Sie, quamvis aberat placitae praesentia formae,jmal 1994 99 b 2780 Exitus in dubio est: audebimus ultima!" dixit; a Condere jam vultus sole parante suosdam Quantum animis erroris inest! parat inscia rerum tanfolyamok Infelix epulas hostibus illa suis. 971 2790 Functus erat dapibus: poscunt sua tempora somini. als Nok erat, et tota lumina nulla domo. Surgit, et auratum vagina liberat ensem, Et venit in thalamos, nupta pudica, tuos. Utque torum pressit:,, Ferrum, Lucretia, mecum est! 795 Illa nihil: neque enim vocem viresque loquendi, Sed tremit, ut quondam stabulis deprensa relictis, 780) indignus, hier: einer der et was nicht verdient. 782) Der Ausdrücke videris and viderit bedienen sich diejenigen, welche bei irgend einer Betrachtung kurz abbrechen wollen, und das in Rede Stehende Anderen überlassen. Vergl. Ramsh. §. 166. 4. Trist. V, 2, 43. Heroid. XII, 211. Pont. I. 2, 9. Man übersetze daher: Lass sehen, ob 787) Liv. XXIII, 33. Hostes pro hospitibus comiter accepit. Ueber den vers. spond. vergl. v. 275. 796) Er sagt diese Worte, um sie durch die Erinnerung an seine Macht und seine hohe Abstammung seiner Absicht geneigt zu machen. Ego, Tarquinius, qui sum filius regis, loquor. 797) nihil sc. respondit. Vergl. Ramsh. §. 205. 3, b. neque enim. Zumpt §. 800. Warum steht hier die unnöthige Elision, da für neque ja nec 800 gesetzt werden konnte? S. Ramsb. §. 179, B, b. Es lässt sich zwar nicht läugnen, dass hier und da bei den Dichtern des Augusteischen Zeitalters nec vor Voca len steht, wie z. B. II, 13, 393. Hor. Od. II, 9, 4. u. anderwärts. Indess ist doch die Bemerkung bei allen diesen Dichtern zu machen, dass sie diess gern vermieden, und nur dann nec setzten, wenn der zunächst folg. Consonant ein q oder a war; so nec equi, nec exanimes. Selbst da aber setzten sie meist neque, wó durch die Setzung des nec eine unserm Obre übelklingende Elision vermieden werden konnte. So Metam. IX, 273. Hor. Od. 1, XXII, 1. u. a. Für sie musste also doch die Elision in neque eine gewisse Euphonie baben. Man findet daher auch in den meisten krit. Ausgaben der röm. Dichter neque da, wo oft früher nec stand, z. B. Hor. Od. 1, 22, 2 Quid faciat? pugnet? vincetur femina pugna. Nunc primum externa pectora tacta manu. Falsus adulterii testis adulter erit. Interimam famulum, cum quo deprensa fereris." Quid, vietor, gaudes? haec té victoria perdet. Illa diu reticet, pudibundaque celat amictu 801) Eine schön gelungene Darstellung des durch den unvermutheten Ueberfall geängstigten und Hülfe suchenden Weibes hier und in dem Folg. 803). positis, d. i. impositis. Liv.: sinistraque manu mulieris pectore oppresso. 805) Liv.: tum Tarquinius fateri amorem, orare, miscere precibus minas. Es ist dies eins der schönsten Distichen die wir bei Ovid lesen, und die hier vorkommende Anaphora ist herrlich angebracht. Bei Erzählung solcher Gegenstände überhaupt muss man den dichterischen Geist des Ovid bewundern; es ist als ob man durch die lebendige Schilderung auf den Schauplatz der That selbst hingeführt würde. 807) nil agis, du richtest nichts aus, näml. durch dein Sträuben; pro crimine, als ob du wirklich das Verbrechen begangen hattest. 