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[1390] der aid sol man si ledig laussen und in ir brief wider geben. und sol ouch alle schatzunge verdingtnusse und prantschatzung absin'.

Sept. 9

[1390]

Sept. 9

[5] Item was den stetten schloss in dem krieg entwert wurden oder erbe ald aigen underzogen warde oder die iren umb erbe odera aigen geschetzt wurden: daz in das ouch widerkert und widergeben werde, wan daz allez berett und betådingt ist etc..

Datum proxima feria 6ta post nativitatis Marie anno 8900.

[1390 170. Bescheid der königlichen Räthe auf den städtischen Vorschlag nr. 169. [1390 c. Sept. 9

c.Sept.9]

Nürnberg.]

5

1390

Sept. 12

Aus Ulm. St. Bibl. Ulmensia 5577 fol. 21a.

[1] Item dw rechtvertigung: unschädlichen uns und dem lantfriden den wir ze Eger 10 gemachet haben3.

[2] Item daz man luter wiß, waz ungelt si nemen wollen oder von wem oder von welhen stuken und wievil.

[3] Unschedlichen den gnaden, die wir fursten herren rittern knechten und den stetten ietzo von der Juden wegen getän.haben'.

[4] Item alz daz in dem lantfriden begriffen ist; ob und an wem si dez gebresten hetten, daz sullen die dem kunig fúrlegen, der daz understen sol daz ez nit geschehʻ.

15

171. Erneuter städtischer Vorschlag, betr. dieselben Punkte wie nr. 169. 1390 Sept. 12 Nürnberg.

Aus Ulm. St. Bibl. Ulmensia 5577 fol. 25a.

[1] Daz unser herre der Römisch kunig den steten brief gebe umb allez daz daz sich in dem krieg der zwischen fúrsten herren und steten gewesen ist verhandelt hat oder waz sich darinne verloffen hat von úbergriffen oder andern sachen, wie und an wem die beschechen sind, daz si darumbe von allermenglich unbekúmbert und ungerechtfertiget' beliben.

a) Bald. b) B om. wan - anno 89no, statt dessen noch ein einzeiliges Alinea wol von andrer Hand beigefügt item daz man unser (ausgestrichen lút no) burger unser lút noh unser gut uf dehain langeriht lade, vgl. nr. 172 art. 6. c) cod. add. daz. d) cod. ouch, em. ob.

'Aehnlich in der wol zu Eger ertheilten Antwort der königlichen Räthe nr. 91 art. 6 nt., und in der Urkunde welche Vischer Reg. nr. 339 in den Forschungen 2, 172 auszüglich mittheilt. An letzterer Stelle heißt es: und daz alle gefangen unverzogenlich von beiden seiten ledig gesagt sullen werden uff ein alte urfehe; so sol auch alle schatzung brandschatzung gedinge und alle ander umbezalt gelt gentzlichen absein und von beiden teiln unverzogenlich ledig gesagt werden on geverd, Münch. R.A. Urk. Hochstift Würzb. fasc. 160 IX 20% or. mb. c. 2 sig. pend.

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zen haben, on geverd.

20

25

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10

5

[2] Item daz den steten alle ir gefangnen, si sien edel oder unedel, äne alle verpuntnúzze ledig sien; und ob si iht aide gesworen oder brief úber sich selb gegeben heten, der aide sol man si ledig lazzen und in ir brief wider geben. und daz och alle schatzung verdingnúzze und prantschatzung absie.

[3] Item waz den steten schloß in dem krieg entwert wurden, si weren ir aigen oder phant, oder waz in erbe oder aigen in dem krieg underzogen worden ist oder die iren umb erbe oder aigen in dem krieg geschetzt wurden: daz in daz allez och widerkert und widergegeben werde, und daza unser gnediger herre der Römisch kúnig dw stukk allw zwischen den fúrsten herren und steten und baidersit iren helfern zů ainer richtung betedinget und usgesprochen habe.

[4] Item und wan die stete unserm herren dem Römischen kúnig ze dienst sich etlicher ir frihait, die er in verschriben und gegeben hat von der Juden wegen, uf dis zit begeben wend' etc.: daz er in denne von nwwem alle ir frihait gewonhait privilegia und reht, die si von im und andern sinen vorfaren an dem riche Römischen kaisern und kú15 nigen erlanget herbraht und erworben hant, bestetige und confirmiere alz si die mit gwonhait oder mit briefen herbraht hant; [4] und daz och er dieselben stette alle bi im und bi dem hailigen riche hanthabe und behalte alz ir genediger herre; [4] und wer' es ob dehain stat notdurftig were ungelt in ir stat ze nemen, daz er in daz von kúniglicher måht gunne und erloube sin lebtag, darumbe daz si im und dem riche dest diensthafter 20 gesin mugen.

