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XXXXII. Nr

Januar 1898

Der aufserordentlich niedrige Dampfverbrauch von 4,67 kg pro PS widerspricht der Annahme, dass bei vorzüglichen modernen Dampfmaschinen mit hoher Betriebspannung die Ueberbitzung nur geringe Ersparnis gebe.

Es wurde von der Firma Ed. Vaucher & Co. auch Gelegenheit gegeben, eine von Schwoerer längst geäufserte Meinung praktisch zu erproben, dass nämlich eine Verbundmaschine mit Zwischenüberhitzung zwischen Hoch- und Niederdruckcylinder vorteilhafter arbeite als eine Dreifach-Expansionsmaschine, die nur im Hochdruckcylinder mit überhitztem Dampfe gespeist wird; selbstverständlich sind dabei gleiche Spannung und gleiche Abmessungen des Hoch- und des Niederdruckcylinders vorausgesetzt.

Bei einer zweiten Dreicylindermaschine, welche die Firma Ed. Vaucher & Co. im Jahre 1897 aufgestellt hat, wurden die Anordnungen zur Einschaltung eines Zwischenüberhitzers mit besonderer Heizung anstelle des Mitteldruck cylinders getroffen. Kessel und Maschine sind im übrigen genau die gleichen wie bei dem soeben besprochenen Versuche.

Tabelle III.

Ueberhitzer, die eine Ergänzung gewöhnlicher Dampfkessel sind, deren Dampf sie trocknen und mehr oder weniger überhitzen sollen. Der Vortragende bespricht die hierher gehörigen Konstruktionen unter Hinweis auf die zahlreichen darüber bestehenden Veröffentlichungen.

Hr. Hering (Gast) spricht über den von ihm konstruirten Doppelüberhitzer (Fig. 1 und 2). Ein gewöhnlicher Ueberhitzer ist durch eine vermittels Handrades und Spindel verschiebbare Scheidewand in zwei Teile zerlegt. Der eine Teil dient dazu, den vom Kessel kommenden Dampf um rd. 100o C zu überhitzen und in diesem Zustande zur Maschine zu leiten, während der andere Teil den vom Hochdruckcylinder kommenden Dampf nochmals überhitzt, ehe er dem Mitteldruckcylinder zugeführt wird. Damit bei nur einer gemeinschaftlichen Wärmequelle die Temperaturen in den beiden Ueberhitzerabteilungen beliebig geregelt werden können, ist

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vom

Kessel

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Hochdruck Niederdruck cylinder

cylinder

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746,52

727,22

Fig. 2.

kg

0,20

0

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5,604

5,092

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0,7665

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5,142

4,603

pCt

»

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10,5

6

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Kohlenersparnis.

Abgesehen von den vorstehenden Ergebnissen fällt noch der höhere mechanische Wirkungsgrad der Verbundanordnung ins Gewicht. Es wurde bei diesem Versuche sorgfältig darauf geachtet, dass der Betrieb der Fabrik in beiden Fällen genau übereinstimmte. Unter diesen Verhältnissen verbrauchte die Dreicylindermaschine rd. 20 PS mehr als die Zweicylindermaschine, sodass man annehmen kann, dass die Reibungsverluste des Mitteldruckcylinders 20 PS, also 21⁄2 pCt der Gesamtleistung, betragen.

Die Firma Vaucher hat infolge dieser Ergebnisse davon Abstand genommen, den Mitteldruckcylinder zu gebrauchen, welcher angeschafft war, weil man vom sicheren Erfolge der Zwischenüberhitzer vorher nicht überzeugt war.

Im Anschluss an den Vortrag spricht Hr. Reintgen über die sonst in Anwendung stehenden Ueberhitzerformen. Er weist zuerst auf eine ältere Zusammenstellung hin, die in den Jalırgängen 1865 und 1866 dieser Zeitschrift veröffentlicht worden ist. Ein Vergleich der dort angeführten Ueberhitzer mit den heutigen Ausführungen ist sehr lehrreich. Die Verwendung der Ueberhitzer machte zunächst, wenigstens soweit es sich um Landmaschinen handelt, nur geringe Fortschritte, weil die Ueberhitzer zu wenig dauerhaft und auch wohl unzweckmäfsig gebaut waren, weil die Stopfbüchsenpackungen und Schmieröle nicht genügten usw. Mehr Eingang fanden die Ueberhitzer bei der Marine. Bezüglich der auf Seedampfern üblichen Ueberhitzerarten sei auf Busley: »Die Schiffsmaschine«<, verwiesen. Von mehreren ausgeführten Dürrschen Schiffskesseln mit Ueberhitzern legt der Redner Zeichnungen vor.

