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1390

Merz 5]

einnem oder auzgeb, dez uber sehzig pfening weren, on die gesworen schawer, der must [Zw. davon geben den zweinzigsten pfenning als vil er dez geltz eingenomen oder auzgeben Sept.14 het. [2] und sol auch furbaz allermeniclich wizzen, daz man nach mittevasten dhein und 1391 ander gelt niht nemen wil dann dez an der aufzal 28 regenspurger uf ein nürnberger 5 lot get und daz an dem korn beste 10 lot vein silber und 6 lot zusatz uf ein nûrnberger mark. und dez sein fürsten herren stet1 alles uberein worden. darnach sol sich iederman richten, ob er ichts ringes geltz hab, daz er daz von im tu, daz er icht ze schaden kom. [3] und die schawer werden sitzen in der newen stuben uf dem rathawse. [11] Von můnzsaigen3.

[1] Auch gebieten die burger vom rat, daz fürbaz niemant mer, wer der sei er sei reich oder arm geistlich oder wertlich, di můnz niht dersaigen sol. und wer daz fürbaz tet und die můnz ersaiget, daz wil man får einen falsch haben, und wil zu dem richten als zu einem felscher durch reht. [2] und sol auch niemant dhein gemůnztes gelt, ez sei zersniten oder niht, niht prennen, auzgenomen der gesworen prenner die die burger 15 vom rat darzu geben haben.

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163. Dritte Verordnung Verkündung des Münzgesetzes nr. 150 vom 14 Sept. 1390 und [Z. Verbot aller andern Münzen als derjenigen der hiergenannten beigetretenen Fürsten und Herren. [Zwischen 1390 Sept. 24 und 1391 Mai 143 Nürnberg.]

Saus Siebenkees Materialien 4, 744 f., und zwar bezeichnet mit D 125 b - 129.

Von der månz.

[1] Es sol allermeniclichen wizzen, daz unser herre der künig mit fürsten herren und steten einer můnz uberein ist worden, die man slahen sol, und die besten sol an dem korn halb lotigs silber und halb zusatz, und an der aufzal sullen der pfening geen 25 uf ein nürnberger lot. und sullen auch alle fürsten herren und stet, die 25 månz haben und slahen wollen, verschreiben und ir brief geben, daz sie die můnz fürbaz also halten und slahen. und welch fürst herre oder stat dez ir brief niht geben, der månz sol man niht nemen und sol die fur einen falsch haben. und ditz sind die fürsten und herren die ir brief uber die můnz ietzo geben haben und der mûnz man auch nemen sol zum ersten unsers herren des kûnigs, herzog Friedrich und herzog Ruprechtz 30 von Beyern dez jüngern, dez bischofs von Bamberg, dez bischofs von Wirtzburg, derb marcgrafen von Meyhsen die sie slahen hie disseit dez Waldes, dez purcgrafen von Nürnberg, dez von Wertheim, und hern Fridrich von Hohenloche. [2] davon gebieten die burger vom rat, daz furbaz allermeniclichen niemand dhein ander gelt niht nemen sol noch niemant den andern damit bezalen sol dann daz gelt daz die vorgenanten fürsten a) S gemuntzes. b) S dez, em. der wegen des folgenden sie und wegen der Mehrzahl in nr. 156. c) S hrn.

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Von dieser Uebereinkunft, die wol auf die Uebergangszeit bis zur allgemeinen Einführung der im Gesetz vom 14 Sept. 1390 bestimmten Münze geht, erfährt man nur aus obiger Stelle.

Mit der Wage die bessern Münzsorten von den schlechten sondern und jene dem Umlaufe entziehen, mhd. WB. 2, 2, 268.

* Aus dem Inhalt des Gesetzes vom 14 Sept. 1390 nr. 150, namentlich auch aus der Aufzählung der Anwesenden 45 daselbst art. 9 und aus der Aufzählung der Aussteller des Willebriefs vom gleichen Tag nr. 155, ergibt sich, daß die obige Rathsverordnung nach diesem Tag anzusetzen ist.

Weil auch Meißen schon als beigetreten aufgeführt wird,
so fällt sie sogar erst nach 24 Sept. 1390 nr. 156. Ohne
Zweifel auch gehört sie vor die Verordnung vom 14 Mai
1391, da sie die Hauptverkündigung des königlichen Ge-
setzes enthält.

Vgl. die Namen nr. 150 art. 9 und nr. 155; auffallenderweise sind Bisch. Burkhard von Augsburg und Landgr. Johann von Leuchtenberg weggelassen, die doch den Willebrief nr. 155 mit ausgestellt haben. Die Namen aus letztgenanntem Willebrief sind in St. Chr. 1, 243 nt. 1 nicht alle angegeben, sondern nur die vornehmsten.