[5] Item und waz man den steten noch schuldig ist von der Juden wegen, es sien herren ritter oder kneht stete burger oder ander edel oder unedel lúte gaistlich oder weltlich personen, von der teding wegen die mit dem vorgnanten unserm genedigen herren dem Römischen kunig beschach, darumbe im die vierzigtusent guldin gegeben 25 wurden : daz och die stete gemainlich und besunder bi derselben schulde beliben, und daz man in die gelt und bezale nach uswisung und sage der briefe die in darúber besigelt und gegeben sind.

crucis.

Actum est illud Nürnberge anno 90mo feria secunda ante festum exaltationis sancte

1390

Sept. 12

1390

Sept. 12

[Zw.

1390

30 172. Vorschlag der Städte des Schwäbischen Landfriedens und der Stadt Weil, betr. dieselben Punkte wie nr. 169, dazu neue Judenschuldentilgung und Gerichtszuständigkeit. Sept. 16 [Zwischen 1390 Sept. 16 und 1392 Juni 5 Ulm.]

Aus Ulm. St. Bibl. Ulmensia 5577 fol. 19a und b.

Nota: disw frihait und gnade sol beschehen den stetten dez lantfrids in Swaben 35 und den von Wile'; welich stette aber bi den tedingen nicht beliben wolten, die sullen ouch diser frihait nit geniessen, und sol uns an dem gelt, daz wir darumb gebent werden, abgan nach anzal dez richs stwr derselben stette.

49

[1] Dez ersten daz unser herre der Romische kunig den stetten brief gebe umb allez daz daz sich in den kriegen die zwischen fursten herren und stetten gewesen sind

a) richtiger heißt es wol in der Aufzeichnung vom 9 Sept. 1390 wan statt und daz.

Damit bei den Städtejuden die Schuldentilgung zu Gunsten der Herren durchgeführt werden konnte, s. nr. 172 art. 4 nt.

Es ist ohne Zweifel das jetzt Wirtembergische Weil 45 gemeint, nicht Wil im Thurgau; Weil d. St. war in den

Rheinischen Landfrieden eingetreten, daher wird es hier
besonders genannt, s. nr. 82 und 86. Ueber das Datum
des obenstehenden Stückes s. die Einleitung zu diesem
Tag.

und 1392 Juni 5]

b) Judenschulden in Schwaben.

1390 174. K. Wenzel hebt die Judenschulden auf im Lande Schwaben. 1390 Sept. 16 Nürnberg.

Sept. 16

S aus Stuttg. St. A. Juden or. mb. c. sig. pend., auf Rückseite gleichzeitig oder von Hand des 15 Jahrhunderts Brieff von kunig Wentzlaw von der Juden-schuld wegen. Zwei Pünktchen oder ein Strichelchen was einmal über der letzten Sylbe von besunder, ein Punkt der einmal zwischen 1 5 und g über ledigunge, und ein Strichelchen das einmal über gut vorkommt, wurden im Abdruck nicht beachtet.

FK coll. die kön. Urkunde gleichen Datums betr. die Aufhebung der Judenschulden in Franken.

B coll. die kön. Urkunde gleichen Datums betr. die Aufhebung der Judenschulden in Baiern.

AMU coll. die kön. Urkunde gleichen Datums betr. die Aufhebung der Judenschulden in Nürnb. Rotenb. 10
Schweinf. Windsh. Weißenburg.

R coll. die kön. Urkunde gleichen Datums betr. die Aufhebung der Judenschulden in Regensburg.

D coll. die kön. Urkunde vom 13 Sept. 1391 betr. die Aufhebung der Judenschulden in Burg und Stadt
Fridberg.

Gedruckt Sattler Grafen 2 Urk. Beil. nr. 2 pag. 2-4 ohne Quellen-Angabe (ist übrigens auch kolla- 15
tioniert).

