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res et selon que les Princes se verront appuyés par un plus grand' nombre de Puissances étrangères produire des liaisons plus étroites et des mesures plus efficaces.

Nous soumettons ce Plan aux lumieres superieures de Vôtre Majesté, et nous attendons Ses très gracieux ordres, si nous devons agir en consequence.

Berlin, ce 3. d'Avril 1778.

Au Roi.

(ges.) Finckenstein. Hertzberg.

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XII. Beilage 10. zu S. 106.

Etwan 14 Tage, nachdem wir das zweite Lager in Böhmen von Nachod auf Welsdorf bezogen hatten, detachirte der König den Gen. Anhalt mit einigen Tausend Mann nach Kezelsdorf, Arnau gegenüber. Bald nachher lbsete ihn General Dalwig mit einem ähnlichen Detachement dorten ab, und Anhalt erhielt Befohl, mit dem seinigen sich rechts in das Lager bei den Dreihäusern, Hohenelbe gegenüber, zu postiren. Dieses Lager hat daher den Namen, weil auf dem von den böhmischen Gebirgen vorspringenden Bergesabhang drei Häuser liegen. In dieser Zwischenzeit waren die Friedensunterhandlungen zu Braunau angeknüpft worden und der König hatte das Welsdorfer Lager auch verlassen und das bei Burkersdorf, nahe an der rechten, ohnweit und vorwårts Trautenau auf dem chemaligen Schlachtfelde von Sorr, bezogen.

In diesem Lager erhielt der König die Nachricht von den abgebrochenen Braunauer Friedensunterhandlungen und ließ mich sogleich zu sich rufen.

Er stand in seinem kleinen Bauerstübchen und speiste Obst; es war bald nachdem es Tag geworden. Hier sagte er mir aber Alles, wie folget, mündlich:

Die Friedensunterhandlungen sind abgebrochen und ich werde die Kriegsoperazionen wieder anfangen und gegen Hohen - Elbe vorgehen; reite er also in das Lager bei den drei Häusern zu dem Herzog von Braunschweig; Kundschafter und 2 Soldaten des Regiments Fouqué, die bet Hohen- Elbe zu Hause gehören, sagen aus, daß nahe an Hohen- Elbe, und zwar diesseits zwei Berge, Wachara genannt, liegen, die der Feind unbeseht gelassen und die Alles jenseits Hohen - Elbe dominiren. Dorthin soll Anhalt morgen bei Tagesanbruch mit 3 Bataillons vorgehen und sie besehen. Ich meinerseits marchire auch morgen früh mit der Armee nach Leopold auf den Eulenberg. Wenn Anhalt vorgeht, so reite Er mit und komme Er Mir darnach über Hermannseiffen mit dem Bericht entgegen; denn Ich werde, sobald Ich bei Leopold anlange, sogleich weiter nach die Wachara Berge reiten und zwar über Hermannseiffen, wo Er Mich treffen wird. Schließlich fügte Er noch zu: Das Dalwigsche Corps muss auch nach den drei Häusern marchiren und morgen früh dort eins treffen.“

Diese lehten Worte waren gleichsam nur so hingeworfen und Ich dachte bei mir: vielleicht beordert der König oder der Herzog v. Braun, schweig das Corps directe. Doch trug ich alles Ebengesagte sogleich, wie ich aus des Königs Zimmer trat, in meine Schreibtafel ein und setzte mich dann zu Pferde und nach den drei Häusern hin. Es mochte gegen Mittag sein, als ich dort eintraf und sogleich mit meinen Aufträgen zu dem Her zog von Br. ging. Dieser declinirte aber, solche anzunehmen, indem er hier nicht commandire, sondern Gen. Anhalt. Vergebens bemerkte ich ihm: Se. M. der König hätte mich an ihn adresfirt. Alles vergebens. Eben sowe nig wollte er sich mit dem March und der Vereinigung des bei Kezelsdorf ftehenden Corps unter Gen. Dalwig befassen. Nun ging ich also zu Anhalt. Dieser sagte wieder: er hätte hier nichts mehr zu befehlen, da der H. v. Br. hier; doch würde er, nach Sr. Maj. Befehl mit 3 Bataillons auf die Wachara-Berge vorgehen; allein in den March des Dalwigschen Corps wollte auch er durchaus nicht eingehen, noch solchen veranstalten.

