12. Februar 1898. h m 二 th m F , Kl. 35. Nr. 95031. Flaschenzug. A. Kaiser, Cassel. Der Aufhängehaken hist mit dem das Vorgelegeri, r2 und das Handkettenrad k tragenden Gestelles durch den Bolzen. b drehbar verbunden, und seine zwischen Anschlägen i bewegliche Verlängerunghi trägt den Hebel, he der Bandbremse m. Hängt man eine Last an die Kette 21, deren. freies Ende z2 durch die Rolle t Führung erhält, so wird: s nach rechts oben um b gedreht und die Bremsscheibe, in das Bremsband gedrückt, die Last also. selbstthätig festgebremst. Zieht man an der Handkette, z, zum Heben oder an 23 zum Senken der Last, so wird die Bremse vor Eintritt der Lastbewegung gelöst. Kl. 35. ···Nr. 95032: Rügenwalde i/Pommern. Winde wird zum Niederbremsen des Aufzuges durch Ziehen an der Schnur t ausgerückt, wobei der Arm m4 des bei ?ng gelagerten vierarmigen Hebels die Klauenkupplung i der Seiltrommel k löst und gleichzeitig der Arm m durch die Zugstange ș einen Riegel s2 zurückzieht, sodass der Gewichthebel la niederfällt und die Bandbremse 7 anzieht. Zieht man an der Schnur q, so wird zunächst i wieder eingerückt und są vorgeschoben, dann erst wird durch die Rolle o und Schnur n der Bremshebel l gehoben, wobei er den Riegel 82 gegen die Feder 83 zurückschiebt und nun von ihm abgefangen wird. Kl. 35. Nr. 95034. Fangvorrichtung. R. Kolbe, Czernitz, O.-Schl. Unter fest gelagerten Wellen a hängen in Armen b schwebend gelagerte Wellen c, die bei Seilbruch durch Federn f und Arme e so bewegt werden, dass sie mit den aufgekeilten Zahnrädern d die Leitbäume g berühren und gedreht werden, dabei werden sie durch lose auf Wellen 7 sitzende, in ihre Schraubengänge & eingreifende und dadurch sich auf l verschiebende Reibräder m um tall und die Schlacke und dem Reduktionsschacht d liegen die Kohleelektrodenic, die von einem Dache aus Graphit oder dergl. überdeckt sind. Der zwischen c sich bildende Lichtbogen schmelzt das in seiner Nähe befindliche Erz, das sich in fsammelt, während das hierbei erzeugte Kohlenoxyd in d hochsteigt und durch Luftzufuhr bei k verbrannt wird. Kl. 47. Nr. 94652. Schmiergefäfs, Konstein bei Eichstätt. Der Mündungsstutzen c. des Schmierglases a trägt aufsen eine Verschlusskappe e, deren Löcher ƒ zur Regelung des Lufteinlasses und Oelabflusses mit Wachs verklebt und mit einer Nadel durchstochen werden, und innen ein Filter.g, das die Luft vom Staube reinigt. Kl. 47. Nr. 94538 (Zusatz zu Nr. 87214 .. Z. 1896 S 1028). Metallstopfbüchse. J. B. Kuttendreier, München. Der nachgiebige Mantel i, der mittels Flüssigkeitsdruckes die Dichtungsringe aan die Stange drückt, ist in einer besonderen: Hülset angebracht, die mit Hülfe eines zweiten Mantels in derselben Art nachgiebig in oder im Flansche z gelagert und abgedichtet ist.. k h ! deutscher Ingenieure. und gezahnter Mutterunterlage u oder durch ähnliche Mittel verstellt werden kann. Kl. 47. Nr. 94535 (2. Zusatz zu Nr. 83490, Z. 1895 S. 1475). Klauenkupplung. Société de la Vieille Montagne, Chênée (Belgien). Zeichnung und Beschreibung s. Z. 1897 S. 1309. Kl. 49. Nr. 94770. Herstellung von Bufferkreuzen. v. d. Zypen & Charlier, Köln-Deutz. Ein Träger a von dem Profil b wird in passen d ві de Längen zerschnitten, wonach aus diesen die schraffirten Stellen c ausgestanzt werden. Dann biegt man den Teil d zu einer Hülse zusammen, verschweifst die Stofsenden