten Hausanschluss und Feuerlöschzwecke.

Die Hochbehälter sind möglichst nahe an das Verteilungsgebiet zu legen. Bei Gruppenversorgungen empfiehlt es sich in den meisten Fällen, Einzelbehälter für die beteiligten Gemeinden anzulegen, insbesondere, wenn es sich um langgezogene Leitungsanlagen handelt, und wenn nicht die natürliche Bodengestaltung die Anlage gröfserer Sammelbehälter inmitten mehrerer um einen Höhenpunkt gelagerter Orte ermöglicht. Der Vorteil von Haupt- und Gegenbehälter bei Orten, welche von mehreren Seiten durch Höhenzüge eingeschlossen sind, wird gewürdigt. Die Behältergröfse wird in Beziehung zu den Betriebsverhältnissen gebracht und durch Vorzeigung von Diagrammen die ausgleichende Wirkung des Behälterinhaltes gegenüber den Verbrauchsschwankungen dargethan. Vielfache Beispiele ausgeführter Tief- und Turmbehälter unterstützen den Vortrag.

Schliefslich werden die Verteilungsleitungen erläutert. Der Vortragende stellt zunächst die Anforderungen fest, die bezüglich der Entnahme des Trink- und Nutzwassers sowie bezüglich der Feuerlöschzwecke gestellt werden müssen. Der mittlere stündliche Wasserbedarf kann rd. 21⁄2 so grofs werden wie der mittlere tägliche Bedarf, und der Augenblicksbedarf vermag den gröfsten mittleren stündlichen noch wesentlich zu überschreiten. Neben diesem Augenblicksbedarf soll immer noch eine gewisse Wassermenge für Feuerlöschzwecke verfügbar sein. Mit Rücksicht darauf, dass der Bedarf für Feuerlöschzwecke gleichzeitig nur auf einige wenige Punkte hinzuführen ist, muss wohl für jeden einzelnen Strang der Bedarf für Feuerlöschzwecke berücksichtigt werden; es ist aber nicht nötig, die Hauptstränge auch auf die Summe aller für die Feuerlöschbedürfnisse in den Nebensträngen vorgesehenen Wassermengen zu berechnen.

Der Redner entwickelt, wie man bei welligem Gelände die Hauptzuleitungsstränge am besten auf den Wasserscheiden führt und von diesen aus unter Mitausnutzung des Gefälles das Wasser den Thalsammelsträngen zuführt; er zeigt, dass in den Hauptsträngen vom Behälter zu den Gipfelpunkten des Verteilungsgebietes immer abfallender Druck herrschen muss, während sich die sonstigen Druckverhältnisse am besten möglichst genau der Geländegestaltung anschliefsen. Wird unter Beachtung dieser Gesichtspunkte und unter Berücksichtigung der für die Zukunft festgelegten Baulinienpläne das Strafsenrohrnetz entworfen, so kann man sich über ihm ein gewisses Minimaldrucknetz genau parallel zur Bodengestaltung denken. An den Endpunkten der vorgesehenen Hauptstränge (Ringstränge können als zwei gegen einander laufende Hauptstränge betrachtet werden) kann der Minimaldruck wirkend gedacht werden. Für die Gipfelpunkte der Hauptstränge oder die Ausgangspunkte der Hauptstränge bei ebenem oder fortlaufend geneigtem Gelände kann, sofern erforderlich, ein höher gelegenes Maximaldrucknetz angenommen werden. Je höher dieses Drucknetz gewählt wird, desto enger werden die Hauptleitungen im Strafsenrohrnetz, desto weiter aber wird der Strang vom Behälter her. Es ist demgemäfs Sache finanzieller Erwägungen, wie hoch das Drucknetz über den Gipfelpunkten des allgemeinen Minimaldrucknetzes angenommen werden darf. Es können nun zweckmäfsig die Piezometerlinien für die Hauptstränge als gebrochene Linien gezogen werden, welche einerseits an das höhere Drucknetz, anderseits an das tiefere anschliefsen und eine zur Länge proportionale Annäherung an den Rohrstrang zeigen, von Abzweigpunkt zu Abzweigpunkt aber geradlinig verlaufen. Damit sind die Enddrücke der Verbindungsstränge zwischen den Hauptsträngen bestimmt. Der Vortragende nimmt an, dass für die Bemessung dieser

Stränge meist nur die Feuerlöschzwecke mafsgebend sind. Er weist nach, dass sich in den Verbindungssträngen unter Berücksichtigung etwaiger Zwischenleitungen (Thalstränge) Punkte feststellen lassen, welche zur Förderung des Löschwassers gröfste Rohrweiten bedingen. Diese Rohrweite wird beibehalten, und es wird nun mit dem mittleren stündlichen Bedarf (2 mittleren täglichen Bedarf) unter der Annahme weiter gerechnet, dass die Wasserentnahme gleichmäfsig auf die Länge der Verbindungs- und Zwischenleitungen verteilt ist. Unter dieser Voraussetzung wird festgestellt, inwieweit jede der angrenzenden Hauptleitungen durch die Verbindungs- und Zwischenleitungen beansprucht wird, sodass das Verteilungsgebiet für jeden Hauptstrang und damit die nötige mittlere stündliche Wasserzufuhr festgelegt werden kann. Wird nun noch für jede Hauptleitung eine gewisse Wassermenge für Feuerlöschzwecke angenommen, so kann die Durchflussmenge für jede Teilstrecke bestimmt und mit Hülfe der früher bestimmten Piezometerlinie die erforderliche Rohrweite auch für die Hauptstränge ermittelt werden.

