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60) 13. September 936.

gründet Kaiser Otto einen Mönchs-Convent in Magdeburg.

S. Exc. chron. Brandenb. Anhang 3. Chron, princ. Saxon. herausg. von v. Heinemann S. 30 (Separatabdruck).

61) 14. October 936.

In Magdeburg, wohin er nach geschlossenem Frieden aus dem Lande der Wenden, welche Riaderi heißen, gegangen war, (in pace uenimus in Magathaburg), stellt Otto, Römischer König, dem Kloster Fulda auf Bitten des Abtes Hathumar einen Schußbrief aus.

Data II. idus Octobris anno incarnationis domini DCCCCXXXVI. indictione VIIII. anno uero regni gloriosissimi regis Ottonis I. Actum Magathaburg in dei nomine feliciter. Amen.

Gedruckt bei

Dronke Cod. dipl. Fuld. p. 316 nach dem Original.
Schannat hist. Fuldens. Cod. 143.

62) 936.

K. Otto soll sich von seinen dreißig Pfund täglicher Tischgelder immer sechs abgezogen und dafür die Kirche zu Magdeburg begründet haben. Es wird von der großen Mildthätigkeit der Königin Edith berichtet, welche bei ihrem fleißigen Kirchenbesuch die an der Kirchthüre wartenden Armen stets mit Almosen beschenkt habe.

Ann. Palidenses 3. Jahr 935 in Mon. Germ. XVI, p. 62.

Ann. Saxo. 936.

Hoc anno fecit Otto rex in Magadaburch regalem abbatiam. So ist von einer anderen Hand] bemerkt zu Ekkeh. chron. univ. ibidem VIII, p. 184.

63) s. d. (936 ff.)

Auf der Königin Editha Anregung und beharrliches Bitten gründete König Otto die Stadt Magdeburg und brachte dahin auch die Reliquien des heil. Märtyrers Innocentius unter großen Ehrenbezeugungen. Er hat auch hier eine Abtei gegründet und deren Kirche in prachtvollem Bau (mirum in modum) da zu bauen angefangen, wo nachher die heil. Editha begraben ward. Ferner trachtete er darnach, dortselbst auch ein Bisthum zu errichten, konnte aber bei Lebzeiten des Diöcesanen, des Bischofs Bernhard (von Halberstadt), damit nicht durchdringen. Was er in Schlachten und sonst wie gewann und zusammenbrachte, das weihte und übergab er Gott und seinem Ritter (militi) Mauritius. Chron. Halberst. bei Leibnit Scr. Brunsv. II. p. 114, 115.

64) 936 ff.

Als König Otto Kaiser (sic) ward, bat ihn die Königin, daß er ihr hier eine Stadt wieder bauen sollte, wo sie mit ihren Mägden wohnen könnte und ihre Lust haben; er ließ nun die Königin herumführen und diese zeigte ihm, wie groß sie die Stadt haben wollte. So weit ließ er die Stadt umfassen (begripen) und gab sie der Königin zu freiem Eigen, auch baute er, als er hier das Bisthum gründete, den Mönchen vom Berge ein Kloster. er den armen Leuten zu Rottersdorf ein Hospital.

Magdeb. Schöppenchronik herausgeg. von Janicke. S. 8.

65) s. d. (936 ff.)'

Ebenso baute

Nach der Unterwerfung der Slavischen Völker und ihrer Bekehrung zum Christenthum, gründete der große (Kaiser) Otto die berühmte Stadt Magdeburg an den Ufern der Elbe, als eine Hauptstadt des Sachsenlandes und ließ daselbst Adalbert, einen Mann von großer Heiligkeit des Wandels, zum Erzbischof weihen. Dieser, der erste Eingesezte (Erzbischof) in Magdeburg, verwaltete 12 Jahre lang das Stift und bekehrte durch seine dortigen Predigten viele Slavenvölker. Seine Ordination erfolgte im 35. Jahre der Regierung des Kaisers Otto und 137 Jahre nach der Ordination des heil. Ansgar. Dem Magdeburgischen Stift ist das ganze Wenden- (Slaven)land unterworfen bis zum Flusse Peene (ad Panem). Das Erzstift hat 5 Suffragane, nämlich die Bisthümer Merseburg und Zeit jenseits der Saale, Meißen jenseits der Elbe und Brandenburg und Havelberg innerhalb gelegen. Das sechste Bisthum des Elavenlandes ist Oldenburg, welches der Kaiser Otto wie die übrigen auch dem Erzstift Magdeburg unterzuordnen gelobt hatte, das jedoch vom Erzbischof von Hamburg Adeldag reclamirt wurde, weil der Sprengel seines Erzstifts auf Grund alter Kaiser Privilegien bestimmt begrenzt sei.