In dieser Verlegenheit schrieb ich also an den König, durch einen schleunig abgeschickten Feldjäger, Nachstehendes: Ew. Maj. Allerhöchste Befehle habe ich hier überbracht. Gen. Anhalt wird morgen mit Tagesanbruch mit 3 Bataillonen auf die Wachara-Berge rücken und ich ihn das hin begleiten und sodann Ew. Maj. über Hermannseiffen entgegenreiten. Da aber Allerhöchsdieselben über den March des Dalwigschen Corps keine bestimmte Befehle zu geben geruheten und hierorts ebenfalls nichts darüber disponirt wird; so bitte Allerunterthänigst um weitere Befehle hierüber."

Auf dieses Schreiben erhielt ich nun citissime beigelegtes, mit einem P. S. geschmücktes Antwortschreiben des Königs '), worauf sogleich einen 2. Feldjäger mit folgendem Schreiben an Gen. Dalwig abfertigte:

„Auf Sr. K. M. Allerhöchsten Befehl sollen Ew. Exzellenz alsogleich mit ihren unterhabenden Truppen sich also in March sehen, daß dieselben morgen mit Tages Anbruch bei den drei Häusern cintreffen, wo S. M. ebensfalls anlangen werden."

Das Corps traf noch richtig und zeitig genug ein. Mit Lages Anbruch sehte sich Gen. Anhalt mit 3 Batt, nach den Wachara - Bergen in March und ich mit ihm. Als wir aber eine halbe Stunde oder etwas

1)

"Mein lieber Capitaine v. Lindenau. Es muss der General v. Dallwig allerdings mitmarchiren: Ich habe es ja bereits befohlen, und soll es ein Corps zusams men werden. Ihr müsset also das darunter nöthige sogleich und ohne allen Zeits verlust noch besorgen, so Euch auf Euer Schreiben von 21. zur Antwort ertheile. Ich bin Euer wohlaf. König.

Lager bei Burkersdorf, den 21. August 1778.

(Eigenhändig.)

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darüber marchirt waren und aus dem Dorfe Langenau gerade über von Hohen-Elbe und beinahe am Fuße des Abhanges der Wachara-Berge angelangt waren, machte Anhalt bei Langenau Halt. Über eine Weile sagte ich zu ihm: Wollen Ew. Exz. nicht auf die Berge vorrücken? „Nein, sagte er, ich will S. Maj. selbst und Seine Disposition abwarten.“ Ich hielt ihm des Königs Befchl vor; er blieb aber dabei. Noch blieb ich eine Beile bei ihm halten, meinend, er werde sich eines Bessern befinnen; aber nein; er blieb stehen. Endlich sagte ich ihm: ich werde jeho, befohlenermaßen, dem König entgegenreiten und indessen rücken Ew. Exz. wohl vor. Gleiche Antwort.

Nun will ich fort und auf Hermannseifen zu, verfehlte aber den Kdnig, der mit 1 Bat. Ziethen Husaren weit unterhalb Hermannseifen fortgeritten war und nach den Wachara - Bergen zueilen wollte, fand aber wider alle seine Erwartung den Gen. Anhalt und mit ihm den Herzog v. Br. diesseits Langenau, und, was zu Anhaltens Unglück beitragen musste, war der seltene und außerordentliche Fall, daß im Augenblick der Ankunft des Königs die kaiserlichen Truppen über Hohen-Elbe her die Wachara - Berge, wie ein Coup de Théatre beschten.

Man stelle sich vor, wie das dem König mag aufgefallen fein. Er foll, wie mir nachher der Herz. v. Br. sagte, dußerst entrüstet, Anhalten hart begegnet und ihn in Arrest geseht haben.

