Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

28.

12. Beschwerdeartikel Nürnbergs [auf der Versammlung des Schwäbischen Städtebundes] [1388 betr. die Verhandlungen von Nürnberg (-Neumarkt/ im Merz und die von Heidelberg im Apr. 23 April 1388 u. a. m. [1388 zwischen Apr. 23 und Mai 17 Ulm'.]

Aus Nürnb. Arch. Konserv. cod. 278, früher fol. 77a 746 74a in dieser Reihenfolge der falsch numerierten
Blätter, cop. chart. coaev., jetzt fol. 726-73b, folgt im cod. gleich auf den von uns so eben als

nr. 11 mitgetheilten Bericht gemäß der ursprünglichen Reihenfolge der Blätter, von gleicher Hand
wie dieser, auch deshalb das nahe Zeitverhältnis wahrscheinlich.
Gedruckt von Hegel in St. Chr. 1, 164 f. aus derselben Quelle.

Daz sind die gebrechen die uns anligend sein, und uns dewht daz allen steten und 10 uns ein noturft wer' wie man solch sach fürkom daz sein fürbaz nihta mer geschehe und daz uns auch solch sach gewendet wurden.

und

Mai 17]

Mai 17]

[1] Item zu dem ersten daz wir unberetenlichen von dez von Saltzburg wegen hinter den krieg komen sein, also daz wir demselben bischof von Saltzburg nihts schuldig noch verbunten sein hie zwischen und pfingsten, und daz man dez von Saltzburg noch seins [1888 15 landes noch nie sicher ist worden wiewol der stet boten lang zeit dort oben gelegen sind. [2] Item auch ist zu wissen, daz herzog Klemme und der burggraf den steten nachriten biz gen Güntzburg3, und wolten uns dofür gesprochen haben: daz allen steten, den ir hab genomen waz worden, wider worden wer', wann die all dennoch unvertan dolag, und daz man von dez bischofs von Saltzburg wegen zu einem freuntlichen tag komen wer', 20 so hoften sie daz sie darzu reden wolten daz dieselb sach gütlich beriht und abgenomen wird; geschehe dez niht, daz wir dann unser hab enpfor* und wider nemen und daz wir dann hinnach alz vast kriegten und uns alz ernst ließen sein alz vor. und dieselben red haben sie vor und hernach wie oft an etlich von unserm rat braht, dez wolten die stet niht tun, wie vast wir darumb baten. domit sein wir umb unser hab komen, daz die vertan 25 ist worden und daz wir niht wissen wenn uns die vergolten wirt.

30

[3] Item und uber daz vieng man den krieg an, dez wir zu der zeit wol geraten heten und uberhaben wern gewesen.

[4] Item darnach ward ein tag gemaht gen Nüremberg, und wurden vier von den steten darzu geben, und wurden wir doselbst und hernach von allen tegen und teidingen

a) om. cod. b) in dieser Gegend ein Merkzeichen am Rande.

'Hegel St. Chr. 1, 160, 25 setzt das Stück in die Zeil der Friedensunterhandlungen zwischen Ostern (29 Merz) und Pfingsten (17 Mai) 1388. Vischer in den Forschungen 3, 4 nt. 1 meint, es falle etwa in den Mai 1388. Aus dem 35 Stück selbst sieht man nur 1) in art. 1, daß Pfingsten 1388 Mai 17 noch bevorsteht, und 2) in art. 4. 6. 7, daß der Heidelberger Tag (mit Ausspruch v. 23 April 1388) vorüber ist. Die Klagen scheinen auf der Schwäb. Bundesversamm lung vorgebracht zu sein. Diese saß während des ganzen 40 Krieges zu Ulm, Vischer in den Forschungen 2, 95; 3, 21. Da die Artikel zur Aufklärung der Vorgänge von Heidelberg dienen, haben wir sie hier mitgetheilt.

* Auf Mittwoch vor Pfingsten - Mai 13 sollte gemäß dem Heidelberger Ausspruch nr. 10 art. 2. 3 auf einer 45 Zusammenkunft zu Dytmaringen (Tittmoning) der Erzbischof ledig gesagt werden, wogegen er einen Urfedebrief ausstellen soll und eine Versicherung den Herzogen aus dem Banne zu helfen.

