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Juli 20

151. K. Wenzel ändert das Münzgesetz vom 14 Sept. 1390, mit Belassung seiner sonstigen 1396 Bestimmungen, dahin ab, daß, wie früher 25 Pfennige auf 1 nürnberger Loth, so jetzt 29 Pfennige auf 1 wirzburger Loth gehen, und daß auch Heller geschlagen werden sollen, 42 auf 1 wirzburger Loth und am Korn, fein löthiges Silber und Zusatz, 2 solche Heller gleich 1 der vorgen. Pfennige. 1396 Juli 20 Prag.

3

Aus Münch. R. A. Reichsstadt Nürnberg Nachträge fasc. 21 XII 1⁄2 or. mb. c. sig. pend.; auf dem Pressel
von gleichzeiliger Hand muntz; auf Rückseite duplicata unmittelbar unter der Registrata und von
glchztg. Hand.

Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig czu allen czeiten merer des 10 reichs und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt offenlichen mit diesem brive allen den die in sehen oder horen lesen: [1] als wir vormals einen brive haben gegeben und mit fursten herren und steten uberein sein worden von der muntze wegen, wie man die slahen und mit allen sachen und andern artikeln halten sol, als in demselben unserm brive volliclichen und eygentlichen begriffen ist, und sunderlichen dorynne geschriben 15 stet das derselben pfennynge sollen geen funfundczweinczig uff ein nuremberger lote2; und wann nuea wir underweist sein, das landen und leuten beqwemlicher und ouch richtiger sey von gmeiner werung wegen, und ouch die fursten herren und stete dorczu geneyget sein, das man slahe an einen dreissig pfenninge uff ein wirczburger lote: dorumb setzen und wollen wir von Romischer kuniglicher macht, das man dieselben 20 muncze und pfenninge slahen sol also das ir an einen dreissig pfenninge sollen geen uff ein wirczburger lote. [2] und wir setzen und wollen ouch, das derselbe brive, den wir vormals uber die muncze geben haben, in allen andern artikeln punden und meynungen stete gancze und unvorbrochen und creftig und mechtig bleiben sol in aller der weise als das in demselben unserm brive vorschriben und begriffen ist. [3] dorczu 25 seczen und wollen wir ouch, das man slahen sol haller, der czwenundvirtzig geen uff ein wirczburger lote, und die besteen am korn das tritteil feyn lotige silber und die czweiteil zusacze, derselben heller czwen geen und genomen werden sollen fur der egenanten pfenning einen. mit urkunt dicz brives vorsigelt mit unserr kuniglichen majestat insigel, geben zu Prage noch Cristes geburt dreiczehenhundert und dornach in dem sechs30 undnewnczigisten jare des donerstages vor sand Marie Magdalen tage unserr reiche des Juli 20 Behemischen in dem virunddreissigisten und des Romischen in dem einundczweinczigisten jaren.

[in verso]

R. Petrus de Wischow.

Per dominum Przimislaum ducem Teschinensem
Franciscus canonicus Pragensis.

1396

35

40

b) Königliche Verordnungen hiebei.

152. K. Wenzel gebietet allgemein, die Münze der Fürsten und Herren, die das Münzgesetz 1391 vom 14 Sept. 1390 nicht besigelt haben und das rechte vereinbarte Korn und Aufzahl Merz 12 nicht schlagen lassen, nicht anzunehmen sondern zu zerschneiden. 1391 Merz 12 Betlern.

Aus Münch. R. A. Urk. Reichsstadt Nürnberg Nachträge f. 20 nr. 131 XII /, or. mb. c. sig. pend.
Auszug in (Wölckern) hist. Norimb. dipl. prodromus pag. 333.

Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig czu allen czeiten merer des reichs und kunig zu Beheim embieten allen fursten geistlichen und werntlichen grafen a) wol eher nue widerzugeben als nů. b) or. weren.

1 Münzverhältnisse in Augsburg 1396, und den Vertrag 45 vom gleichen Jahr, den Hzg. Leopold von Oesterreich, Bisch. Burkard von Augsburg, Gf. Eberhard von Wirtem

berg und die Gfn. von Oettingen mit Ulm Eßlingen und
Gmünd schlossen, s. St. Chr. 4, 107 f.

In art. 1 des vorhergehenden Stücks.