Indessen schickte der König einen Gallopin, den Lieut. Golß nach mir, der mich in Hermannseifen aufsuchen sollte und mich auch wirklich traf. Er brachte mir Befehl vom Könige, ich sollte sogleich zu ihm nach Langenau kommen, wo er meiner noch wartete. Alsbald seßte mich in > Trab dorthin; als ich aber ankam, war der König eben weggeritten und traf nur noch den Herz. v. Br., dem der König hinterlassen hatte, er möchte mir sagen, daß ich zu ihm in das Hauptquartier nach Leopold kommen solle. Zugleich erzählte mir, wie schon gesagt, der Herzog den ganzen Vorgang und endigte, als ich nun fortreiten wollte, mit den Worten: „Lieber Lindenau, kehren Sie doch Alles zum Besten!“ so ich ihm auf mein Ehrenwort versprach und auch hielt.

Anhalt, über seinen Arrest aufgebracht und dabei irrig wähnend, als hätte ich zu seinem Unfall beigetragen, drang auf ein Kriegesrecht, das ihn zu dreimonatlichem Festungsarrest condemnirte.

Als ich zu dem Könige Nachmittags im Hauptquartier Leopold kam, und in sein Zimmer eintrat, kam er auf mich mit den Worten zu: „Sage Er Mir, warum sind sie nicht auf die Wachara-Berge vorgegangen? (Hier meinte er wohl auch den Herz. v. Br.) Ich antwortete das 1. Mal nichts. „Aber sage Er Mir, fuhr er fort, warum sind sie nicht vorgegangen?" Ich erwiderte: ich glaube, es ist bloß dieserwegen geschehen, von Ihro Mai. Höchsteigene Disposition hierüber abzuwarten. Ja, das war zu født," entgegnete der König und schien beruhigt. von Anhaltens Aufforde rung eines Kriegesrechts verschlimmerte die Sache.

Darauf fing er an: „rücke er sogleich wieder nach des Herzogs Lager bei Langenau (wohin er vorgerückt war), lass er sich dorten eine Bedeckung geben und recognoscire Er mit aller möglichen Aufmerksamkeit die feind= lichen Positionen und Lager hinter der Elbe nach ihrer Entfernung und Stärke an Truppen und Terrainvortheile; nehme er lettere, soviel geschehen kann, auf und bringe Er Mir Bericht und einen Plan croquirt mit.“ Ich eilte also zum Herzoge, meldete meine Aufträge, ersuchte um eine Bedeckung von 50 Husaren und 30 Jågern, und trat mit Anbruch des andern Tages meine Operation an: von Hohen - Elbe an bei dem Lager von Pelsdorf vorbei bis Arnau ging es ganz ruhig zu; aber nun ward meine Bedeckung gedrängt; es kam zu einem, aber unbedeutenden Gefechte und ich hielt für rathsam, mich für heute mit dem Geschehenen zu begnügen und nach Langenau zurückzukehren.

Von hier meldete ich sogleich durch einen Feldiåger die Lage der Sa= chen und daß ich des andern Tages bei dem Fortseßen meiner Recognoscirung auf größere Hindernisse sloßen würde, bat also um ein Bataillon ju meiner Bedeckung, worauf dann das beiliegende Königl. Original-Antwortschreiben 1) erhielt.

Mit des folgenden Tages Anbruch seßte ich aber doch mit meiner vorigen Bedeckung, wider alle meine Erwartung, jenseits Langenau weiter ungestört fort und beendigte sie zu des Königs voller Zufriedenheit.

XIIL Beilage 11. zu S. 115.

v. Lindenau.

Vester Rath, besonders Lieber Getreuer. Ich habe Euch auf den dortigen Kammer - Bericht vom 25. November, und in Auf-hung des darin geschehenen Antrages, daß auf die Vestungs- Bau - Gelder, vor künftiges Jahr, gegenwärtig ein Theil angewiesen werde, hierdurch zu erkennen geben wollen, daß Ihr Meine Umstände ganz und gar nicht einsehet. Ich bin kaum aus einem schweren Kriege gekommen, der Mir 17 Misionen