1 808) testis, nicht Zeuge, d. h. der etwas gesehen hat, und es dann bezeugen kann, sondern Beweis; ein fal 805 anh 39810, 815 820 scher (d. h. einer der es nicht wirklich war) Buhler soll Beweis von deinem Ehebruch geben. 809) Liv.: cum mortua jugulatum servum nudum positurum ait, ut in sordido adulterio necata dicatur. 812) Wie sollte hier eigentlich stehn? Vergl. Ramsh. §. 109, not. 2u. §. 144,7, not. 2. Zumpt §. 444 u. §. 445. Grotef. §. 189 u. §. 190. Bröd. §. 350 u. §. 351 not. 3. Der Ablativ wird dann gesetzt, wenn von einem Tausche die Rede ist. 813) Vergl. I, 645. 815) Nach Livius befand sich ihr Vater in Rom. D J 816) posita, i. e. non interposita, 820) Vergl. Grotef. §. 153. Ramsh. §. 96. Bröd §. 126. · lacrimas solari, abstractum pro concreto. S. Zpt. §. 675. Ramsh. §. 203, I, a, 2. Grotef. §. 265, Anm. 1. Bröd. §. 667. 822) indicet; vergl. Grotef. §. 237. Anm. 1. Zpt. §. 777. Ramsh. §. 193. I, 4, not. 1. Bröd. §. 828. flentque paventque; vergl. v. 234. Ter conata loqui, ter destitit, ausaque quarto, Non oculos adeo sustulit illa suos. Hoc quoque Tarquinio debebimus? eloquar" inquit ,, Eloquar infelix dedecus ipsa meum." Quaeque potest, narrat. Restabant ultima; flevit: 825 Dant veniam facto genitor conjuxque coacto, Quam dixit,, veniam vos datis, ipsa nego," 830 Nec mora, celato figit sua pectora ferro, Et cadit in patrios sanguinolenta pedes. Tunc quoque, jam moriens, ne non procumbat honeste Respicit. Haec etiam cura cadentis erat. Ecce super corpus communia damna gementes, 835 Obliti decoris, virque paterque jacent. Brutus adest, tandemque animo sua nomina fallit, Stillantemque tenens generoso sanguine cultrum, Edidit impavidos ore minante sonos: 840 „Per tibi ego hunc juro fortem castumque cruorem, Perque tuos Manes, qui mihi numen erunt, Tarquinium poenas profuga cum stirpe daturum, Illa jacens ad verba oculos sine lumine movit, 825) Man denke sich die Lucretia in der grössten Verzweiflung und tief gekränkt durch die erlittene Schmach. Jetzt nun soll und muss sie selbst auch noch das Geschehene mittheilen, und im Gefühl, wie hart das für sie sei, ruft sie aus: Auch das noch soll ich dem Tarquinius zu verdanken haben? Nicht genug, dass er meine Ehre mir geraubt, auch erzählen muss ich es noch! 828) Liv. I, 58: Consolantur aegram animi avertendo noxam ab coacta in auctorem delicti. 833) Zumpt §. 535. Ramsh. §. 193, I, 3. Grotef. §. 272, b. Bröd. §. 782. 836) Vergl. v. 820. 837) fallit nomina animo, d. h. er zeigt sich jetzt durch sein Benehmen, dass er wohl Verstand und Klugheit habe, und dass sein Name (Brutus, der Dumme) ein ihm mit Unrecht gegebener war. - tandemque, endlich, jetzt 845 endlich, weil ihm jetzt dazu die passende Zeit zu sein schien. 841) Vergl. Grotef. §. 231, 3. Ramsh. S. 161, 4, not. Virgil. Aen. IV, 314. 844) Er bezieht diese Worte auf sich selbst: : lange genug habe ich nun meine Kraft verbergen müssen." 845) ad verba, bei diesen Worten; vgl. Metam. III, 245, IV, 145. — oculi sine lumine, die lichtlosen, gebrochenen Augen. 