Der Vortragende bespricht schliesslich noch die Wasserverteilung nach Steften und mit Hülfe von Wassermessern und weist auf die Vorteile hin, welche die letztere Anordnung besonders für die wirtschaftliche Verwendung des geförderten Wassers bietet.

Eingegangen 3. Okt. 1900.

Berliner Bezirksverein.

Sitzung vom 13. Juni 1900.

Vorsitzender: Hr. Krause. Schriftführer: Hr. Hjarup.
Anwesend etwa 150 Mitglieder und Gäste.

Hr. Sietz spricht über Berliner Dampfkesselanlagen. Er erörtert die durch die Berliner Bauordnung und durch die hohen Grundstückpreise geschaffene Sachlage und kennzeichnet an zahlreichen Beispielen von Bauausführungen die Lösungen, zu denen man jeweilig gelangt ist.

Hierauf lenkt Hr. Leyde die Aufmerksamkeit auf ein, dem Ingenieur Pich patentirtes Verfahren, Gusseisen hart zu löten. Das Lötmittel, vom Erfinder Ferrofix genannt, ist ein Metalloxydul (meist Kupferoxydul). Versuche, welche von der mechanisch-technischen Versuchsanstalt zu Charlottenburg ausgeführt wurden, zeigten, dass die Probestäbe nicht an den gelöteten Stellen rissen oder brachen, sondern aufserhalb derselben. Die Festigkeit des Materials wurde beim Löten nicht beeinflusst, sodass die Stäbe neben den Lötstellen mehrfach gröfsere absolute Festigkeit zeigten, als zuvor an den ersten, später gelöteten Zerreifsstellen.

Natürlich wird man nicht jedes beliebige zerbrochene Gusseisenstück mit gleichem Nutzen und Erfolge löten können; doch zeigte ein vorgelegtes Zahnrad grober Teilung von etwa 1000 mm Dmr. und 100 kg Gewicht, an dem in Nabe, Speichen und Kranz 6 Bruchstellen vorzüglich gelötet waren, dass bei richtiger Anwärmung oder Abkühlung, d. h. bei sachgemäfser Vermeidung schädlicher Spannungen, selbst ungewöhnlich schwierige Aufgaben gelöst werden können. Unter anderm wurden auch Stäbe bis zu 50 × 50 mm Stärke vorgelegt, die mit dem Meifsel in der Lötstelle gebrochen waren; hier hatte der Bruch unbekümmert um die Lötung neben der Lötnaht und diese durchquerend seinen eigenen Weg ge

nommen.

Das Verfahren besteht darin, dass man die mit Säure gereinigten Bruchflächen mit einem angefeuchteten Gemenge von Ferrofix und einem Flussmittel bestreicht, sie an einander befestigt, mit Borax oder Borfix (einer Mischung des Erfinders) reichlich bedeckt, mit einem Schlaglote, wie solches bei Schmiedeisenstücken gleicher Abmessungen angewendet wird, bestreut und in Rotglut bringt.

Der Vorgang ist durch chemische Zersetzung so zu erklären, dass der Sauerstoff des Metalloxyduls sich mit dem freien Kohlenstoff des Eisens zu flüchtiger Kohlensäure oder zu Kohlenoxyd verbindet und reines Metall frei werden lässt. Dieses Metall überzieht die Bruchflächen bis in die Poren hinein und ermöglicht die unmittelbare sehr innige Verbindung des Schlaglotes mit dem Eisen. Das zugefügte Flussmittel überzieht wie bei jedem Hartlöten die Lötstelle mit einer glasigen Haut, welche die störende Oxydation des Eisens und des Lötmetalles verhindert.

Bei eiligen Reparaturen, zumal wo kein Modell des gebrochenen Stückes oder keine Giefserei zu schleuniger Ersatzlieferung zur Verfügung steht, wird das Verfahren als dankenswerte Neuerung Aufnahme finden.

Hr. R. Marggraff erwähnt das alte Verfahren, die Schweifsung in Giefsereien mit Messingspänen zu unterstützen, die eine ähnliche Wirkung des Entkohlens haben können, wie das Ferrofix beim Löten.

deutscher Ingenieure.

Bücherschau.

Elemente der Stereometrie. Von Dr. G. Holzmüller. Zweiter Teil: Die Berechnung einfach gestalteter Körper. Leipzig 1900, G. J. Göschen. 477 S. gr. 8° mit 156 Fig. Preis 10 M.