1) Mein lieber Cavitaine v. Lindenau. Ich gebe Euch auf Euer Schreiben vom 23. hierdurch zu erkennen, daß Ich Euch das verlangte Battaillon gerne mitgeben wollte, aber die Leute würden alsdenn zu sehr merken, wo man hin will, und das möchte ich gerne vermeiden. Ich sollte indessen glauben, daß Jhr wohl im Stande sein werdet, dieñeits Langenau durch Instrumenten aufzunehmen, wie die Distance der feindlichen Corps an der Elte ist. Vielleicht findet Ihr auch Leute in Langenau drein, die man nehmen und hieher bringen kann, um durch selbige alles das zu erfahren. Ihr werdet also zusehen, wie die Intention auf eine oder die andere Weise zum besten zu erreichen: denn Ihr werdet das selbst einsehen, ws Ich Euch ein Vattaillon mitgabe, würde das zu viele Aufmerksamkeit verursachen, und der Feind würde daraus gar zu deutlich merken, was man eigentlich vor: hat, und darum kann das nicht angehen. Ihr werdet also schon sehen, Euch sons ften zu helfen, um die Absicht zu erreichen. Ich bin übrigens :c."

Im Lager bei Leopold, den 23. August 1778.

gefoftet hat: Wo soll ich das Geld herkriegen? Vor jezt Euch Geld zu geben, ist also unmöglich. Ich muß erst was haben. Also im Junio, wenn Ich das Geld aus den Kassen kriege, denn affignire Ich, aber eher nicht, und eher kann Ich Euch auch keinen Groschen dazu geben: Wornach Ihr Euch also zu achten, und darnach die Anstalten dorten zu machen habt. Ich bin Euer gnådiger König.

Potsdam, den 1. Dezember 1779.

An den Ober- Präsidenten v. Domhardt zu Marienwerder.

XIV. Beilage 12. zu S. 212 und zu S. 164.

Der französische G.-L. v. Bouillé hatte es bei seiner Anwesenheit in Potsdam im Jahre 1784 übernommen, Preußen und Frankreich in nähere Berbindung zu bringen und sagt darüber selbst: „Je revins en France à la fin de l'année: je représentai à M. de Vergennes les avantages qui résulteroient pour la France d'entrer dans la grande confederation que le roi de Prusse alloit former, de la détacher de la maison d'Autriche, dont l'alliance avoit été jusqu'ici plus nuisible qu'utile. Il en convint avec moi, mais il me dit qu'on seroit toujours à tems de faire un traité avec la Prusse. Je lui objectai que le retard pouvoit avoir des inconvéniens, dont le plus grand étoit de laisser le Roi d'Angleterre s'y réunir; que je savois, qu'il y avoit eu des démarches faites à cet égard. Il en fut frappé, et il me dit avec un air pénétré: „Croyez, Mr., que je ne suis pas le maitre"). C'étoit justement ce que m'avoit dit en Prusse l'abbé Bastiani, qui redoutoit la foiblesse de notre gouvernement et les intrigues de notre cour. Je trouvai l'occasion d'en parler au roi, et d'avoir une grande conversation à ce sujet avec lui; il ne me fit pas la même réponse que son ministre; il l'auroit pu: il me parla avec beaucoup de sagesse, de raison et de connoissance sur les affaires publiques: il me parut hair l'empereur et craindre le roi de Prusse.

Je repartis l'été suivant pour retourner en Prusse: M. de Vergennes me dit d'assurer l'abbé Bastiani des dispositions favorables du roi son maître, qui se manifesteroient dès que les circonstances l'exigeroient; mais il me montra le même éloignement pour se lier par un traité. Je trouvai l'abbé à Sans-Souci, où il avoit passé l'hiver avec le roi; nous eûmes une longue conversation ensemble avant le dîner, auquel ce prince m'avoit engagé dans son intérieur. Il me dit que le refus, ou plutôt la rétinence de la cour de France, avoit engagé le roi à accepter les propositions de celle de Londres; que le lord Cornwal

1) Eine Note su dieser Stelle p. 193 sagt umständlich, daß die Königinn von Frankreich und die österreichische Partet des Hofes, namentlich der Herzog von Choiseul, das Bündnis von 1756 aufrecht erhalten.

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