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43. Vester, besonders lieber Getreuer! Zu besserer Verwal tung der Justiz in Neupreußen, inclusive des Districts an der Neße, habe Ich durch meinen Großkanzler Freiherrn von Fürst fünf Land-Voigtei Gerichte anordnen lassen, und Euch den Etat davon hier abschriftlich in der Absicht zufertigen wollen, daß Ihr deffen jährlichen Betrag der 6000 Thlr. vom laufenden Monat Januar an, zum Marienwerderfchen Haupt-Etat bringen lassen, und Euch wegen derselben Auszalung, wie und an wen solche geschehen muß, mit gedachtem Meinem Groß-Kanzler verstehen sollet. Ich bin Euer gnådiger König.

Potsdam, den 23. Januar 1774.

44. Bester, besonders lieber Getreuer. In Rücksicht derer beträchtlichen Verbesserungen, welche bei denen Starosfeien und andern Aemtern in Westpreußen vermuthlich zu machen sein werden, habe Ich resolviret, diese Aemter vor der Hand nicht länger als auf drei Jahre verpachten zu lassen, und Euch solches, und daß Ihr hiernach die Marienwerderfche Krieges und Domainen - Kammer ganz gemessen anweisen sollet, hierdurch bekannt machen wollen. Ich bin c. Potsdam, den 27. Januar 1773.

45. Se. Königl. Majestät von Preußen c. Unser Allergnådigster Herr haben zwar mit dem allerunterthänigsten Bericht Dero Marienwerderschen Krieges, und Domainen Kammer vom 27. dieses die Risse und Anschläge zu Aptirung derer Schlösser zu Schwetz und Mewe ju Magazinen auf vier und fünf Bodens erhalten, können aber, da gedachter ic. Kammer, wieviel Wispel Getraide Berliner- Maaßes in beiden Fållen, in sothanen Magazinen aufgeschüttet werden können, zugleich anzuzeigen nicht gefals len hat, bis diese Anzeige, welche Se. Königl. Majeståt fördersamst anwärtig sind, eingehet, allergnädigst darauf nicht resolviren. Übrigens haben Höchstgedachte Se. Königl. Majestät mehrers wähnte ic. Kammer an Einsendung derer vorlångst geforderten Nach, richten und Etats von denen Kämmereien der Westpreuß. Städte hiers durch nochmals erinnern wollen. Potsdam, den 31. Januar 1773.

46. Vester, besonders lieber Getreuer! Ich habe Eure vier Berichte vom 29. pr. erhalten, und wenn Ich Euch zuvorderst die Bestallungen für die beim neuen Danziger Fahrwasser anzuseßende Admiralitäts- oder See-Gerichts.Bediente vollzogen hiebei remiltire; so finde ich hiernächst ganz billig, daß die gewissen Personen aus Erkenntlichkeit verliehenen Güter, selbigen auf der von Euch vors geschlagenen Art belassen werden, und könnet Ihr die Marienwerderfche c. Kammer darnach nur anweisen.

Was die aus meinem Königsbergschen Dispositions-Fonds bis Trinitatis c. übrig bleibende 8931 Thlr. 11 Gr. 2 pf. ane betrifft, so könnet Ihr solche nur in Königsberg so lange behals. ten und zur Bestreitung der Einquartirungs-Kosten für das Tettenbornsche Regiment, insoweit selbige reichen werden, so lange verwenden, bis ich diese Kosten zum ordinairen Etat werde brine gen können.

Übrigens habe Euch bereits unter dem 31. abgewichenen Monats bekannt gemacht, daß meine alte Preuß. Besitzungen künftighin Ostpreußen, die recuperirte Provinzen aber Westpreußen in denen Expeditionen und sonst benennet werden sollen, wobei es denn auch sein Verbleiben behält. Ich bin Euer gnådiger König. Potsdam, den 3. Febr. 1773.

wie hoch werden ohngefähr die Verpachtirung der Starosteien gehen?