S. Helmold Chron. Slavor. bei Leibnit Ser. Brunsv. II. p. 547 und in Monum. Germ. XXI. p. 19.

66) 936 ff.

Im Jahre 936 fing Otto, der große Kaiser, im 30. Jahre seines Königthums das Münster in Magdeburg an zu bauen und gründete dabei eine Königliche Abtei zu Ehren der hh. Apostel Peter und Paul und der hh. Morig und Junocenz. Zum ersten Abt sette er einen gewissen Anno ein, einen gelehrten, ehrbaren, in Kunst und Wissenschaft wohl unterrichteten Mann von vornehmer Herkunft, den er aus dem Kloster S. Marimin in Trier hierher berief, mit ihm zugleich noch mehrere Conventualen dieses Klosters, geeignet durch ihren Lebenswandel und ihre Zahl das Ordensleben in Magdeburg zu befestigen.

S. Gesta abbatum Bergensium herausg. von Holstein in den Magd. Geschichtsbl. V. S. 369.

67) ca. 936.

Otto der Große legte, nicht nur um seinem Namen ein Andenken zu hinterlassen, sondern auch aus Verlangen dereinst dafür belohnt zu werden, in heiliger Absicht einen neuen Grund zur Stadt (Magdeburg), die er auswählte vor allen Städten des deutschen Reiches, um auf ihre Erhebung allen seinen Fleiß und seine Mühe zu verwenden.

Chron. Magdeb. bei Meibom S. R. G. II. p. 270.

68) c. 936 f.

König Otto begann auf Antrieb seiner Gemahlin Edgid (Aedithae) die Stadt Magdeburg zu bauen (Magadeburgensem aedificare cepit civitatem) und schaffte dahin mit großen Ehren die Reliquien des heil. Junocenz. Denn er gewann und baute (et acquisivit atque construxit) diese Stadt aus geistlichen Beweggründen und zum Heil des Vaterlands. Dabei half ihm die mit allen Tugenden ausgestattete Edgid, soviel sie nur konnte. Thietm. chron. II. 2. in Mon. Germ. III. p. 744.

69) 936-973.

Idem (Kaiser Otto I.) cum Mainburc aecclesiam mirae puleritudinis fabricasset, multosque gentilium populorum ad viam veritatis revocasset, languore correptus vitae terminum sortitus est. Cuius corpus in prefata aecclesia condecente honore humatum est."

(Geschrieben 1085. 1086.)

Bovitho bei Jaffé Bibl. rerum Germanicarum II. p. 621.

70) 936-937.

Das Verdienst, welches die Königin Editha bei Gott hatte, glaubte man an verschiedenen Wundern zu erkennen, so z. B. wie sie das verstrickte Junge einer zu ihr fliehenden Hirschkuh retten ließ und wie ihr, als sie vom König wegen ihrer Mildthätigkeit auf die Probe gestellt, diesem, der als Bettler verkleidet war, einen Aermel ihres Prachtgewandes (cuccebold) gegeben hatte, derselbe auf wunderbare Weise wieder anwuchs.

Ann. Palid. 936. Annal. Saxo 937 in Mon. Germ. VIII. p. 600.

71) 13. September 937.

König Otto beschenkt das Stift Quedlinburg unter Anderem auch mit dem neunten Theil alles Ertrages in Godenhusi-Welsleben (Waldis leuo),

Beiendorf, Salbke (Salbetse) und Westerhüsen, auch mit 15 wendischen Familien in Frose (Vraso) und Calbe (Caluo).

Data Idus Septembris Anno dominicae incarnationis DCCCCXXXVII. Indictione VIIII. Anno vero Domni Ottonis Inuictissimi Regis I. Actum in Quidilingoburg In Dei nomine feliciter Amen.

Nach dem Original gedruckt bei

v. Erath C. D. Quedlinburg. p. 3. 4.
Leufeld Antiqq. Halberst. p. 637–639.
Mader Antiqq. Brunsvic. p. 105-107.

72) 21 September 937.