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1890 Sept. 24 und 1391 Mai 14]

1390

[Zw. und herren slahen, dieweil die andern herren niht besigelt und ir brief auch geben haben; und welcher ander gelt nem oder damit bezalt, den wellen die burger straffen Sept. 24 und 1391 an leib und an gut alz sie ze rat werden.

Mai 14]

[Zw. 164. Vierte Verordnung: Verbot des Münzauswägens und Außerumlaufsetzung der halben Groschen. [Zwischen 1390 Sept. 24 und 1391 Mai 14' Nürnberg.]

1390

Sept. 24 und 1391

Mai 14]

Aus Siebenkees Materialien 4, 745 f., offenbar noch unter der Bezeichnung von nr. 163 milbegriffen, w. m. s. die Quellenangabe.

Von den halben grozzlein und von seigern.

[1] Ez gebieten.. die burger vom rat, daz fürbaz niemant dhein gelt, daz in disen landen geng und geb und werung ist, niht saigern noch auzlesen sol die sweren auz den 10 ringen, noch sol dhein sulch auzgelesen geseigert gelt kaufen noch verkaufen, darumb daz dazselb gelt verlichen abgetan oder verbrant verd. wer daz tet, daz wil man für einen falsch haben und wil den fürbaz darumb verbrennen. [2] ez sol allermeniclich wizzen, daz unser herre der künig in seinen briefen geboten und gesetzt hat, daz die halben grozzen niemant nemen sol noch dhein werung niht sein sol. darumb gebieten die burger 15 vom rat wer fürbaz halb grozz auzgeb oder neme, der must den burgern den vierten pfening geben von dem gelt, als vil er dez auzgeb oder einnem. und ez moht einer als verlichen handeln, in wolten die burger straffen an leib und an gut als sie ze rat wurden. und wer dem burgermeister fürbrecht, der daz bot ubervaren het, demselben wolt man die puzz halben geben die davon geviel.

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1390

[Zw. 165. Fünfte Verordnung: widerholtes Verbot des Münzauswägens und aller andern neuen Münzen als derjenigen der dem Gesetze vom 14 Sept. 1390 nr. 150 beigetretenen Fürsten und Herren. [Zwischen 1390 Sept. 24 und 1391 Mai 143 Nürnberg.]

Sept. 24

und 1391 Mai 14]

Aus Siebenkees Materialien 4, 746, offenbar noch unter der Bezeichnung von nr. 163 mitbegriffen, w. m. s. die Quellenangabe.

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[1] Es gebieten die burger vom rat, daz niemant, er sei geistlich oder werltlich burger oder gast, dheinerlei můnz ersaigen oder erlesen sol, noch dhein ersaigts gelt kaufen noch verkaufen noch verbrennen sol. und wer daz fürbaz tet, daz wil man für einen falsch haben, und wil denselben mit dem rechten darumb verprennen. [2] ez sol auch fürbaz niemant dhein newe můnz mer nemen dann die můnz die die fürsten und 30 herren slahen die den brief von der mûnz wegen besigelt haben'. und wer derselben fürsten und herren månz niht kant, der sol geen zu dem Haboltzheimer oder zu den wehslern; die sullen sie derselben můnz wol unterweisen. und wer daz uberfür und ander månz nem, der muzz den burgern geben den vierten pfening. und wollen in darzu straffen an leib und an gut als sie ze rat werden.

1 Das Verbot des Münzauswägens geschieht gemäß dem königlichen Gesetz vom 14 Sept. 1390 art. 5, die AuBerumlaufsetzung der halben Groschen gemäß ib. art. 7. Da unser Stück in der alten Vorlage hinter unsrer nr. 163 gestanden zu haben scheint und vor nr. 166, so fällt es wol auch in die Zeit von nr. 163.

• Vielleicht sind auch die beiden Theile dieser Raths

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verordnung noch zu trennen und jede als ein besonderes
Edikt zu fassen, wogegen doch die alte Ueberschrift spricht.
3 Datum anzusetzen wie bei nr. 164, da unser Stück
in der alten Vorlage zwischen nr. 164 und 166 gestanden
zu haben scheint.

