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c. Mai 13]

272. Verzeichnis der auf dem Frankfurter Tag vom 13 Mai 1397 anwesenden Städteboten. [1397 [1397 c. Mai 13 Frankfurt.]

Aus Frankf. St. A. Wahltagsacta 1, 7a nr. 24 cop. ch. coaev., gehört vielleicht mit unsrer nr. 275 zusam-
men auf welche das Stück im Codex folgt, doch kann man auch abtrennen wie ich gethan habe,
Janssen hat beide zusammengelassen. Franckinfurd hat zweimal das geschwänzte d, Wormß ein
wol überflüssiges Zeichen das ich doch durch e anerkennen wollte.

Gedruckt Janssen Frankf. Reichskorresp. 1, 44 sub nr. 117; wir haben wie er die vielen Alinea's der
Vorlage zweckmäßig vermieden, indem dort jede Stadt ihre eigne Zeile hat.

Nota. dissir stede fründe sin iczůnt uf dissem tage zů Franckinfurd gewest item 10 Basel, item Wißenburgh, item Spire, item Wormße, item Straspurg, item Mencze, item Colne, item Ayche, item Nurenberg, item Aůspårg, item Ulme, item Nordelingen, item Eblingen, item Wyle, item Geilnhusen, item Friedeberg, item Weczflar, item Franckinfürd.

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20

273. Aufzeichnung über den Besuch des Frankfurter Tags vom 13 Mai 1397. [Nach 1397 [Nach c. Mai 19 s. 1.]

b2

Laus Limburger Chronik des Johannes, ed. Rossel Wiesbaden 1860 in den Annalen des Vereins für
Nassauische Alterthumskunde und Geschichtsforschung Band 6 Heft 3 pag. 503-505 (Separatausg.
p. 97-99), vgl. Lorenz Gesch.-Quellen 1870 p. 93.

H coll. Chr. Limb. bei Hontheim Prodr. 1111-1112, scheint dieselbe ursprüngliche Aufzeichnung vor
sich gehabt zu haben wie L, nur in etwas anderer Redaktion, s. die Varianten. Vgl. Vorwort Ros-
sel's zu seiner Ausg. der Limb. Chr. pag. VII.

Anno 1397 da kamen die fürsten von Teutschlanda gen Franckfurt, und hatten einen grosen rat und consilium, und uberkamen eines landfriden'. und lagen da bei acht tag mit groser kost und herrligkeit. mit namen so hatte der Romische keiser und 25 konig zu Beheim genant Wenceslaus sein gewalt dahin gesandt. und in disser zeit waren zwen bischof erwelet zu Mentz als vor geschrieben steht, und hatten da keine möge. und was da herr Friderich von Saarwerden erzbischof zu Coln, Werner von Falckenstein erzbischof zu Trier, der bischof zu Wirtzburgk, von Babenberg, zu Speier, und andere viel mer pfaffen fürsten herrn, und herzoge Ruprecht von Beiern pfalzgraf bei Rein, 30 herzoge Steffan herzog Wilhelm herzog Clemme und herzog Heinrich herzogen zu Beierland, herzog Lupolt von Osterreich. der lag da mit groser herrligkeit, also daß er tete rufen wer da wolt essen trinken und seinen pferden fuder haben umb gott und umb ere, der enkeme zu seinem hoff, und gab er alle tag bei viertausend pferden fuder. auch war da landgraf Herman zu Hessen mer dann mit fünfhundert pferden, auch waren da 35 die markgraffen von Meissen markgraff Friederich und markgraf Jörg und hatten bei zwölfhundert pferd, herzog Otto von Braunschweig, der markgraf von Baden, und der burggraf von Nürnberg. also daß der herzogen und fürsten da waren zwei und dreissig. item des konigs rät von Franckreich, graf Philips graf Johann graf Heintz von Nassauw,

40

45

a) H in der mei-zeit des jars 1397 kamen zusammen z. Fr. die chur- und fursten Teutschen lants. b) H sei lager
da bei ein 8 tag lang. c) H add. noch hulf. d) am Schluss im Druckfehlerverzeichnis ist das e am Ende des
Wortes beigefügt, denn statt Z. 6 v. o. sollte es dort wol heißen Z. 7 v. o. e) H add. vettern und gebrudern.
f) II add. und andere mehr. g) H add. gesante und.