Das Buch zerfällt in 4 Abschnitte: Prismen und Cylinder; senkrechte Kreiskegel, regelmäfsige Pyramiden und regelmäfsige Körper; unregelmässige Vielfache und einige krummflächige Körper, die mit ihnen zusammenhängen; die Kugel. In jeden Abschnitt ist eine Fülle von Uebungsaufgaben eingestreut. Es ist hier nicht möglich, irgendwie näher auf den überaus reichen Inhalt, der in elementarer, aber durchaus eleganter Weise vorgetragen ist, einzugehen; es sei nur hervorgehoben, dass es dem Verfasser gelungen ist, auch die praktisch wichtigste Kartenprojektion, die Mercator-Projektion, der elementaren Behandlung zugänglich zu machen. Auch sei auf die hübsche Ableitung der metrischen Beziehungen an der dreikantigen Ecke (Hauptformeln der sphärischen Trigonometrie), sowie auf die Uebungsbeispiele aus der rechnenden Nautik hingewiesen. Der dritte Band soll die schwierigen Gebilde der Raumgeometrie behandeln und die neueren Methoden bevorzugen. Nach Erscheinen dieses Schlussbandes wird ein Werk von 1200 bis 1300 Seiten vorliegen.

Berlin.

F. Preufs, Ingenieur.

Naturwissenschaftliche Anwendungen der Differentialrechnung. Lehrbuch und Aufgabensammlung Von Dr. Arwed Fuhrmann. Berlin 1900, Wilhelm Erust & Sohn. 232 S. 8° mit 28 Fig. Preis 6 M.

Der erste Teil der überaus reichhaltigen Aufgabensammlung zur Differential- und Integralrechnung des Dresdener Hochschulprofessors liegt in zweiter Auflage vor. Der Inhalt zerfällt in 5 Kapitel, die nach einander folgende Gegenstände behandeln: Differenzen und Differentiale; einfache und mehrfache Differentiation; Linien und Flächen; vieldeutige Symbole, Maxima und Minima; Reihen. In jedem Kapitel werden mehrere Beispiele ausführlich durchgerechnet, die Lösungen anderer nur angedeutet und eine grofse Fülle von Anregungen zu weiteren Aufgaben gegeben. Vorzugsweise wird der Einfluss von Messungsfehlern unter der Voraussetzung, dass sie wie Differentiale angesehen werden dürfen, ferner die Ableitung von Gesetzen oder Formeln aus Messungen, die Ausgleichung von Messungsfehlern und die Aufstellung von Näherungsformeln behandelt. Daneben finden sich zahlreiche Beispiele aus der Mechanik, der Physik und vor allem aus der theoretischen Chemie. Es sei bemerkt, dass bei Polarkoordinaten der Winkel zwischen Fahrstrahl und Achse mit dem seltenen Namen »Anomalie« bezeichnet wird; die Namen »Amplitude« oder »Azimuth« sind viel gebräuchlicher. Falsch ist die Ausdrucksweise auf S. 84, wo es von einem im Abstande x um eine Achse mit der Winkelgeschwindigkeit a rotirenden Punkte P heifst: Dann wirken auf P... und die Zentrifugalkraft wx. Richtig heifst es: Da der Punkt P mit der Winkelgeschwindigkeit w um die Achse im Abstande x rotirt, so müssen sämtliche äufseren Kräfte als Resultirende die Zentripetalkraft wx ergeben oder: Die äufseren Kräfte müssen mit der der Zentripetalkraft gleichen aber gegensinnigen Zentrifugalkraft wx im Gleichgewicht stehen (s. Keck, Vorträge über Mechanik, 1. Aufl. Bd. 1 S. 88/89, oder Föppl, Technische Mechanik, 1. Aufl. Bd. 1 S. 68/71). Im ganzen erscheint das Büchlein recht geeignet für alle, die sich die Technik des Differenzirens aneignen wollen, ohne immer wieder auf die alten, rein mathematischen Beispiele angewiesen zu sein. Berlin. F. Preufs, Ingenieur.

Bei der Redaktion eingegangene Bücher. Das deutsche Reichs-Adressbuch für Gewerbe, Industrie und Handel. 2. Ausgabe. Berlin 1900, Rudolf Mosse. 5400 S. gr. 8°. Preis 30 M.

(Das Adressenverzeichnis umfasst rd. 134 Millionen Adressen aus rd. 88 000 Orten des Deutschen Reiches und der Kolonien. Das Material ist nach Staaten, innerhalb der Staaten nach Orten, in den Orten nach Geschäftszweigen und Namen geordnet. Eine wesentliche Verbesserung ist ein alphabetisches Register aller handelsgerichtlich eingetrage

nen Firmen, das bei den gröfseren Städten hinzugefügt ist. In der Abteilung Export, Import, Zollwesen sind nicht nur alle fremden Länder, mit denen Deutschland im Geschäftsverkehr steht, eingehend behandelt, sondern auch die Zolltarife für alle Warengattungen, der Warenbedarf usw. zusammengestellt. Der Volkswirtschaftliche Teil« enthält u. a. die Adressen der Reichsbehörden, die neuen postalischen Bestimmungen, Angaben über den Bankverkehr, Steuerwesen, Arbeiterversicherung usw. Dem Geschäftsverzeichnis ist ein Register in 6 Sprachen beigefügt. Sprachunterricht und Sachunterricht vom naturwissenschaftlichen Standpunkt. Von Friedrich Bonn 1900, Emil Staufs. 46 S. gr. 8°. Preis

Pietzker.

1,20 M.