und biegt die Lappen e, welche die Fülse des Kreuzes bilden, etwas nach aufsen. Die endgültige Form erhält das Kreuz durch Pressen in einem Gesenk. Kl. 49. Nr. 94421. Pressen von Rohrverbindungsstücken. O. Garrey, Berlin. Ein volles Stück Metall wird in bildsamem Zustande zwischen die Formhälften a, b, von denen b auf a gedrückt wird, gelegt, wonach beim Abwärtsgang des Presscylinders m durch Strecken der Kniegelenke h die Dorne s in a, b und das Metall eintreten und hierbei letzterem die Gestalt des fertigen Verbindungsstückes geben. : Kl. 58. Nr.94775. Druckwasserpresse. P. A. Kraufs, Nürnberg. Der Presscylinder kann durch eine Gewindespindel zwischen den Gleitbacken eines fahrbaren Gestelles auf- und abbewegt werden und trägt ein drehbares zweiteiliges und auswechselbares Querstück, sodass man die Presse der Höhenlage und Gröfse des zu bearbeitenden Gegenstandes anpassen kann. Bücherschau. Elektromechanische Konstruktionen. Eine Sammlung von Konstruktionsbeispielen und Berechnungen von Maschinen und Apparaten für Starkstrom. Zusammengestellt und erläutert von Gisbert Kapp. Mit 25 Tafeln und 54 Textfig. Berlin und München 1898, Julius Springer und R. Oldenbourg. Preis gebunden 20 M. Es giebt unter den Technikern vier Klassen von Menschen: 1) Praktiker, die stolz darauf sind, dass ihre theoretischen Kenntnisse sehr gering sind ich möchte sie Praktiker im engeren Sinne, oder deutlicher gesagt: im beschränkten Sinne, nennen; 2) Praktiker mit guten theoretischen Grundlagen; 3) Theoretiker mit guten praktischen Grundlagen; 4) Theoretiker, die stolz darauf sind, keinerlei Praxis zu besitzen. Glücklicherweise wird die Besetzung der besseren technischen Stellen durch Mitglieder der Klassen 1 oder 4 immer seltener; die Klassen 2 und 3 aber, die allein imstande sind, Ingenieure im wahren Sinne des Wortes zu liefern, gehen so allmählich. in einander über, dass es schwer sein dürfte, die Grenzen zwischen ihnen festzusetzen. Als Ingenieur im wahren Sinne des Wortes will ich dabei einen Techniker verstanden wissen, der, vor eine neue Aufgabe gestellt, für sie eine zweckmässige Lösung zu finden vermag; ich schliefse dabei alle genialen Einfälle, die ohne Entwicklung unvermittelt entstanden sind, als glückliche Ausnahmen aus und beziehe meine Bemerkungen nur auf Männer mit Durchschnittsbegabung.. Die Glieder der Klassen 2 und 3 wurden und werden von den Professoren der Klasse 4 als Praktiker, von den Technikern der Klasse 1 als Theoretiker von oben herab behandelt. Aber gerade dieser Umstand kennzeichnet die glückliche und für den ruhigen Ausbau der Wissenschaft unbedingt erforderliche Verschmelzung von Theorie und Praxis. Es ist ein erfreuliches Zeichen unserer Zeit, dass sich auch in der Elektrotechnik diese Scheidung der vorbezeichneten Klassen zu vollziehen beginnt und dass auch an den deutschen Hochschulen wissenschaftlich hochstehende Männer aus der Praxis neue Jünger für die Klassen 2 und 3 heranbilden. Bei jedem neuen Wissensgebiete musste ein grofser Teil der Erschliefsungsarbeiten dem durch keine wissenschaftlichen Zweifel behelligten Pionier überlassen werden, der nach Faustregeln, nach dem Gefühl, oder, wie Kapp sagt: mit dem mechanischen Instinkt arbeitet. So war es auch bei der Elektrotechnik; dann kam bei ihr der Zustand, in dem die in mühevoller empirischer Arbeit erworbenen