'Dieß ist ein Irrthum, der Landfriede kommt im Sept. 1397 zu Nürnberg, zu Frankfurt erst 1398 im Januar vor. Damit stimmt, daß der Tag auf 13 Mai ausgeschrieoen war und Frankfurt schon am 23 Maiden zwei Städten Kolmar und Mülhausen den Abschied desselben mittheilen

konnte, s. nr. 276 und 275. Die Aufzeichnung selbst ist
also frühestens nach c. 19 Mai 1397 gemacht.

3 In obiger Chronik pag. 97; es ist Johann II von
Nassau 1397 Jan. 24-1419 Sept. 23 und Jofrid von Lei
ningen der nie in Besitz kam.

1397

c. Mai 19

c.

1397

[Nach graf Eberhard Dither und Johann zu Catzenelnbogen, graf Gunther Heinrich und Johann e. Mai 19] Von Schwartzenberg, graf Simon von Sponheim, Johann herr zu Limpurg, graf Adolf von Dietza, graf Otto von Solms. disse grafen und herren alle zu nennen were zu viel; dann die summa von den grafen und herren trift sich höher dann an anderthalbhundert. und beschieden ein andern tag wider gen Franckfurt uf sant Jacobs tag nechstkommend1. 5 Juli 25 auch waren da dreizehenhundert ritter und dreitausent siebenhundert edelenknecht©. sodann waren da vierhundert und fünfzig vornemer leut, sodann spileut pfeifer trommeter sprecher und farenschulerd.

1397

Mai 8

E. Beschlüsse des Frankfurter Tags und deren Ausführung.

[1997] 274. Frankfurt an K. Wenzel, von der Lage der Dinge vor dem Frankfurter Tag: Noth- 10 wendigkeit persönlichen Erscheinens des Königs in Deutschland. [1397] Mai 8 [Frankfurt].

Aus Frankf. St. A. Wahltagsacta 1 fol. 4b-5a nr. 14 cop. ch. coaev., mit der Ueberschrift domino regi
Romanorum; die Worte Audita anno 97 etwas tiefer als im Abdruck.
Gedruckt Janssen Frankf. R. K. 1, 43 nr. 115 ebendaher.

Uwern allirdurchluchtigsten koniglichen gnaden embieten wir unsern schuldigen undirtenigen willigen demutigen dinst mit ganzen truwen bereit. allerdurchluchtigister furste, lieber gnediger herre. als uwern koniglichen gnaden wir vor geschrieben han

3

15

von zukünft unsere1 herren der korfursten fursten herren und stede gein Franckenfurd [1997] uf den sûntag als man singit jubilate, darumb ein teil unsere herren der korfursten uf 20 Mail dem Rine uns botschafts getann han: des han wir iczůnd unsere erbern botschaft hie zů

Franckenfurd gehabt bi dem ediln herren hern Philips herren zu Falkenstein und zů Minczenberg, in zû biden, obe er icht wissen kunde odir sich virsehe wie sich die sache anlegende werden, des han uns dieselben unsere frůnde und botschaft wider gesagit, wie in der vorgenant edil herre geentwort habe, er virsche sich, als er virnommen habe: wer' 25 es daz úwir konigliche gnade herußkommende wurde, so hoffe er, daz dann alle sache sich gnedeclich zů friden und gnaden kerende wurden, als er uwern koniglichen wirdekeiden iczunt darumb volleclichir und eigentlichir virschribe. und uwern koniglichen gnaden tun wir diß zu wissen in schuldigir ganzir dinstberkeid. dann waz wir wisten daz uwern koniglichen gnaden und dem heilgen riche dinstlichen were, daz teden wir allzit so mit willen gerne als billich ist. geben des dinstdages nach des heilgen crûces tage Mai 8 invencionis.

[1397]

Audita a consilio et eciam specialiter a Gil-
berto Rietesel et Heinrico Wißen anno 97.

Von uns dem rate ûwir und des heilgen richs stad Franckenfurd uf dem Mein gelegen.

a) H add. und Naussauwe. b) H add. wollgerustet. c) Wetzlarer Ausg. v. 1720 edelknecht. d) H vermischt die 35 Angaben dieses Satzes: darbeneben an farenden schuleren fechtern spilleuten sprengern und trumpetern 450 perschonen. e) cod. einbieten. f) cod. mit Abkürzung unsere. g) cod. botschaff.

