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Vorrede.

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einer Biographie des großen Königs haben seine beiden erlauchten Nachfolger früh ermuntert ), das Volk hat seine Liebe zu ihm an der Überlieferung und an der Anekdote frisch erhalten und dadurch auch an seinem Theile den Geschichtsschreibern des Vaterlandes Ruth gemacht. Doch ist seit Friedrich's Lode fast ein halbes Jahrhundert abgelaufen; viel Stoff ist schon

1) Des jeßtregirenden Königs Majefldt haben 1804 den berühmten Geschichtsforscher der Schweiz eigends berufen, Friedrich's des Zweiten Leben zu schreiben und König Friedrich Wilhelm 2. sagt in dem Briefe an den Statsminister Grafen v. Herzberg, vom 5. Jul 1791: ,,Comme Je n'ignore pas, que Vous Vous proposez d'écrire l'hi stoire du feu Roi, je verrai avec plaisir, que Vous y employiez Vos heures de loisir; et Je donnerai les ordres necessaires aux archives pour cette intéressante histoire; " f. Bießter'sBerlinische Monatsschrift. 1791. Bd. 18. S. 159.

verloren durch Sorglosigkeit, durch Kriegesdrang, durch das zur Vernichtung des Alten treibende Übermaß in den Registraturen und es verlautete nirgends, als wir, nach sechszehnjährigen Vorarbeiten, mit unserm Werke vorzugehen wagten, daß ein Besserer ein gleis ches Unternehmen hege. So durfte der Verfasser mit einiger Zuversicht auf eine patriotische Anerkennung rechnen.

Aber, je långer man mit Liebe einem ernsten, groBen Gegenstande Lebenskraft und andre Opfer weihet; desto sorglicher giebt man denselben endlich auf den Markt der Welt. Der Meister håtte gern in der Werkstatt noch auf guten Rath gelauscht und die Klugen sich belehren lassen, um das Mögliche zu erreichen und der Arbeit gleich beim ersten Anblick volle Gunst zu schaffen. Selten erfreut sich der Gelehrte dieser Hülfe, welche ihm in der Regel mündlich, wie durch die Stimme der rechtschaffenen Kritik für das eben Dargebrachte zu spát erscheint. Darum möchten wir

unser Buch gern nur eine Probe nennen und, indem wir dankbar von den Lesern für jezt Abschied nehmen,

guter Hoffnung sein, daß einst die erneuerte Gestalt des Gegenstandes und der demselben immer treu bewahrten Liebe seines Volkes würdiger erscheinen werde.

Eins ist hier noch übrig: die Freude auszusprechen, daß sich uns, in der patriotischen Zuneigung zu dem preußischen Monarchenhause, ein Landesarchiv gleichsam geöffnet hat, ohne welches weder an das Geleistete, noch an das künftig Mögliche wäre zu denken gewesen.

In dem folgenden Verzeichnisse wünschen wir den hohen, edlen, würdigen Behörden und Personen unsere ewig dauernde Erkenntlichkeit für Rath und Hülfe jeder Art darzulegen und den von uns mitgetheilten Urkunden eine neue Bürgschaft beizugeben, da Alles, was wir aus Handschriften neu geschöpft, durch die verehrten Eigenthümer verglichen werden kann.

Mögen die glücklichen Besißer noch ungenugter Quellen zur vaterländischen Geschichte, namentlich zu der des großen Königs, unsre fortgesette Arbeit ferner

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