4 Vgl. nr. 150 art. 9, nr. 155, und bis nr. 160.
Dieser ist schon nr. 161 art. 3 genannt.

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Mai 14

166. Sechste Verordnung: Abthun des geringen Geldes von jetzt bis 1391 Juli 13, Zahlungs- 1391 weise nach diesem Tage vor den Münzbeschauern, partikular zu treffende Bestimmung (und über den Werth des verschnittenen Geldes, nochmaliges Verbot des Münzauswägens. 1392 1391 Mai 14 (und 1392 Jan. 28) [Nürnberg].

S aus Siebenkees Materialien 4, 746 f., offenbar noch unter der Bezeichnung von nr. 163 mitbegriffen,
w. m. s. die Quellenangabe.

Jan. 28)

1391

[1] Es gebewt der richter die burgermeister und die burger vom rat, daz allermeniclichen daz ringe gelt von im tun sol hie zwischen und sant Margreten tag der schirst Juli 13 kumpt. und sol iederman den andern nach sant Margreten tag bezalen vor den schawern, 10 die man darüber setzen wirt, mit sulchem gelt dez 25 pfening uf ein nürnberger lot geen, ez sei new oder alt gelt, und daz bestee an dema korn halb silber und halb zusatz'. und man sol ouch dhein ander gelt nemen noch werung sein dann als vor geschriben stet. und wer daz uberfür und gelt einnem oder auzgeb nach sant Margarethen tag uber 60 regenspurger dann vor den schawern, der must geben der stat ze puzz den zehenden 15 pfening von allem dem daz er einnem oder auzgeb. [2] auch sol ein iglich furst herre und stat bestellen und setzen, waz man umb ein mark oder lot dez versniten geltz geben sull, also daz arm lewt icht ubergriffen werden oder ze schaden komen. [3] ez sol auch niemant fürbaz dhein gelt saigen. wer daz uberfür, daz wolt man für einen falsch haben und denselben darumb verprennen mit dem rechten. [4] ez sol auch iglich fürst herre 20 und stat daz berüffen lazzen in iren landen steten und gebieten in den ietzogigen pfingstagen der veirtag und dez niht lengir verziehen.

b

Actum penthecostes anno 91.

Item die vorgeschriben gesetz sind anderweit gerufft worden dominica ante purificationem beate virginis Marie anno 92 totaliter ut supra.

1391

Mai 14

1392

Jan. 28

25 167. Siebente Verordnung : Verbot der Einfuhr und Annahme geringen schlechten Geldes. [1391-92] [1391/92* Nürnberg.]

S aus Siebenkees Materialien 4, 747 f., und zwar bezeichnet mit D 129 b.

Daz niemant dhein bôs gelt hereinbringen sol.

[1] Es gebieten die burger vom rat, daz fürbaz niemant dhein gering bose gelt 30 herein niht furen noch bringen sol. und wer daz verlichen überfür, den wil man darumb verbrennen, davor soll sich allermeniclichen wizzen ze hûten. [2] ez sol auch allermeniclichen wizzen, daz vil bôses und gerings geltz herkomen ist und noch herkumpt. da

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a) S den. b) S allen.

1 Gemäß dem kön. Gesetze vom 14 Sept. 1390 nr. 150. Dann, außer, mhd. WB. 1, 302a.

3 Aus dieser Fassung furst herre und stat ergibt sich, daß die obige Rathsverordnung auf einer allgemeineren Uebereinkunft der Theilnehmer am Münzgesetze beruht. Vielleicht ist diese Uebereinkunft erfolgt auf dem Forch40 heimer Landfriedenstag, vgl. Kosten Nürnbergs art. 7; die neue Verkündigung vom 28 Jan. 1892 ist vielleicht die Folge des Nürnberger Tags vom 14 Jan. 1392, vgl. l. c. art. 8 und 9.

Das Stück selbst gestattet keine nähere Feststellung 45 des Datums. Da dasselbe wie bei Siebenkees so auch in seiner alten Vorlage hinter der am 28 Jan. 1392 widerDeutsche Reichstags-Akten II.

hollen Rathsverordnung vom 14 Mai 1391 gestanden zu
haben scheint, so mag sie in diese Zeiten fallen. Die
Nothwendigkeit jener Widerholung vom 28 Jan. 1892 aber
erklärt sich vielleicht eben daraus, daß man, weil die
Einfuhr geringen Geldes von außen sich durch den Ver-
kehr von selbst machte, mit der Sache nicht fertig gewor
den war. Uebrigens begann man in Nürnberg die
städtischen Rechnungen erst mit dem Jahr 1397 in der
neuen Münze zu führen, so wäre aus der Nrnb. Stadt-
rechnung (in St. Chr. 1, 238 nt. 8 gedruckt) zu schließen;
doch scheint die damalige Neuerung die Folge des spätern
Münzgesetzes nr. 151 zu sein, das bisher unbekannt war,
2 Hl. gleich 1 Pf. passt hieher.

