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deutscher Ingenieure.

Fig. 10.

betreffende Zahnlücke des Rades R, Fig. 10, die schon im Guss vorliegt oder mittels besonderen Stichels roh vorgearbeitet ist, wird der Formstichel s geführt. Da dieser Stichel aufserstande ist, auf einem Wege die Zahnlücke fertig zu stellen, so verteilt man die Arbeit auf eine Anzahl Schnitte, indem der Stichel dem Rade R schrittweise, und zwar in der Richtung des Halbmessers, genähert wird. Ich sah dieses Verfahren einer Stofsmaschine angepasst auf der 1878er Pariser, wie auch auf der 1885 er Antwerpener Ausstellung 1). Hierher gehört auch Webers Vorrichtung zum Hobeln der Stirnradzähne 2).

Es verteilt sich sonach die zu leistende Arbeit auf eine gröfsere Länge der in der Tangentenrichtung liegenden geraden Schneide als bei dem durch Fig. 7 dargestellten Verfahren; die Dauer der Schneide ist daher gröfser. Dazu kommt noch ein Gewinn, der weiter unten gewürdigt werden wird. Für Satzräder pflegt man den Halbmesser R des Teilkreises = Ag zu wählen, wobei die Zahnflankenneigung der Zahnstange bedeutet. Es kann sonach die Tangente tt, Fig. 8, durch eine Zahnflanke der Zahnstange und die Stichelschneide durch eine Kante der Zahnstangenflanke ersetzt werden.

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Von dieser Thatsache hat Bilgram') Gebrauch gemacht. Da die zweite Zahnflanke zur ersten symmetrisch liegt, so kann man beide Flanken des Zahnstangenzahnes durch zwei geradlinige Schneiden ersetzen, sodass bei einmaliger Wälzung des Rades beide Flanken einer Zahnlücke richtig bearbeitet werden. Fig. 9, die den angezogenen Quellen entJig, 9.

R

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Das vorliegende Verfahren eignet sich etwa für alle Zahnformen der Stirnräder, leidet aber an dem grofsen Fehler, dass der Stichel verhältnismässig bald stumpf wird, häufig nachgeschliffen werden muss und hierbei nur leicht die ursprüngliche Gestalt verliert. Diesen Uebelstand mildert eine alte Maschine, die man zu den Zahnräderhobelmaschinen rechnen kann.3) Das zu bearbeitende Stirnrädchen ist auf einer Spindel befestigt, auf der eine Teilscheibe sitzt. Gegenüber dem Rande des Rades ist eine flache Feile zwischen zwei Schienen, die geradlinig geführt werden, so eingespannt, dass der Feilenrand um die Zahnlückentiefe hervorragt; das Weitere bedarf einer Erläuterung nicht. Hier ist also die Feile an die Stelle des einen Stichels gesetzt und dadurch die Erzielung einer gröfseren Zahl gleicher Zahnlücken gesichert. Man könnte auch die Räumnadel oder den Pfriemenaufräumer1) für den vorliegenden Zweck dienstbar machen. Das ist jedoch unnötig, da die Zahnlücken für Fräser leicht zugänglich sind. Es ist nicht schwer, die zahlreichen Schneiden eines Fräsers genau gleich zu machen, sodass zunächst eine Reihe statt jenes einen Stichels gleicher Schneiden verfügbar ist; wenn eine merkbare Abnutzung eingetreten ist, so vermag man auch, trotz des Schleifens, die ursprüngliche Begrenzung der Schneiden_beizubehalten oder wieder zu gewinnen. Daher ist die Fräsmaschine, wenigstens soweit es sich um die Bearbeitung zahlreicher Räder handelt, die fast allein gebräuchliche Maschine zum genauen Bearbeiten der Stirnradzähne geworden. Sie ist im besondern zur Bearbeitung hölzerner Stirnradzähne fast unersetzlich, da sie die Möglichkeit gewährt, den Schneiden die für Holzbearbeitung nötige grofse Geschwindigkeit zu geben. Eine Beschreibung der Stirnradfräsmaschine fördert den Zweck der vorliegenden Abhandlung nicht und muss deshalb unterbleiben. Ich glaube jedoch, einige Quellen, in denen sich Beschreibungen solcher Maschinen finden, hierunter angeben zu sollen 5). Kaum erwäh