Bei Landdampfmaschinen war überhitzter Dampf bis in die achtziger Jahre nur vereinzelt zur Anwendung gekommen. Erst 1889 begann man, energischer in dieser Richtung vorzugehen, und zwar bemühten sich besonders Uhler und Schwoerer im Elsass um die Ausbildung und die Einführung von Ueberhitzern.

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die trennende Scheidewand, wie bereits bemerkt, verschiebbar angeordnet, sodass also die Heizfläche und dadurch auch die Temperaturen des Dampfes nach Bedarf verändert werden können., Inbezug auf den Einbau in die Feuerzüge der Dampfkessel ist daran festgehalten, dass alle Dichtungsstellen aufserhalb des Mauerwerks liegen, und dass durch Anwendung von 3 Klappen dem Ueberhitzer jede beliebige Wärmemenge zugeführt und dadurch die Ueberhitzungstemperatur aufs genaueste geregelt werden kann. Aufserdem kann der Ueberhitzer vollständig ausgeschaltet und etwaige Ausbesserungen ohne Störung des Kesselbetriebes vorgenommen werden.

Hr. Wolters stellt die Frage, ob und welchen Einfluss der überhitzte Dampf auf den Kondensator ausübe. Bei einer Versuchsanlage, die der Aachener Hütten - Aktien - Verein ausführen liefs, bevor er sich dazu entschloss, seine Kessel mit Schwoererschen Ueberhitzern zu versehen, wurde bei gleicher Kühlwassermenge eine Erhöhung der Temperatur des abfliefsenden Kondensationswassers nicht festgestellt.

Hr. Hocks fragt, ob eine besonders für überhitzten Dampf geeignete Umhüllung der Rohre empfohlen werden könne. Es sei ihm trotz sorgfältiger Umhüllung bis jetzt nicht gelungen, bei einer

Temperatur des überhitzten Dampfes von 2600 (am Kessel) einen geringeren. Temperaturabfall als 10 C pro m zu erreichen.

Hr. Rieder giebt auf die Frage des Hrn. Wolters die Auskunft, dass man eben bei überhitztem Dampf mit einer geringeren Dampfmenge auskomme. Bezüglich der Frage des Hrn. Hocks bemerkt er, dass aufser der Umhüllung auch die Dampfgeschwindigkeit in den Leitungen für die Abkühlung von nicht zu unterschätzendem Einfluss sei. Diese Geschwindigkeit könne unter sonst gleichen Verhältnissen fast doppelt so grofs genommen werden wie bei gesättigtem oder nassem Dampfe, weil der überhitzte Dampf von viel geringerer Masse und als ein Gas zu betrachten sei. Dampfgeschwindigkeiten von 30 m/sek für überhitzten Dampf seien sehr günstig; die Druckverluste seien dann nicht gröfser als bei 18 m Geschwindigkeit des nassen Dampfes.

Was den Schutz gegen Abkühlung anbelangt, so hat der Redner mit Kieselguhr gute Erfahrungen gemacht. Vielfach trage man aber die Schutzmasse zu dünn auf; es sei zu empfehlen, den äusseren Durchmesser der Umhüllung gleich dem Flanschdurchmesser zu nehmen. Ausserdem seien freiliegende Leitungen noch mit einem Holzkasten zu umgeben.

Hr. Pützer weist darauf hin, dass bei der Messung des Druckes der Einfluss der Strömungsgeschwindigkeit wohl zu beachten sei.

Sitzung vom 11. Dezember 1897

im physikalischen Hörsaal der Technischen Hochschule. Vorsitzender: Hr. Kintzlé. Schriftführer: Hr. Reintgen. Anwesend 80 Mitglieder und Gäste.

Der Vorsitzende giebt der Versammlung Kenntnis vom Ableben des Hrn. Gustav Piedboeuf, der dem Bezirksvereine über 30 Jahre angehört habe, in den Jahren 1876 und 1887 bis 1889 Mitglied des Vorstandes gewesen sei und in vielen Kommissionen mitgearbeitet habe. Die Versammlung ehrt den Dahingeschiedenen durch Erheben von den Sitzen.

Es werden darauf der Jahresbericht und der Kassenbericht erstattet und die Wahlen für den Vorstand und den Vorstandsrat vollzogen.