Merz 12

1891 freyen herren dinstluten rittern knechten gmeinscheften der stete merkte und dorffer und sust allen andern unsern und des reichs getrewen und undertanen die mit diesem brive ermanet werden unser gnade und alles gute. wann wir vormals mit unsern und des reichs fursten geistlichen und werntlichen grafen herren und steten einer muncze korns und ufczale, die gmeinlichen in dem reiche geslagen werden und geen sol, uber- 5 einkumen sind, also, wer dasselbe korn und ufczale nicht sluge und die muncze rynggerte, das man das fur einen falsche haben solte, und das man zu den munczmeistern, die sulche unredliche und unrechte muncze slugen, als zu felschern richten solte, als das alles in unsern briven, die wir1 und andre fursten und herren' doruber vorsigelt haben, eigentlichen begriffen ist: nu haben wir vornomen, wie das etliche fursten und herren 10 denselben brive noch nicht besigelt haben und das ouch ire munczmeistere dasselbe korn und ufczale nicht slahen und die muncze rynggeren, dovon landen und leuten und gmeinem nucze grosse irrunge und schaden entsteen mochten, und dorumb das sulche irrunge abgetan und underkumen werde, so gebieten wir euch allen gmeinlichen und ewr iglichem sunderliche ernstlichen und vesticlichen mit diesem brive, das ir sulche 15 muncze, die der fursten und herren munczmeister, die den brive nicht besigelt haben, slahen, und das recht korn und ufczale, als das gmeinlichen usgetragen und begriffen ist, nicht slahen, in ewern landen steten und gebiten nicht nemen sullet in dheine weys, sunder, wo ir sulche muncze ankumet die das recht korn und ufczale nicht hat, czusneydet als billich ist, als ir unser und des reichs swerea ungnade vormeiden wollet. mit 20 urkunt dicz brives vorsigelt mit unserr kuniglichen majestat insigele, geben zun Betlern noch Crists geburt dreiczehenhundert jare und dornach in dem einundnewnczigisten jare des suntags als man singet judica in der vasten unserr reiche des Behemischen in dem Merz 12 achtundczweinczigistem und des Romischen in dem funfczehenden jaren.

1391

[in verso]

R. Petrus de Wischow.

Ad relacionem domini Lamperti Bambergensis 25 episcopi, Hinaczkonis de Weissemburg et Borziwogii de Swynars Franciscus Olomucensis canonicus.

1396

Jan. 1

153. K. Wenzel übergibt Herdegen Valczner und dessen Erben die kön. Reichs-Münze in Nürnberg, zu prägen auf solches Korn und Aufzahl als jener mit den Fürsten und der so Stadt ausgetragen hat d. h. nach dem Gesetze vom 14 Sept. 1390, und gegen Ablieferung des gewohnten Schlagschatzes. 1396 Jan. 1 Prag.

Aus Münch. R.A. Reichsstadt Nürnberg Nachträge XII / fasc. 21 or. mb. c. sig. pend., auf Rückseite ein brief von künig Wentzlaw als er Herdegen Faltzner befalh und eyngab des reichs mintz zu Nuremberg und im gewalt gab von den Grossen an sich zu bringen ir brief und recht darüber, 35 auf dem Pressel steht von andrer d. h. Valczners eigner Hand von kung Fentzlab daz er mir der muntz gunt hot.

Gedruckt (Wölckern) hist. Norimb. dipl. period. 2 pag. 499 f. nr. 264, und Auszug ibid. prodromus pag. 327, auch Regest bei Pelzel Wenzel 2, 317 aus ersterer Stelle.

Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des reichs 40 und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt offenlichen mit diesem brive allen den. die in sehen oder horen lesen: das wir durch sulcher merklicher vornunft und trewen

a) or. swer mit übergesetztem Haken.

'Münzgesetz v. 14 Sept. 1390.

2 Willebrief der Fürsten vom 14 Sept. 1390 zu dem kön. Münzgesetz gleichen Datums.

3 Vgl. die Urkunden von 1424 und 1425 in (Wölckern) hist. Norimb. dipl. periodus 2 pag. 566 f. nr. 302 und 15

303.

