welche Seine Königl. Majestät vor Dero Ober-Praesidenten v. Domhardt zur vorläufigen Bezeigung Dero Allerhöchsten Zufriedenheit von seinem bisherigen Fleiß und Diensteifer hiermit Allergnädigst anweisen. Marienwerder, den 8. Juni 1773.

90. Bester Rath, besonders lieber Getreuer! Ich bin es wohl zufrieden daß, nach dem in Eurem Bericht vom 11. dieses enthaltenen Vorschlage, Ihr zu Anschaffung des Aemter Inventarii, die von jeht abgelaufenen 1773. Jahre noch ausstehende Domainen- und Contributions - Reste, welche die Marienwerdersche Kammer beizutreiben im Begriff ist, anwendet, nur müsset Ihr Mir, wie hoch sich solche belaufen, und was darauf einkommen wird, anzeigen. Ich bin Euer gnådiger König.

Mockerau, den 10. Junius 1773.

P. S. Auch bin Ich wohl zufrieden, daß Inhalts Eurer Vorstellung vom 10. dieses die beim Casernen-Bau zu Marienburg und Mewe zu menagirende Gelder zur Beihülfe des Ausbaues und mehr bewohnbarerer Einrichtung derer Bürger. Häuser zu Culm, Graudenz, Mewe und Stargard in der von Euch zugleich angetragenen Maße verwendet werden. Übrigens mache Euch bekannt, daß Ihr die Inhalts der Kassen Abschlüsse Koenigsberg und Gumbinnenschen Kammer-Departements pro 1773 aufgekommenen Überschüsse an Meinen Krieges- und DomainenRath, dem Hof Etats-Rentmeister Buchholz sofort sollet eins schicken lassen. Mockerau, den 11. Juni 1773.

IV. Urkundenbuch.

D

91. Bester, besonders lieber Getreuer! Die Gratifications welche Ihr vor einigen Starosten zur Entschädigung ihrer vorh besessenen Starosteien mit Inbegriff der Inventarienstücke M unter dem 8. und 9. dieses in Vorschlag bringen wollen, habe i nach Inhalt hier anliegender Designation zu moderiren vor gr befunden, und werde ihnen derselben Betrag successive vergütiga lassen, wie Ihr selbigen, wenn sie sich bei Euch melden sollten, bekannt machen könnet. Was die Vergütigung des Vorwerks Juventarii auf denen Ämtern anbetrifft, und wozu Ihr nach Ab¡u? desjenigen auf die Starosteien, funfzig tausend Thaler Inhalti Eures Berichts vom 9. dieses vor hinreichend haltet, so muß Já da Meine diesjährige Dispositions Fonds bereits erschöpfet sind, diese Vergütigung noch schon bis Trinitatis 1774 ausgeseßet sein lassen. Übrigens bin Ich wohl zufrieden, daß zu Einrichtung de Serviswesens, wie solches in Westpreußen bereits geschehen, dɛ Geheime Rath Stellter auch nach Ostpreußen gehe, und hab folches Meinem Departement de Guerre bekannt machen lassen, auch wegen Einschränkung derer Feiertage der römisch-katholischen Unterthanen in Westpreußen auf den schlesischen Fuß das nöthige nach Rom gelangen zu lassen, Meinem Departement der Aus wärtigen Geschäfte aufgegeben. Ich bin Euer gnådiger König. Mockerau, den 11. Juni 1773.

Designation

derer Gratifications, welche Seine Königl. Majeståt einigen Starosten in Ansehung derer in Westpreußen vorhin inne gehabteu Starosteien angedeihen zu lassen, allergnädigst resolviret haben: 1) die verwittw. Generalin v. Rexin wegen der Starostei Bahrenhoff. .. 12,000 Thlr.

2) dem Starost v. Korff wegen der Starostei

Tolkemitt..

3) dem Gen. Major v. d. Golz wegen der Stas rostei Graudenz .

4) dem v. Grabowsky wegen der Starostei Li

pinken

Latus

6,000

30,000

10,000 s

58,000 Thlr.

Starostei Baldenburg

Transport

5) dem Gen. Major Heinr. v. d. Golz wegen der

6) dem Woyweden von Przebendowski wegen

8) der verwittweten Generalin v. d, Golz, wegen

der Starostei Tuchel

50,000

Summa 152,000 Thlr.

92. Seine Königl. Majeståt von Preußen :c. Unser Allergnådigster Herr, können den von Dero Marienwerderschen Kriegess und Domainen-Kammer unter dem 18. dieses anderweit allerun terthänigst nachgesuchten Verkauf derer in Elbing vorgefundenen Ammunitions-Stücke nicht eher, als wenn zuvor, wie die 2c. Kammer desfalls bei dem General Lieutenant von Stutterheim gehörig nachzusuchen hat, von denen in Preußen befindlichen Ars tilleries Offiziers die davon zur Artillerie noch brauchbare Stücke ausgesuchet, und abgeführet worden, bewilligen, sodann aber kann das aus dem Überrest geldsete Geld auf noch weit nöthigere und nüßlichere Sachen, als das Elbingsche Steinpflaster, welches so sehr wandelbar eben noch nicht ist, verwendet werden.