Alsdann spricht Hr. Wüllner über elektrische Schwingungen und ihre Bedeutung für das Telegraphiren ohne Draht. Er geht aus von den von Feddersen beobachteten Schwingungen bei Entladung einer Leydener Flasche, die bereits Helmholtz in seiner berühmten Abhandlung über die Erhaltung der Kraft vorausgesagt hatte. Zur Vorführung der Schwingungen wird nach dem Vorgange von Paalzow eine über die Pole eines Hufeisenmagnets gelegte Geifslersche Röhre benutzt, in welcher die hin- und hergehenden durch das leuchtende Gas sichtbar gemachten Ströme durch die magnetische Ablenkung von einander getrennt werden. Die Theorie dieser Schwingungen haben Kirchhoff und Lord Kelvin abgeleitet. Es folgt aus dieser Theorie, dass die Dauer einer einfachen Schwingung gegeben ist durch die Gleichung

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deutscher Ingenieure.

der elektromagnetischen zur elektrostatischen Einheit des elektrischen Stromes, welche in cm gleich 3.10 ist.

Wenu man an dem Ende eines Drahtes rasche elektrische Schwingungen, das heifst rasche periodische Aenderungen des Potentials, hervorruft, so müssen sich diese auf dem Drahte in der Form der Wellenbewegung fortpflanzen, und zwar muss für jede ganze Schwingung, das heifst in der Zeit, in welcher das Potential am Ende von Null bis zu einem positiven Maximum wächst, dann auf Null abnimmt, wieder bis zu einem negativen Maximum wächst und wieder zu Null abnimmt, eine Welle entstehen. Bezeichnen wir jetzt die Dauer der ganzen Schwingung mit T, so muss die Wellenlänge = v T sein. Giebt man dem Drahte eine passende Länge und lässt das Ende in freier Luft, so entstehen auf dem Drahte stehende Wellen, und der Abstand der Knotenpunkt ist, wie bei allen stehenden Wellen, gleich 1/2 . Der Vortragende weist diese Wellen an der von Lecher angegebenen Drahtkombination nach und zeigt, dass an der benutzten Kombination der Abstand der Knotenpunkt 12,5 m, die Wellenlänge I also 25 m beträgt. Für die Dauer einer Doppelschwingung ergiebt sich somit:

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Weitere Versuche von Blondlot, Cohn und Heerwagen und anderen, bei denen die Dauer der elektrischen Schwingungen bekannt war und die Länge der Wellen gemessen wurde, ergaben für die Fortpflanzungsgeschwindigkeit in der That den Wert 3.10 10, welcher Wert bekanntlich auch der Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Lichtes zukommt.

Nach Maxwells Theorie der elektrischen Erscheinungen müssen sich auch in den Dielektriken, den Isolatoren, die elektrischen Strömungen fortpflanzen, und zwar in einer zur Schwingungsrichtung senkrechten Richtung. Die elektrischen Wellen bestehen demnach aus transversalen Schwingungen, wie die Lichtwellen. Die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der elektrischen Schwingungen muss die gleiche sein wie jene der Lichtschwingungen, so dass Maxwell schliesslich zu dem Ergebnis gelangte, dass die Schwingungen des Aethers, die wir als Licht empfinden, elektrischer Natur seien.

Es gelang Hertz zunächst, nachzuweisen, dass in dem Dielektrikum Schwingungen entstehen, indem er die Rückwirkung der durch die Primärschwingungen seines Erregers in einem Asphaltblock erzeugten Schwingungen auf die Schwingungen des Erregers beobachten konnte. Sehr bald darauf erreichte dann Hertz das Ziel, das er sich vor dem Beginn seiner Untersuchungen gesteckt hatte, unmittelbar zu zeigen, dass sich die an einer Stelle des Luftraumes erregten Schwingungen in Wellenform in der Luft fortpflanzen. Die Art der Beobachtung von Hertz ist zu Demonstrationsversuchen wenig geeignet; sehr bequem ist dazu die Benutzung der Branlyschen Röhre. Es ist das cine mit Metallspänen gefüllte Glasröhre, die durch zwei in die Späne geschobene Metalldrähte in einen Stromkreis eingeschaltet wird, der ein weithin sichtbares Galvanometer enthält. Die Röhre leitet den Strom im natürlichen Zustande sehr schwach oder gar nicht. Wird sie aber von elektrischen Schwingungen parallel ihrer Längsachse getroffen, so wird sie leitend. Hören die Schwingungen auf, die Röhre zu treffen, so genügt eine schwache Erschütterung der Röhre, um sie in den natürlichen nichtleitenden Zustand zu versetzen.