846) Dieser Vers ist etwas dunkel, Wie jemand durch das Schütteln der Haare (d, i. des Hauptes) seine Zustimmung zu etwas geben könne, ist nicht recht einleuchtend, da wir durch Kopfnicken wohl, aber nicht durch Kopfschütteln unsern Beifall darzuthun pflegen. Dazu kommt, das Metam. I, 179 von dem Jupiter da, wo er seine höchste Misbilligung ausdrückt, es heisst: Terrificam capitis concussit terque Fertur in exsequias animi matrona virilis, 850 Tarquinius cum prole fugit. Capit annua Consul Fallimur? an veris praenuntia venit hirundo, Et metuit, ne qua versa recurrat hiems? Saepe tamen, Procne, nimium properasse quereris, 855 amque duae restant noctes de mense secundo, Marsque citos junctis curribus urget equos: Jamq Ex vero positum permansit Equiria nomen, Jure venis, Gradive; locum tua tempora poscunt, quaterque Caesariem, wo also concu 854) ne qua; vergl. I, 638. 860 man nahm diesen als den Anfang des tere caesariem gerade in der entgegen- Frühlings, weil von jetzt mildere Lüfte gesetzten Bedeutung steht. Ebenso zu wehen anfingen. Metam II, 50. Am Besten ist es daher, man versteht die Worte von einer blossen Bewegung mit dem Kopfe, obgleich es dann immer noch ungewiss bleibt, wie Ovid hier das comam concutere verstanden wissen will und was man sich darunter denken soll. 848) invidiam nemlich in Tarquinios. 849) Man stellte den Leichnam der Lucretia auf dem foro aus und zeigte dem Volke die offene Wunde. 650) Es geschah diess im J. 244 p. a. c. Von dieser Zeit begann die republikanische Herrschaft unter den Consuln. Vergl. v. 685. 851) regna i. e. regale imperium. 853) Auf denselben Tag, den 24. Febr., fiel der reditus hirundinis, und 855) Es bezieht sich diess auf die in eine Schwalbe verwandelte Procne, Gemahlin des Tereus; s. d. Reg. 857) Nach Verlauf von zwei Tagen (duae noctes), also den 27. Febr., wurden die Equiria gefeiert. Es waren diess Pferderennen im Campus Martius zu Ehren des Mars. 50.99 P. OVIDII NASONIS FAST ORU M LIBER TERTIUS. Bellice, depositis clypeo paulisper et hasta, Mars, ades, et nitidas casside solve comas. .5691 Tum quoque inermiseras, cum te Romana sacerdost 18 Cepit, ut huic urbi semina digna dares. Ilia Vestalis quid enim vetat inde moveri? 1) Vom Mars hatte der Monat März seinen Namen, und so wie der Dichter im ersten Buche bei der Erklärung des Monatnamen den Janus anredete, so auch hier den Kriegsgott. Ebenso Bch. IV die Venus. 4) Verst. Ich brauche jetzt deine Hülfe, weil ich den Monat, der deinen Namen führt, besingen will. Das kannst du thun eben so wie die kriegerische Minerva (v. 5). 9) Romana sacerdos d. i. die Vestalin Rhea Silvia. Nochmals nimmt Ovid hier Gelegenheit, die schon II, 383 ff. erzählte Begebenheit von der Geburt des Romulus u. Remus zu wiederholen. Man hat ihn deshalb getadelt; aber wohl 10 mit Unrecht; hier ist seine Absicht, die Zusammenkunft des Mars u. der Ilia zu erzählen; die am angegebenen Orte weitläufig dargestellte Aussetzung der Kinder aber berürt er nur mit wenig Worten (v. 51 u. 52), und geht dann gleich zu ihren Thaten als Jünglinge über. Indess bahnt er sich doch so sehr geschickt den Weg, um auf die Jahreseintheilung des Romulus und von dieser wieder, damit er nach beliebter Manier dem Julischen Geschlechte schmeicheln kann, auf den Caesar zu kommen, der dieselbe verbesserte. 12) sacra sind die beim Opfer gebrauchten heiligen Gefässe. |