Hegel in St. Chr. 1, 164 nt. 1 meint, dieß sei vielleicht 50 nach dem Tage von Neumarkt im Merz 1888 geschehen. Dagegen Vischer in den Forschungen 3, 21 sagt, es müsse in den Dec. 1887 oder Jan. 1388 fallen, der ganze Zusammenhang spreche gegen Hegels Ansicht. Und allerdings

scheinen die Klagen einigermaßen chronologisch auf-
geführt zu sein. Da nun erst im Absatz 4 die Versamm-
lung der Städte zu Nürnberg (parallel mit der Neumarkter
Fürstenzusammenkunft vorkommt, so ist hier oben wahr-
scheinlich nicht die Rückreise der Boten des Bundes von
dieser Nürnberger Versammlung sondern irgend etwas
früheres gemeint. Vischer denkt nun, jene Boten kehrten
ohne Zweifel von einer Gesandtschaft an die Baiern-
herzoge wider nach Ulm zurück um den dort versammel-
ten Städten über das Mislingen ihrer Sendung zu be-
richten. Dieß ist möglich, aber man wird es abzuwarten
haben ob sich Nachrichten von einer solchen Sendung
finden werden. Man wird wol an die Sendung von
Städteboten denken dürfen, die in art. 1 erwähnt ist.

4 enpfor Adv. aus inbevor, voraus, St. Chr. 1, 485a in
Lexer's Glossar.

[blocks in formation]

20.

Арт. 23

[1388 geschoben, und die vier fürten teiding umb unser hab, haben wir doch wol fünf stund alz vil verlorn alz all stet verlorn haben, und wenn man mit den viern rett zu Nuremnd berg und zu Haydelberg, so berieten sie sich und gaben antwůrt on uns alz ob wir darzu niht gehorten, ez wer' dann gar selten. riet wir dann darzu iht, dez ward uns doch niht gevolgt.

Mai 17]

[5] Item auch ist zu wissen: alz der krieg umb uns anging und die herren von Bairn wol sechs hawfen mit vil volks umb uns heten ligend' die uns teglich angriffen pranten und vast beschedigten von Sultzpach von Herspruk vom Stain von der Newenstat von Haynberg und von der Sultzburg, do baten und manten wir die stet zu Ulm daz sie uns etwievil volks lihen, dez moht niht gesein, und wolten dez niht tun, und musten 10 wir unser spieß von unser stat lassen ligen zu Aystet, die doch zu derselben zeit niht vil do schuffen, und der krieg zu derselben zeit mer uf uns lag dann uf keiner einigen stat in dem punde. also haben uns die stet in disem krieg entholfen daz wir unser spieß hinawz musten leihen und daz sie uns kein volk herleihen wolten".

[6] Item darnach ist zu wissen, daz all fürsten umb uns samnung und volk bei ein- 15 ander heten, besunder der bischof von Wirczburg der bischof von Babenberg und der Burggraf; und wird heten war kuntschaft, alzpald sich die teiding zu Nuremberg gestossen heten, so wolten sie für unser stat gezogen sein und wolten unser gut vor der stat gewůst und verprant haben. daz teten wir den vier boten ze wissen die gemain stet her gen Nürnberg geschikt heten, unde baten die daz sie uns etwievil spieß zuschicken 20 sôlten und uns unser spieß herheim ließen reiten, do sprachen sie, sie heten dez keinen gewalt. do verschriben wir darumb gemainen steten und baten die auch darumb; dez moht aber niht gesein.