Diese Ausbreitung der elektrischen Schwingungen und ihre Aufnahme durch eine Branlysche Röhre ist es, die zur Telegraphie ohne Draht benutzt wird; durch einen Erreger der Wellen in der Form, wie sie Righi angegeben hat, werden an einem Orte die Schwingungen hervorgerufen, welche an der Empfangstelle durch eine Branlysche Röhre aufgenommen werden. Der durch die Branlysche Röhre geschlossene Stromkreis enthält einen kleinen durch den Strom betriebenen Klopfer, der, wenn die Röhre leitend geworden ist, auf sie klopft und sie dadurch nichtleitend macht. Neuerdings auftretende Schwingungen machen die Röhre wieder leitend und setzten den Klopfer wieder in Bewegung. Man sieht, wie man auf diese Weise nach Art des Morsetelegraphen Zeichen geben kann. Ob der von Marconi so gemachte Versuch, die Hertzschen Wellen praktisch zu verwerten, Erfolg haben wird, muss die Zukunft zeigen; dass dabei noch viele Schwierigkeiten zu überwinden sind, ist sicher.

Nach der Sitzung fand zur Feier des 42. Stiftungsfestes ein Festmahl statt, an dem sich 65 Mitglieder beteiligten.

Patentbericht.

Kl. 1. Nr. 94701. Sichtverfahren. L. Maiche, Paris. Feinkörnige Stoffe werden zum Sichten in einer Schleudertrommel mit einer schleimigen Flüssigkeit gemischt, wodurch ihre Bewegung nach dem Umfange der Trommel hin derart verzögert wird, dass sie Zeit haben, sich entsprechend ihrem spezifischen Gewicht von einander zu trennen.

Kl. 31. Nr. 94584. Formen in Sand. W. Littlejohn, Philip, Melksham (England). Die zum Füllen des Formkastens erforderliche Sandmenge fällt von einer derartigen Höhe herab, dass sie sich um das Modell feststopft. Zu diesem Zweck wird auf den Formkasten ein Schacht gesetzt, welcher in geeigneter Höhe zur Aufnahme des Formsandes einen leicht lösbaren Klappboden hat.

29. Januar 1898:

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Kl. 14. Nr. 94522. Schieberentlastung. W. Schmidt, Ballenstedt a/H. Die durch verschlichenen oder durch eine feine Oeffnung eingeleiteten Dampf im Schieberkastenraume 7 erzeugte Spannung wird durch die einstellbare Belastung b eines Sicherheitsventils a so Fig. 1. geregelt, dass jeder Ueberschuss über den gewünschten Entlastungsdruck entweicht. Damit sich bei veränderlichem Druck des Frischdampfes d, Fig. 1, auch der Gegendruck in selbstthätig ändert, ist das Sicherheitsventil als Kolbenventil eƒ, Fig. 2, ausgeführt, dessen grössere Fläche e durch die auf Oeffnung wirkende Spannung in 7 und dessen kleinere Fläche ƒ durch den Frischdampf d auf Schluss belastet wird, sodass die Spannungen von d und 7 stets in einem bestimmten Verhältnis stehen. Zur feineren Regelung wird noch eine Hülfsbelastung im Ringraume g hinzugefügt, die durch Einstellung der Belastung i des nach aufsen führenden Ventils h verändert werden kann.

Fig. 2.

Kl. 14. Nr. 94525. Abstellvorrichtung. W. Hartwig, Elbing. Zum selbstthätigen Stillsetzen von Dampfmaschinen u. dgl. ist in einer Scheibe a der Maschinenchwelle ein federbelastetes Schwung

gewicht c gelagert, das beim Durchgehen der Maschine daumenartig hervortritt und durch den Rollenhebel gh ein Ventil öffnet, worauf der Kolben im Bremscylinder durch ein federndes Gestänge die Drosselklappe od. dergl. schliefst.

Kl. 14. Nr. 94524. Kolbenmaschine. M. Honigmann, Grevenberg bei Aachen. Cylinder a und Kolben c haben Ansätze b und d, deren Hohlräume ƒ und g heizbar sind und eine solche Form und Ausdehnung erhalten, dass die im veränderlichen Zwischenraume e eingeschlossenen Gase eine den Wärmeaustausch begünstigende dünne Schicht bilden, sodass die Ausdehnung nahezu bei unveränderlicher Temperatur vor sich gehen kann.