Erfahrungsätze und schätze als kostbare Geheimnisse gehütet wurden. Darnach kommt stets die Zeit, wo die reinen Theoretiker in dem bearbeiteten, aber ungeordneten Lande Ordnung schaffen, Thatsachen 'sichten und an einander reihen, Theorien aussäen, und dann folgt die mühsame Arbeit der Mittelklassen 2 und 3, diese Saat so zu pflegen, dass sie, nachdem sie ausgereift ist, als tägliches Brod verarbeitet und verausgabt werden kann. Diesen Standpunkt hat die Elektrotechnik heute erreicht; sie baut ruhig an den Einzelheiten aus und verzehrt in täglichem Gebrauche, was ihr die Glieder der Klassen 2 und 3, und unter ihnen auch Gisbert Kapp, mundgerecht gemacht haben. Auch Kapps »Elektromechanische Konstruktionen« und die kurz zuvor erschienenen von E. Arnold sind ein Zeichen der Zeit. Wer hätte vor 8 Jahren gedacht, dass man alle diese Geheimnisse preisgeben könnte! Wer hätte gedacht, dass elektrotechnische Firmen mafsstäbliche Zeichnungen veröffentlichen würden! Dass man noch nicht so freimütig geworden ist wie die Maschinenfabrikanten, zeigen so manche Konstruktionen älteren Datums in den Elektromechanischen Konstruktionen; aber es ist noch nicht aller Tage Abend, und man wird vielleicht auch noch einmal in der Elektrotechnik inbezug auf Mitteilungen über neue Konstruktionen auf den heutigen Standpunkt des Maschinen- und Hochbaues kommen. Kapps Elektromechanische Konstruktionen sind ein ausgezeichnetes Hülfsmittel für den Unterricht und für das Selbststudium; denn sie sind weit mehr als Konstruktionen allein: sie geben zu jeder Konstruktion die Berechnung, die Kritik, den Entwicklungsgang und sind somit in hohem Masse geeignet, jenes kritische Abwägen der Vor- und Nachteile, jenes : 12. Februar 1898. Heraussuchen der zweckmässigsten Werte zu lehren oder neu zu beleben, ohne das ein tüchtiger Techniker nicht denkbar ist. Die Konstruktionen sind sorgfältig durchgeführt, der Uebersichtlichkeit wegen aber nur mafsstäblich gezeichnet, nicht mit Mafsen versehen; die photholithographische Vervielfältigung ist sauber ausgeführt. Die Rechnungen sind in ihrem anspruchslosen Vortrage Muster von Klarheit; an einzelnen Stellen sind sie durch Skizzen erläutert, und es ist schade, dass mit diesen Skizzen etwas gespart ist. An einigen Stellen, z. B. da, wo über die Schwankung des Kraftlinienstromes bei Gleichpolmaschinen und da, wo über die Streuung und Kurzschlussspannung bei Transformatoren geredet wird, dürften in einer folgenden Auflage Skizzen zweckmäfsig noch eingeschoben werder. Dem Wissenden bereitet es Freude, zu sehen, wie genau Kapp den thatsächlichen Entwicklungsgang bei der Berechnung einer Dynamo z. B. in Worte kleidet; dem Lernenden aber ist auf diesem Sondergebiete der Elektrotechnik meines Wissens noch keine so glänzende Gelegenheit geboten worden, sich in den Gedank engang elektromechanischer Konstruktionen und Berechnungen mühelos hineinzufinden. Die Verlagsanstalt hat das Werk sehr gut ausgestattet und den Preis verhältnismäfsig niedrig bemessen. Diese Thatsachen werden dem Werke den Anklang sichern, den es verdient. Köln, Dezember 1897. C. P. Feldmann. Das Prinzip der Erhaltung der Energie und seine Anwendung in der Naturlehre. Ein Hülfsbuch für den höheren Unterricht. Von Hans Januschke. X und 456 S. 8o mit 95 Fig. Leipzig 1897, Teubner. Der Verfasser, der sich schon seit einer Reihe