7

[7] Item darnach und die richtigung zu Nüremberg geschach, do ward ein tag gen Haydelberg gemaht. do wer' uns unser gut wol versichert und vergwist worden, daran 23 uns wol benügt het'; do riten die vier boten, die von gemainer stet wegen dohin geschikt woren, von den teidingen, und wolten dez niht ufnemen, ez wer' dann daz dem bischof von Saltzburg und den seinen ir hab und pferd, die in zu Raitenhaslach genomen wart, auch versichert würden 10. und also wissen wir niht ob uns unser hab bezalt wirt oder niht. und umb die andern stuck, die uf demselben tag zu Haidelberg gehandelt wurden, daz 30 wissen die von Regenspurg und die von Augspurg und auch wir wol.

[blocks in formation]

5

13. Nürnberg an den zu Ulm versammelten Städtebund: Jobs Tetzel, der bei letzterem wegen [1888] des nächstvergangenen Heidelberger Tages verleumdet worden, will sich ehrlich verant- Okt. 28 worten. [1388'] Okt. 28 Nürnberg.

Aus Nürnb. Arch. Konserv. cod. 278 fol. 46a conc. chart. coaev.

Unser willig freůntlich dienste bevor. lieben besundern freunde und eidgenossen. uns hat fürgelegt Jobs Tetzel unser lieber burger, daz in fårkomen sei, daz er vast gen euch versagt sei worden von dez tags wegen, der zů Haidelberg waz nehstvergangen, und auch sust, und daz ir in vast in verdehtnůsse habt als im gesagt sei worden. nå biten wir euch daz ir uns lazt wissen ob dem also sei oder ob ir in iht beschuldigt. so maint er 10 sich dez erberclich a zu verantwûrten als ein piderman tån sol. liben freunde, wir haben Bertolt Beheim unserm freunde alle lewf wol verschriben die wir zu diser zeit wissen, der euch die furbaz sagen sol. ewer verschriben antwurt lat uns wider wissen. datum in [1388] die Symonis et Jude.

Okt. 28

13

Gemainen steten
gen Ulmed

E. Städtische Kosten.

Vom rate

zů Nüremberg.

20

14. Kosten der Stadt Nürnberg bei dem Tag zu Speier-Heidelberg. 1388 Apr. 8.
Aus Nürnb. Arch. Konserv. Stadtrechnung von 1389; im Auszug; die nächste Frager-Periode beginnt
mit fer. 4 post Walpurgis d. h. Mai 6.

Fer. 4 post Ambrosii: item ez kost die vart, die Bertolt Beheim und Peter Haller teten zu der manung gen Ulm, do die herren von Beyrn mit gemainen steten kriegten, mit allen sachen 400 lb. und 16 lb. hl.; daz haben wir mit Bertolt Beheim also abgerechent. - item ded. Otten Heiden 22 1, sh. hl., die er boten geben het, die von der stat wegen brief trugen gen Meintz Speir und gen Wurms von dez tags wegen zu Speir. item e ez 25 kost die vart, die Jobs Tetzel tet gen Heidelberg, do die fursten und etlich vom puntf dahin komen, do herzog Rupreht awzsprechen solt von der herren von Beyrn und gemainer stet wegen, 87 lb. und 7 sh. hl.

30

35

15. Kosten der Stadt Frankfurt bei dem Tag zu Speier-Heidelberg. 1388 Apr. 25.

Aus Frankf. St. A. Rechenbücher unter der Ausgaben-Rubrik uzgeben zerunge im Jahr 1388.
Sabb. post. Georgii: item hand virzert Jacob Klobelauch der junge und Bernhard
Nygebure 17 dage mit 8 pherden gein Spire und gein Heidelberg, alse herzoge Ruprecht
der elter da uzsprach zuschen den Beyerschin fursten und dem bischofe von Saltzburge
und den Swebischen steden, 70 gulden'.

a) von gleicher Hand einkorrigiert; schwerlich erberlich. b) hier ausgestrichen daz wir hoffen, dann in der Linie
fortgefahren. c) wol a korrigiert statt eines andern Buchstabens. d) ůlme. e) cod. am Rande von derselben
Hand punt. f) über t ein Punkt sichtbar, vielleicht punt?

1 Das Stück steht zwischen einem datierten von 1388 und einem undatierten ebenfalls sicher dahin gehörigen. Die Erwähnung des Heidelberger Tages weist schon auf 40 dieses Jahr hin, es ist der Heidelberger Tag vom April 1388 gemeint.