Wir Wenczlaw von gotes genaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des reichs und kunig ze Beheim bekennen und tun kunt offenlichen mit disem brive allen den die in sehen oder horen lesen: [1] das wir angesehen und eigentlichen betracht haben manigvaldig und verderblichen schaden, die unser und des reichs fursten graven herren 20 rittern knechten steten und allermeniclichen von ummessigem gesuche der Juden unsern camerknechten entstanden sein, also, wer' es das dieselben unser und des reichs fursten herren ritter und knechte solichen gesuch genczlichen beczalen solten, das sie dann lantfluchtig und uns und dem reiche zu dinste unnucz weren. und dovon uf die rede das solich schade widerwant und understanden werde, so haben wir mit wolbedachtem mute 25 rate unser getrewen rechter wissen und von Romischer kuniglicher mechte geseczt gemacht und geschicket seczen machen und schicken in craft dicz brives, das alle fursten grafen herren freyen dinstluten closter pfaffen ritter knechte in der fursten und herren landen und steten burger gepawer und allermeniclich frawen und man geistlich und

a) om. F wol nur aus Versehen; K om. fursten, add. frihen vor herren, add. und vor knechten, om. steten. b) om. 30 S, add. FK.

1 Palacky Formelbücher 151 nr. 191 theilt aus Treb. C, 3 pag. 114 folgendes Stück mit : Wenceslaus etc. notum facimus etc. etsi Judaeos, quos propria culpa perpetuae servituti subegit, pietas christiana sustineat et eorum cohabitationem benigne admittat, ipsi tamen hujusmodi beneficiorum ingrati hanc nobis retributionem impendunt, quam juxta volgare proverbium « mus in pera, serpens in gremio, et ignis in sinu» suis consuerunt hospitibus exhibere. sane ad procurandam imperii sacri rempublicam nobis dudum in Alamaniae partibus constitutis, tam principum comitum baronum procerum militum clientum communitatum plebejorum et aliorum nostrorum et ejusdem sacri imperii fidelium frequens ad nos querela pervenit, qualiter ipsi actione debitorum, in quibus Judaeis in civitatibus oppidis et locis diversis imperii residentibus obligari noscuntur, et usurae desuper accrescentis ad tantam egestatem pervenerint, ut, nisi ipsis super hoc de celeri per nos provideatur remedio, quod extunc oportet ipsis consortes et liberos licet invitis relinquere et pro acquirendis sibi necessariis alienas provincias circuire. verum nos habito super haec diligenti scrutinio, comperientesque praefatis principibus et fidelibus nostris ultimata ex hoc dispendia provenire, ipsos et eorum quemlibet ab universis et singulis debi

tis, in quibus pro tunc Judaeis praedictorum et aliarum
partium obligari videbantur, absolvimus et eximimus
gratiose, prout datae super hoc aliae majestatis nostrae
literae manifeste declarant. habitoque respectu etc. Das 35
Datum fehlt; mit den letzten Worten sollte sich wol die
Anwendung auf einen bestimmten Fall anschließen, die
Aufhebung der Judenschulden für einen einzelnen Reichs-
stand (oder Landschaft). Die Ueberschrift Ne Judaeis in
Almania solvantur debita per barones sowie der Charak- 40
ter der in der Urkunde selbst geschilderten Maßregel
weisen nicht auf 1385 sondern auf 1390 hin, die Redens-
art von der drohenden Auswanderung der Verschuldeten
findet sich auch in dem oben abgedruckten Diplom vom
16 Sept. 1390 und in den ähnlichen übrigen Diplomen, in 45
diese Zeit gehört also auch unser Fragment, besser unsere
Formel. Die lateinische Sprache lässt vielleicht auf ihre
Bestimmung für wälsche oder niederdeutsche Reichsgebiete
schließen; nach den bisherigen Funden aber lässt sich
über ihre wirkliche Anwendung nichts sagen. In Betreff 50
der Böhmischen Juden selbst s. Palacky Formelbücher 2
nr. 188-190, Mährische Juden im Jahr 1411 Pelzel Wenzel
2, 580; vgl. Pelzel Wenzel 1, 275 f. und Urk. B. nr. 95,
und Palacky Böhm. Gesch. 3, a, 55 f.