(Vortrag, auf der 72. Versammlung deutscher Naturforscher und Acrzte zu Aachen 1900)

»Gesetz und Recht«, volkstümliche Zeitschrift für Rechtskun le. Unter Mitwirkung zahlreicher Juristen herausgegeben von Regierungsrat a. D. Dr. jur. C. Frhrn. v. d. Goltz. Breslau, Verlag »Gesetz und Recht«. Preis 4 jährlich; ale 14 Tage erscheint ein Heft.

(Mit der Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches sind so aufserordentlich tiefgreifende Aenderungen in unserem Rechtsleben eingetreten, dass ein Unternehmen, welches in leichtfasslicher Darstellung den Nichtjuristen mit der Neugestaltung des Rechtes bekannt machen und fhm über alle wichtigen Rechtsfragen zuverlässigen Aufschluss geben will, wohl zu begrüfsen ist.)

Chemisch-kalorische Untersuchungen über Generatoren und Martinöfen. Von Hanns v. Jüptner und Friedrich Toldt. 2. Aufl. Leipzig 1900, Arthur Felix. 96 S. 8°. Preis 3,20 M.

(Die mit grofser Sorgfalt durchgeführten Versuche, die genau beschrieben sind, führten zu dem Ergebnis, dass der Martin-Ofen mit Dom einem solchen mit versenktem Gewölbe hinsichtlich Brennstoffverbrauch, Erzeugungsmenge und Ofentemperatur bedeutend überlegen ist, und bestätigten im allgemeinen die Siemenssche Theorie der freien Flammenentfaltung.)

Oesterreichisches Montan-Handbuch für das Jahr 1900. Vom k. k. Ackerbau-Ministerium. Wien 1900. Manzsche Hof und Verlagsbuchhandl. 359 S. gr. 8°. Preis 8 M.

Eingriffverhältnisse der Schneckengetriebe mit Evolventen- und Cykloidenverzahnung und ihr Einfluss auf die Lebensdauer der Triebwerke. Von Ad. Ernst. Berlin 1901, Julius Springer. 92 S. 8° mit 77 Fig. und XVII Taf. Preis 4 M.

(Erweiterter Sonderabzug aus Z. 1900.)

Karte von Ost-China mit Spezialdarstellungen der Provinzen Tschili und Schantung, des unteren Peiho-Laufes, sowie Plänen von Peking, Tientsin, Taku, Tsingtau, Schanghai, Kanton und Hongkong. Von P. Kraufs. Leipzig und Wien 1900. 4°. Preis 80 Pfg.

Grundsätze der Kinematik. Erstes Heft. Von Heinrich Weifs. Leipzig 1900, Arthur Felix. 256 S. gr. 8° und ein Atlas mit 10 Tafeln.

Handbuch der Ingenieurwissenschaften. Dritter Band: Der Wasserbau. Dritte Auflage. Von L. Franzius, H. Garbe, Ed. Sonne. Leipzig 1900, Wilhelm Engelmann. Zweite Abteilung. 1. Hälfte. 3. Lieferung. 318 Fig. gr. 8° mit 148 Fig. und IX Taf. Preis 3 M. Dritte Abteilung. 1. Lieferung. 352 S. gr. 8° mit vielen Figuren und 14 Taf. Preis 16 M.

Der Indikator und seine Anwendung. Von P. R. Rosenkranz. Sechste Auflage. Berlin 1901, R. Gärtners Verlagsbuchhandlung Hermann Heufelder. 340 S. 8° mit 458 Fig. und 3 Tafeln.

Kalender für Betriebsleitung und praktischen Maschinenbau 1901. 9. Jahrgang. Von H. Güldner. In zwei Teilen. Dresden 1901, Gerhard Kühtmann. Teil I: 258 S. 8o mit 242 Fig.; Teil II: 295 S. 8° mit 269 Fig. Preis 3 M. Thalsperren im oberen Bodegebiete. Ergänzungsprojekt zum Gesetz und Konzessionsantrage der deutschen Thalsperren- und Wasserkraft-Verwaltungsgesellschaft m. b. H. in Hannover. Hannover 1900, Gebrüder Jänecke. mit 1 Taf.

61 S.

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Abwässerung.

Leipzig 1901, R. Oldenbourg, Preis 4,50 M.

154 S. 8° mit einigen Fig.

In

Kalender für Maschinen-Ingenieure 1901. 2 Teilen. 27. Jahrgang. Von Wilhelm Heinrich Uhland. Dresden 1901, Gerhard Kühtmann. Teil I: 164 S. 8° mit über 100 Fig.; Teil II: 433 S. 8° mit über 700 Fig. Preis 3 M.

Zeitschriftenschau.1)

(* bedeutet Abbildung im Text.)

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Elements of illumination. XVI. Von Bell. (El. World 8. Dez. 1900 S. 882/84*) Zeitgemäfse elektrische Glühlampen; Herstellung, Behandlung und Formen der Glübfaden.