* Die Augsburger Baurechnung von 1388 hat auf fol. 38 zwischen vocem jocunditatis [Mai 3] und exaudi [Mai 10] post ascensionem [Mai 7] unter der Rubrik legationes 45 die Angabe Item Johansen Langenmantel von Radaů und Johansen Pliensbach gen Spir und gen Haidelberg, da die fursten und der bund da wauren, 66 guldin von 22 tagen (auch in den St. Chr. 4, 82 nt. 5 abgedruckt). Mit Alinea,

aber durch keinen größern Zwischenraum getrennt,
reihen sich unmittelbar noch zwei weitere Posten an, die
sich wol auf dieselbe Gesandtschaft beziehen Item 3 lb.
6 sh. dn. ze rosslon von einem saumpferd und 2 guldin
ze atzung demselben pferd und Item 3 lb. 11 sh. dn. ze
gelait und umb brief ze schriben. Auf fol. 38 unter der
gleichen Rubrik desselben Jahres zwischen Exaudi post
ascensionem [Mai 10 exaudi, Mai 7 ascensio] und do-
mine in tua [Mai 24] gehört sicher noch hieher die Auf-
zeichnung Item 2 lb. 4 sh. dn. dem Henslin gen Spir gen
Haidelberg gen Franckenfurt zu unser botschaft Johansen
dem Langenmantel und dem Plienspach.

1388

Apr. 8

1388

Apr. 8

1383

Apr. 25

1388

Apr. 25

1388

Juni 13

lis

1389

Jan. 2

1388 Juni 13

Juli 4

Sept. 5

Dec. 5

1389

Jan. 2

1388

Juni 25

F. Erster Anhang: Friedensversuche im Sommer 1388.

16. Kosten Frankfurts bei verschiedenen Unterhandlungen betr. Aussöhnung zwischen Fürsten und Städten. 1388 Juni 13 bis 1389 Jan. 2.

Aus Frankf. St. A. Rechenbücher, art. 1-4 unter der Ausgaben-Rubrik uzgeben zerunge im Jahr 1388, art. 5 unter der Ausgaben - Rubrik uzgeben zerůnge im Jahr 1389.

5

[1] Sabb. ante Viti: 18 gûlden minus 2 sh. virzerte Henrich von Holtzhusen mit 4 pherden 9 dage gein Spire, umb eine einmûdekeid zuc begriffen zuschen dem bischufe von Mentze und herzoge Ruprecht dem eltern unde uns steden des bundes am Ryne, unde auch alse die Swebischen stede von nuwes uf die Beyerschen fürsten gemanet hatten. item 91⁄2 gülden haid virzert Bernhard Nyegebur mit 4 pherden drie dage gein Heidel- 10 berg an herzoge Ruprechten von der von Cronenberg wegen, unde zwene dage zu schiffe mit der Swebischen stede frunden an unsern herren von Mentze.

[2] Sabb. ipso die Udalrici: 21 gülden 7 sh. virzerte Henrich von Holtzhusen mit fünf pherden echte tage gein Heidelberg unde gein Spire von des dages wegen zuschen den Beyerschen fursten unde den Swebischen steden, den in herzoge Ruprecht der elter 15 gein Heidelberg bescheiden hatte1.

[3] Sabb. post Egidii: 30 gulden virzerete Joh. vom Widdel mit 5 pherden 14 dage mit der andern Rynschen stetden frunden gein Heidelberg, da zue tedingen von der sache wegin zuschen den Beyerschen fursten und den Swebischen stetden. item 23 gulden minus 5 sh. virzerte Joh. vom Wyddel mit 4 pherden 11 dage gein Spire zů 20 der andern Rynschen stede frunden, da zů ratslagen zuschen den Beierschen fursten und den Swebschen stetden von des krieges wegin, und den Swebschen stedten hulfe zů tůne2. [4] Sabb. post. Andree hand Gipel zum Eber und Brůn zů Brunenfels virzert 12 gulden 2 grosse siben dage mit koste und schifflone gein Mentze und gein Eltwil, umb eine einmudekeid zuschen unserme herren von Mentze und den steden Mentze Wormße 25 Spire Franckenfurd Frydeberg und Geilnhusen, und auch von geldes wegin daz wir die von Franckenfurd ime lihen solden,

