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6000 Thaler Einkünfte, die ich von einem in der Tabackspachtung angelegten Kapital beziehe.

11) Meiner Schwester der Königinn von Schweden 1) eine goldene Dose, 10,000 Thaler werth, 20 Anthal Tokaier und ein Gemälde von Pesne, das im Schloffe von Sans Souci hangt und ich von Algarotti bekommen habe 2).

12) Meiner Schwester Amalie) 10,000 Thaler Einkünfte von dem Kapital, so auf den Taback angelegt ist, eine Dose aus meiner Schatulle, 10,000 Thaler werth, 20 Anthal Tokaier und das silberne Geschirr, worauf meine Adjutanten speisen.

13) Meinem Bruder Ferdinand) 50,000 Thaler, 50 Anthal Tokaier, einen Galawagen mit Zug, und Allem, was dazu gehört.

14) Seiner Gemalinn, meiner Nichte ), 10,000 Thaler Einfünfte von dem Gelde, welches in die Tabackspachtung geliehen ist, und eine Dose mit Brillanten beseßt.

15) Meiner Nichte der Prinzeff von Oranien ) ein Berliner Porzellanservice, eine Dose 10,000 Thaler werth, 40 Anthal Tokaier und einen Galawagen sammt einem Zuge preußischer Pferde.

16) Meiner Nichte der Herzoginn von Württemberg) eine Tabatiere, 6000 Thaler werth, 20 Anthal Tokaier, einen offenen Wagen sammt einem Zuge preußischer Pferde.

17) Meinem Neffen dem Markgrafen von Anspach ®) vermache ich einen gelben Diamanten, zwei meiner besten Handpferde sammt Sattel und Zeug und 30 Anthal Tokaier.

1) Starb den 16. Jul 1782.

2) S. oben S. 188.

3) Starb den 30. März 1787.

4) Starb den 2, Mai 1813.

5) Anna Elisabeth Luise starb 1820 den 10. Febr.

6) Starb den 12. Jun 1820; f. oben S. 144,

7) Starb den 6. April 1780; f. oben S. 149. Anm. 3.

8) Alexander, geb. 1736; sukjedirte in Anspach 1757, in Baireuth 1769; refignirte 1791 den 1. Jun auf beide Fürstenthümer und starb den 5. Januar 1806 zu Benham in Berkshire.

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18) Meinem Neffen dem Erbprinzen von Braunschweig') zwei Engländer fammt Sattel und Zeug und 10 Anthal Tokaier.

19) Meinem Neffen dem Prinzen Friedrich) von Braun. schweig 10,000 Thaler.

20) Meinem Neffen dem Prinzen Wilhelm3) von Braunschweig 10,000 Thaler.

21) Meiner Nichte von Schwedt, Gemalinn des Prinzen von Württemberg *) 20,000 Thaler und eine mit Brillanten beseßte Dose.

22) Und ihrem Gemal') zwei meiner Handpferde sammt Sat. tel und Zeug und 20 Anthal Tokaier.

23) Meiner Nichte der Prinzess Philippine von Schwedt °) 10,000 Thaler.

24) Dem Prinzen Ferdinand von Braunschweig '), meinem Schwager, den ich jederzeit hochschäßte, eine mit Brillanten besezte Dose und 20 Anthal Tokaier.

25) Ich empfehle meinem Thronerben mit aller Wärme der Zuneigung, deren ich fähig bin, fene braven Offiziere, welche unter meiner Anführung den Krieg mitgemacht haben. Ich bitte ihn, auch besonders für diejenigen Offiziere Sorge zu tragen, die in mei nem Gefolge gewesen sind; daß er keinen derselben verabschiede, daß keiner von ihnen, mit Krankheit beladen, im Elende umkomme. Er wird geschickte Kriegesmänner und überhaupt Leute an ihnen finden, , welche Beweise von ihren Einsichten, von ihrer Tapferkeit, Ergeben. heit und Treue abgelegt haben.

1) Karl Wilh. Ferdin., geb. 1735; fufz. 1780; starb den 9. Nov. 1806 ju Ottensen bei Hamburg.

2) Geb. 1740; Herzog von Braunschweig - Öls; starb in Weimar 1805 den S. Dkt.

3) S. oben S. 19. Anm. 2.

4) Friederike Dorothee Sophie, geb. 1736, starb den 9. März 1798.

5) Friedrich Eugen starb den 23. Dez. 1797.

6) Diese Prinzess vermålte sich den 10. Januar 1773 mit Landgraf Frie drich 2. von Hessen - Kassel und starb den 1. Mai 1800 als Witwe i Berlin.

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7) S. oben Bd. 2. S. 356. 357.

26) Ich empfehle demselben auch meine Geheimen Sekretäre, sowie alle Diejenigen, welche in meinem Kabinette gearbeitet haben. Sie besißen Gewandtheit in den Geschäften und können ihm bei seinem Regirungsantritte über viele Dinge Aufschluss geben, wovon nur sie Kenntniss haben, und wovon selbst die Minister nichts wissen.

27) Auf gleiche Weise empfehle ich ihm Alle, die mich bedient haben, sowie meine Kammerdiener. Ich vermache für Zeysing '), in Rücksicht seiner ausgezeichneten Treue, 2000 Thaler; und 500 Thaler für meine Garderobediener; und ich schmeichle mir, man werde ihnen ihre Pensionen so lange lassen, bis man sie anders schicklich versorgt hat.