von Jahren zur besonderen Aufgabe gemacht hat, die Bedeutung des Energieprinzips für einzelne Zweige der Physik eingehend darzulegen, giebt hier eine zusammenfassende Behandlung der ganzen Physik auf der Grundlage dieses. Prinzips. Die Art, wie er dabei die für die Teilgebiete der Physik geltenden Grundgesetze aus dem Energieprinzip entwickelt, verdient vermöge ihrer Klarheit und Schärfe das höchste Lob, das auch abgesehen von gewissen gleich anzuführenden grundsätzlichen Einwänden durch einige kleine Einzelausstellungen nicht gemindert wird. Anlass zu solchen Ausstellungen bietet gelegentlich die Ausdrucksweise (>Ellipsität« z. B. ist eine etwas gewagte Wortbildung), hier und da auch die Anordnung des Stoffes, bei der ich z. B. nicht habe erkennen können, warum die Energie der Erdrotation vor der des rotirenden Körpers im allgemeinen behandelt worden ist. Aber dies sind in Wahrheit nebensächliche Kleinigkeiten, die gegenüber der Hauptsache, der Klarheit in der Durchführung des grundlegenden Gedankens, nicht ins Gewicht fallen. Dieses Lob der Klarheit gebührt allen Abschnitten des Buches ganz besonders möchte ich es noch für den Abschnitt IV, der von den Molekularkräften handelt, in Anspruch nehmen. Einen wesentlichen Anteil hieran hat die Verwendung, die das Helmsche Intensitätsgesetz bei dem Verfasser gefunden hat; in der That wird dadurch nicht nur der Sachverhalt in einzelnen Fällen wesentlich klarer und schärfer zum Ausdruck gebracht, sondern es werden auch die gegenseitigen Beziehungen der einzelnen Gebiete weit deutlicher ersichtlich. Freilich tritt dabei auch in hohem Grade zutage, welche grofse Rolle in der Verwendung des Energieprinzips die Analogie spielt. Neben der Helmschen Zerlegung der Energie in den Intensitäts- und den Extensitätsfaktor verwendet der Verfasser noch mehrfach das Ostwaldsche »Maximumprinzip«; dass er die von Ostwald in der Lübecker Naturforscherversammlung vertretene philosophische Auffassung von der Bedeutung des Energieprinzips ganz bei Seite lässt, hätte der in der Vorrede gegebenen Rechtfertigung wohl überhaupt nicht bedurft. Auch wer den bestechenden Ausführungen Ostwalds beistimmt, wird doch ohne weiteres einräumen, dass von der Verwendung der von ihm verfochtenen Anschauungen in einem Buche, wie dem vorliegenden, keine Rede sein kann. So hohes Lob ich nun dem Januschkeschen Buche an A sich spenden muss, kann ich doch die grundsätzlichen Bedenken, die ich habe, hierbei nicht verschweigen. In der Vorrede hebt der Verfasser hervor, dass die von Hertz und von Boltzmann gegen die Verwendung des Energieprinzips als Grundlage für die Physik geäufserten Bedenken ihn von der Durchführung seiner Absicht nicht abzuhalten vermocht hätten. Ich muss ihm die Richtigkeit der dort von ihm geltend gemachten Gesichtspunkte zugeben. Aber die von ihm hier zurückgewiesenen Einwände erschöpfen die Bedenken, die man überhaupt hegen kann, durchaus nicht. Und manche Schwächen des vom Verfasser eingenommenen Standpunktes treten gerade in seinem Buche vermöge der ihm zu so grafsem Vorzuge gereichenden Klarheit und Schärfe besonders zutage. Es gilt dies von manchen Einzelheiten. So z. B. ist die logische Anfechtbarkeit des Begriffes des »Potentials der Masse auf sich selbst<< mir niemals lebendiger zum Bewusstsein gekommen, als bei der Herleitung in dem vorliegenden Buche; das