55

werltlich, in welicher ordenung oder wesen dieselben sein, die in dem lande zu Swoben wonen und siczen, ledig und los sein sollen genczlichen und gar aller geltschulde und ander schulde, es sey an wechsel oder sust, die sie schuldig worden sein und gelten sullen unsern camerknechten allen Juden, wie die genant sein, es sey hauptgut gesuch oder 5 schaden, wie dieselbe schulde denselben Juden, die zu den czeiten der gemachten schulde in dem obgenanten lande zu Swoben gewonet haben oder gesessen sein gewesen. noch in denselben landen oder in welichen landen dieselben Juden siczen oder wonen. oder wo sie furbas siczend oder wonend werden, wie dieselbe schuld, sie sey klein oder gros, vorgewisseta sey mit brifen burgen oder pfanden oder in welicher weize den Judenc 10 dorumb wer' gesprochen, mit welichen sachen oder lawffen das dar wer' gegangen, und wie dieselbe gewisheit namen mag gehaben, und wie dieselbe schulde alle und ir igliche besunder bis uf disen heutigen tag ist gemachet und herkomen. [2] und dorumb sollen sie uns und dem reiche in Deutschen landen einen redlichen dinste tun, wenn sie des von uns ermanet werden. [3] und wer' ouch das dieselben Juden ir erben oder ymandd 15 von derselben Judenschulde wegen dheinerley brive oder pfande ynnchetten, dieselben brive unde pfande sollen genczlichen und gar ledig und loz sein und widergegeben werden ane alles vorcziehen. [4] wer' es ouch das czweiung wurde umb die pfant czwischen dem oder den der die pfande sind oder ir erben und dem oder den Juden oder ir erben den die pfande geseczt sind, also das der Jude laugent der pfande und das er 20 der anf wer' worden vor datum dicz brives an geverde, so sal der clager das vordern vor dem fursten oder herren under dem der Jude gesessen were und sol sich lassen genugen doselbist vor dem herren an dem rechten', und der sol im ouch des rechtes beholffen sein on geverde. und wie es do mit dem rechten usgetragen wirdet, doran sol sich der klager lassen benugen und sol furbas keinerley ansprach haben zu denTM fursten 25 herren oder zu den Juden und iren erben in dheine weis. [5] wer' ouch das dheynerley brif von den Juden iren erben oder von ymand anders von der Juden-schulde wegen vorsweigen behalten oder nicht widergeben wurden, dieselben brive sullen und mugen furbasmer an allen steten dheynerley kraft noch macht nicht haben noch gewinnen, und haben ouch dieselben brive und ir iclichen besunder getotet ummechtig ge30 machet und genczlichen abgenomen. [6] wolte oder wurde sich ymant geistlich oder werltlich, das wir doch bey unsern kuniglichen hulden vesticlichen verbieten, wider die obgeschribene unser genade gabe und ledigung seczen oder ichts tun dovon dieselbe unser genade gabe und ledigung geirret oder gehindert mochten werden, dieselben weren und sein zu stund in unser und des reichs swere ungenaden kumen und gefallen, 35 und wollen ouch wider dieselben den, die dieselben schulde schuldig sein, und iren helffern mit ganczer macht beholffen und zulegend sein das sie volkomenlichen zu solchen unsern genaden gaben und ledigungen als obgeschriben stet kumen mugen und vesticlich dobey beleiben. wir haben ouch den obgenanten fursten grafen herren rittern und knechten in den obgenanten landen" von besundern kuniglichen mechten unsere 40 gunst willen und wort dorzu gegeben, das sie uns und ir iglicher dem andern getrewlichen helffen und beigestendig sein sulle und muge wider allermeniclichen, die die obgenante unser genade gabe und ledigunge mit leistung oder andern sachen oder lewffen abnemen oder krenken wolten, also das die obgenante unser genade gabe und

45

a) MU verwiset, R verweiset. b) A bůrgen. c) Din statt den Juden. d) Symande? mit Schlusshaken. e) D oder.
f) A on, SUD an. g) DF den. h) D add. den. i) so auch F; D den. k) D den, SF dem. 1) S om. an dem
rechten, add. FD. m) DF wol unrichtig dem. n) SAMUFRD den, B der. o) S den, A der. p) S unser die-
selbe, A dieselbe unser. q) R om. weren und. r) S om., DAR add. s) SRBFA add. sein. t) om. F. u) Fin
dem obgenanten lande. v) A beholffen. x) U und.

'Los und ledig werden, Grimm WB. 1, 519.

1390

Sept. 16

Deutsche Reichstags-Akten II.