a

[5] Sabb. post circumcis. dom. virzerten Jacob Weybe Jacob Klobelauch unde Brun zue Brunenfels 10 dage mit 9 pherden gein Mentze, umb eine einmůdekeid züschen unserme herren von Mentze unde den Rinschen steden, 31 gülden 1 sh.

17. Augsburg an Rotenburg a. d. T., bittet um Nachrichten von einem Bamberger Tag zwischen Herren und Städten. 1388 Juni 25 Augsburg.

Aus Bamb. Arch. Konserv. Acta über Rothenburg an d. T. wegen des Landfriedens 1348-1447 sign. roth Nr. 30. a. B. or. mb. lit. cl. c. sig. in verso impr. (mit Chrismon?)

30

Den ersamen weisen unsern lieben fründen und aidgenossen dem rate der stat czů 35 Rotenburg uff der Tauber enbieten wir die ratgeben der stat czů Augspurge unser fråntlich dienste. lieben fründe. wir pitten ew mit gar vlizzigem ernste, daz ir uns bey

a) oder grossen?

Da obige Frankfurter Gesandtschaftskosten in der mit dem 4 Juli beginnenden Rechnungswoche eingetragen sind, müssen diese Gesandten in dieser Woche oder noch früher wider nach Hause gekommen sein. Sie waren, ohne Zweifel darf man sich hier genau an den Wortlaut halten, zuerst in Heidelberg gewesen, und dann in Speier. An letzterem Orte waren die Rheinischen Städte versammelt, und es giengen von eben da aus ihre Boten, nemlich zwei Bürger von Speier, an den Pfalzgr. Ruprecht I

nach Heidelberg, welche sich am 11 Juli daselbst bei ihm befanden, s. die von uns mitgetheilten Schreiben Rup- 40 rechts I von diesem Datum. Bei achttägiger Dauer der Abwesenheit müssen die Frankfurter Gesandten, spätestens 3-4 Juli heimgereist sein; dieß ist also wol die Heidelberger Zusammenkunft, welche im Spruchbriefe vom 23 April art. 4. 6. 7. 9 auf den 24 Juni in Aussicht 50 genommen war.

2 s. ibid.

1388

disem potten verschriben wissen lazzent, ob ew iht wissend sie, ob unser herre der Römsch kúnge chomen sie gen Babenberg1, und ob iht vil fårsten und herren bey im sien, und ob Juni 25 dera Rinschen stette und der Swåbischen stette unser aidgenossen pottschafft auch bey im daselbst sien, und ob ihcz tåding angefangen sien, auch ob sich der bischoff von 5 Wirczburge umb euch oder ander herren iht besamenen, oder waz ir sust lôuff oder måre habent. die lazzent uns wissen, daz wir uns dester baz kûnden und wissen czů besorgen, wann herczog Stephan von Bairn nach bey ainer meil umb unser stat ligt mit vil rittern und knehten und gendem volck, und beschedigt uns täglichen mit prande und name. lieben frånde. lazzent uns unverzogenlichen wissen sôlich lôuffe. daran erczaigent ir uns 10 sunder liebe und frůntschafft. datum feria 5 post Johannis anno 88.

[in verso] Den ersamen und weisen unsern lieben frånden und aidgenossen dem rate der stat czů Rotenburg uff der Tauber dari debet.

1388

Juni 25

15 18. Pfalzgr. Ruprecht I an seine Vettern von Baiern, betr. Vorbereitung des Besuches des [1988] auf 29 Juli zur Versöhnung zwischen Fürsten und Städten angesetzten Wirzburger Tages. Juli 11 [1388] Juli 11 Heidelberg.