Kl. 20. Nr. 95151. Gleiskreuzung. Joseph Vögele, Mannheim. Vier um die Zapfen x drehbare Zungen Z, Z1 sind zu je zweien durch Stangen s verbunden, deren Bewegungen durch

den um seinen Mittelpunkt drehbaren Lenker h von ein

Kl. 31. Nr. 94384. Arbeitstisch für Gussputzereien. Eisenhüttenwerk

Marienhütte, A.-G., Kotzenau. Das in dem geschlossenen Tischkasten angeordnete Flügelrad f saugt den groben Staub durch in c befindliche Oeffnungen ab, während der feinere Staub auf dem umlaufenden und von h aus mit Wasser berieselten Tuche p sich niederschlägt. Der von letzterem durch das Messer i abgekratzte Schlamm wird mittels der Schnecke d entfernt.

Kl. 35. Nr. 94681. Becherwerkkette.

eysen, Berlin. Die inneren, die Becher tragenden Glieder a1 sind beiderseitig über die Gelenke c hinaus bis fast zur Mitte der äusseren Glieder a verlängert und den Enden durch Stehbolzen b verbunden,

an

wobei auch die Längswände der Becher als innere Kettenglieder und die Querwände als Stehbolzen dienen können.

Kl. 31. Nr. 94385. Giesspfanne. T. Levoz, Sténay (Frankreich). Die Giefspfanne ist durch einen ihr ähnlichen Teil geschlossen, der mit einer Ausgussrinne b und einer Wand c zum Zurückhalten der Schlacke versehen ist.

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C. Schlick

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ander abhängen, sodass die Weiche sich selbst richtig einstellt, von welcher Seite auch der Wagen kommen måg.

scheibe b rollt beim Offnen und Schliefsen auf einer festen Bahn mit Verzahnung c, d. Dadurch wird nicht nur ein schnellerer, sondern auch ein genauerer Abschluss erzielt. Kl. 47. Nr. 94 539. Treibriemen, J. F. Brown, Needham (Mass., V. S. A.). Der Treibriemen besteht aus einem Gewebe mit wenigen Einschussfäden und vielen Ketten

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Kl. 47. Nr. 94534. Dehnungsstopfbüchse. H. Frahm, Köln a/Rh. Die Stopfbüchse hat zwei Abdichtungen d und i.

La

b

m

Das in d verschiebliche Rohr b ist durch Verbindungsglieder g mit der Brille h verbunden, deren Grundbüchse k sich gegen die Stirnfläche von b stützt, sodass sie gleichzeitig nach innen und aussen abdichtet, und zwar innen gegen das andere Rohrstück aufsen gegen die mit c unmittelhar oder durch Schrauben ƒ verbundene Hülse a.

Kl. 47. Nr. 94533. Kettenverbindungsglied. O. Klatte, Düsseldorf. Das an einem Ende aufgeschnittene und dort lösbare verzinkte Glied hat einen in der Querrichtung einstellbaren Steg, durch den das Glied quer gespannt und hierdurch festgeschlossen wird. Die Patentschrift zeigt eine grofse. Anzahl Ausführungsformen dieses Spannsteges.

Kl. 49. Nr. 94340. Spiralbohrer. W. May, Köln-Zollstock. Die Spitze s ist auswechselbar mit dem Schaft b verbunden. Als Verbindung kann ein Schwalbenschwanz a mit Mitnehmer m oder dergl. dienen.

Kl. 49. Nr. 94548. Blechschere. G. Lien, König im Odenwald. Das obere Messer macht eine rasche Aufund Abwärtsbewegung von kleinem Ausschlage, verbunden mit einer langsamen grofsen Senkung und beschleunigten Hebung. Diese Bewegungen werden durch die Vereinigung zweier Exzenter hervorgebracht, von denen das eine schnell drehend die Hin- und Herbewegung des Messers bewirkt und sich dadurch, dass es mit bedeutend gröfserer Exzentrizität in einer sich langsam drehenden Welle gelagert ist, selbst auf das Werkstück niedersenkt. Dabei sind die Bewegungen der beiden Exzenter zweckmäfsig so zu einander geordnet, dass während des Hochganges des kleinen, des Scherenexzenters, das grofse,

deutscher Ingenieure.

das Schaltexzenter, die Scherexzenterwelle ein wenig nach unten bringt.

