Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

7. Juli 1900.

vielleicht

zweckmäfsige Zusammensetzung des gebrannten sogar unvollkommen gebrannten Dolomits und des Teers, und der richtigen Mischung beider zurückzuführen sind. Diese Störungen machten natürlich damals ihren verderblichen Einfluss auf die Güte des zu erzeugenden Flusseisens geltend. Da gewöhnlich die mit den Stahlwerken verbundenen Walzwerke mehr Flusseisen verbrauchten, als die Stahlwerke herzustellen vermochten, und der Walzwerksingenieur fortwährend nach Blöcken schrie, kam man in Versuchung, dem Walzwerk Güsse zu überweisen, deren Güte noch nicht durch chemische und physikalische Proben nachgewiesen war. Nachträglich auf dem Lager dasjenige herauszusuchen, was diese Proben nicht bestand, war um so schwieriger, je bescheidener die Platz- oder Lagerverhältnisse waren.

Die Unregelmässigkeiten der Betriebe waren um so einschneidender, je geringeres Fassungsvermögen die Birnen hatten, für welche zumteil dieselbe Gröfse und Form wie für das saure Bessemerverfahren beibehalten war.

Die gröfsten Uebelstände aber wurden durch die Unzahl von verschiedenen Kokillen herbeigeführt; für jedes Profil hatte man andere Blockabmessungen und Blockgewichte. Ein Walzenbruch im Walzwerk wirkte panikartig im Thomaswerk.

Die Herstellung eines gleichmässig guten Flusseisens verlangt in allererster Linie einen gleichmässigen Betrieb. Deshalb ist die Frage gerechtfertigt: Inwiefern sind Fortschritte gemacht worden, um einen regelrechten gleichmässigen Betrieb im Thomaswerk zu gewährleisten?

[ocr errors]

Heute wird schon den Studenten auf der Hochschule gelehrt, dass man selbst wenn Blöcke von 2000 kg gegossen werden mit dem Phosphorgehalt nicht unter 1,8 v. H. gehen soll.

Abbrandsrücksichten, viel mehr als Abnutzung des basischen Futters machen einen möglichst niedrigen Siliciumgehalt im Thomasroheisen wünschenswert.

Ein Schwefelgehalt von 0,055 v. H. macht sich nicht als schädlich bemerkbar. Auch die Angstmeierei vor einem zu hohen Kupfergehalt hat, gewiss zur grofsen Freude der Siegerländer Hochöfen, ganz bedeutend nachgelassen.

Mit einem Wort: Man weifs heute genau, welche chemische Zusammensetzung des Roheisens für das Thomasverfahren am zweckmäfsigsten ist.

Aber welcher Hochofenmann vermöchte den Betrieb seiner Hochöfen so regelmässig zu führen, dass bei unmittelbarer Konvertirung die zulässigen Schwankungen nicht überschritten werden?! Diese Schwankungen werden durch Mischer ausgeglichen, die in Deutschland jetzt gewöhnlich mit einem Fassungsvermögen bis zu 180 t aufgestellt sind. In Amerika ist man von 250 t Fassungsvermögen wieder auf 200 t zurückgegangen; auch dem Redner scheint letztere Zahl zweckmäfsig zu sein.

In welcher Weise ein Mischer von 100 t ausgleichend wirkt, zeigt der Vortragende an mehreren Diagrammen, die ihm von Hrn. Generaldirektor Spannagel-Phönix in liebenswürdigster Weise zur Verfügung gestellt sind. Naturgemäfs ist die Mischung und Entschwefelung um so gröfser, je länger das Roheisen im Mischer bleibt. Dabei geht aber Wärme durch Ausstrahlung verloren, und ängstliche Leute könnten behaupten, man bekomme wohl der chemischen Zusammensetzung nach genügend gleichmässiges Eisen in den Konverter, aber Unterschiede in den Temperaturen veränderten die Blasezeit ebenso, wie Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung. Wo dieser Uebelstand sich bemerkbar machen sollte, wird man ihm leicht durch heizbare Mischer, welche in den Ver. Staaten vorherrschend sind, abhelfen können.

Der Redner erläutert einen solchen Mischer, in den man auch noch Zusätze von Schrott, Sonntagsroheisen, Spiegeleisen und billigem Puddeleisen im festen Zustande geben kann, ohne Unzuträglichkeiten des abzustechenden Roheisens befürchten zu müssen. Ein aufzeichnendes Pyrometer giebt genau die Temperatur an, sodass es möglich ist, die Gas- und Luftzufuhr dem Bedürfnis anzupassen.