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[1891-92] rumb heizzen und gebieten die burger, daz sich allermeniclichen davor håten sol, und sol dezselben geltz niht nemen, und wollen auch ir vorseh darnach haben. und bei wem man dazselb gelt vindet, dem wil man daz nemen und wil ez alles verbrennen. und er môht daz als verlichen gehandelt haben, in wollen die burger darzu straffen als sie ze rat wurden 1.

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e) Anhang Kurrheinische Münzgesetzgebung.

1391 168. Bestätigung und Ergänzung des Münzvertrags der vier Rheinischen Kurfürsten vom 8 Juni 1386 in RTA. 1 nr. 286. 1391 Jan. 26 Boppard.

Jan. 26

1391 Apr. 2

1391

Haus Hontheim prodromus historiae Trevirensis 2, 1175 f. mit der Ueberschrift corroboratio conventionis monetariae anni 1385 supra relatae inter electores Rheni.

Ferner gedruckt in Hirsch Münzarchiv 7, 22 f. aus H, bei Scotti 1, 102 wol aus Hirsch; im Koblenzer und Düsseld. Prov. Archiv nicht vorhanden. Regest bei Görz aus Scotti l. c.

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[1] Ib si zu wissen, daß unser herren frunde der churfürsten am Ryne eindrechtig überkommen sind einer gemeinen monzen an golt und an silber in alle der formen als die brieve das inhaltent, die herr Coene wilen erzbischof zu Trier, herr Friderich erzbi- 15 schof zu Colne, herr Adolff selig wilen erzbischof zu Mentze, und herr Ruprecht wilen pfalzgrave bi Ryne under einander gegeben hatten. und man soll dieselbe isern halten die man itzo hat uf die gemeine munze die die herren itzo schlagend; und soll doch an deme golt zuschen sand Johanns beinen eine cleine adeler staen mit eime heubte, und an dem silber soll ein adeler boben dem mittelsten schilde stacn.

[2] Vort soll iglicher der vorgenanten herren thun einen iglichen wißpenningh besunder wigen, glich alß daß von dem golde in den egenanten brieven ist begriffen.

[3] Vort sullen eins iglichen herren monzmeister und wardein uf eine nuwes schweren dies gesetze zu halten. und soll ein iglich herr bestellen daß diese gesetze gehalten werden.

[4] Und diese gemeine monze soll wehren die jarezale vort uß als daß die egenanten brieve inhalten 3.

f

[5] Und man soll nach dem sontage quasimodo nestkommende uf unser herren alte gulden, die nit ensient von irer gemeiner monzen, uf iren zollen einen wißpenning nemen nach inhalt der egenanten brieve'.

[6] Und iglicher herr vorgenant soll den anderen laissen wissen, so wie man die Febr. 12 metzer gulden finde, zuschen diß und deme nesten sontage invocavit. und wie sie iglicher herr findet, so soll man sie uf das nidderst setzen.

1391

Actum Bopardiae anno domini 1391 crastino conversionis Pauli secundum stylum Jan. 26 Coloniensem et Maguntinensem".

a) S dazselben. b) das fs bei H ist durch ß widergegeben im ganzen Stück. c) sic. d) H wadeyn. e) ♬ erstkommende. f) H ensyet. g) soll heißen mentzer?

1 '(Wölckern) hist. Norimb. dipl. 333 berichtet von Nürnberger Münz-Zuständen von 1394.

Der Verfasser des chr. monetarium Trevirense (bei Hontheim l. c., s. unsre Quellen - Angabe) bezieht diese Bestätigung in der ohne Zweifel erst von ihm herrührenden Ueberschrift natürlich auf das von ihm auszugsweise mitgetheilte Stück vom 26 Nov. 1385 (RTA. 1, 512 nt. 1 zu vgl.), weil er die Urkunde vom 8 Juni 1386 (RTA. 1 nr. 286) nicht kannte. Richtiger in unserer Ueberschrift.

3 10 Jahre in art. 13 des Vertrags vom 8 Juni 1386 RTA. 1, 516.

4 Ibid. art. 3.

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Darauf folgt bei Hontheim l. c. unmittelbar angeschlossen, nur mit neuer Linie : Erzbischof Wernher zu Trier hat gefallen an obgenanten monzen, am golde 1 graet, am silber 1 pfenningh, ut sequitur: Is ist zu wissen, daß Johan von Bumershoeven burger zu sand 45 Truden monzmeister zu Covelontz gulden daselbs schla

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C. Judenschulden.

a) Verhandlungen wegen des Städtekriegs, der Judenschulden u. a. m.