Bedenken, welches gegen die Messung der Arbeit des elektrischen Stromes daraus fliefst, dass die beiden Faktoren (Stromstärke und Potentialdifferenz) nicht unabhängig von einander sind, wird durch das Buch wenigstens nicht gehoben. Die Anfechtbarkeit des Prinzips als allgemeiner Grundlage wird sehr ersichtlich bei der Behandlung des Stofses der unelastischen Körper. Ueber diesen Stofs bemerkt der Verfasser von vornherein, dass man sich dabei auf einen Verlust an lebendiger Kraft der fortschreitenden Bewegung gefasst machen müsse; denn die Gestaltveränderung, die die sich stofsenden Körper während des Stofses erleiden und beibehalten, erfordere eine gewisse Arbeit. Ich vermag ihm diese (ja auch von anderer Seite aufgestellte) Beweisführung nicht zuzugeben. Nichts verpflichtet mich zu der Annahme, dass zwei beim Stofs sich treffende Körper ihre Gestalt notwendig ändern müssen; auch ein vollkommen harter Körper könnte einen vollkommen harten Körper auf seinem Wege treffen; er würde ihn dann vor sich herschieben müssen mit einer nach den beteiligten Massen und den vor dem Stofs vorhandenen Geschwindigkeiten sich regelnden neuen Geschwindigkeit. Wenn das Energieprinzip wirklich die Norm für alles Geschehen abgeben soll, so muss es den Charakter einer Denknotwendigkeit besitzen; als solche muss es auch auf den Stofs vollkommen harter Körper passen, ganz ohne Rücksicht darauf, inwieweit solche Körper in der Wirklichkeit vorkommen. Aber auf den Stofs solcher Körper passt das Energieprinzip thatsächlich eben nicht. Auch kann man sagen: Die Formänderungsarbeit müsste, wenn sie die ihr vom Verfasser in üblicher Weise zugeschriebene Bedeutung besitzt, von bestimmendem Einfluss auf das Mafs der Geschwindigkeit sein, mit der das durch den unelastischen Stofs zur Vereinigung gebrachte Körpersystem sich nach dem Stofs bewegt. Das ist aber auch nicht der Fall; bei keiner der beiden Arten, auf die der Verfasser diese Geschwindigkeit bestimmt, kommt jene Formänderungsarbeit überhaupt inbetracht; beide Bestimmungsarten passen vielmehr geradezu auf vollkommen harte Körper. Die Schwierigkeit, die die Aufstellung des Energieprinzips als Grundgesetz an dem unelastischen Stofs von jeher gefunden hat, ist auch von dem Verfasser nicht überwunden worden. Ich habe diese Bedenken nicht übergehen mögen, obwohl ich mir nicht verhehle, dass die Mehrzahl der Fachmänner, denen das Energieprinzip als Dogma gilt, sich dadurch nicht von ihrer Anschauung abbringen lassen werden. In der Praxis des Unterrichtes muss ich auch selbst meist von ihnen absehen; bei der Herrschaft, die das Energieprinzip thatsächlich in der gesamten Naturforschung ausübt, ist es ja garnicht zu umgehen, dass auf die Bedeutung dieses Prinzips (wenn auch mit stillschweigendem, bisweilen mit ausgesprochenem Vorbehalt) immer wieder hingewiesen wird.. Als Hülfsbuch für diesen Zweck ist das Januschkesche Buch ohne Frage ausgezeichnet, als solches führt es sich ja auch schon durch seinen Titel selber ein. Es dient diesem Zwecke neben seiner bereits gerühmten Klarheit und Schärfe durch eine ganze Reihe weiterer Vorzüge. Während es die Leser einerseits bis zu den neuesten Errungenschaften der Forschung führt, berücksichtigt es anderseits die geschichtliche Entwicklung der einzelnen Disziplinen und setzt 'die vom Energieprinzip ausgehende Behandlung