Kl. 49. Nr. 94425. Fräsen von Schachtringen und dergl. Hániel & Lueg, Düsseldorf-Grafenberg. Die Fräser ƒ drehen sich um ihre Achse und bearbeiten hierbei

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gleichzeitig die untere und die obere Stirnfläche des sich um seine Achse zwischen ƒ drehenden Schachtringes a. Um hierbei a zu stützen und zu führen, hat man an dem Support m stellbare Rollen r angebracht, die mittels scharfer Rippen in die Stirnflächen von a einschneiden.

Kl. 87. Nr. 94880. Schraubenschlüssel. G. Dickertmann, Berź lin. Die verstellbare Backe c, die die feste Backe a mit zwei Lappen c1 umfasst und mit ihr verzahnt ist, kann um eine im Schlitze d von a verschiebliche Achse di gedreht und somit leicht eingestellt werden.

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Bücherschau.

Fortschritte der Ingenieur wissenschaften. II. Gruppe. 5. Heft: Die beweglichen Brücken. Von Professor Dietz. 7. Heft: Die gewölbten Brücken. Von Regierungspräsident v. Leibbrand. Leipzig 1897, Wilh. Engelmann.

Das 5. Heft umfasst die beweglichen Brücken, insoweit sie im letzten Jahrzehnt ausgeführt und geplant worden sind. Es dient somit als eine höchst willkommene Fortsetzung und Ergänzung der 3. Abteilung des II. Bandes vom Handbuch der Ingenieurwissenschaften.

Der reiche und im höchsten Mafse interessante Stoff ist in dem Heft ausgezeichnet und durchaus übersichtlich bearbeitet. Es sind keine Tafeln beigegeben, sondern sehr klare Textfiguren in grofser Zahl, wodurch die Benutzung erleichtert wird. Das Werk behandelt zunächst lediglich in Beispielen die Drehbrücken in Deutschland, England, Nordamerika und verschiedenen andern Ländern, ferner die Klapp-, Schaukelund Faltbrücken, dann die Hub- und Zug- sowie Roll- und Kranbrücken, bringt einige Schiffbrücken, Fähren und Landebrücken, auch zerlegbare Brücken, insbesondere solche für

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Kriegszwecke. Den Schluss bilden eine vergleichende Uebersicht der neueren beweglichen Brücken und neuere theoretische Untersuchungen.

Aus dem Inhalt ist hervorzuheben, dass unter allen neueren beweglichen Brücken die Drehbrücken am häufigsten und in den gröfsten Abmessungen ausgeführt worden sind. In Deutschland hat der Kaiser Wilhelm-Kanal grofse Ausführungen (ungleicharmig rd. 54,50 + 36,50 m Länge) hervorgerufen. Tragsysteme wie Bewegungsvorrichtungen zeigen grofse Mannigfaltigkeit. Das Hauptgewicht ist auf Einfachheit und Sicherheit des Betriebes gelegt. Presswasserantrieb ist überall bevorzugt. Die Fachwerke der Hauptträger sind einfach. Die statische Untersuchung der eingedrehten Brücke (drei Stützen) erstreckt sich nicht nur auf die Bestimmung der Stabkräfte infolge Verkehrslast und Winddruckes, sondern auch auf den Einfluss ungleicher Erwärmung der mehr oder weniger der Sonne ausgesetzten Gurtungen. Meist sind diese Brücken schmal. Die Baakenbrücke über den Magdeburger Hafen in Hamburg dagegen ist 13,30 m

::29. Januar:1898.