40

1390

Sept. 16

[Zw. verhandelt hat oder waz sich bis uf dis zite verloffen håt von úbergriffen oder andern sachen, wie und an wem die beschehen sind, daz si darumbe und dez von im und von und 1392 allermånglich unengolten und unbekumbert sien und beliben, und daz er ouch furbaz ir gnådiger herre sin und beliben welle und si darumbe in sin und dez richs hulde und gnade genemena, doch im und dem riche furbazmer unschedlich an sin und des richs 5 rechten.

Juni 5]

b

[2] Item daz den stetten alle ir gefangen, mit namen herr Burkhart von Mansperg', und darzů alle ander ir gefangen, si sien edel oder unedel, ane alle verpuntnusse ledig sien; und ob si icht aid gesworen oder brief úber sich geben hetten, daz si der aide ledig gelaussen werden und in ir brief werden widergeben, und daz ouch alle schatzung ver- 10 dingnusse und prantschatzung ouch absien, si sien verbrieft oder unverbrieft.

[3] Item waz den stetten schloß in den kriegen entwert wurden, sie weren ir aigen oder pfand, oder waz in erbe oder aigen in denselben kriegen underzogen ist oder die iren umb erbe oder umb aigen in den kriegen geschetzet wurden: daz in daz allez widerkert und widergeben werde, und dazd och unser gnådiger herre der Römische kunig dw 15

stuk allw zwischen den fursten herren und stetten und baidersite iren helfern und dienern zů ainer richtung betedingt und usgesprochen habeo.

[4] Item und wan die stette unserm herren dem Romischen kunig ze dienst sich der frihait, die er in von der Juden wegen ietzo ze jungst, do si im die vierzigtusent guldin gaben, verschriben und gegeben hat, uf dis zite begeben hant', also daz si den herren 20 rittern und knechten die gnade, die in unser herre der kunig getan hät, wond vollgen lassen: daz denn unser herre der kunig den stetten widerumbe dieselben und alle ander ir frihait brief gewonhait privilegia und recht, die si von im und andern sinen vorfarn an dem riche Romischen kaisern und kunigen erlanget herbracht und erworben hant, bestetige und confirmiere alz si die mit gewonhait und mit briefen herbracht haben; 25 [4] und daz er ouch dieselben stette alle bi im und bi dem hailigen riche hanthabe und behalte alz ir gnadiger herre; [4] und daz ouch die stette die Juden furbaz halten schirmen und versprechen sullen und mugen nach uswisung der frihait die in unser herre der kunig vormalz gegeben hät; [4] und wan man der ritterschaft irw pfand widergeben sol, daz denne darumb ain underschaide3 gemacht werde, ob ain Jude språch daz er die 30 pfand verkoufet hett, daz daz mit dem artikel versorgt werde alz der von Núrenberg brief wiset und seit und uf den tag alz daz datum dezselben briefs seit*; [4] und daz ouch den stetten solich gnade verschriben werde daz si ir schulde gen den Juden ledig gelassen werden in aller der wise alz dieselb gnade rittern und knechten beschehen ist; [4] und wer' ez daz dehain stat notdurftig were ungelt in ir stat ufzesetzen und ze nemen1, 35 daz er in daz von kunigklicher macht gunne und erloub zehen jare die nechsten ane widerruffen.

[5] Item waz man den stetten noch schuldig ist von der Juden wegen, ez sien herren ritter oder knecht stette burger oder ander edel oder unedel lute gaistlich oder weltlich personen, von der teding wegen die mit dem vorgnanten unserm herren dem kunig be- 40 schach, darumb im die vierzigtusent guldin geben wurden alz vor geschriben stat: daz ouch die stette gemainlich und besunder bi denselben schulden und pfanden beliben

a) cod. genomen. b) cod. hern. c) cod. schoß.
12 Sept. 1890. e) cod. haben. f) cod. neme.

Er kommt auch vor in Sattler Graven 1, 258 und
Beil. nr. 183, W. Vischer reg. nr. 330.

Der Sinn ist, daß die Städte eingewilligt haben in
die Plünderung ihrer Juden, obschon sie gemäß RTA. 1
nr. 274 zu nichts weiter schuldig waren als was dort am

d) richtiger wol wan statt und daz, s. die Aufzeichnung vom

16 Juli 1885 als Antheil des Königs bestimmt war.
3 Bestimmte Fassung, Festsetzung, mhd. WB. 2, 2, 106.
Urkunde vom 16 Sept. 1890, worin K. Wenzel die
Judenschulden aufhebt in Nürnberg Rotenburg a. T.
Schweinfurt Windsheim Weißenburg, art. 4.

45

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