des Stoffes überall in Beziehung zu den sonst möglichen Behandlungsarten. Ferner führt es die Theorie der verschiedenen Sondergebiete im einzelnen soweit durch, dass es gewissermassen den Charakter eines Lehrbuches der gesamten Physik auf der Grundlage des Energieprinzips annimmt. Natürlich wird dabei eine gewisse Kenntnis der Erscheinungen schon vorausgesetzt. Die in der Vorrede sich findende Bemerkung, dass die hier gegebene Darstellung der elektromagnetischen Lichttheorie sich leicht elementar wiedergeben lasse, kann ich allerdings nicht für völlig zutreffend ansehen; dazu ist die Behandlung dieses Kapitels zu summarisch. Den einzelnen Abschnitten folgt eine Reihe von völlig durchgerechneten Aufgaben, die mit grofsem. Geschick den verschiedensten Gebieten der eigentlichen Physik, der Chemie und namentlich der astronomischen Geographie entlehnt sind, sowie eine grofse Zahl von Uebungsaufgaben noch viel mannigfaltigerer Art, bei denen der numerische Wert des Schlussergebnisses jedesmal angegeben ist. Der Reichtum der Anwendungen ist ganz aufserordentlich grofs und die Verwertung, die das Energieprinzip als leitender Gedanke dabei bis in das Einzelne hinein findet, geradezu mustergültig; dies allein sichert dem Buche einen sehr grofsen Wert, umsomehr, als die in ihm selbst völlig durchgeführten Aufgaben lauter an sich bedeutungsvolle Fragen betreffen. Eine grofse Zahl von Litteraturnachweisen in den Anmerkungen und ein Sachverzeichnis am Schluss erhöhen die Brauchbarkeit des Buches. Für jeden Lehrer ist das Buch ein überaus wertvolles Hülfsmittel des Unterrichts, freilich auch nicht mehr, denn die in der Vorrede ausgesprochene Absicht, für den zusam ́menfassenden Unterricht auf der Oberstufe einen das Energieprinzip als Grundlage und Ausgangspunkt benutzenden Leitfaden zu geben, halte ich für unausführbar. Der Gedanke an sich ist ja sehr bestechend; man kann sogar sagen, das Prinzip, den Physikunterricht stufenweise zu gestalten, fordere geradezu für die Oberstufe eine solche aus einem einheitlichen Gedanken herauswachsende Behandlung, wie sie der Verfasser giebt. Aber die engen Grenzen, die dem Unterricht in der Physik an den höheren Schulen thatsächlich gezogen sind, und die Schwerfälligkeit des Geistes, mit der man sich bei der Mehrzahl der Schüler nun einmal abfinden muss, machen eine so eingehende Durcharbeitung des Stoffes auf der Unterstufe, wie sie die unabweisliche Voraussetzung für die vom Verfasser gewollte Behandlung des Stoffes auf der Oberstufe bildet, zu einer einfachen Unmöglichkeit. Und auf der Oberstufe selbst stellt die wirkliche Durcharbeitung des Systems nach den von dem Verfasser hergestellten Plane Anforderungen, für deren Erfüllung die Zeit und das Fassungsvermögen der Schülermehrzahl auch nicht entfernt ausreichen; wieviel in dieser Beziehung dem Schüler zugemutet werden müsste, das lehrt z. B. ein Blick auf die vom Verfasser gegebene, an sich höchst bemerkenswerte Behandlung der elektromagnetischen Lichttheorie, bei der er die Grundgleichungen des elektrischen Feldes aus denen der Elastizität dadurch herleitet, dass er die Kraft nicht der relativen, sondern der absoluten Verschiebung der Raumelemente proportional setzt. Um hier ein wirkliches inneres Verständnis zu erzielen, bedarf es eines ganz aufserordentlichen Zeitaufwandes, einer erheblichen Empfänglichkeit