nommen ist, stellt die Arbeitfolge in dem Falle dar, dass auch die schmale Kante des Zahnes s als Stichel wirkt und die Zahnlücken des Rades vom Teilkreishalbmesser R in den vollen Kranz geschnitten werden. Gegen dieses Bilgramsche Verfahren ist, soweit es sich um Stirnräder handelt, kaum etwas einzuwenden; es liefert tadellose Evolventenverzahnung für Satzräder, soweit diese Stirnräder sind.

Um das Jahr 1839 haben Cartier & Armengaud folgendes Verfahren angegeben bezw. angewendet3): Durch die

1) American Machinist 9. Mai 1885 S. 1 m. Abb.; Z. 1885 S. 679 m. Abb. Publ. industr. 1843 Bd. III S. 207 m. Abb.

1) Z. 1885 S. 811. ́.

2) Z. 1891 S. 504 m. Abb.

3) Traité de l'horlogerie, von Thiout, Paris 1741, Bd. 1 S. 42 m. Abb. 4) Z. 1897 S. 18 m. Abb.

5) Leupold, Theatr. Mach. od. Schauplatz der Hebezeuge, 1725, Taf. XV.

Thiout, Traité de l'horlogerie, Paris 1741, Bd. 1 S. 43 m. Abb.
Berthoud, Essai sur l'horlogerie, Paris 1763, Bd. 2 S. 322 m. Abb.
Fox, Berliner Verhandl. 1833 S. 37 m. Abb.

Scharp, Robert & Co. Berliner Verhandl. 1835 S. 67 m. Abb.
Gebr. Schultz, Civilingenieur 1864 Bd. X S. 25 m. Abb.
Jos. Whitworth & Co., Civilingen. 1864 Bd. X S. 26 m. Abb.
Gould & Eberhardt, Iron Okt. 1886 S. 34 m. Schb.
Wilkinson & Lister (Zahnstangen), The Engineer Nov. 1886
S. 387 m. Schb.

Wohlenberg, Z. 1887 S. 1143 m. Abb.

Hülse & Co., Engineering Juli 1887 S. 568 m. Schb.
Eberhardt, Engineering März 1889 S. 208 m. Schb.
Nash, The Iron Age April 1889 S. 501 m. Schb.

Sainte, March & Co., Revue industrielle März 1890 S. 115
m. Abb.

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Gould & Eberhardt, Amer. Machin. 13. Nov. 1890 (Zahnstange) » (Räder) » (Räder) Swasey, The Iron Age Nov. 1890 S. 935 m. Abb. Lister & Co., The Engineer Sept. 1891 S. 239 m. Schb. Brainhardt, Z. 1892 S. 750 m. Abb.

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Ungenannt, Prakt. Masch. Konst. 1892 S. 225 m. Abb. Bultmann, The Iron Age Sept. 1895 S. 627 m. Abb. Beaman & Smith, Am. Mach. 11. März 1897 m. Schb.

α

1. Januar 1898.

nenswert ist der Vorschlag F. Hennebergs 1), nach welchem ein Zahnrad, dessen Flanken durch in der Richtung der Erzeugenden liegende Schneiden »markirt<< sind, mit dem Zahnrade, dessen Zahnflanken zu bearbeiten sind, in Eingriff gebracht werden soll. Es sollen auf diesem Wege nicht allein Stirnrad-, sondern auf Kegelradzähne bearbeitet werden.