Sept. 9

169. Städtischer Vorschlag, betr. Ausführung und Sicherung des dem Städtekrieg gefolgten [1390] Friedenstands, Erhebung eines Ungelds, Judenschuldentilgung von 1385. [1390] Sept.9 [Nürnberg].

A aus Ulm. St. Bibl. Ulmensia 5577 fol. 21a. Die Orthographie im Druck behandelt in nr. 169-173 wie
bei bloßen Abschriften.

B coll. Nördl. St. A. cop. ch. coaev. (conc.?) auf der einen Seite eines querbeschriebenen losen Quart-
Blattes. Vgl. die Varianten.

[1] Item daz unser herre der Römisch kúng den stetten brief gebe umb allez das das sich in disem krieg verhandelt habe oder was sich bis uf disen hwtigen tag verloffen habe, das er si darumbe in sin und dez richs hulde und gnade genomen habe, und das ouch si dez von im und allermenglich unengolten und -bekumbert beliben, und das er furbas ir gnediger herr sin und beliben welle.

[2] Item das er den stetten alle ir brief frihait gewonhait und recht, die si von im und andern sinen vorfarna an dem riche Römischen kaisern und kúngen erlanget und erworben habent, beståttig und confirmire als si die mit gewonhait und mit briefen herbraucht haben; [24] und das er ouch dieselben stett bi im und dem riche hanthabe und behalte. [2] und wer' es das dehain stat notdurftig were ungelt in ir stat ze nemen, daz 20 er in das von kunklicher macht gunne und erlobe sin lebtag, darumbe daz si im dest diensthafter gesin mugen.

[3] Item was man den stetten noch schuldig ist von der Juden wegen, es sien herren ritter oder knecht stett burger oder ander edel oder unedel° lute gaistlich oder weltlich personen, von der teding wegen die mit unserm herren dem kung beschache, darumbe 25 im die 40tusent guldin gegeben wurden1: das ouch die stett gemainlich und besunder bi derselben schuld beliben, und daz man in die bezale nach lute und sage der briefe die in darúber besigelt und gegeben sind.

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[4] Item so sullen den stetten alle ir gefangen, si sien edel oder unedel, ane alle verpuntnůsse ledig sin; und ob si icht aide gesworen oder brief úber sich gegeben hetten,

a) A vorfar, B vorfarn. b) om. AB. c) oder unedel ergänzt aus dem Stück vom 12 Sept. 1390 und dem darauf folgenden Stücke, om. AB.

gen und monzen soll uf 23 krait, und die wissepenning und halbe wiẞpenninge soll er schlagen uf 9 penning kunings- silbers, und soll auch darnach uf die assaye dri 35 heller penning und haller nach gebuer schlagen. Und sall min herr von Trier von einer mark golts einen halben gulden und von einer mark silbers nemmen von deme werk einen [Hontheim add. nochmals einen] wissenpenning halb [wol zu em. haben]. Und darauf 40 mit Zwischenraum und der übergesetzten Jahreszahl 1394: Erzbischof Wernher stelt an zu Trier zu monzen, nemblich: Item soll geschlagen werden eine grober pfenning, soll heischen eine Peters-groisse, derselben sollen 20 vor einen guten schwaren gulden steen. 45 soll der gulden nit meher dan 6 pfund gelts Trierscher wehrongen sin. soll der Peters-groisse glich einem alten wißpfenningh 9 pfenning fines halten, und soll gelten 6 schilling Triersch. item sullen laufen uf die Triersch

88, und darnach die anderen nach gebuere. vort soll man einen halben Peters-groissen schlagen, das ist ein Triersch groiss, soll gelten dri schilling Triersch. vort soll man schlagen einen schilling, der sollen dri einen groissen und 6 einen Peters - groissen thun. item soll man schlagen einen halben schilling, das ist eine Englisch, der sullen 12 vor einen Peters - grossen laufen.

1 Siehe die Urkunde vom 2 Juli 1385 RTA. 1, 497 f. nr. 272 art. 1. Der ganze Artikel hat die Absicht zu verhindern, daß diejenigen Herren, deren verminderte Judenschulden 1885 an die Städte als Gläubiger übergegangen waren und die den Städten noch nicht bezahlt hatten, die Wohlthat von 1390, durch die ihnen alle Judenschulden erlassen wurden, ausdehnen könnten auf diese noch von 1885 her den Städten schuldigen Summen unter dem Vorwand als ob es Judenschulden wären.

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