Während man bis vor einigen Jahren Einsätze von 7000 kg nahm, zieht man heute solche von 12000 kg bis 20000 kg vor. Durch Anwendung solch grofser Einsätze wird natürlich auch die Gleichmäfsigkeit gröfser.

Die Fortschritte, welche auf Erzielung einer gleichmässigen Zusammensetzung und Temperatur des zu verblasenden Roheisens hinzielen, sind noch übertroffen durch die Verbesserungen in der Konstruktion der Birnen und durch die Sicherheit, mit welcher eine möglichst grofse Haltbarkeit der Böden und der Ausmauerungen erzielt worden ist. Eine Haltbarkeit im Monatsdurchschnitt bei 700 mm Bodenhöhe von 45 Hitzen und 5 mal soviel Hitzen für die Ausmauerung darf heute nicht mehr als höchste Leistung bezeichnet werden.

Auch die Versensche Bodenstampfmaschine hat zu diesen Erfolgen nicht unwesentlich beigetragen. Ebenso ist das Brennen des Dolomits und die richtige Mischung von gebranntem Dolomit und Teer durch die dabei gewonnenen praktischen Erfahrungen zu einer grofsen Vervollkommnung gelangt. Auch die Gefahr der Rückphosphorung, welche vielleicht früher nicht unberechtigt war und häufig dem ThomasFlusseisen als eigentümlich vorgeworfen wurde, ist auf gut geleiteten Werken verschwunden.

Der regelmässige Gang der Hitzen vermeidet bei geeigneter Form der Birne Auswürfe und Ansätze in der Schnauze und ermöglicht ein fast reines Abgiefsen der hochphosphorhaltigen Schlacke.

Mehr als vorsichtige Leute machen die Phosphorsäure in der wenigen, in der Birne zurückbleibenden Schlacke noch durch Zusatz von gebranntem Kalk unempfindlich gegen die reduzirende Wirkung des Kohlenoxyds, welches sich bei dem Zusatz von Feuerungen in der Birne einstellen könnte.

Am zweckmäfsigsten wärmt man das Ferromangan bis zur Rotglut vor. Die Arbeitsweise der Amerikaner, das Ferromangan in der Pfanne zuzusetzen, ist aus naheliegenden Gründen nicht zu empfehlen.

Eine viel verbreitete Ansicht der Gegner des ThomasFlusseisens geht dahin, dass es sofort in die Kokillen gegossen werden müsse. Bei regelrechtem Gange der Hitze kann jedoch das Flusseisen in der Birne nach dem Abgiefsen der Schlacke und nach dem Zusatz von festem, vorgewärmtem Ferromangan ohne Gefahr späteren Einfrierens 30 min stehen bleiben oder durch Bewegen der Birne gemischt werden. Die Erfahrung lehrt jedoch, dass in der Gleichmässigkeit des Stahles kein Unterschied zu bemerken ist, wenn man sich diese Zeitvergeudung leistet oder nicht. Das ist ja auch natürlich; denn besser gemischt kann der Stahl nicht werden, als wenn er in dickem, hochherunterfallendem Strahl in die Giefspfanne gekippt wird.

Aus Analysen von Proben, nach verschieden behandelten Hitzen genommen, hat ein Unterschied in der chemischen Zusammensetzung nicht nachgewiesen werden können.

Das Martin-Verfahren ist etwa 13 Jahre länger in Anwendung als das Thomas-Verfahren; somit liegt nach Mehrtens ein Grund für seine anfängliche Bevorzugung schon in dem Altersunterschiede.

Die Ausführungen Kinztlés, dass der schnelle Verlauf des Thomas-Verfahrens gegenüber dem Martin-Verfahren nicht von Einfluss auf die Güte des erzeugten Flusseisens und dass die chemische Zusammensetzung und Güte des Einsatzes, wenn mit viel Schrott gearbeitet wird, beim Martin-Betriebe schwerer festzustellen sei als die chemische Zusammensetzung des Roheisens beim Thomas-Prozesse, ferner dass die Luft ein reineres Oxydationsmittel sei als Erz und Walzensinter, und dass aufserdem auch die Unreinlichkeiten der Gase in ihren Verbrennungsprodukten auf das Flusseisen einwirken können, sind bis jetzt nicht widerlegt worden.