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R

R

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Zu den Maschinen übergehend, welche Kegelradzähne bearbeiten sollen, führe ich zunächst das von Cartier & Armengaud angewendete Verfahren 2) an. Diese versahen die Zähne des Rades R, Fig. 11, zunächst mit ebenen Flanken, indem die gerade Schneide des Stichels s in einer durch die Achse des Rades gehenFig. 11. Fig. 12. den Ebene bewegt wurde. Hierauf kam ein Formstichel s, Fig. 12, zur Verwendung, der die Zahnflanken aufserhalb des durch den Teilkreis gehenden Kegels abrundete; das Ende a des Stichels s sollte ein wenig in die Fläche des Teilkreiskegels eingreifen, und zwar so, dass a sich in einer durch die Spitze des Kegels gehenden geraden Linie bewegte. Offenbar kann eine so gewonnene Zahnflanke nur den allerbescheidensten an die Gestalt der Kegelradzähne zu stellenden Ansprüchen genügen. Es ist zwar möglich, auf diesem Wege die im Teilkreiskegel gemessene Zahndicke richtig zu erhalten; die Querschnittgestalt der Zähne kann jedoch nur an einer Stelle der Zahnbreite richtig sein.

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Trotz dieser Thatsache bildet das vorliegende Verfahren die Grundlage für fast alle Kegelradfräsmaschinen. Man verwendet Fräser, die sich einem Querschnitt der zu erzeugenden Zahnflanke anschliefsen, und bearbeitet damit die ganze Länge des Zahnes, wie Cartier & Armengaud den Einzelstichel s, Fig. 12, verwendeten. Um den in diesem Verfahren liegenden grofsen Fehler zu verdecken, wählt man wohl den Fräserquerschnitt, welcher sich dem mittleren Zahnquerschnitt anpasst. Die Cartier & Armengaudsche Hobelmaschine wie die auf gleichen Grundlagen arbeitenden Kegelradfräsmaschinen bearbeiten die Flanken einer Zahnlücke je für sich.) Noch schlimmer steht es mit denjenigen Kegelradfräsmaschinen, bei denen der Fräser gleichzeitig die Fig 14.

Fig. 13.

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Fig. 13 stellt die Ansicht einer richtigen KegelradZahnlücke dar, bei welcher die Spitze des Kegels in o liegt; Fig. 14 ist ein zugehöriger Schnitt und Fig. 15 ein Grundriss der Zahnlücke. Zur Erläuterung der Fig. 13 mag noch angeführt werden, dass der Hülfskreis, durch dessen Wälzung die Zykloidengestalt der Zahnflanken gewonnen ist, den halben Durchmesser des Kegelrad-Ergänzungskreises hat, also der Zahnfuss von etwa ebenen Flächen gebildet wird, die, gehörig verlängert, durch die Radachse gehen. Sämtliche Erzeugende der Zahnflanken wie auch der Zahnlückensohle sollen bekanntlich durch die Kegelspitze o gehen. Die richtige Gestalt der Zahnlückenumgrenzung wird sonach ohne weiteres gewonnen, wenn man einen spitzen Hobelstichel geradlinig hin- und herbewegt, und zwar so, dass diese geraden Linien bei ihrer Verlängerung einerseits durch die Kegelspitze O gehen, anderseits mit der Leitlinie a b c d e f in Fühlung bleiben. Aus Zweckmässigkeitsgründen verwendet man nicht die genannte unmittelbar im Ergänzungskegel liegende Leitlinie, sondern legt eine Lenkung der Stichelführung dienende Lehre weiter nach aufsen. Hiernach sind zahlreiche recht hübsche Maschinen gebaut, welche die unten verzeichneten Quellen darstellen1).

zur

Es ist nun selbstverständlich nicht nötig, beide Bewegungen durch den Stichel ausführen zu lassen. Man erzielt dasselbe, wenn man den Stichel nur in einer geraden Linie hin- und herbewegt, welche durch die Kegelspitze geht, und durch Drehen des Werkstückes um seine Achse und eine quer dazu liegende, also durch Schwingen des Werkstückes um die Kegelspitze, die Schaltbewegung hervorbringt. Dahin gehören, soweit Lehren benutzt werden, die unten verzeichneten Maschinen.2)

G. Hermann3) hat statt der Lehren Drehungen des Werkstückes für die Erzeugung des relativen Weges der Schaltbewegung benutzt.*)

Allen den hier angeführten Maschinen haftet in mehr oder weniger hohem Grade der Uebelstand an, dass sie auf der Verwendung des Spitzstichels beruhen, also eine geriefte Zahnflankenfläche liefern.