König Otto schenkt der von ihm an dem Orte Magedeburg gegründeten (construere studuimus), den heiligen Märtyrern Morit, Innocenz und ihren Genossen und ihrem Dienste (obsequia) geweihten Kirche, diesen Heiligen und zum Unterhalt des ihnen daselbst dienenden Convents (congregationis), zum Gedächtniß seines Vaters und zu dessen, zu seinem eigenen und seiner Gemahlin, die jenen Ort zu eigen besaß (dos fuit), zu seiner Nachkommen und aller seiner Schuldner, sowie des Königs Rudolf (Ruodolfi), welcher ihm die Reliquien des heil. Innocenz übersandte, Seelenheil auf Rath der (tune) an= wesenden Bischöfe Friedrich und Adaldag, der Erzbischöfe Baldarich, Odolrich, Thiethard, Ebergis, Amalrich, Burghard, Bernhard und Amalung die folgenden ihm zugehörigen Besißungen (res nostre proprietatis), nämlich im Gan Nordthuringa in der Grafschaft des Thietmar in Magedeburg den kaiserlichen Hof (curtem) mit dem Gebäude und zugehörigen Grundstück (territorium), mit allen Orten westlich vom Elbstrom, welche zu jener Stadt gehören und Dienste thun (pertinentibus uel seruientibus), wer sie auch gegenwärtig in Lehnsbesiß haben mag, nämlich Fridumaresleba, Pretaliße, Buchuvi, Frosa, Ruodhartesdorf, Hartaratesdorf, Liemuntesdorf, Liemuntesdorf, Thietheresdorf, Otteres leba, Osteruuattinge, Suldorf, Imenuuattinge, Iscatesdorf, Dudulon, das andere (iterum) Dudulon, UUuatane suueg, Inantesleba, Vutrichesdorf, Vuindiscunburg, Bizzinici, Lioboltesdorf, Trumpsice, vier Hufen (hobas) in Waledorf und Alles, was er von Besigungen, welche zu dem genannten Orte gehörten, nördlich vom Ohre- (Horaha-) Fluß zu eigen besaß in den Orten Mosan, Pelinizi, Dudizi, Vuuzoboro, Velpuchi, Zelici, ferner in der Grafschaft Geros in Bigera vier Familien von Liten und in der Grafschaft des Crhistan (sic!) in Grimhereslebu fünfzehn Familien von Wenden (selauuorum), ferner allen Zins und Einkaufs- und Verkaufs-Zehnten in Mortsani, Ligzice und Heueldun. Alles dieses schenkt er mit allem Zubehör an Land und Leuten

dem Convent und gestattet ihm, in diesen Besitzungen Holz, Weide und die Mästung der Schweine. Auch sollen die dem Convent gehörigen Diensileute (familiae) feiner weltlichen Gerichtsbarkeit als der des Vogts unterworfen und nur dem Convent dienstbar sein, dieser selbst aber nur Gott und den Heiligen. Nur soll er alle Jahre dem Könige ein Pferd (cauallum, einen Schild und eine Lanze oder zwei Pelzgewänder crusinas) geben, damit sie wissen, daß sie unter dem Schuß (in mundiburdio) des Königs stehen.

Signum domni Ottonis (L. M.) Inuictissimi regis.

Poppo cancellarius ad uicem Friderici archicancellarii rccognoui Et (Sign. Recog.) (L. S.)

Data XI. Kalendas octobris Anno dominicae incarnationis DCCCCXXXVII. Indictione XI. Anno uero Ottonis piissimi regis II. Actum in magedeburg in dei nomine feliciter amen.

Original, dessen aufgedr. Siegel nicht mehr vorhanden ist, im K. Geh. Staats-Archiv in Berlin.

Ab extra steht von einer Handschrift aus dem 11. Jahrh. De uridemareslebu.

Gedruckt bei

Schilling Antiqq. Magdeb. p. 18-20.

Leuber Stap. Saxon. §. 1182.

v. Heinemann, Cod. Dipl. Anhalt. I. p. 4. 5. (n. d. Orig.).
Riedel C. D. Brand. A. VIII. p. 90. 91.
Leufeld Antiqq. Halberst. p. 639. 640.

73) 27. September 937.

König Otto schenkt der aus geistlichen Beweggründen an dem Orte Magdeburg (Magadaburg) zur Ehre des heiligen Apostelfürsten Peter und der heiligen Morig und Innocenz von ihm erbauten (construximus) Kirche, zum Unterhalt des daselbst Gott und den Heiligen dienenden Volls (plebis) zu seinem, seines Vaters, seiner Mutter und seiner Gemahlin, welche jenen Ort zu eigen besaß (cuius predictus locus dos fuit), zu seiner Nachfolger und aller Schuldner und des Königs Rudolf (Rodolfi), welcher ihm die Reliquien des heil. Innocenz schickte, Seelenheil, den ganzen in Magdeburg (magadaburg) - erhobenen und zu erhebenden Zoll und befreit den Convent (congregationi) jener Kirche und die zu ihr gehörigen Leute (familia) von aller weltlichen Gerichtsbarkeit außer der des Vogts.

Signum domni ottonis (L. M.) inuictissimi regis. Poppo cancellarius ad uicem fridurici recognoui. (Sign. Recogn.) (L. S.) Data V. Kalendas octobris anno dominicae incarnationis DCCCCXXXVII Indic

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