1396

Jan. 1

willen, als wir uns zu Herdegen Valczner unserm diner und liben getrewen vorsehen und ouch an im genczlichen erkant und erfunden haben, und sunderlichen durch nutzlicher und angenemer dinst willen, die er uns vor langer czeite ofte und dicke erczeigt und getan hat teglichen tut und furbas tun sol und mage in kunftigen czeiten, und haben dorumb mit wolbedachtem mute gutem rate und rechter wissen im und seinen erben unser und des reichs muncze zu Nuremberg gnediclichen eingeben und bevolhen eingeben und bevelhen im die in craft dicz brives und Romischer kuniglicher mechte, also das er und sein erben dieselben muncze von unsern und des reichs wegen mit allen rechten freyheiden und gnaden und andern iren czugehorungen vorwesen halden und ouch uff 10 sulches korn und ufczale als das von uns mit den fursten und der egenanten stat tzu Nuremberg usgetragen ist slahen sullen, doch in sulcher massen das er und sein erben uns und dem reiche von derselben muncze unsern gewonlichen slachschacz geben und antwurtten sollen, als dieselben muncze Cunrad und Leupolt Grossen genant ReichHeinczen und ire erben bisherea yngehabt und vorwest haben, von allermeniclichen 15 ungehindert. ouch so tun wir in diese besundre gnaden: wer' es sachen das sie die brive und recht an sich brengen mochten die den egenanten Cunraden und Leupolden und iren erben uff die egenante muncze von unsern vorfaren Romischen keysern und kunigen vorschriben sind, die wollen wir in ouch dornach gnediclichen vorschreiben. mit urkunt dicz brives vorsigelt mit unserr kuniglichen majestat insigel, geben zu Prage noch Cristes 20 geburt dreitzehenhundert jare und dornach in dem sechsundnewnczigistem jare an des newen jares tage unserr reiche des Behemischen in dem dreiunddreissigistem und des 1396 Romischen in dem czweinczigistem jaren.

[in verso] R. Petrus de Wischow.

Ad mandatum domini regis
Johannes Brunonis cancellarius.

Jan. 1

25 154. K. Wenzel gestattet dem Reichsmünzmeister Herdegen Valczner zu Nürnberg, falls die Nürnberger es begehrten, um diesen auch eine geringe Münze neben der schweren Pfennigmünze zu verschaffen: daß er Heller schlage, deren 2 gehen auf 1 der in dem Münzgesetze vom 14 Sept. 1390 verordneten Pfennige, von entsprechendem nicht näher bestimmten Korn und Aufzahl; u. a. m. 1396 Febr. 21 Prag.

30

Aus Münch. R. A. Reichsstadt Nürnberg Nachträge fasc. 21 XII 1⁄2 or. mb. c. sig. pend.; auf Rückseite
von gleichzeitiger Hand mintz an hallern der letzt sc. brief; und ebenfalls auf Rückseite duplicata
unweit unter der Registrata und von gleichzeitiger Hand.

Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des reichs. und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt offenlichen mit diesem brive allen den die 35 in sehen oder horen lesen: als wir vormals verschriben geseczet und gemachet haben, weliche fursten herren oder stete in Dutschen landen muncze slahen wollen, das sie slahen sullen fumfundczweinczig pfennynge auf ein nuremberger lot an der aufczale, und das die bestcen sollen an dem korn halb vein lotig silber und halb zusacz, und dieselbe muncze nicht geringert sol werden an korn noch aufczal, und alle andere artikel 40 als die in demselben unserm kuniglichen brive' den wir doruber geben haben begriffen sein, und wann wir nu unser und des reichs muntze zu Nuremberg bevolhen und eingeben haben unserm liben getrewen Herdegen Valczner und das er dieselben muntze also slahen und halten sol an korn und an aufczal als vor geschriben stet: dovon, wer' es

a) or. bisher mit übergesetztem Haken.

1396

Febr. 21

45

'Hegel in St. Chr. 1, 236.