Einiges über das Verhalten elektrolytischer Glühkörper. Von Nernst und Wild. (Z. f. Elektroch. 20. Dez. 1900 S. 373/76) Untersuchungen an dünnen geraden Stäben aus den Oxyden des Zirkons, Thoriums, Yttriums und anderer seltener Erden ergaben, dass sie bei 500 bis 7000 leitend werden und dass die Leitfähigkeit mit der Temperatur beständig zunimmt. Die Lichtmessungen zeigten, dass die Glühkörper bei gesteigerter Strombelastung und dadurch gesteigerter Leuchtkraft einen um ein vielfaches geringeren spezifischen Wattverbrauch hatten. Die Leuchtkraft nahm je nach der Belastung von ungefähr 200 st an ab. Die Lebensdauer wird praktisch 300 bis 500 st betragen. Der spezifische Wattverbrauch beträgt ungefähr die Hälfte dessen bei Glühlampen und ist um 20 vП gröfser als bei Bogenlampen. Die Glühkörper können auch für 220 V hergestellt werden.

Dampfkraftanlagen.

Moderne Dampfkesselfeuerungen. Von Herre. Schluss. (Dingler 15. Dez. 1900 S. 800/04*) Halbgas-Treppenrostfeuerung mit 4,1 qm Rostfläche von Keilmann & Völker in Bernburg und damit ausgerüsteter Zweiflammrobrkessel von 150 qm Heizfläche von Moritz Jahr in Jena; Wiedergabe von Versuchsergebnissen. Zweiflammrohrkessel von 149 qm Heizfläche, ausgerüstet mit einer selbstthätigen Rostbeschickvorrichtung, Bauart Münckner & Co. in Bautzen. Versuchs

ergebnisse.

Superheaters, S. S. Inchdowne and Inchmarlo. (Engineer 14. Dez. 1900 S. 597*) In dem Raum unter der Esse sind Heizröhren für die Verbrennungsluft der Kessel und darunter 6 Ueberhitzerkammern eingebaut. Die Ueberhitzer bestehen aus wellenförmig gebogenen Röhren, die oben und unten durch Muffen in Verbindungskammern befestigt sind.

Wie hoch soll der Dampf überhitzt werden, um einen minimalen Dampf- und Heizmaterialverbrauch bei den Dampfmaschinen zu erzielen? Von Jedlička. (Oesterr. Z. Bergu. Hüttenw. 15. Dez. 1900 S. 644/48*) Klarlegung der Vorgänge, die die Dampfverluste im Cylinder hervorrufen. Ermittlung des Dampfverlustes durch Wärmeabgabe an die Cylinder- und Kolbenwand während der Einströmung und Ausdehnung des Dampfes anhand der in Z. 1899 S. 1518 veröffentlichten Versuchsergebnisse von Doerfel. Bestimmung der Temperatur, die der Dampf beim Beginn der Ausdehnung haben muss, um bei deren Beendigung noch gesättigt oder ein wenig überhitzt zu bleiben. Forts. folgt.

Die Weltausstellung in Paris 1900. Grofse VerbundLokomobile mit Kondensation von Heinrich Lauz, Mannheim. (Glaser 15. Dez. 1900 S. 238/42*) Darstellung der Maschine mit Berücksichtigung aller wesentlichen neuartigen Einrichtungen.

An American central valve steam engine. Von Adams. (Eng. News 6. Dez. 1900 S. 386/87*) Die stehende schnelllaufende Dampfmaschine ist aus der Willans-Maschine hervorgegangen, die durch

Die Zeitschriftenschau wird, nach den obigen Stichwörtern in Vierteljahrsheften zusammengefasst und geordnet, gesondert herausge. geben, und zwar zum Preise von 3 M pro Jahrgang für Mitglieder, von 10 M pro Jahrgang für Nichtmitglieder.

Anpassung an die amerikanische Maschinenbaupraxis so umgestaltet Es werden die für wurde, dass eine völlig neue Maschine entstand. die Konstruktion leitenden Gesichtspunkte und dann die Konstruktion selber besprochen.

Port openings in single valve automatic cut-off engines. (Am. Mach. 6. Dez. 1900 S. 1155/56*) Indikatordiagramme und kurze Berechnungen, die den Einfluss verschiedener Kanalöffnungen bei Auspuffdampfmaschinen mit einfacher Schiebersteuerung klarlegen. S. a. Zeit-chriftenschau v. 1. Dez. 1900: »Steam ports usw.<

Die Regulirung von Dampfmaschinen für verschiedene Zwecke. Von Trinks. Forts. (Dingler 15. Dez. 1900 S. 797/800*) Regelung von Dampfmaschinen, die zum Antrieb von Wechselstromerzeugern dienen: Erläuterung der Vorgänge beim Parallelschalten der Dynamomaschinen und der daraus hervorgehenden Ansprüche an die Steuerung und Regelung der Dampfmaschinen. Verfahren der General Electric Co. zur Erreichung eines günstigen Ungleichförmig keitsgrades. Schluss folgt.

Eisenbahnwesen.