'Somit bezieht sich die Aufzeichnung selbst nicht auf obigen Jakobitag sondern auf unsern Jubilatetag. Dem Autor lag für seine Chronik ohne Zweifel ein Aktenstück vor wie bei dem Schöffenweisthum von 1374 pag. 61-65. II sagt in obiger Stelle unrichtig uf Jacobi an. 1398. Die Notizen bei Gebhard Florian Chronica der St. Franckf. p. 62 gehn wol schließlich auch auf die Limburger Chronik zurück. Der Abdruck in Lersner's Franckf. Chronica 1, a, 828 ist nach eigner Angabe ebenfalls aus fasti Limp.

pag. 58 genommen, ohne nähere Bezeichnung der Vorlage.
2 L bringt im folgenden noch die Erhebung des Herrn
Philips Herren zu Falckenstein in den Grafenstand als 40
im Mai dieses Jahres von Wenzel zu Frankfurt geschehen;
I nennt den Monat und die Stadt nicht, nimmt aber an es
sei bei diesem gemeinen reichstag gewesen. Allein der
König war ja auf demselben nicht anwesend.

3 Dieser Brief scheint nicht mehr vorhanden. Vgl. nr. 45 270. Vielleicht hat man ihn absichtlich verschwinden lassen.

5

zwischen

275. Abschied zwischen Fürsten und Städten des Frankfurter Tags: nach großer Gesandt- [1397 schaft der Fürsten zum König mit Bitte um einen Reichshauptmann sollen zu dem Mai 18 neuen Tag in Frankfurt auf 25 Juli auch die Städte erscheinen u. s. w. [1397 und 22] zwischen Mai 13 und 221 Frankfurt.]

Aus Frankf. St. A. Wahltagsacta 1 fol. 7a nr. 28 cop. ch. coaev.
Gedruckt Janssen Frankf. R. K. 1, 44 nr. 117 ebendaher.

Ez sint der stede frunde, die iczunt ûf dissem tage zů Franckenfurd gewest sint, von unsern herren den korfursten andern fursten und herren, die auch uf demselben tage waren, gescheiden: als unser herren die kûrfürsten andir fursten und herren vorgenant 10 ire grosse erbere botschaft zu unserm herren dem konige schicken und enbieden wollend daz er umb grosse notdorft und gebresten willen einen heubtman seczen und geben wulle der von des heilgen richs wegen fride und gnade in den landen mache und bestelle, und als die korfursten fursten und herren einen andern tag widir gein Franckenfurd zů komen uf sant Jacobs tag nestkompt gemacht hant : daz der stede frunde uf denselben sant Jacobs [1397] 15 tag mit macht auch gein Franckinfurt kommen zů demselben tage, unsern herren den Juli 25 korfursten fursten und herren ein folleclich antwort zu geben, ob sie bi demselben heubtman, den unser herre der konig geben wirdit, und unsern herren den korfürsten fursten und herren bliben und bistendig sin wullen, und, ob daz were daz unser herre der konig des heubtmans nicht engebe, des unser herren die korfursten andere fursten und herren 20 sinen gnaden doch nit getrûwen, daz doch alsdanne uf dem obgnanten tage zu Franckenfurd unser herren die korfursten fursten herren und stede mit ein zů raden werden und ubirkommen mogen, alsdann fridde und gnade und alle sachen, die notdorftig sin, furbasser zu dem besten zu versorgen und zů bestellen.

25

30

276. Frankfurt an Kolmar Mülhausen und Eger, sendet ihnen den Abschied des Frankfurter [13]97 Tags nr. 275. [13]97 Mai 23 [bzw. nach Mai 25 Frankfurt].

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1

a) cod. Melhusen.

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Egir ist in dissir nachgeschriben forme ge

Auf 13 Mai Jubilate ist der Tag bestimmt, am 23 Mai verschickt Frankfurt obigen Abschied bereits (s. nr. 276); das Jahr ist durch die Stellung im Codex gesichert. Vielleicht gehört es mit nr. 272 als Ein Stück zusammen. Da 35 am 22 Mai schon der Wortlaut von nr. 288 (Geleitsbrief zu dem Tag vom 25 Juli) vorliegt, so fällt obige nr. 275 wol noch vor 22 Mai oder spätestens auf diesen Tag.