Vom 14 Sept. 1390 nr. 150.

a

1396 sachen das der egenante Herdegen oder sein erben und nachkumen munczmeister mit Febr. 21 unsern und des reichs liben getrewen den burgern des rates der stat zu Nuremberg zu rate wurden und begerten das derselbe Herdegen Valczner sein erben oder nachkumen haller slugen der czwen fur der vorgenanten pfennyng einen giengen und die ouch an korn und an aufczal also bestunden das sie gleichen mochten das ir czwen als gut weren 5 als der vorgenanten pfennynge einer 1, so tun wir diese besundere gnade, das der vorgenante Herdegen Valczner sein erben oder nachkumen das tun und des macht haben sullen von unsern und des reichs wegen, durch des willen das sie ein geringe muncze in der stat zu Nuremberg bey der sweren muncze gehaben mochten. ouch tun wir in die besundere gnade, ab das were das der vorgenante Herdegen Valczner sein erben oder 10 nachkumen nicht slugen noch hielten die muncze an korn und an aufczal und an allen andern sachen als der brief awsweizet den wir doruber geben haben und als vor geschriben stet und wolten die ringern und der abseczen es wer' an korn oder aufczal, so mochten sich dieselben von Nuremberg des wol aufhalten das sie der furbas nicht nemen und ouch des nicht gestaten das dieselbe muncze die also geringert wurd furbas bey in geslagen 15 wurde, und sullen ouch doran wider uns unsere nachkumen an dem reiche noch wider yemant anders nicht gefrevelt noch getan haben. were ouch das unsers munczmeisters zu Nuremberg diener und knechte icht unczucht oder frevel begiengen oder yemant icht schuldig weren, zu den sol ein munczmeizter unverczogens rechten helfen. were aber sache das ein munczmeister das recht vorczuge, so mag der richter der egenanten stat zu 20 in richten als zu andern burgern doselbist an geverde. mit urkunt ditz brives vorsigelt mit unserr kuniglichen majestat insigel, geben zu Prage noch Cristes geburt dreyczenhundert jare und dornoch in dem sechsundneunczigistem jaren an sand Peters abende 1396 stulfeyr unserr reiche des Behemischen in dem dreyunddreissigistem und des Romischen Febr. 21 in dem czweynczigistem jaren.

25

[in verso] R. Petrus de Wischow.

Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Northusensis.

1390

Sept. 14

c) Beitritts-Erklärungen zur kön. Münzgesetzgebung.

155. Willebrief der Fürsten zu K. Wenzels Münz-Gesetz vom gleichen Datum. 1390 Sept.

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Aus Münch. R. A. Urk. Reichsstadt Nürnberg Nachträge fasc. 20 XII /1⁄2 or. mb. c. 9 sig. pend.; auf den
Pergament-Presseln stehn mit gleichzeitiger Schrift die Namen der Aussteller, mit Ausnahme von
Hohenlohe das unbezeichnet blieb.

coll. Ulm. Stadtbiblioth. Ulmensia 5578 fol. gab cop. mb. coaev.

Gedruckt Hirsch Münz-Archiv 1, 58-55 nr. 57 mit der Einschaltung des kön. Münzgesetzes vom 14 Sept. 35 1890; Lori Sammlung des bair. Münzrechts 1, 20 f. mit derselben Einschaltung. Erwähnt bei Pelzel Wenzel 1, 232 aus Hirsch l. c.; und Regest in Mon. Zoll. 5, 271 nr. 260 ebendaher, und in Jos. Albrecht Die Münzen Siegel und Wappen des fürstl. Gesammthauses Hohenlohe pag. 9 nach dem Regest im Archiv des hist. Vereins von Unterfranken Würzburg 1841 Bd. 6 Heft 8 pag. 39.

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Wir die hernachgeschriben fürsten grafen herren und stette bekennen und tůn 40 kunt offenleichen mit disem brief allen den die in sehen oder hören lesen, unser yeglicher und yegliche für sich selber als der allerdurchlewhtigiste fürste und herre her Wenczlaw Romischer künig unser lieber gnediger herre von der můncze wegen yeczund hie

:

a) or. den, halb korr, in r. b) or. und st. wurd.

Heller von diesem Werthe sind verordnet schon in dem Münzgesetze vom 16 Juli 1385, wo aber auch Korn

und Aufzahl bestimmt sind, RTA. 1 nr. 260.