28) Einem jeden Stabsoffiziere von meinem Regiment und von Lestwiß, wie auch von der Garde du Corps 2) vermache ich eine goldene Denkmünze, die bei Gelegenheit unserer glücklichen Waffen und der Vortheile, die unsere Truppen unter meiner Anführung erhalten haben, geprägt worden sind. Jedem Soldaten von diesen vier Bataillons vermache ich zwei Thaler, und eben soviel einem jeden von der Garde du Corps.

29) Sollte ich vor meinem Tode noch ein von mir eigenhän dig geschriebenes und unterzeichnetes Kodizill beifügen; so soll es mit diesem Testamente gleiche Kraft und gleiche Gültigkeit haben.

30) Stirbt einer meiner Legatarien vor mir; so ist das Legat vernichtet.

31) Sterbe ich auf einem Feldzuge; so ist mein Universalerbe nicht gehalten, die Vermächtnisse auszuzahlen, bis nach hergestellter Ruhe. Während des Krieges hat niemand das Recht, etwas zu fordern.

32) Ich empfehle meinem Nachfolger ferner, sein Geblüt auch in den Personen seiner Oheime, Tanten und übrigen Anverwandten

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1) Der Geb. Kämmerier Zeysing lebte noch 1790; s. Büschings Zuverlässige Beiträge. Histor. Anhang. . 31.

2) 1) Das Regiment Garde oder des Königs Regiment, f. Stammliste für d. J. 1806. S. 59-63; 2) Der Oberst v. Leftwiß war Chef des Grenadiergardebataillons, f. Stammliste S. 37-40; 3) Vom Regiment Garde du Corps war im J. 1769 noch der Ob. v. Wakenis Kommandör, f. Stammliste S. 220-223.

zu ehren. Das Ohngefähr, welches bei der Bestimmung der Menschen obwaltet, bestimmt auch die Erstgeburt: und darum, daß man König ist, ist man nicht mehr werth, als die übrigen. Ich empfehle allen meinen Verwandten, in gutem Einverständnisse zu leben und nicht zu vergessen, im Nothfalle ihr persönliches Interesse dem Wohl des Vaterlandes und dem Vortheile des States aufzuopfern.

Meine leßten Wünsche in dem Augenblicke, wo ich den lezten Hauch von mir geben werde, werden für die Glückseligkeit meines Reiches sein. Möchte es doch stets mit Gerechtigkeit, Weisheit und Nachdruck regirt werden, möchte es durch die Milde seiner Gesetze der glücklichste, möchte es in Rücksicht auf die Finanzen der am besten verwaltete, möchte es durch ein Heer, das nur nach Ehre und edlem Ruhme strebt, der am tapfersten vertheidigte Stat sein; o, möchte es doch in höchster Blüte bis an das Ende der Zeit fortdauern!"

33) Den regirenden Herzog Karl von Braunschweig ernenne ich zum Vollstrecker dieses meines leßten Willens. Von seiner Freundschaft, Aufrichtigkeit und Redlichkeit erwarte ich die Vollziehung desselben."

Mit solchen Wünschen flog die große Seele ihrer höheren Be stimmung entgegen, zufrieden, das irdische Vaterland dem Thronfolger in blühendem Stande zu hinterlassen. Friedrich's Name aber, und die Stätte, wo er gelebt und wo er ruht, find historische Heiligthümer geworden, bei welchen die Größe gern dem Großen huldigt, der aufstrebende Muth die Weihe und das Unglück Zuspruch sucht. Wie einst über des heiligen Petrus Grabe Kaiser Karl und Pabst Hadrian in Rom den Bund der Freundschaft schwuren'); so hat in der Nacht vom 4. November 1805 der Kaiser Alexander seinem Freunde Friedrich Wilhelm und der Königinn Luise über des Königs Grabe Lebewohl gesagt 2) und Napoleon bei demselben den

1) Im Jahre 774.

2) Den Potsdamer geheimen Vertrag vom 3. Nov. 1805 hat zuerst Pdlih in dem Leben Friedrich Augusts Königs von Sachsen. Leipz. 1830. Thl. 1. S. 266 bekannt gemacht.

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25. Oktober 1806 geweilt '), nachdem er den Tag zuvor in Friedrich's Arbeitszimmer in Sans Souci zu seinem Gefolge gesagt: „Messieurs, c'est un endroit, qui mérite notre respect!" Und als Napoleon die Königinn Luise, den 5. Jul 1807, wenig ritterlich fragte: „Wie konnten Sie es denn wagen, mit mir Krieg anzufangen; da antwortete die erhabene Frau:,,Sire, il étoit permis à la gloire de Frédéric, de nous tromper sur nos moyens, si toutefois nous nous sommes trompés!" "). Frie drich Wilhelm der Dritte aber sprach 1813 zu seinem Volke: „Erinnert Euch an die Vorzeit, an den großen Kurfür. sten, an den großen Friedrich;“ und wenn einst (was Gott verhüte!) abermals Fehrbellin und Leuthen, Culm und Bar sur Aube kräftiges Vertrauen leihen müffen; so möge Preußen, seiner großen geistigen Bestimmung, seines unbedingten Fortschritt's eingedenk, den drei großen Zeiten eine vierte würdig beizufügen wissen!

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1) Zu Horace Vernet's Meisterwerken gehört, Napoleon's Besuch an der Grabstätte Friedrich's des Großen in Potsdam." 2) Die Königinn Luise. Der preußischen Nazion gewidmet (von Frau v. Berg) (o. D.) 1814. S. 67.

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