2 Vgl. nr. 277 und 278. Der Inhalt der Bitte der Gesandtschaft an den König ist also ein ganz anderer als 40 Pelzel Wenzel 1, 845 sich zu wissen getraut (er möchte wider einmal nach Deutschland kommen, wo er seit sechs Jahren nicht gewesen wäre).

3 Kolmar an Frankfurt, bittet, wie Frankfurt kürzlich schon ihnen und ihren Freunden zu Schlettstalt mit einem 45 Briefe auf Ersuchen davon Nachricht gegeben habe, ihnen umgehend zu schreiben von dieser jetzigen Tage und Läufe wegen bei und um Frankfurt, was sie von den Sa

chen sicher etwa weiter empfunden oder erfahren haben,
das denselben anmuthig sei ihnen zu sagen; dal. [13]97
Mai 18 (fer. 6 p. jubil.). Frankf. St. A. Wahltagsakta 1 fol.
7b nr. 25. Vgl. nr. 292.

4 Mülhausen an Frankfurt: da die Herren des h.
Reichs Kurfürsten und andere Landesherren und auch
des Reichs Städte jetzt bei euch zusammengekommen sind
zu Verhandlungen deren Gegenstand die Kurfürsten in
ihren Briefen [nr. 251] rühren, und da sie uns auch vir-
bot hatten daß wir unsere Freunde zu ihnen schicken
sollten, und da dieß doch nicht möglich ist vor Fede wegen
darin wir sind, so bitten wir euch uns zu schreiben, was
euch fügt, wessen die genannten Kurfürsten und Landes-
herren übereinkommen und ob es vor die Städte sei oder
nicht; dat. [13]97 Mai 9 (Mi. n. misericord.). Frankf. St. A.
Wahltagsakta 1 fol. 76 nr. 26.

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Mai 23

[bzw.

nach

Mai 25

[13]97 Mai 23

[bzw.

Unsern fruntlichen dinst zuvor. ersamen lieben frånde. als ir uns geschriben hat, des lassen wir uch wissin, daz unser herren die korfürsten andere fursten und herren, nach als die iczůnt von uns gescheiden sin, andern steden und uns einen zedil' geschriben Mai 25] gegeben han, als wir uch des abeschrift hie-inne beslossen senden. datum feria quarta [13]97 Mai 23 ante Urbani anno 97.

Von uns dem rade zů Franekinfurda.

5

Juli 5

[1397] 277. Herman Ebner der ältere an Straßburg: Borziwoy's Bericht beim König von dem Frankfurter Tag und die Mordgeschichte auf Karlstein, Gesandtschaftsreise des Bisch. Lamprecht von Bamberg und des Markgr. Wilhelm von Meißen zum König, Absicht des letztern auf 13 Juli in Eger und dann in Nürnberg zu sein, Wirzburger Streit. 19 [13973] Juli 5 [Nürnberg].

1397]

Aus Straßb. St. A. an der Saul I partie lad. B fasc. VIII nr. 45 or. ch. lit. cl. c. sig. in verso impr.; durchweg vnder statt unser, was im Abdruck verändert wurde.

Gedruckt Wencker Collecta archivi et canc. jura 895 f., vorn und hinten gestutzt, beginnt mit wissent do herr Worsibuw zu unserem herren künig kam, schließt mit kurtzlich zu Nüremberg sein etc. 15 datum am pfintztag vor Kiliani. (In Wenckeri exc. 1, 346a begann es ebenso, und schloß villeicht mag es geschehen oder nicht etc. mit nachfolgendem Datum.)