bei dem Schüler und last not least eines ungewöhnlichen Lehrgeschickes bei dem Lehrer. Von seinen äufserlich die Zeichen der höheren Analysis verwendenden Formeln sagt der Verfasser, dass sie sich leicht in elementare Gestalt bringen lassen. Man kann ihm dies zugeben, ob sie aber dadurch für den Schüler leichter verständlich werden, kann man füglich bezweifeln; er selbst bevorzugt ja đọch die von ihm gewählte Form aufgrund der gröfseren Uebersichtlichkeit, die sie gewährt. In jeder Form bedarf die mathematische Einkleidung, unter der die physikalischen Gesetze auftreten, einer sehr eingehenden, über die verfügbare Zeit und über das Verständnis der Schülermehrzahl hinausgehenden Durcharbeitung. So bleibt dem Lehrer nur übrig, das Buch aushülfsweise mit Auswahl je nach den Umständen beim Unterricht zu verwenden. Hierfür kann es kaum ein vorzüglicheres Hülfs deutscher Ingenieure. Bei der Redaktion eingegangene Bücher. Die Goldfelder Australasiens. Von Karl Schmeifser. Berlin 1897, Dietrich Reimer. 165 S. gr. 8' mit 25 Fig. und 13 Kartenbeilagen. Preis 12 M. (Das Buch zerfällt in drei Hauptabschnitte. Das erste Kapitel schildert in knapper Form Geographie, Geschichte und wirtschaftliche Entwicklung Australasiens. Verwaltungs-, Verkehrs-, Handelsverhältnisse und überseeische, Verbindungen. Das zweite Kapitel giebt zuerst einen Ueberblick über die allgemeinen geologischen Verhältnisse, dann eine ausführliche Beschreibung der zahlreichen verschiedenartigen Goldvorkommen. Das dritte Kapitel bespricht die Goldgewinnung selbst, und zwar die geschichtliche Entwicklung, die bergrechtlichen Bestimmungen, den Bergbau, die Goldextraktion, Triebkräfte und Maschinen, Arbeiter verhältnisse, Vermessungswesen, Betriebsleitung, Produktion sowie finanzielle Ergebnisse, und schliefst mit einem Ausblick in die voraussichtliche Zukunft des Goldbergbaues in Australasien. Eine Anzahl mikroskopischer Gesteinuntersuchungen von Dr. Vogelsang sind dem Buche eingefügt.) Elektrische Bahnen. Von der Union Elektrizitäts-Gesellschaft, Berlin. (Das in jeder Hinsicht vorzüglich ausgestattete Werk giebt im ersten Teile eine Beschreibung des von der Gesellschaft zur Anwendung gebrachten Systems, im zweiten kurze, durch sauber ausgeführte Autotypien erläuterte Darstellungen von 19 gröfseren Bahnanlagen sowie mehreren Kleinbahnen.) Sammlung elektrotechnischer Vorträge. 1. Band 4. Heft: Ueber die Planté-Akkumulatoren. Von Dr. P. Schoop. Stuttgart 1898, Ferdinand Enke. 190 S. 8o mit 28 Fig. Preis 1 M.: (Es sind diejenigen technisch zur Ausführung gelangten Konstruktionen beschrieben, welche sich für Kapazitätsgebung auf elektrochemischem Wege ohne mechanische Anbringung von Bleioxyden oder Bleisalzen eignen.) Illustrirte aëronautische Mitteilungen. Organ des Münchener un des Oberrheinischen Vereines für Luftschiffahrt. Herausgegeben von H. W. L. Moedebeck. Strafsburg i/E. 1898, Karl J. Trübner. Vierteljährlich 1 Heft zu 1,50 M. (Die früher zwanglos erschienenen Mitteilungen werden nunmehr regelmäfsig herausgegeben und sollen so einen Mittelpunkt aller aëronautischen Bestrebungen bilden.) Calcium carbid und Acetylen. Von Fr. Liebetanz. Leipzig 1898, Oskar Leiner. 