Um die Möglichkeit zu erörtern, auch für Kegelradzähne einen Stichel mit gerader, die zu erzeugende Fläche tangirender Schneide benutzen zu können, will ich von der gebräuchlichen Auffassung, nach welcher die Begrenzungslinien der Zähne in der Fläche des sogenannten Ergänzungskegels, also in einer abwickelbaren Fläche liegen, hier abgehen.

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Zwei zu einander gehörende Kegelräder kann man sich von einer Kugelfläche eingehüllt denken, deren Mittelpunkt im Schnittpunkt der Radachsen liegt. Jene Ergänzungskegel tangiren diese Kugel; sie ermöglichen erst weil sie abwickelbar sind das Verzeichnen der Zahnformen. Da sie jedoch nur in einer Linie zusammenfallen, links und rechts von dieser Linie aber jede Kegelfläche für sich ist, so können die auf diesen Flächen verzeichneten Linien die richtigen Linien nur angenähert darstellen. Ich will mich hier nicht über das Verzeichnen der Linien, sondern über das Erzeugen der Zahnflächen ohne Verzeichnung derselben

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1) Corliss, Dingl. polyt. Journal 1877 Bd. 223 S. 449 m. Abb. Die Maschine soll bereits 1849 entworfen und ausgeführt worden sein.)

Joh. Zimmermann,'Civilingenieur 1872 Bd. 18 S. 142 m. Abb. Riedinger-Leupold, Dingl. polyt. Journ. 1873 Bd. 209 S. 241 m. Abb.; 1878 Bd. 229 S. 216. Michaelis, Dingl. polyt. Journal 1875 Bd. 218 S. 396 m. Abb.

Benk, Dingl. polyt. Journal 1880 Bd. 238 S. 280 m. Abb. Oerlikon, Industries. Okt. 1889; Engineering Nov. 1889 S. 539; Revue industr. Nov. 1890 m. Abb. (Die kleinere der beschriebenen Maschinen arbeitet nicht richtig.) Hülse & Co., Engineering März 1897 S. 403 m. Abb. Industries and Iron März 1897. S. 262 m. Abb.

2) Hunt & Co., Civilingenieur 1864 Bd. X S. 27 m. Abb. Haas, Dingl. polyt. Journal 1878 Bd. 229 S. 28 m. Abb. Greenwood, Batley & Co, Engineering März 1886 S. 222 m. Schaub.; Z. 1887 S. 33 m. Abb.

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äufsern, kann daher die Bequemlichkeit, die in der Abwickelbarkeit der Flächen der Ergänzungskegel liegt, unbedenklich vernachlässigen. Die angedeutete Kugelfläche ist beiden sie begrenzenden Kegelrädern immer gemeinsam, weshalb die Ergebnisse, welche die Punktbewegungen in dieser Oberfläche liefern, nicht angenähert, sondern richtig sind.

In Fig. 16 und 17 stellt der Kegel, dessen gröfster Halbmesser mit R bezeichnet ist, den Wälzungskegel des Zahnrades dar, dessen Zähne zykloidisch gestaltet werden sollen. Der Kegel mit dem gröfsten Halbmesser r ist der Hülfswälzungskegel. Die Kopfflanke eines Zahnes wird durch den Weg der geraden Linie b0 gebildet, die anfängFig. 16.

