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265. Bei Sr. Königl. Majestät von Preußen 2c. hat Den am Warschauer Hofe accreditirter Ministre v. Benoit verge stellet und nachgesuchet, daß da derselbe und viele andere Dens Unterthanen ganz beträgliche Forderungen in Polen hätten, welche fie alles sollicitirens ohngeachtet nicht erhalten könnten, die dem Fräuleinstifte Marienwille zu Warschau wegen des Gebietes Tiegenhoff auf der Starostei-Vergütigungs-Liste ausgefeßte 47,000 Thlr. bis zur Berichtigung vorgedachter Forderungen in Beschlag behalten werden möchten, und dann Seinè Königl. Majestāt die sem Gesuch zu willfahren ganz kein Bedenken gefunden, als haben Allerhöchstdieselbe solches Dero Westpr. Kr. und Domainen-Kams mer, an welche und der Westpreuß. Regierung Sie gedachten Ministre v. Benoit mehrerwähnter Forderungen wegen verwiesen ha ben, zur allerunterthänigsten Achtung hiedurch in Gnaden bekannt machen wollen. Potsdam, den 26. Januar 1775.

266. Seine Königl. Majestät von Preußen 2c. haben aus dem allerunterthänigsten Bericht Dero Westpr. Kr. und Dom. Kammer vom 18ten d. M. die Tage, auf welche die in Bromberg zu haltende vier große Jahrmärkte eigentlich angefeßet sind, ersehen. Und was die Facilitirung des Absages derer von denen bereits angesezten Stellmachern verfertigenden polnischen Kaleschen durch Ansehung eines schon im Ruf stehenden Danziger Sattlers an-, betrifft, so sollte Ich denken, daß dergl. Menschen aus Danzig zu erhalten, so schwer eben nicht sein dürfte, und muß die 2c. Kam mer es ihrer Seits hierunter nur an Mühe und Sorgfalt nicht ermangelu lassen, wie dann auch selbige die bereits befohlene Ans setzung derer Weiß- und Loh-Gerber, wie auch Leder-Arbeiter, nicht aus der Acht lassen, sondern dergleichen Handwerker, denen es an Verdienst niemals fehlen kann, vorzüglich zu etabliren suchen muß. Potsdam, den 24. Januar 1775.

267. Seine Königl. Majestät von Preußen ze. ertheilen Dero Westpr. Kr. und Dom. Kammer auf derselben allerunterthänigsten

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Bericht vom 27ten abgewichenen Monats hiedurch zur Resolution, daß die Kammer mit der Auszalung derer geordneten Starostei. Vergütigungen nur immer fortfahren, und wenn solches ordnungsmåßig und gegen Quittung geschehen, und dieses Geschäft solchergestalt völlig beendigt sein wird, Er. Königl. Majestät sol. ches alsdann allerunterthänigst anzuzeigen nicht ermangeln soll. Potsdam, den 1. Februar 1775.

268. Seine Königl. Majestät von Preußen c. können das von Dero Westpr. c. Kammer unter dem 31ten abgewichenen Monats allerunterthänigst angezeigte Verfahren wegen der dem Stifte Marienwille ausgesetzten Gratifications - Summe, und daß davon nicht mehr, als die von Dero Ministre von Benoit in Anspruch genommene 30,300 Thlr. in Beschlag genommen, der Ueberrest aber dem Stifte gegen gehörige Quittung, gemeinschaftlich mit der Westpr. Regierung bereits ausgezalet worden, nicht anders, als billigen, und übrigens hiermit genehmigen, daß wegen gleichmäßiger Berabfolgung obiger inne behaltenen Summe die 2c. Kammer sich mit dem c. v. Benoit noch zuvor gehörig concertiren und einverstehe. Potsdam, den 5. Februar 1775.

269. Seine Königl. Majeståt von Preußen c. haben Dero Westpr. zc. Kammer sowohl besondern, als monatlichen Bericht pro Januar a. c., beide vom 4ten d. M., und mit ersterm den Cassen-Extract von dem leßtabgewichenen Monat erhalten, auch bei der im gedachten Extract aufgeführten Einnahme, so lange die Schiffarth geschlossen ist, und also die Zolleinkünfte nur sehr mågig ausfallen müssen, eben nichts zu erinnern gefunden. Uebri gens ist Sr. Königl. Majestät aus dem monatlichen Bericht die Aufnahme des Städte Verkehrs zu ersehen zwar ganz angenehm gewesen, Allerhöchstdieselbe hoffen indessen, daß sobald in denen Städten nur erst die gehörige Professionisten und Kråmer angeseßt sein werden, dieses Verkehr bald ein noch besseres Ansehen gewinnen soll. Potsdam, den 8. Febr. 1775.

270. Seine Königl. Majeståt von Preußen c. können sich aus denen beiden in originali angeschlossenen Vorstellungen de Gemeinden Wangst, Ferstenau und Gorwangen, Seeburgschen, imgleichen Hamktendorff, Allensteinschen Amts nicht recht væ nehmen, und erwarten demnach von Dero Westpr. Kammer nå here pflichtmäßige Anzeige, von was für Abgaben dieselben eigent lich befreit sein wollen? wie hoch sich dieselben belaufen? und ob ihnen solche erlassen werden können? Potsdam, d. 20. Febr. 1775.

271. Ob der v. Lerchenfeld auf Wargenko nicht eigene Holzung hat? und ob ihm dergl. allenfalls aus denen Königl. Forsten, ohne deren Nachtheil, verwilligt werden kann? darüber wollen Seine Königl. Majestät von Preußen 2c. auf dessen in originali angeschlossene Vorstellung den pflichtmäßigen Bericht Dero Marienwerderfchen Kammer erwarten.