ich dank

25

Mein willing untertenigen dinst und alles gut wevor. genedigen hern. eåren genaden eûr freůntschaft der schenk' die ir mir getan habt, dez ich got wol getraw die fürbas umb eûr genad zu verdinen wôll. auch wizzt, liben hern: do her Worsibw5 20 zu unserm hern kûng kom und zu Frankenfürt gewesen was und im die merb seyt von Frankenfårt von fursten hern und steten als sich daz verloffen het, do' wesant man unsers hern kings rat, all die dorzu gehorten, daz die all kůmen scholten hintz dem Karelstein Juni 11 an dem andern pfingstag. und do hetten sie ratt und unterretten sich mit einander von der sach wegen, also ging aus dem rat herzog Hans von Tropaw hofmaister, der her von sand-Michelssperk, und der von Swanberk, und der von Risenbůrk, und gingen in ein kamern wesûnder, und westelten die aussen mit iren dinern, und hissen aus dem rat zu in gien her Stirnat, und ainen von Chussennik der Pressla inen het, und den Kreutzzer lankameteůr in Hanser orden, und her Steffan kamerer'. und do sprach der herzog zu in ir hern, ir seyt die die tag und naht unserm hern kûng raten daz er niht gen Deûtzen so landen schull, und wolt in pringen von dem Romichssen reich. mitt dem zügt der herzog sein degen und stizz den dreystunt' in her Stirnat. also nam ider den sein, daz sye all

a) mit Schwanz, Franckinfurde? b) or. mit o über e, soll wol e über e sein zur Bezeichnung der Länge. c) Hansen? abgekürzt mit dem Haken am langen s.

furt der Fürsten Herren und Städte daselbst Wesunge und ihrer Sache Austragunge, als verre das der gen. Stadl füglich ist, zu wissen thue und beschreibe; dat. [13]97 Mai 25 (Urbani). Frankf. St. A. Wahltagsakta 1 fol. 8a nr. 27. 1 ጎሉ. 275.

Da der in der vorvorigen Anm. erwähnte Brief Eger's vom 25 Mai datiert ist, so muß man annehmen, daß an diese Stadt zwar geschrieben wurde wie an die 2 andern, daß man aber in den Wahllagsakta vergaß das spätere Datum dieser Antwort einzutragen.

3 Das Jahr ist sicher, vgl. die Dalierung von nr. 278.
4 Wol für Berichterstattung.

5 nr. 270.

6Vgl. zum folgenden, etwas abweichend, nr. 278.
Bessere Aufführung der Namen hat nr. 278. Die Ur-

kunde Wenzel's vom 13 Juli 1397, worin er allen Ständen 35 bekannt macht daß die Vier als Verräther und zum warnenden Beispiel mit Recht ihr Schicksal erlitten hätten, nennt Strnad, Stephan Opoczna, Stephan Poduska, und Markold commendor der creucziger; sie ist abgedrucki bei Pelzel Wenzel 9 Urkk. p. 26 nr. 134 ex or. archiv 40 Ratisbon., also wol aus derselben Vorlage die sich jetzt befindet im Münch. R. A. Gemeiner's Nachlaß Materialien zur Chronik der Stadt Regensburg II 546 or. chart. lit. pat. c. sig. in verso impr. Vgl. Pelzel Wenzel 2, 341 f., Palacky B. G. 8, a, 101 f.