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lich mit der Geraden à O zusammenfiel; nachdem der Kreis R sich an dem Kreiser abgewälzt hat, bildet nunmehr die Gerade cO die gemeinsame Berührungslinie. Wenn daher der Spitzstichel sich in der Linie 60 hin- und herbewegt, während sich die Achse MO des Rades um die Achse m○ um den Winkel 8, zu gleicher Zeit aber das Rad R um seine Achse MO in gleichem Drehsinne um den Winkel a Mc a dreht, so erzeugt die gerade Linie b0 eine kegelförmige Fläche, welche in Fühlung bleibt mit jener, die von dem gleichen Hülfswälzungskegel an der Hohlfläche eines mit der Spitze in O liegenden, an dem Kegel R rollenden Kegels gebildet wird.

Die ebene Fläche, welche die so entstandene Zahnfläche ab O tangirt, ging, als a 0 und 60 sich deckten, durch bm 0; sie liegt jetzt winkelrecht zur Normale bcm. Beide Richtungen schliefsen den Winkel y ein, dessen Gröfse wie folgt bestimmt wird. In dem sphärischen Dreieck bcm ist cos mb ctgctg mb c. Winkel mbc ergänzt y zu 90o, also ist ctg m b c tgy und cos m b =

2

tg y

β

y und sind nun

tg

2

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deutscher Ingenieure.

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.

Drehsinne gedreht hätte. Für den Zahnkopf ist also nach Hinzufügung der dritten Drehung ein Stichel mit gerader Schneide, der die zu erzeugende Zahnflanke durch tangirende Schnitte herstellt, ebenso gegeben wie für die Stirnräder. Das Gleiche gilt von dem Fufs, bei dem allerdings eine gekrümmte Zahnschneide angewendet werden muss, deren Krümmungshalbmesser höchstens gleich dem kleinsten Krümmungshalbmesser der Zahnflanke sein darf. Sollte es zu schwierig sein, alle drei Drehungen von dem Werkstück ausführen zu lassen, so würde man z. B. unter Beibehaltung der von G. Hermann angegebenen Maschinen nur nötig haben, dem Stichel die dritte Drehung, nämlich die um die Linie bo zu geben, um den vorliegenden Zweck zu erreichen.

In gleicher Weise lehnt sich das Behobeln der nach Evolventen gestalteten Kegelradzähne an das der Stirnräder an, was wohl nicht weiter nachgewiesen zu werden braucht. Ich vermute, dass die Bilgramsche Maschine bei Kegelrädern so arbeitet, aber jede Flanke für sich gestaltet. Es ist jedoch, wie ich bereits 1885 hervorgehoben habe1), bei Kegelrädern unmöglich, wenn richtige Zahnflankengestalten gewonnen werden sollen, gleichzeitig beide Flanken zu bearbeiten. Es ist leicht zu übersehen, dass ein Stichel von der Querschnittgestalt eines Zahnstangenzahnes, der für die gröfste Zahnlücke passt, in den kleineren Zahnlückenweiten nicht Raum findet. Giebt man aber dem Stichel nur die Aufgabe, je eine Zahnflanke, allenfalls auch die Lückensohle, zu bearbeiten, so kann man unschwer seine Abmessungen so wählen, dass der nötige Raum auch von den engsten Teilen der Zahnlücke geboten wird.

Es sei hier nur erwähnt, dass das hier behandelte Verfahren der Zahnbearbeitung durch tangirende Schneiden auch für hyperboloidische und sogenannte Schraubenräder angewendet werden kann und, wenn angewendet, dazu führen würde, die hierfür jetzt gebräuchlichen sehr mangelhaften Ersatzgestalten zu beseitigen.

Für hölzerne Zähne ist das Behobeln kaum anwendbar; es gestattet nicht solche Geschwindigkeiten, wie die Holzbearbeitung verlangt, wenn glatte Flächen mittels der Maschine erzeugt werden sollen.

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Fig. 18.