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47. Seine Königl. Majestät von Preußen c. Unser Allers gnädigster Herr haben Dero Marienwerderfchen Krieges und Dom. Kammer drei durch Dero Bau- Director Boumann engagitte Baireuth- und Anspachsche Siegelstreicher Familien zuschik, ken lassen, und solches gedachter c. Kammer und daß selbige vor Unterbringung dieser Familien, und zwar an dazu bequemen des nen vorhabenden Bauten zunächst gelegenen Orten gehörig sorgen soll, hierdurch, hiernächst aber auch zugleich bekannt machen wol len, wie Inhalts des vom Geheimen Finanz Rath v. Brenckenhoff nunmehro eingekommenen Cassen-Extracts von den Dis

trict an der Reße, die Revennes pro December pr. sich auf 12,120 Rthlr. belaufen haben, und daß solche gedachtem v. Brenkenhoff Behufs des Canal-Baues von Sr. Königl. Majestát angewiesen und belassen worden.

Potsdam, den 5. Februar 1773.

48. Se. Königl. Majestät von Preußen sc. Unser Allers gnådigster Herr, haben Dero Marienwerderschen Krieges- und Domainen - Kammer sowohl monatlichen, als besondern, die Vors schläge der Elbingschen. Kaufmannschaft zur Aufnahme dieser Stadt betreffenden Bericht, erhalten. Diese Vorschläge würden an sich betrachtet die Aufnahme der Stadt schon befördern, indess fen finden Se. Königl. Majestät solche vor der Hand, wo annoch viel pressantere Sachen in der Provinz vorzunehmen sind, theils zu voreilig, wie die sub 1. 2. 3. und 4. berührte Articuls, wo zu eine Local-Kenntniß, die Se. Königl. Majestät in Ansehung des Elbingschen Hafens Sich allergnädigst annoch vorbehalten haben, und wegen Abånderung derer Zoll-Abgaben, von der Lage und Umstånden der Zölle überhaupt nicht genugsam au fait sind, um gemessene Ordres dieserhalb an die General -300- Administration ergehen zu lassen, theils aber diese Vorschläge von der Beschaffenheit, daß solche, wie zum Exempel die vorgeschlagene Bonification auf die außer Landes zu debitirende Woll und Le der Arbeiten, da dergleichen Dero audern Provinzen, wo der Art Bonification nicht existirt, sehr nachtheilig fallen würde, gar nicht zu bewilligen stehen. Woll- Magazine könnten indessen zum Soulagement derer dürftigen Fabricanten, besonders in denen Ståd ten wo die Kämmerei Fonds solches zulassen, auch sonst selbst vor Sr. Königl. Majestät Rechnung mit der Zeit schon angeleget werden, nur wird alles darauf ankommen, wie der Ertrag der Provinz, an dergleichen Ausgaben zu gedenken, verstatten dürfte. Übrigens haben Se. Königl. Majestät gedachte 2c. Kammer bei dieser Gelegenheit an Einschickung des von denen Städte Fonds derer Kämmereien geforderten Berichts hiedurch wiederholentlich erinnern wollen. Potsdam, den 10. Februar 1773.

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P. S. Auch haben Seine Königl. Majestät, mit dem allers unterthänigsten Bericht Dero Marienwerderfchen Krieges und Domainen-Rammer vom 6. dieses, den Kassen- Abschluß pro Januar c. erhalten, und auf dessen Bestand derer 115,136 Thlr. 74 Gr. 5 Pf. an das Königsbergsche Banco - Comptoir 5632 Thlr. 12 Ggr., welches dagegen 4506 Rubels nach Petersburg ju remittiren von der Berlinschen Banco-Direction Ordre erhal 1. ten wird, zu übermachen hiermit anweisen wollen.