45

Sept. 14

czů Nüremberg geseczt und gemachet hat, daz es mit unser aller und yeglichs besunder 1390 gütem willen wissen und wort geschehen ist, als die briefe die darüber geben sind eygentlichen awsweisen, die von worte zů worte also geschriben sten [folgt K. Wenzels Münzgesetz über die Pfenninge, dat. 1390 Sept. 14 Nürnberg]. und daz dieselb machung 5 und gesetze stete gehalten und volbraht werde, so haben wir unser yeglicher sein insigel mit gûter gewissen zů getzewgnůzze an disen brief gehangen, mit namen wir Gerhart zů Wirczburg, Lampreht zů Babemberg, und Burkhart zů Augspurg von gots gnaden byschofe, und wir von denselben gnaden Fridreich und Rüpreht der jünger pfalczgrafen bey Reyn und herczogen in Beyrn, Fridreich burggrafe zů Nüremberg, Johans lantgrafe 10 zum Lewhtemberg, Johans grafe zů Wertheim, und Fridreich herre zů Hohenloch'. geben zů Nüremberg an des heiligen krewczes tag als es erhaben ward nach Crists gepûrt drew- sept. 14 czehenhundert jar und darnach in dem newnczigistem jare.

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1390

156. Beitritt der Thüringischen Landgrafen Friderich I Wilhelm II Georg zu K. Wenzels 1390 Münzgesetz vom 14 Sept. 1390: wollen in ihren Fränkischen Besitzungen sich darnach Sept. 24 richten. 1390 Sept. 24 Weißenfels.

Aus Münch. R. A. Urk. Reichsstadt Nürnberg Nachträge f. 30 XII 1⁄2 or. mb. c. sig. pend.; das Sekret
besteht aus einer antiken Gemme, einen männlichen Kopf darstellend, in einer Randfassung mit
Inschrift aus der Zeit des Siglers.

coll. Dresd. St. A. Kopial-Buch 6 fol. 28a cop. mb. coaev.; falsch datum Wißenvels quinta post Mathei
anno domini etc. 90, was den 22 statt des 24 September ergeben würde.
Gedruckt Horn Friedrich der Streitbare 686 ziemlich vollständig; im Datum derselbe Fehler wie in
der gen. Dresd. Kopie, die hier wol zur Vorlage gedient hat, nemlich datum Wissenvels quinta
post Mathei anno domini etc. 90. Regest bei Horn inventar. dipl. hist. Sax. sup. 322 nr. 21, hat
auch fer. 5 p. Mathei, und daher rektificiert Sept. 22, eben aus Horn; die Urkunde ist erwähnt in
(Wölckern) hist. Norimb. dipl. prodromus pag. 833, wo aber vom Datum nur das Jahr angegeben
wird.

Wir Friderich Wilhelm unde George gebrudere von gots gnaden lantgraven in Duringen unde marcgraven czu Missen bekennen unde tun kunt uffelichin mit diesem brive: alse der hochgeboren irluchte furste unser gnediger herre herrea Wenczlaw 30 Romischer kunig zcu allin cziten merer des riches unde kunig czu Beheim mit wizzen unde willen der fursten herren unde stete in Dutschen landen eyne muncze zcu slahen ußgesazt unde ubirkomen hat uff eyn sulch korn unde uffczal czu slahen unde nicht anders als daz der brieff den er darubir mit syner majestat sigele vorsigelt gegeben hat volliglich ussaget unde beheldet, daz wir dieselben muncze in unsern slozzen unde steten 35 ztu Franken unsire munczemeistere wollen munczen unde slahen lazen ungeverlich in allir wirde unde maze an korne unde an uffczal als unser egenanter herre der kunig daz in synem offenen brive gesazt unde vorsigelt hat. unde habin des zcu bekentnisse wir Friderich egnant unser secret, des wir Wilhelm unde George syne brudere nu czumal mit ym gebruchin, an diesen offenen brieff lazen hengen, der gegebin ist ztu Wizzenvels 40 nach gots gebort driczenhundert jar unde darnach in dem nuynczigesten jare am sun- Sept. 24 abinde nach send Mathei tage des heiligen ztwelfboten.

1

a) vor Wenczlaw ein Doppelpunkt.

Vgl. die Aufzählung derjenigen, die ihre Briefe über die Münze bis dahin gegeben haben und deren Münze 45 man nehmen soll, in der Nürnberger Rathsverordnung in unserem Bande nr. 168 art. 1, wo m. s. die Anmerkungen. Die Verpflichtung scheint aber nicht sehr Deutsche Reichstags-Akten II.

streng genommen worden zu sein, wenigstens hält sich
die Urkunde Ruprechts vom 23 Aug. 1391 bereits nicht an
das Münzgesetz vom 14 Sept. 1890; sie steht in Mone's
Zeitschrift 2, 420 ff.

38

1390

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