R

Die Bildung der Zahnflanken durch tangirende ebene Flächen, wie die Evolventenverzahnung sie gestattet, gewährt aber die Möglichkeit, auch hölzerne Zähne der Kegelräder und hyperboloidischen Räder durch Maschinen genau zu erzeugen; es ist nur nötig, den Stichel mit geradliniger Schneide durch einen scheibenförmigen Stirnfräser f, Fig. 18, zu ersetzen, dessen Drehachse winkelrecht zu der mehrfach genannten tangirenden Ebene liegt und so verschoben wird, wie der durch ihn ersetzte Stichel verschoben werden würde. Diesem Fräser kann man die nötige Drehgeschwindigkeit geben, um sich glatten Schnitt zu sichern. Es ist bereits vorgeschlagen,3) in gleicher Weise einen Planfräser zur Bearbeitung metallener Zähne zu verwenden. Meines Erachtens hat der Planfräser für Metallzähne gegenüber dem Stichel mit gerader Schneide keine nennenswerten Vorzüge.

f

Vielleicht findet der Planschleifstein im vorliegenden Sinne einmal Anwendung zur Berichtigung gehärteter Zahnflanken, da diese für manche Zwecke brauchbar sein würden, wenn man sie genau genug herzustellen vermöchte.

Für den Fufs der Zykloidenzähne sind der Planfräser sowohl als auch der Planschleifstein nicht verwendbar.

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1. Januar 1898.

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Die Blei- und Zinkerzgrube Samuelsglück bei Beuthen O/S. baut auf dem »Grofser Schacht« von einer 78 m unter der Erdoberfläche nach Osten und Westen aufgefahrenen Strecke eine über dieser Strecke liegende Erzlagerstätte ab, Fig. 1, bestehend aus bleihaltiger, stark mit Dolomit ver

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setzter Schalenblende, die von reichlichen Mengen von Schwefelkies begleitet ist. Die Erze gelangen durch Rolllöcher in die auf der erwähnten Strecke stehenden Wagen, die von Pferden zum Füllort gezogen und von einer kräftigen Fördermaschine zutage gehoben werden.

Zur Wasserhaltung dienen auf der Grube eine einfach und direkt wirkende Dampfmaschine ohne Schwungrad mit einem Drucksatz und zwei Saugsätzen und eine unterirdische Wasserhaltungsmaschine mit einem Schwungrade und einer direkt betriebenen Doppel-Tauchkolbenpumpe. Den Dampf für diese Maschinen und für die Erzaufbereitungsanstalt liefern Kessel von je 70 qm Heizfläche, von denen für gewöhnlich 6 im Betriebe sind. Geheizt werden die Kessel mit Staubkohlen geringer Güte, die im Durchschnitt jetzt 13 Pfg pro Schnitt A-B 50 kg auf der Grube kosten.

Von der nach Osten führenden Strecke in der 78 m-Sohle ist in einer Entfernung von 470 m von dem Schachte eine Strecke nach Süden aufgefahren, Fig. 2 und 3, um den südlichen Feldesteil der Grube zu untersuchen. Diese Untersuchung ergab, dass die Erzlagerstätte dort nicht dieselbe Lage wie im nördlichen Feldesteil aufweist, und da mit der

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Strecke nach Süden ein Sprung durchfahren war, wurde auf ihr etwa 130 m von der Strecke nach Osten ein Bohrloch angesetzt, mittels dessen die Verwerfung der Erzlagerstätte um rd. 28 m nach unten festgestellt wurde. Das Bohrloch erwies eine Mächtigkeit der Lagerstätte von 3 bis 4 m. Durch ein zweites, weiter nach Süden angesetztes Bohrloch wurde eine solche Ausdehnung der Lagerstätte festgestellt, dass die Untersuchung durch einen Blindschacht angezeigt erschien. Da jedoch die Erzlagerstätte der Grube sich nach Osten und Süden immer ärmer an Blende erwiesen hatte, konnte der Grubenvorstand der Samuelsglück-Grube der Unsicherheit des Erfolges wegen nur mit kleinen Mitteln an die Aufschliefsung des gesunkenen Feldesteiles gehen.