Potsdam, den 22. Februar 1775.

272. Seine Königl. Majestät von Preußen 2c. lassen Dero Westpreuß. c. Kammer hierneben in originali zufertigen, was Dero Westpr. Regierung wegen der Beschwerden des GeneralLieutenants Grafen von Prebendowski über Ansetzung der Juden und des Bürgermeisters in seiner Adelichen Mediat- Stadt Weyhersfrei, oder Neustadt unter dem 21ten dieses Monats gutachtlich berichtet hat, und wollen daß gedachte Kammer sich darnach genau achten soll. Potsdam, den 26. Februar 1775.

273. Bester Rath, besonders lieber Getreuer! Euer Antrag vom 28. Februar zu Erbauung zweier Schuppen bei dem Grabowschen Fortifications - Bau zur Beherbergung der Arbeis ter findet, angezeigten Umständen nach, Meinen ganzen Beifall. Da die Umstände hiebei besonders sind, so genehmige Ich nicht weniger, daß, nach Eurem Vorschlag, die dazu erforders liche Kosten von 3439 Thlr. 20 Gr. aus den Extraordinariis der drei

Preuß. Kammern hergeschossen, und wenn künftig die Arbeit vorbei, die Materialien zu diesen Schuppen verkauft, und dieser Vorschuß aus dem daraus lösenden Geld zum Theil wieder ersetzt werden möge; als welches Ich alles Eurer nåhern Verfügung überlasse.

Wie stehet es aber mit dem Kadettenhausbau in Culm? Ich habe lange davon nichts gehöret, und müsset Ihr Mir dahero före dersamst anzeigen, wenn eher Ihr glaubt, daß solches in wohnbarem Stand sein wird? damit Ich Mich wegen Zusammenzies hung der dazu bestimmten jungen Edelleute darnach richten könne. Ich bin Euer gnådiger König. Potsdam, den 5. Maerz 1775.

274. Bester, besonders lieber Getreuer! Die 50 meist tråch tigen Stuten von tüchtigem Dragoner-Schlag und 4 starke Hengste, welche Ich bei der diesjährigen Remonte zur Zucht habe aufkaus fen lassen, werden nun nächstens zu Ratibor in Schlesien eintreffen, und Ich habe Meinen General Major von Dalwig bereits beordert, Euch solche nach Bromberg in Westpreußen abführen und überliefern zu lassen. Sobald solche daselbst eintreffen, ist Mein Wille, daß Ihr solche längs der Nege denen dasigen Bauern austheilen sollet, um mit solchen einen Versuch zu machen, ob man nicht mit der Zeit ein ordentliches Bauern-Gestüte von dies sem Schlag Pferde errichten, und daraus fürs erste, wenigstens für ein Regiment, die Remonte ziehen könne. Ich überlasse sol. ches Eurer nåhern Einrichtung und Besorgung und bin Euer gnås diger König. Potsdam, den 3. Maerz 1775.

275. Se. Königl. Majestät von Preußen 2c. haben aus dem Bericht Dero Westpreuß. Kammer vom 1ten d. M. ungern ersehen, daß durch den starken Eisgang in der Weichsel und daher erfolgte Stauung des Wassers hin und wieder an den Dammen, auch sonst, einiger Schaden geschehen. Und befehlen demnach der Kammer, alles mögliche anzuwenden, umb den Ablauf des Wassers zu beschleunigen, und sobald solches gefallen, den verursachten Scha

den auf das genaueste zu untersuchen, auch zu Wiederherstellung der Dämme ohne Zeitverlust alle Vorkehrung zu treffen. Von denen deshalb nöthigen Kosten sowohl, als auch was denen Uns terthanen, die bei dem Durchbruch Schaden gelitten, zu vergütige, wollen Se. Königl. Majestät von der Kammer pflichtmäßige An schläge erwarten, wobei derselben zugleich zu erkennen gegeben wird, daß in dem Behuf, vor künftige Trinitatis, nichts angewies sen werden kann. Im übrigen ist es indessen gut, daß es den Niederungen bei Elbing und Marienburg nicht betroffen hat, denn nach Fordon zu kann der Schaden so considerable nicht sein. Potsdam, den 7. Maerz 1775.

276. Seine Königl. Majestät von Preußen c. haben den monatlichen Bericht Dero Westpr. Kammer vom 6ten d. von dem Zustande in der dortigen Proving erhalten, und daß Sie in so weit zufrieden, derselben zu erkennen geben, zugleich auch bemerken wollen, wie der vom Wasser verursachte Schaden, wenn nur alles erst wird gehörig untersucht worden sein, so considerable nicht wird befunden werden, wie anfänglich geglaubet worden. Es ist indessen sehr gut, daß die Elbingsche Gegenden dieses Jahr so glücklich davon kommen werden. Potsdam, den 12. Maerz 1775.

277. Se. Königl. Majestät von Preußen 2c. haben Dero Westpr. zc. Kammer auf den unterm 6ten d. eingesandten Kassen Extract pro Februar c. hiedurch zu erkennen geben wollen, wie Höchstdieselben die angeführte Ursachen, wegen der die Einnahme überstiegenen Ausgabe, gut und dagegen nichts zu sagen finden, und wird das Minus in den folgenden Monaten schon wieder ges deckt werden können. Ueberdem wird auch die Schiffarth bald wieder den Anfang nehmen, und die Accise- und Zoll, Revenues werden dadurch verbessert werden. Potsdam, den 12. Martii 1775.

278. Bester Rath, besonders lieber Getreuer! Da Ich bei denen von Euch in Eurem Bericht vom 14ten d. angeführten Ume

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