S aus Straßb. St. A. AA. corresp. des souverains art. 112. cop. chart. coåva mit den Verschickungs-
schnitten, auf 1 Blatt mit und nach dem Schreiben desselben Pfalzgrafen an die Rheinischen Städte
vom gleichen Tag.

Hochgebornen fursten lieben vettern. ez hant die Rinschen stetde uf hute ireb frunde bi uns gehabt zu Heidelberg. und reten mit uns, wie sie geworben hetten an die Swebschen stetde, daz die gerne einen gutlichen tag leisten wolten zu Heidelberg uf sant Jacobs tag nehste kompt mit uch dem bischof von Auspurg dem von Wirtemberg unserm [1388] 25 oheim und mit den von Otingen, daruf entwurten wir in, daz wir uns verschin daz derselbe tag zu Heidelberg nit wol sin mohte, wann von diser leufe wegen die herren nit gerne darzu riden als ferre herabe. und sageten in, daz uns baß gefiele daz der tag wer' zu Wirtzburg, und wolten uch daz gerne embieten. darumb hant sie geratslagit, daz der

30

a) or. der korr. aus die. b) S ir mit einem Haken an r.

1 Die Versammlung scheint nicht zu Stande gekommen zu sein. Um diese Zeit wollten kön. Räthe eine Städteversammlung in Ravensburg besuchen. In der Nürnberger St. Rechnung vom 6 Mai (fer. 4 post Walpurgis) bis 2 Juni heißt es nemlich item ez kost die vart, die Bertholt 35 Beheim und Peter Haller teten zu der manung gen Ravensburg, mit allen sachen 100 lb. 55 lb. und 14 sh. hl., und in der nächsten Frager-Periode, die mit fer. 4 ante Bonifacii d. h. 3 Juni beginnt (3 oder 4 Wochen lang, 8. St. Chr. 1, 268-272) steht: idem dedimus 15 sh. hl. von 40 zwein ziehpferden, die man dez kunigs rat gelihen het, do sie gen Ravensburg zu den steten geriten wolten sein und wider umbkerten. Damals befand sich eine Gesandlschaft des [Schwäbischen] Städtebundes beim König in Böhmen, da die letztgenannte Frager-Periode folgenden 45 Posten enthält: item dedimus uni nunccio 1 lb. 17, sh. hl., zu lawfen gen Prag zu gemainer stet boten, do herzog [herzoge?] Friderich und der von Saltzburg hineinkomen solten, daz sie sich dester lenger dort inn enthielten.

* Vgl. Kosten Frankfurts bei verschiedenen Unterhandto lungen 1388 Juni 13-1389 Jan. 2 art. 2 nebst nt. 1. Wenn in den Mainzer Beschlüssen der Städte von [1388 c.

Juli 12-14] ebenfalls von einer Botschaft die Rede ist, welche Pf. Ruprecht mit Wissen der Städte-Freunde zu den Fürsten gethan hat, so passt dieß zwar im allgemeinen zu der Vermittler - Rolle, welche Ruprecht damals ausübte, nicht aber sind damit die 3 bei uns mitgetheilten Briefe des Pfalzgrafen vom 11 Juli 1388 gemeint, in wel chen er im Einverständnis mit den Städten eine Zusammenkunft beider feindlichen Parteien vorbereitet. Denn der Termin der Zusammenkunft ist beidemal verschieden bestimmt, in den 3 genannten Briefen auf 29 Juli, in jenen Mainzer Städte-Beschlüssen auf 16 August. Man darf wol annehmen, daß zuerst eine Zusammenkunft beider feindlichen Parteien auf 29 Juli nach Wirzburg in Aussicht genommen war vom Pfalzgrafen im Einverständnis mit den Städten, daß aber diese Zusammenkunfi verschoben wurde auf 16 August durch die Mainzer Städtebeschlüsse von [1388 c. Juli 12-14], und daß der Pfalzgraf auch diesem neuen Vorschlag seine Vermitte lung lieh. Ob es aber dann wirklich zur Abhaltung der verschobenen Versammlung kam, ist freilich zweifelhaft, s. die folgende Anmerkung.

Juli 25

« ZurückWeiter »