Das Bohrloch I hatte reichlich Wasser gegeben, man musste also beim Abteufen auf Wasser gefasst sein.

Der Punkt, an welchem der erste Blindschacht angesetzt werden sollte, befand sich 610 m vom Schacht.

Die erste Frage, wie die zur Wasserhaltung und Förderung notwendigen Maschinen zu betreiben seien, war sehr bald gelöst. Hierzu konnte wegen der geringen zur Verfügung gestellten Mittel nur Dampf verwendet werden. Zudem war auf der Grube bereits in einem anderen Feldesteil, wo die. Lagerstätte ebenfalls gesunken war, ein Pulsometer mit 450 m langer Dampfleitung in Betrieb. Eine zweite Tagesanlage würde wesentlich teurer geworden sein und hätte ein umständliches Verfahren wegen des Grund erwerbes und des Zufuhrweges für die Kessel kohlen erfordert.

Die Dampfleitung nach dem neuen Blindschacht musste eine Länge von 750 m erhalten. Die Dampfspannung in den Kesseln wird auf 5,5 Atm gehalten.

Die Wahl der Abteufpumpen war schwieriger. Fast alle Systeme von schwungradlosen Dampfpumpen wurden inbetracht gezogen, bis sich der Grubenvorstand zuletzt für die Wahl von Pulsometern entschied. Auf der SamuelsglückGrube ist eine ganze Anzahl von Pulsometern in Betrieb, die stets zur Zufriedenheit arbeiten. Man darf diesen Pumpen nur nicht zu grofse zu grofse Druckhöhen im Verhältnis zur Dampfspannung und nicht zu viel Knierohre in der Druckleitung zumuten.

Die zu bewältigende Wassermenge konnte nur geschätzt werden; die Leistung der Pulsometer wurde zu 3 cbm/min auf 28 m Höhe angenommen, und zwar sollte ein Pulsometer dem andern zuheben.

Zur Bergeförderung beim Abteufen sowie zum Fördern der Erze nach Beendigung des Abteufens wurde ein Förderhaspel für Wagen von 750 kg Inhalt angeschafft.

Der Dampfverbrauch für die Pulsometer und den Haspel musste nach Art der Maschinen sehr hoch angenommen werden. Unter Zugrundelegung einer mässigen Dampfgeschwindigkeit wurde die Dampfleitung nach den Angaben von M. F. Gutermuth in Z. 1887 S. 670 u. f. berechnet, wegen der vielen Knierohre jedoch bei der Berechnung der Maschinen ein Spannungsabfall von 2 Atm beim Blindschacht angenommen. Die Dampfleitung erhielt eine lichte Weite von 100 mm und eine Länge von 750 m. Von dem Dampfsammler im Kesselhause geht sie (vergl. Fig. 1 bis 3) durch ein Magazingebäude zum Schacht, in dessen Fahrtrum sie hängt, sodass sie sich nach unten ausdehnen kann. Unten läuft sie weiter durch den Raum der unterirdischen Maschine und dessen Verbindungsstrecken in die nach Osten geführte Grundstrecke, auf der in Abständen von je 90 m kupferne Ausgleichstücke von 1300 mm Dmr. der Rundung eingeschaltet sind, deren einer Schenkel fest verlagert ist. Unten an jedem Ausgleichstück ist ein Dampfwasserableiter angebracht. Bei der Strecke nach Süden angelangt, folgt die Dampfleitung dieser Strecke, auf der ebenfalls Ausgleichstücke in demselben Abstande wie zuvor eingebaut sind.

An dem Punkte, bei dem der neue Blindschacht abgeteuft werden sollte, wurde zunächst ein Ueberbrechen und eine Maschinenkammer für den Haspel hergestellt. In dieser Maschinenkammer fand ein Dampfsammler Platz, in den die Dampfleitung endete, und an den wiederum alle Pulsometer und die Maschine angeschlossen wurden.