Die Endbestimmung geschieht bei beiden Verfahren durch Entnahme von Vorproben, nach deren Bruchaussehen mit Leichtigkeit der Grad der Entphosphorung und der Härtegrad

erkannt werden können.

Im Martin-Betriebe werden gewöhnlich geringere Mengen erzeugt, und kleinere Betriebstörungen wirken natürlich an den viel einfacheren Betriebseinrichtungen weniger störend und nachhaltig als bei dem maschinell viel weniger einfach arbeitenden Thomas-Verfahren.

Auch in dem Martin-Verfahren sind die Fortschritte ganz bedeutend zu nennen. Generatoren, Gasventile und viele Verbesserungen der Oefen selbst haben den Betrieb vereinfacht und vor allen Dingen gröfsere Erzeugungen bei grofser Haltbarkeit der Oefen im Gefolge gehabt.

Ein grofser Fortschritt scheinen dem Vortragenden für den Martin-Betrieb wendbare Oefen zu sein, da man bei grofsem Roheisenzusatz mit Leichtigkeit die Schlacke sowie die damit dem Roheisen entzogenen Unreinlichkeiten entfernen kann. Auch Unregelmässigkeiten, welche dadurch entstehen können, dass das Stichloch von selbst zu früh aufgeht, oder dass man andere Schwierigkeiten und dadurch Zeitverluste hat, somit nicht den gewünschten Gütegrad des Enderzeugnisses erhält, werden durch diese Einrichtung vermieden.

Während in Deutschland die Ingenieure der Martinstahlwerke die Hitze, wenn sie fertig gemacht ist, so schnell wie möglich abstechen und unbeschadet der Güte des erzeugten Endproduktes 5 bis 6 Hitzen von 15 t in 24 Std machen, sagt Hr. Oberingenieur v. Dormus:

>>Durch Verwendung eines von Oxyden möglichst freien Einschmelzmaterials sowie durch lange, bis zu 24 Std reichende Chargendauer ist man in der Lage, Qualitäten zu erzeugen, welche jenen des Tiegelschmelzens sehr nahe kommen«.

Es wäre nach Ansicht des Redners interessant, zu wissen, ob die Charge 24 Std in Giefshitze vor oder nach dem Zusatz stehen bleiben soll, ob Hr. v. Dormus diese Arbeitsweise selbst erfunden hat, wieviel Schrott und Roheisen er zu verarbeiten gedenkt, und ob seine Angabe auf Versuchen beruht. Solche Vorschläge sind nach Ansicht des Redners zu wenig hüttenmännisch begründet, um ernsthaft genommen zu werden.

Was der Mischer zwischen Hochofen und Birne oder Martin-Ofen bezweckt, nämlich Unabhängigkeit von Zeit und von wechselndem Gang der Hochöfen, das erreicht das Blockwalzwerk mit den Durchweichungsgruben zwischen Stahlwerk

deutscher Ingenieure.

und Walzwerk. Schon aus diesem Grunde sollte das Blockwalzwerk stets dem Stahlwerksleiter unterstellt werden. Die gröfseren deutschen Stahlwerke arbeiten fast sämtlich mit Blockwalzen; dadurch ist man in die höchst angenehme Lage versetzt, nur eine Sorte Kokillen nötig zu haben und den Wünschen des Walzwerkes, was Abmessungen, Gewicht und Qualität anbetrifft, in sehr kurzer Zeit gerecht zu werden. Die Durchweichungsgruben bilden also einen Betriebsausgleicher und sollten nicht in zu geringer Zahl angelegt werden. (Schluss folgt)

Bücherschau.

Bei der Redaktion eingegangene Bücher. Jahrbuch des Deutschen Flotten-Vereines 1900. Vom Sekretariat des Deutschen Flotten-Vereines. Berlin 1900, Ernst Siegfried Mittler & Sohn. 697 S. 8° mit zahlreichen Abbildungen, Tabellen und Karten. Preis 4 M.