The Albany & Hudson third rail road. (El. Word 8. Dez. 1900 S. 875/78*) Die eingleisige Bahn ist 60 km lang und erhält den Betriebstrom von einem 16 km von Hudson entfernt liegenden Kraftwerk, das eine Wasserkraft von 32 m Gefälle der Stuyvesant-Fälle im Hudson ausnutzt. Das Krafthaus enthält 10 Dynamos, die mit Turbinen mit wagerechter Welle gekuppelt sind. Davon dienen zwei 200 KWGleichstromerzeuger von 600 V Spannung zur unmittelbaren Speisung der Leitschiene, während drei 750 KW - Drehstromerzeuger Strom von 12 000 V Spannung nach 3 längs der Bahn errichteten Umformerwerken liefern, die die Leitschiene ebenfalls unmittelbar speisen. Die andern Maschinensätze erzeugen Einphasenstrom für Lichtzwecke. Die offenen Sommerwagen der Bahn werden von vier 50 pferdigen Motoren getrieben und erreichen eine Geschwindigkeit von 60 km/st. Die geschlossenen Wagen haben vier 75 pferdige Motoren für 82 km/st höchste Geschwindigkeit. Die Wagen sind 16 m lang und für 60 Personen bestimmt. Sie haben 2 zweiachsige Drehgestelle, an denen auf der einen Seite je ein Kontaktschuh angebracht ist.

Der elektrische Betrieb auf der Berliner Stadt- und Ringbahn im Vergleich mit einem vervollkommneten Dampfbetrieb. Von Pforr. (Glaser 15. Dez. 1900 S. 242/46*) Der Verfasser berechnet zunächst die wahrscheinliche Vermehrung des Verkehres bis zum Jabre 1930 unter der Annahme, dass die verbes serten Verkehrsverhältnisse eine sich frei entwickelnde Zunahme gestatten. Er schätzt sodann für beide Betriebsmittel die zukünftigen Einnahmen, das Anlagekapital und die Betriebskosten und kommt zu dem Schluss, dass bei bedeutend vermehrter Fahrgelegenheit der elektrische Betrieb einen um mindestens 3,7 Millionen M gröfseren Ueberschuss als der vervollkommneic Dampfbetrieb ergebe. Auch eine vorläufige Verbesserung des Dampfbetriebes soll wirtschaftlich und technisch ungünstiger sein als sofortige Einführung des elektrischen Betriebes. Die neuere Entwicklung des Lokomotivbaues im Gebiete des Vereines deutscher Eisenbahnverwaltungen. Von v. Borries. Schluss. (Organ 1900 Heft 12 S. 297/300 mit 3 Taf.) Die Zahnradlokomotiven; die Tender; Ausführung der Einzelteile.

Hill's wagon coupling. (Engineer 14. Dez. 1900 S. 590*) Die Kupplung besteht aus 3 schweren Kettengliedern, von denen zwei fest mit einander verbunden sind. Das frei bewegliche Glied hängt über dem inneren Horn cines mit zwei nach oben gerichteten Hörnern versehenen Hakens. An der Verbindungsstelle der beiden festen Glieder greift eine nach beiden Seiten geführte Querstange an, die in aufserhalb der Buffer liegenden Oesen gelagert ist und durch Winkelhebel gedreht werden kann. Dadurch wird die Kette gehoben, und das Endglied sodann über das äufsere Horn des Hakens am andernWagen gehängt.

Fortschritte in der Beleuchtung der Eisenbahnen mittels Acetylen. (Glaser 15. Dez. 1900 S. 246/47) Wiedergabe eines Vortrages von Herzfeld vor dem deutschen Acetylen-Verein in Düsseldorf, in dem nach Besprechung der verschiedenen Ausführungsarten der Acetylenbeleuchtung für Vollbahnen empfohlen wird, den Zügen das Acetylen in komprimirtem Zustande mitzugeben. Meinungsaustausch,

Der Einfluss wagerechter Seitenkräfte auf die Verän · derungen der Spurweite des eisernen Querschwellenoberbaues. Von Francke. (Organ 1900 Heft 12 S. 302/04*) Anwen

dung der bekannten Theorie des Trägers auf elastischer Unterlage auf die vorstehende Frage. Zahlenbeispiel.

Ueber Verschiebebahnhöfe. Von Blum. Schluss. (Organ 1900 Heft 12 S. 293/96) Mittel zum Anhalten und Bremsen der ablaufenden Wagen. Gröfse der Verschiebebahnhöfe. Schlussbetrachtungen über den Einfluss örtlicher Verhältnisse beim Entwurfe von Verschiebebahnhöfen.

Eisenhüttenwesen.

Le nouveau haut-fourneau de la Société de Marcinelle et Couillet. Von Smeysters. (Rev. univ. Mines Nov. 1900 S. 196/201) Der neue Hochofen hat 6,8 m gröfsten Durchmesser, 4,5 m Dmr. an der Gicht und 3,6 m Dmr. am Gestell. Der Kohlensack hat 16,5 m, die Rast 5,50 m Höhe. Der Inhalt beträgt 590 cbm. Aufser dem Bau des Hochofens selbst sind kurz beschrieben: der Gichtverschluss, die Beschickvorrichtungen, die Windzuführung, die Winderhitzer, die Gebläsemaschine und die Dampfkesselanlage.

Eisenkonstruktionen, Brücken.