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49. Bester, besonders lieber Getreuer! Ich habe Eure dret Berichte vom 6. dieses erhalten, und wenn ich zuvdrderst sehr ap#probire, daß Ihr wegen Wegschaffung der schlechten betteljüdischen Familien aus Westpreußen die erforderliche Anstalten durch die : Marienwerdersche Krieges und Domainen-Kammer vorkehren lassen, so ist mir auch hiernächst ganz lieb, daß Ihr gedachte ic. Kam. Ämter und Starosteien von

mer auf die Verpachtungen dere drei Jahre den ernstlichsten

nächstkommenden Trinitatis an auf Bedacht zu nehmen, ganz gemessen angewiesen habt. Übrigens habe ich auch den mir eingesandten Anschlag von der, Behufs des Packhauses bei Fordon anzulegenden Bühne und Bollwerks approbiren und dessen Betrag der 845 Rthlr. 60 Gr. auf die Marienwerdersche Ober- Steuer. Kaffe pro Februar c. hiermit anweisen wollen. Ich bin Euer gnådiger König.

Potsdam, den 10. Februar 1773.

50. Seine Königl. Majeståt von Preußen sc. Unser aller.' gnädigster Herr haben aus dem allerunterthänigsten Bericht Dero Marienwerderfchen Krieges und Domainen - Kammer vom 8. dieses, wieviel Getraide auf denen Schlössern zu Schwetz und Mewe, wenn solche zu Magazine emploiret würden, aufzuschůt, ten, zwar ersehen, das Quantum davon aber selbst auf 5 Bodens ein jedes gerechnet, von resp. 2346 Wispel und 2178 Wispel nur sehr måßig und geringe gefunden.

Was die Kämmerei Etats anbetrifft, welche Se. Königl. Majeståt von gedachter ic. Kammer erfordert haben, so kommt es ja dabei hauptsächlich nur auf die Revenues derselben, und aus wel chen eigenthümlichen Fonds jede Stadt solche ziehet, an, und diese zu erfahren, und ausfündig zu machen, kann ja keinen sonderlichen Schwierigkeiten unterworfen sein. Da übrigens Seine Königl. Majestät um die Polen immer mehr und mehr von Danzig abzuges wöhnen, und selbigen dagegen die daher gezogenen Waaren aus denen Städten von Westpreußen zu nehmen, die Gelegenheit zu facilitiren, in einer dazu am bequemsten situirten Stadt, als Graudenz, Bromberg oder Culm 2c. eine Messe, und zwar vor dem sogenanns ten Danziger Dominic anzulegen resolvirt haben, so hat die ic. Kammer solches in ganz eigentlicher Überlegung zu nehmen, und wie und wo dergleichen Messe zu etabliren der intendirten Abs sicht nach am schicklichsten und rathsamsten sein dürfte, Allerhöchst Deroselben vorzuschlagen. Potsdam, den 14. Februar 1773.

51. Demnach Seine Königl. Majestät von Preußen xc. Uns ser allergnädigster Heer, höchsimißfällig in Erfahrung gebracht, daß nicht nur denen ergangenen Edikten zuwider von Dero Unters terthanen vielerlei Contrebande Waare an Salz und Taback aus Danzig gebracht, sondern selbige sich auch sogar unterfangen, sich zusammen zu rotten, und denen Visitationen durch Gewaltthätig, keiten zu widersehen; so befehlen Allerhöchst Dieselben Dero Kries ges- und Domainen Kammer zu Marienwerder hiedurch in Gnas den, sowohl durch öffentlich zu affigirende Avertissements, als auch durch alle übrige Arten der gewöhnlichen Publication übers all bekannt machen zu lassen, daß, wenn sich jemand denen Visitationen derer Brigadiers und Jäger zu widerseßen, oder sich wohl gar thåtlich an selbige zu vergreifen unterfangen sollte, selbiger nicht nur mit Karrenschieben, sondern auch dem Befins den nach mit schwerer Leib- und Lebens: Strafe beleget werden solle, auch um die Jäger und Brigaden für Gewaltthätigkeiten zu sichern, selbige, sobald sich dergleichen Defraudanten attroupiren, und durch Gewalt oder durch die Flucht denen Visita

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