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3

breit bei einer lichten Weite jedes der gleichen Brückenarme von 21,3 m. : Der Rollenkranz wird in Deutschland wie auch in Frankreich grundsätzlich vermieden; in England finden wir ihn häufiger. Die meisten Drehbrücken sind hier ungleicharmig. Es wurde zuerst auch von hier aus auf ihre Betriebsüberlegenheit gegenüber den gleicharmigen Drehbrücken hingewiesen. In den Abmessungen sind die englischen Drehbrücken den deutschen nicht wesentlich überlegen. Dagegen giebt es in den Vereinigten Staaten von Nordamerika ganz gewaltige Drehbrücken, z. B. die viergleisige gleicharmige Drehbrücke über den Harlemfluss in New York, rd., 115 m. lang, mit doppeltem Rollenkranz von 1,23 m Spurweite und 14,63 m innerem Durchmesser. Die Fachwerkbrücken sind fast ausnahmslos gleicharmig und mit der allgemein üblichen Gelenkbolzenverbindung ausgestattet. An den Enden finden wir in Amerika nur Keil- und Kniehebelstützung, über deren Wirkungsweise vielfach Klagen laut zu werden scheinen. Um die Störungen, die durch das elastische Verhalten der Hauptträger entstehen können, zu mildern, hat man letztere über den Drehpfeilern ganz aufsergewöhnlich hoch genacht, bei der oben genannten Brücke rd. 25 m. Zum Antrieb werden aufser Handbetrieb Dampf und Wasserkraft benutzt; vielfach wird auch Elektrizität und vereinzelt Gas als Triebkraft verwendet. Dass sich in Deutschland der elektrische Antrieb nicht Bahn schafft, hat nach Ansicht des Verfassers sonderbarerweise darin seinen Grund, dass man der elektrischen Kraftquelle nicht das gebührende Vertrauen entgegenbringt. Hier wird die Elektrotechnik hoffentlich zukünftig mehr leisten, da der elektrische Antrieb sich wesentlich einfacher gestaltet als der mittels Presswassers.

In Amerika sind auch grofse Klappbrücken mit elektrischem Antrieb erdacht und ausgeführt, z. B. die Klappbrücke in der Van Burenstrafse zu Chicago von 33 m Weite, deren Klappen auf kreisförmigen Wangen ruhen, die auf geraden wagerechten gezahnten Laufbahnen zurückrollen können und sich dadurch senkrecht aufrichten lassen (Z. 1894 S. 863). 2 Dynamos von je 50 PS sind mit der gemeinsamen Hauptwelle mit vielfacher Uebersetzung gekuppelt, sodass sie einzeln und gemeinsam wirken können. Die Nebenanlagen werden durch Pressluft betrieben.

Auch die Faltbrücken sind amerikanischen Ursprunges 1). Es wird ein Ausführung in Milwaukee vorgeführt, deren beweglicher Teil beim Oeffnen und Schliefsen stets im Gleichgewicht bleibt, sodass keine tote Last gehoben zu werden braucht. Die bewegende Kraft liefert eine Dynamomaschine, welche die Hauptwelle mittels Winkelräderübersetzung und Schraube ohne Ende antreibt. Leider vermissen wir Ausführlicheres über die Verriegelungen in der Brückenmitte, welche die Schwächen aller Klapp- und Faltbrücken sowie auch der amerikanischen Doppeldrehbrücken sind. Die Faltbrücken scheinen immerhin noch die gröfste Seitensteifigkeit zu besitzen. Ihre Entwicklung ist also sehr zu beachten.

Es würde zu weit führen, hier noch über die in dem Werke angeführten Beispiele anderer beweglicher Brückenarten (Hub-, Zug-, Roll- und Kranbrücken) zu berichten, und ich muss mich damit begnügen, darauf hinzuweisen, dass sehr viel Anregendes und Mannigfaltiges darüber zusammengestellt ist.

Wer sich mit beweglichen Brücken, ihren Bewegungseinrichtungen und ihrer Theorie schnell vertraut machen will, findet keinen besseren Ausgangspunkt für seine Studien als dieses vorzügliche Werk mit seinem erschöpfenden Litteraturnachweise.

Niemand ist heute mehr berufen, die Fortschritte in der Kunst des Baues gewölbter Brücken zum Ausdruck zu bringen, als der Verfasser des 7. Heftes, Präsident Karl von Leibbrand in Stuttgart, der in aufserordentlich lehrreicher und anregender Weise dieser Aufgabe gerecht wird. Er beleuchtet die grofsen Vorzüge der massiven Brücken sowohl hinsichtlich der ästhetischen Ausbildung wie der Dauerhaftigkeit und leichten Unterhaltung. Die Fortschritte auf diesem Gebiete sind um sọ mehr zu beachten, als den eisernen Brücken ein. Wettbewerb in Fällen entsteht, WO

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ihre Herrschaft bislang unbestritten war. Wir können uns der Thatsache heute nicht mehr verschliefsen, dass die theoretischen Grundlagen an der Hand grofsartiger Gewölbeversuche einerseits, wie die Materialprüfungen selbst und die Verbesserungen der Mörtelmaterialien, insbesondere des Zementes, anderseits wesentliche Fortschritte in den beiden letzten Jahrzehnten gezeitigt haben, sodass man in der Kunst des Wölbens zu grofsen Spannweiten und geringen Stärken, also zu billigeren Konstruktionen übergegangen ist..:

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Im einzelnen bringt das Heft kurze und übersichtliche Mitteilungen von den wichtigen Versuchen Bauschingers, Ebermayers, Toustays u. a. über die Druckfestigkeit von Steinen und Mörtelmaterialien, von den Versuchen Bachs 1) und Durand Clayes über die Elastizität von Betonkörpern. Die verdienstvollen Versuche und theoretischen Untersuchungen des österreichischen Architekten- und Ingenieur-Vereines an Ziegel-, Bruchstein- und Betongewölben 2); letztere ohne und mit Eiseneinlagen (Monier- und Melan-Konstruktionen), haben zu dem Schlusse geführt, dass Gewölbe als elastische Bogenträger ohne Gelenke berechnet werden dürfen, falls die Widerlager unnachgiebig sind und die Lehrgerüste während des Wölbens möglichst unveränderlich bleiben. In einem anderen Kapitel wird eine grofse Anzahl von neueren Ausführungen gewölbter Brücken besprochen, und zwar unter anderem die Murgbrücke bei Huzenbach (1889) mit 41,5 m Stützweite, 1/10, Pfeilverhältnis und 0,6 m Scheitelstärke, die Mainbrücke bei Kitzingen (1890,93) mit 6 Oeffnungen von 26 bis 36 m Spannweite, die Oberbaumbrücke in Berlin (1894/96) mit 7 Oeffnungen bis 22 m Spannweite, 28 m breit, einen Viadukt für die elektrische Hochbahn tragend, ferner die Brücke de Lavaur in Frankreich, welche 61,50 m Spannweite bei 1/2... Pfeilverhältnis aufweist und nur 0,62 mm Scheitelsenkung beim Bau gezeigt hat, und andere in letzterem Punkte interessante Bauten. In Oesterreich ist eine Brücke über den Pruth bei Jaremcza (1893/94) mit 65 m Spannweite hervorzuheben; die aus Sandstein bestehende Wölbung erfährt 27,5 Atm Pressung. Des weiteren widmet Leibbrand den Gewölben mit Gelenken eine eingehende. Behandlung. Sie verdanken ihre Entstehung dem Bestreben, Risse zu vermeiden. Allerdings giebt Leibbrand zu, dass letzteres bei grofser Vorsicht und Sachkenntnis für nicht zu grofse Spannweiten auch ohne dieses Mittel erreicht werden kann, und das sollte meines Erachtens auch das allgemeine Ziel bleiben, und es sollten nicht, wie Köpcke es versucht hat, bei geringeren Spannweiten Gelenke aus Werksteinen mit Fugen verschiedener Krümmung eingelegt werden. Die Leibbrandsche Anordnung, im mittleren Teile der Fugen im Scheitel und an den Kämpfern Bleiplatten anzubringen, die erst nach vollständiger Belastung der Gewölbe vergossen werden, ist leichter durchführbar und scheint sich gut zu bewäḥren. Der eigentliche Wert der Gelenke besteht jedoch darin, dass die Berechnung der Gewölbe als Bogen mit drei Gelenken sicherer wird und infolgedessen gröfsere Beanspruchungen zulässig sind, die wiederum gröfsere Spannweiten vorteilhaft machen. Die 1895 erbaute Brücke über den Elbepark in Hamburg mit 37 m Spannweite und 6 m Pfeilhöhe hat solche gelenkartig wirkende Bleieinlagen im Scheitel und in den Kämpfern, ebenso eine Reihe württembergischer Brücken. Zu den gröfsten Spannweiten haben in neuester Zeit die Betonbrücken mit Gelenken geführt. Eingehend sind Entwurf, Ausführung und Kosten der Betonbrücke mit sichtbaren Stahlgelenken über die Donau bei Munderkingen mit 50 m Spannweite und 5 m Pfeilhöhe bei 1 m Scheite stärke behandelt. Der Beton wurde hier mit 34 Atm beansprucht; die Bauzeit betrug 7 Monate und die Kosten 150 M pro qm Verkehrsfläche. Leibbrand empfiehlt sehr mit Recht diese Brücken mehr als die Betonbrücken mit Eiseneinlagen, weil sich bei letzteren in der Nähe der Eiseneinlagen infolge der Zugspannungen unmerkliche kapillare oder wirklich sichtbare Risse bilden können und heute noch nicht zu beurteilen ist, ob diese nicht einen nachteiligen Einfluss auf die Stabilität und Elastizität der armirten Betonbauten haben. Dieses Bedenken ist beim Bau der Brücke

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