A direct method of spacing rivets and finding the position, etc., of stiffeners in plate girders. Von Schmitt. Aus dem Verlaufe (Proc. Am. Soc. Civ. Eng. Nov. 1900 S. 1044/61*) der Querkraftlinien für verschiedene Belastungsfälle werden Formeln für die Nietteilungen von vollwandigen Blechträgern aufgestellt und aufgrund dieser Formeln Diagramme entworfen, aus denen alle gewünschten Werte unmittelbar abgegriffen werden können.

Some peculiar railroad bridge accidents. Von Boggs. (Proc. Am. Soc. Civ. Eng. Nov. 1900 S. 1062/66*) Der Verfasser be. schreibt 3 Unfälle an eisernen Gelenkbrücken. Trotzdem dabei eine oder in einem Falle sogar 2 Hauptvertikalen zerstört wurden, stürzten die Brücken nicht in sich zusammen. Der Verfasser schreibt dies der Knotenpunktausbildung zu und bedauert, dass man jetzt auch in Amerika immer mehr zu genieteten Knotenpunkten übergeht.

The Kinzua viaduct of the Erie Railroad Company. Von Grimm. (Proc. Am. Soc. Civ. Eng. Nov. 1900 S. 1067/83* mit 3 Taf.) Der Viadukt ist 626 m lang und ruht auf 20 eisernen Gerüstpfeilern von 9 bis 87 m Höhe. Die Hauptträger sind vollwandige Blechträger von 2 m Höhe zwischen je 2 Pfeilern und von 1,4 m Höhe zwischen den beiden Jochen jedes Pfeilers. Der Windverband hat steife Schrägen. Die Pfeiler haben nur in den Längswänden Vergitterung. Ausführliche Berechnung der Pfeiler und Träger.

The Green and Goat Islands concrete-steel bridges at Niagara Falls, N. Y. (Eng. News 6. Dez. 1900 S. 382/83*) Die beiden Beton-Eisen-Brücken, die den Verkehr auf der bevorstehenden panamerikanischen Ausstellung in Buffalo erleichtern sollen, zeichnen sich durch schöne Linienführung aus. Die gröfsere Brücke hat zwei Seitenöffnungen von je 31,5 m und eine Mittelöffnung von 33 m Spann. weite, die kleinere zwei Seitenöffnungen von je 15,3 m und eine Mittelöffnung von 16,8 m Spannweite. Die schwierigen Pfeilergründungen und der Bau einer Hülfsbrücke sind kurz beschrieben.

The Peoria train-shed. (Eng. Rec. 8. Dez. 1900 S. 535/36*) Das Dach ist 145 m lang, 33 m breit und in der Mitte 18 m hoch. Es setzt sich aus 25 Bindern zusammen, die als englische Dachstühle mit gekrümmtem Untergurt und wagerechtem Zugband ausgeführt sind. Einzelheiten der Eisenkonstruktion.

Charpentes métalliques de la salle des fêtes de l'exposition de 1900. Von Rey. (Mém. Soc. Ing. Civ. Okt. 1900 S 449/71* Stamit 4 Taf.) Ausführliche Beschreibung der Eisenkonstruktionen. tische Berechnung, Gewicht, Aufstellung. Prüfung der zum Bau geAusschreibungsbedingungen. brauchten Stoffe.

The practical column under central or eccentric loads. Fortsetzung Forts. (Proc. Am. Soc. Civ. Eng. Nov. 1900 S. 1100/01)

des Meinungsaustausches über den in Zeitschriftenschau v. 5. Mai 1900 erwähnten Vortrag von Moncrieff.

Elektrotechnik.

The Ninety-Sixth Street power station of the MetroForts. politan Street Railway Company of New York City. (Proc Am. Soc. Civ. Eng. Okt. 1900 S. 1031/35) Meinungsaustausch zu dem in Zeitschriftenschau v. 22. Sept. 1900 erwähnten Vortrage von Montony.

The standardisation

of direct-connected generating

units. (Eng. Rec. 8. Dez. 1900 S. 551/52) Die Leistungen der zu bauenden Stromerzeuger sollen so bemessen werden, dass ungefähr von 60 KW an die nächstfolgende Normalmaschine immer eine um die Hälfte der vorhergehenden vergröfserte Leistung aufweist. Die kleinen Maschinen sollen nur für hohe Umdrehungszahlen, die mittelgrofsen für hohe, mittlere und kleine und die grofsen nur für mittlere und kleine Umdrehungszahlen gebaut werden. Die Zahlen sind festgelegt.

Asynchroner Drehstrom motor von 600 PS bei 75 Min.. von der MaUmdr. (Elektrot. Z. 27. Dez. 1900 S. 1087/88*) Der schinenfabrik Oerlikon gebaute Motor dient zum Antrieb einer FörderEr ist für 1900 V Klemmenpumpe für 5 cbm auf 400 m Höhe. Der Läufer spannung und 22,5 Perioden/sk mit 36 Polen gebaut. hat 2996 mm Dmr, und wurde geteilt durch den Schacht von 2000 mm

deutscher Ingenieure.

der

Seitenlänge hinuntergebracht. Die Wicklung konnte leicht an Trennungsstelle geschlossen werden. Der Motor hat 2 mm Luftraum, 4000 mm äufseren Dmr. und 900 mm Breite. Bei normaler Belastung mit 170 Amp beträgt der Leistungsfaktor 0,82, die Schlüpfung 2,7 vH, der Wirkungsgrad 92 yH. Das höchste Drehmoment beträgt 11500 mkg.