Potsdam, den 23. Juni 1773..

93. Bester, besonders lieber Getreuer! Ob ich gleich den polnischen General-Major und ehemaligen Starosten von Graudenz Frh. v. d. Goltz mit seinem in originali angeschlossenen Pachtgesuch abgewiesen habe, so will Ich Ihm doch die Wols nung zu Graudenz wohl verwilligen, und überlasse Euch demnach das erforderliche deshalb mit Ihm zu arrangiren. Ich habe Ihn hierunter an Euch verwiesen, und bin Euer gnådiger König. Potsdam, den 24. Juni 1773.

94. Vester Rath, besonders lieber Getreuer! Um mich die in der Original-Anlage von dem ehemaligen Starosten a Hammerstein, von Unruh nachgesuchte Anwartschaft zu entschlis fen, muß Ich von der eigentlichen Beschaffenheit der ausgebo tenen Güter und deren Umständen nåher unterrichtet sein, und wissen:

1) ob es Lehn- oder Alodial- Güter sein?

2) ob selbige nach erfolgendem Absterben des Fürsten Czariorinsky zu Meiner freien Disposition anheim fallen?

3) ob keine Antwartschaft darauf haftet und an wen solche etwa ertheilet worden?

4) Wieviel solche werth find?

5) ob, und wie viele Schulden darauf eingetragen sind?

und dergleichen Nachrichten mehr, welche Ich insgesammt vers Euch hiemit erfordere, und dagegen bin, Euer gnådiger König. Potsdam, den 25. Juni 1773.

95. Vester, lieber Getreuer! Wie unüberlegt die Marienwerdersche c. Kammer bei der zu denen Accisen gar nicht, wehl aber zu denen Zöllen gehörenden, und also Ihr keinesweges zuste henden Einhebung des Transito verfähret, werdet Ihr aus hier abschriftlich beigehenden Bericht Meines Etats - Ministres Hr. v. d. Horst mit mehrerem ersehen, dieser Kammer die Transito-Erhe bung von Meinetwegen schlechterdings untersagen, auch derselben das Transito - Quantum, welches sie von denen Russischen Kaufleuten Paskewitz und Luckianowitz, da solche die völlige Gefälle schon in Strasburg entrichtet gehabt, zur Ungebühr und ganz uns billiger Weise in der Vorstadt Stolzenberg deponiten lassen, diesen Kaufleuten sofort wiederum zu restituiren, aufgeben. Ich bin Euer gnådiger König. Potsdam, den 1. Juli 1773.

96. Seine Königl. Majestät von Preußen 2c. Unser Allergnådigster Herr, haben mit dem Allerunterthänigsten Bericht Dero Marienwerderfchen Krieges und Dom. Kammer den Kassens

Extract pro Juni c. erhalten. Nach dem Etat sollten monatlich 43,360 Thlr. eingehen, warum solche nicht erfolget, und an Imts- und Contributions - auch Accise- Gefällen ein so geringes Quantum, an Forstgefällen aber gar nichts eingegangen ist, veridgen Se. Königl. Majeståt allergnädigst nicht wohl einzusehen, nd wollen dahero der 2c. Kammer Anzeige darüber anwärtig sein.

Übrigens hat die General-Zoll-Administration an Danziger þafen Gefällen der 2c. Kammer 47,806 Rthlr. 71 Gr. 4 Pf. d depositum zugestellet, welche dann selbige nur gleichfalls in Einnahme zu bringen und zu verrechnen von Sr. Königl. MajeTåt hiermit autorifirt wird. Potsdam, den 11. Juli 1773.

97. Sr. Königl. Majeståt von Preußen 2c. Unserm Allerznådigsten Herrn, ist der von Dero Westpreuß. Kr. und Dom. Kammer pro Juni c. allerunterthänigst eingesandte monatliche Bericht vom 7. dieses richtig zugekommen, und haben Allerhöchstdieselben bei dessen dermaligen Inhalte eben nichts zu erinnern gefunden. Potsdam, den 11. Jul. 1773.

98. Bester, besonders lieber Getreuer! Ich habe Eure beide Berichte vom 9. dieses erhalten, und daraus die Verschiedenheit und Erhöhung des Salz- Preises, welchen das General Directorium in Westpreußen gegen Ostpreußen einzuführen sich beigehen lassen, um so mehr mit Befremden ersehen, da diese lieblose Be handlung Meiner neuen Unterthanen, Meiner Intention so wenig gemäß ist, daß Ich vielmehr selbige in Rücksicht ihrer notorischen Mir bekannten Armuth auf alle Weise zu soulagiren bedacht sein werde, und habe auch daher Meinem Etats. Ministro von Derschau einen vollkommen gleichförmigen Salz-Preis in Ost- und Westpreußen einführen zu lassen, ganz gemessen aufzugeben keinen Anstand genommen. Ich bin Euer gnådiger König.

Potsdam, den 14. Juli 1773.