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45

e

Juli 5

vier erstochen wurden, doch lebota der Hanser etwovil zeit dornoch, also sossen sie auff | [1397] mit irem gesind und ritten gen Pern1 inn hof. do was unser her der kånk. der was niht pey dem rat gewesen. und kniten fur in und sprachen: sie hetten daz getan. sagt man, waz her Stirnat selig het in Polan von unsers hern kings wegen, daz hab unser her der 5 kûnk dem herzog Hansen verlihen. so hot unser her der kånk dem von Swanberk půrkgraff gemaht zu Prag. nun erhub sich mein her von Pobenberk, und wolt zu unserm hern kung sein mit dem marckgroff von Meichssen von der fursten wegen, die zu Frankenfürt gewesen warn, in potschaft3. do er kom gen Eger, do ward er und der purkgraff zu Nurenberk gewar daz die erstochen warn. also kerten sie wider umb. auch was 19 markgroff Jobs von Merhern zu Prag noch dem do daz geschach. do enpot im unser her der kånk, daz er1 aůz der stat ritt: er wolt sein stat und sein lant selber wol versehen. also rait er heraůz. also ist unser her der kånk zugefarn und wolt die von Prag niht zu genoden nemen, sie geben im dann sehstausent schok und all keten niderlegtten und alle tor derniderlegtten und den tårn und die maûr gegen der Neuen stat. und hot in alles 15 ir wopen genůmen in der Newen stat. so sind der pesten wol zwelff auz der Nidrern stat zu dem markgroffen und den lantzhern geflohen. also sein sie noch in grosen sorgen, wie ez in gien werd. und ward nie als irr zwichssen unserm hern dem kung und dem markgroffen von Merhern und den lantzhern. auch rett unser her der kånk offenlich: er wol ie heraůz gen Deutzen landen und woll sein auff Margerete zu Eger und woll noch etlichen [397] 20 fursten senden und woll dornoch kurtzlich zu Nurenberk sein. villeiht mag ez geschechen oder niht. wizzt auch, daz unser her von Wirtzpůrk ein widerwertikeit hot mit sein steten, der sind zwuundzwaintzzig die ein verpuntnůss mit einander haben, die doch geschechen ist mit seinem willen und wort. und ist der stoz dorumb daz er ein zol gesetz hot, auff ides fuder weins ain gulden, auff idew malter traids vier tårnas. und sie seind 25 gar veraint mit einander. und sein auz ider stat zwin zu Wirtzpurk mit vollem gewalt. und sie hetten in umblegt auff Unser fraun perk. doch ist er dorvonkůmen. also reit mein her von Pobenberk mein her der purkgraff und drey auz unserm rat gen Wirtzpurk, und wollen dozwichssen reden ob sie ez verrihtten mågen. liben hern, als ir Hans Hell herabgesant habt von dez zeugs wegen, loz ich euch wissen, daz man im allen zeug 30 den wir haben, dez er wegert, gesehen hot gelossen und in unterweist hot aigenlich, dez doch niht gewonlich ist gen niemant zu ton. und wo ich euren genaden möht gedinen, daz tet ich all gern. geben am pfintztag vor Kiliany.

35

[in verso] Den erbergen weysen hern purgermaister und dem rat der statzu Strosspurk.

Herman Ebner
eûr diner.

d) om.

a) or. sic. b) Hanse? ebenso abgekürzt wie vorhin Hanser; in nr. 278 heißt es die Johanniten. c) or. sic.
or. e) or. vnderns. f) or. r ausgerissen. g) or. scheint pesten; könnte fast auch posten (bösesten) heißen, und
80 las Wencker in den Excerpta und in den Collecta; die besten Bürger wären als die wolhabendsten zu ver-
stehen, und dieß scheint vorzuziehen. b) or. fast ohne Zweifel hetten und nicht hotten.

'Beraun; Wencker las Pirn, o. Zw. aus derselben Vor40 lage, in Collecta 395.

Die Zeit des Vorgangs ist nach nr. 277 und 278 ganz sicher; Hagek in Sandel's Uebers. 1596 Bd. 2 pag. 57a hat falsch das Jahr 1396, nennt aber doch den h. Pfingsttag (Pfingstsonntag in 1396 ist. Mai 21, in 1397 ist er Juni 10; 45 Pfingstmontag ist das genauere). Auch Königshofen St. Chr. 8, 494 irrt sich im Jahr, indem er 1400 annimmt, vgl. dort Hegel's Anm. 3; doch hat er richtig Pfingstmontag. Den Zusammenhang des Ereignisses mit den Böhmischen Parteien s. Palacky Böhm. Gesch. 8, a, 99-103.

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Soll heißen, 11, vgl. die Einleitung zum folgenden Reichstag lit. E. Der Irrthum, der in der Verdopplung der Zahl liegt, kommt wol her von der sofort im folgenden erwähnten doppelten Vertretung der Städte bei ihrem Zusammenkommen in Wirzburg.

Unterzeichnet sich sonst auch mit dem Beinamen der eltir, ist ein Nürnb. Patrizier, hat eine kundige Feder. In demselben Fascikel finden sich mehr Berichte an Straßburg von seiner Hand. Einmal nennt er in einem Briefe vom Pfingstabend s. a. ibid. nr. 21 seinen Vetter Albreht Ebner, den der Nürnberger Rath zum König sandte und der [von Böhmen nach Nürnberg] herausgeschrieben habe; dieser ist vielleicht auch hier seine Quelle.

Juli 13

[1357]

Juli 5

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