274 S. 8" mit 177 Textfig. u., 2 Tafeln. (Die gesamte Fabrikation des Calciumcarbids, die elektrischen Oefen, die Rohstoffe und ihre Eigenschaften, Anlage und Betrieb der Werke sind unter Beifügung von Kostenanschlägen erläutert. Desgleichen sind die gesamte Acetylenindustrie, Lampen, Brenner aller Art, Installationen, Benutzung für motorische Zwecke und der Einfluss des Acetylens auf die Gesundheit erörtert. Bei der kurzen Zeit des Bestehens dieser Industrie ist nicht immer ein kritisches Urteil zu erwarten, und mancher hier genannte Apparat wird vielleicht bald vergessen sein; aber die vollständige Aufzählung dessen, was man versucht hat, ist für spätere Arbeiten wertvoll.) Die technische Versuchsanstalt auf der Russischen Landesausstellung zu Nischnij - Nowgorod Von G. v. Doepp. Freiberg i/S. 1897, Craz & Gerlach 46 S. 8' mit 39 Fig. und 6 Tafeln. Preis 2 M. (Sonderabdruck aus den Protokollen des St. Petersburger Polytechnischen Vereines 1897 Nr. 4.) Vierstellige mathematische Tabellen. Von E. Schultz. Ausgabe A für gewerbliche Lehranstalten. 2. Auflage. Essen 1897, G. D. Baedeker. 80 S. 8'. Preis 1,20 M. 12. Februar 1898. Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hülfswissenschaften. Von Otto Lueger. Stuttgart und Leipzig 1897, Deutsche Verlagsanstalt. XXVI. bis XXVIII. Abteilung: >>Kupplungen bis »Nagelfabrikation«, je 160 S. gr. 8' mit vielen Fig. Preis je 5 M. Mathematische und technische Tabellenfür Handwerker- und Fortbildungsschulen. Von E. Schultz. 2. Auflage. Essen 1897, G. D. Baedeker. 64 S. 8o. Preis 60 Pfg. Kriegstechnische Zeitschrift. Organ für kriegs technische Erfindungen und Entdeckungen auf allen militäri- 2) Armement portatif des armées européennes. Zeitschriftenschau. Acetylen. Explosion einer Acetylenanlage im Postgebäude von Wilmington, Del. (Eng. Rec. 15. Jan. 98.$. 146 mit 2 Fig.) Die Explosion ereignete sich beim Füllen eines Entwicklers, wobei ein Arbeiter getötet wurde. Die Ursache war vermutlich, dass sich infolge von Unachtsamkeit plötzlich eine grofse Gasmenge entwickelte und an einer offenen Gasflamme entzündete. Bagger. Erzbagger von Jeffrey. (Eng. Min. Journ. 22. Jan. 98 S. 102 mit 6 Fig.) Der zum Fördern von goldhaltigem Flusssand benutzte Bagger ist ein Heckraddampfer mit Eimerleiter. Dampfkessel. Feststehende Kessel und Schiffskessel mit Luftvorwärmer. (Rev. ind. 29. Jan. 98 S. 44 mit 4 Fig.) Die Rauchgase bestreichen, bevor sie in den Fuchs gelangen, ein Bündel von Röhren, durch welche die Verbrennungsluft geleitet wird. 10 Fig.) Anordnung von Seiltrieben, die von einer Welle in Kran. Bockkran auf der Werft von Harland & Wolff in Das Messen in der Maschinenfabrikation. Dampfkesselexplosion. Die Dampfkesselexplosion in Hohen- Eisenbahn. Der Bau einer oberirdischen Bahn und die Eisenbahnoberbau. Kreuzung von Voll- und Schmalspurbahnen in Schienenhöhe. Schluss. (Zentralbl. Bauv. 29. Jan. 98 S. 57 mit 9 Fig.) Rechtwinklige Kreuzungen mit durchlaufender Schiene des Vollspurgleises. Entgleisungsvorrichtung für Kreuzungen. Von Eisenhüttenwesen. Neuerungen im Eisenhüttenwesen. Von Fabrik. Die Werke von Schneider & Co. in Creuzot. IV. Bewegliche und feststehende Nietmaschinen. Propeller. Versuche über den Einfluss der Oberfläche um Rohrpost. Die Rohrposteinrichtungen von Batcheller. Schiff. Die kaiserlich russische Yacht »Standart«. (Engng. › Signal. Stellwerkanlage für eine Gleiskreuzung in Chi- . Ventil. Brüche und Störungen an Dampfkesselventilén. Wasserbau. Beweglicher Senkkasten zur Ausbesserung |