The induction motor, VI. Von Behrend. (El. World 8. Dez. 1900 S. 884/86*) Theorie des Einphasen-Induktionsmotors. Versuchsergebnisse an einem solchen Motor von 10 PS. Ermittlung der elektromotorischen Gegenkraft.

Die Berechnung von Widerständen, Motoren und dergleichen für aussetzende Betriebe. Von Oelschläger. (Elektrot. Z. 20. Dez. 1900 S. 1058/63*) Mit Hülfe der Erwärmungs- und Abkühlungskurven werden auf zeichnerischem und rechnerischem Wege die Beziehungen zwischen Ueberlastung und zulässiger Dauerlast, zwischen Belastungsdauer und Länge der Pausen, sowie zwischen Belastungsdauer und der Zeitkonstanten eines Widerstandes bei aussetzenden Betrieben ermittelt.

Erd- und Wasserbau.

Die Bewegungsart des Wassers in Stromkrümmungen. Von Beyerhaus. (Zentralbl. Bauv. 19. Dez. 1900 S. 611/12*) Die von Engels im Flussbaulaboratorium der Technischen Hochschule Dresden beobachtete Erscheinung, dass der Sand vom Hohlufer abgedrängt wird, führt der Verfasser auf eine durch das Quergefälle in Flusskrümmungen hervorgerufene schraubenartige Bewegung des Wassers zurück.

Central American ship canals. V. (Engineer 21. Dez. 1900 S. 605/06*) Wirtschaftliche und politische Bedeutung des NicaraguaKanales. Kanallinie, Abmessungen, Umfang der Erdarbeiten, Kosten. The Isthmian Canal commissions report. I. (Eng. Rec. 8. Dez. 1900 S. 536/41) Wortgetreuer Abdruck des Berichtes. Studienreisen in Amerika und Europa. Erforschung der verschiedenen Strecken. Forts. folgt.

The latest soundings at the break in the Austin dam. Von Taylor. (Eng. News 6. Dez. 1900 S. 390/91*) Die neuesten Untersuchungen am zerstörten Austin Damm, deren Ergebnisse ausführ lich mitgeteilt werden, bestätigen die schon früher aufgestellte Vermutung, dass der Bruch auf Ueberwindung des Gleitwiderstandes an der Sohle zurückzuführen sei.

Neue Eisenbeton-Spundbohle und ihre Verwendung bei den Kaibauten in Kiautschou. Von Rechtern. (Zentralbl. Bauv. 22. Dez. 1900 S. 617/19*) Die neue Spundbohle besteht aus zwei 12 m langen I-Trägern, die in Abständen von rd. 2,4 m durch zwischengenietete Bleche verbunden sind. Dieses Eisengerippe wird in eine den äpfseren Abmessungen entsprechende Form gelegt und mit Beton umstampft. Der Betonkörper hat an der einen Seite eine abgerundete Nut, an der andern eine entsprechende Leiste, sodass beim Aneinanderreihen eine dichte Wand entsteht. Die Bohlen sollen schr hohe Festigkeit aufweisen, sich bei den nötigen Vorsichtsmaf-regeln Bei den Hafengut rammen lassen und verhältnismäfsig billig sein. bauten in Kiautschou soll eine aus solchen Bohlen hergestellte Spundwand zum Schutz des die Kaimauer tragenden Pfahlrostes verwendet werden,

Von

Note sur les batardeaux à bâche imperméable. Mélik. (Mém. Soc. Ing. Civ. Okt. 1900 S. 472/75*) Der Verfasser beschreibt eine neue Art von Spundwänden, bei denen zum Abdichten ein wasserdichtes Laken benutzt wird. Diese Bauart soll sehr billig se'n.

Explosionsmotoren und andere Wärmekraftmaschinen.

Von The use of blast furnace gases in gas engines. Richards. (Journ. Franklin Inst. Dez. 1900 S. 415/30*) Die Abhandlung ist anhand älterer Berichte europäischer und amerikanischer Fachleute zusammengestellt. Untersuchungen von Thwaite über die Eigenschaften von Hochofengasen. Versuche von Baily und Kraft, Greiner, Hubert, Witz, Bryan Donkin, Meyer und Dwelshauvers an Maschinen der Gasmotorenfabrik Deutz und der Gesellschaft Cockerill. Eigene Untersuchungen des Verfassers an amerikanischen Hochofengasen. Untersuchungen von Gordon und Whiting. Schlussfolgerungen.

A new attempt at a flexible gas engine. (Am. Mach. 6. Dez. 1900 S. 1160/61*) Bei der von Burger in Fort Wayne, Ind., erfundenen Gasmaschine werden Gas und Luft von einander getrennt in besonderen Cylindern zusammengedrückt und dann in den Arbeitscylinder eingelassen. Die Luftmenge ist bei allen Belastungen dieselbe, dagegen wird der Gaszufluss den verschiedenen Belastungen entsprechend selbstthätig früher oder später abgesperrt. Auch die Zündvorrichtung weicht erheblich von den bisherigen Konstruktionen ab.

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