13 m Schacht sind dann mit Haspeln von Hand abgeteuft; als bei dieser Teufe die Wasser nicht mehr mit dem Kübel zu halten waren, wurde das obere Pulsometer eingebaut.

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deutscher Ingenieure.

Die Pulsometer, Fig. 4 bis 6, hängen an Senkrahmen, die an Flaschenzügen aufgehängt sind. Sie erhielten schmiedeiserne Steigrohre und schmiedeiserne Dampfrohre, welch letztere durch Gummischläuche an den Dampfsammler angeschlossen sind. Die Saugrohre waren Gummischläuche mit innenliegender Spirale.

Nachdem mit einem Pulsometer eine Teufe von 20 m erreicht war, wurde das zweite eingebaut, und das obere auf 15 m gezogen. Die Erzlagerstätte wurde bei 23 m erreicht und dann in einer Mächtigkeit von 4 m durchteuft. Unter der Lagerstätte wurde noch ein Pumpensumpf abgeteuft. Das Abteufen mit den Pulsometern machte sich ganz gut, nur musste das obere Pulsometer oft gereinigt werden. Dort setzte sich infolge der Erwärmung des Wassers im unteren Pulsometer an alle inneren Teile eine feste Kruste aus dem schlammigen Wasser an. In den Scheidewänden der Kammern der Pulsometer befinden sich kleine Löcher, durch die das Einspritzwasser zur Kondensation des Dampfes aus einer Kammer in die andere tritt. Wenn diese Löcher mit Schlamm. versetzt waren, versagte das Pulsometer. Das Ziehen und Senken des unteren Pulsometers beim Reinigen des oberen war eine umständliche Arbeit, wie bei jeder Senkpumpe.

Die Pulsometer haben während des Abteufens 2 cbm/min Wasser in der Weise bewältigt, dass eines dem andern zuhob. Die Dampfspannung am Dampfsammler hielt sich auf 3,5 Atm; dabei ging aufser den beiden Pulsometern der Förderhaspel, selbstverständlich nur zeitweise. Beim Beginn dieses Abteufens war die Kesselanlage um einen Kessel von 70 qm Heizfläche verstärkt worden, der für den Betrieb des Abteufens ausreichte. Verfeuert werden auf der Grube unter einem solchen Kessel in 24 Stunden 5000 kg Staubkohlen zu 13 Pfg pro 50 kg.

Der Förderhaspel wird durch eine Zwillingsdampfmaschine von 200 mm Kolbendurchmesser und 260 mm Hub mit Rädervorgelege angetrieben. Die Dampfleitungsrohre und der Dampfsammler sind mit Kieselguhr umhüllt, und zwar ist die trockene, in Säcken bezogene Masse angefeuchtet und in einer Stärke von 25 bis 30 mm vor dem Einbau der Röhren auf diese aufgetragen worden.

Die Temperatur in den Strecken war 25°C, an den Maschinen 30° C.

Die Kosten der Anlage, soweit sie den Pulsometerbetrieb und die Förderung betreffen, stellen sich wie folgt: 1 vollständiger Förderhaspel 2 Aufsetzvorrichtungen

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2 Seilscheiben mit Lagern 2 Seile .

1 Strahlkondensator

2 Förderschalen

2 Herzstücke

2 Pulsometer.

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600 »

150 >>

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100 »

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200 »

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610 »

3375 >>

1125 »

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360 » 275

1700 »

zus. 18570 M

Für diese Summe liefs sich nur Dampfbetrieb herstellen; jeder andere Betrieb wäre in den Anlagekosten wesentlich teurer gekommen, und bei den niedrigen Kohlenpreisen auf der Samuelsglück-Grube sind im Kohlenverbrauch grofse Summen nicht zu ersparen.

Nachdem nun von dem neuen Blindschacht aus in der Erzlagerstätte Strecken aufgefahren waren und die Aus

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