(Neben reichhaltigen Angaben über die Finanzlage im Deutschen Reiche, den Aufsenhandel der bedeutendsten Länder und die Laufbahnen in der deutschen Kriegs- und Handelsmarine bringt das Buch eine übersichtliche Zusammenstellung der Abmessungen, Bewaffnung und sonstigen Angaben der Schiffe sämtlicher Kriegsmarinen der Welt. In weiteren Tabellen sind die Schiffe der deutschen Reedereien von mehr als 100 t Raumgehalt, sowie die deutschen Werften und Docks zusammengestellt. Besonders eingehend ist ein Artikel gehalten, der Zeugnis von der vielseitigen Thätigkeit der Kulturnationen auf dem Gebiete der Seefischerei ablegt.

Den Schluss des Werkes bildet eine Sammlung von Skizzen der neueren Schiffsklassen der verschiedenen Kriegsmarinen. Die beigefügten Uebersichtskarten über die Kabellinien, die deutschen Konsulate, Flottenstationen und die Postdampferwege in den Gewässern der alten und neuen Welt bieten eine wertvolle Zugabe des Jahrbuches.)

Die Berechnung elektrischer Leitungen insbesondere der Gleichstrom-Verteilungsnetze. Von E. Rohrbeck. Leipzig 1900, Oscar Leiner. 76 S. 8° mit 24 Fig. und 3 Tafeln. Preis 2,50 M.

(Die Berechnung der Gleichstromleitungen ist nach dem zulässigen Spannungsverluste, der zulässigen Temperaturerhöhung der Leiter und nach dem Werte der Energie und den jährlichen Kosten des Kupfermaterials durchgeführt.)

Die neuere Landes-Topographie, die EisenbahnVorarbeiten und der Doktor-Ingenieur. Von Dr. C. Koppe. Braunschweig 1900, Friedrich Vieweg & Sohn, 64 S. gr. 8o.

(Verfasser behandelt die Frage, welche Anforderungen der Ingenieur im technischen Interesse an eine neue topographische Landesaufnahme zu stellen berechtigt ist, die namentlich auch für Eisenbahnvorarbeiten von grofser Wichtigkeit ist.)

Papers on mechanical and physical subjects. Von Osborne Reynolds. CamBd. 1, 1869 bis 1882. bridge 1900, University Press. 416 S. gr. 8° mit Fig. Preis 15 $.

(Eine Sammlung der in verschiedenen Zeitschriften verstreuten Aufsätze des Verfassers aus den Jahren 1869 bis 1882.)

Die städtische Wasserversorgung im Deutschen Reich, sowie in einigen Nebenländern. Von E. Grahn.

Abwässerung.

München und Leipzig 1898, Verlag von R. Oldenbourg. 547 S. 4°. mit 460 Tabellen. Preis 26 M.

(Das auf Anregung des deutschen Vereines von Gas- und Wasserfachmännern bearbeitete Werk enthält aufgrund vieljähriger und eingehender Studien eine umfassende Uebersicht über die Entwicklung und den gegenwärtigen Stand der Wasserversorgung zunächst in Preufsen und behandelt mit aufserordentlicher Gründlichkeit und Vollständigkeit diesen wichtigen Zweig des städtischen Ingenieurwesens. Es sind aufser den Städten bis zu 3000 Einwohnern abwärts und den Kreisstädten, alle Orte, auch mit geringerer Einwohnerzahl, einbegriffen, die sich einer künstlichen Wasserversorgung erfreuen, sodass im ganzen über 816 Orte berichtet ist. Für die meisten Orte ist ein kurzes Bild der Vorgeschichte und der allmählichen Entwicklung ihrer Wasserversorgungsanlagen, sowie eine, soweit es ohne bildliche Darstellung möglich ist, in den technischen Einzelheiten eingehende Beschreibung ihres jetzigen Zustandes und ihrer Leistungsfähigkeit gegeben.)

Festschrift der LXXI. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in München.

(Die geschmackvoll ausgestattete und mit zahlreichen Abbildungen geschmückte Festschrift stellt sich die Aufgabe, die Entwicklung Münchens unter dem Einflusse der Naturwissenschaften während der letzten Dezennien darzulegen. Die Festschrift gliedert sich in die Abschnitte: Hygiene, Elektrotechnik, Brauereigewerbe und Kälteindustrie, und bringt von hervorragenden Vertretern der einzelnen Fachgebiete wir nennen die Namen v. Miller, Uppenborn, Linde wertvolle Beiträge.)

Graphische Tabelle zur Bestimmung der Normalprofile von I-Trägern von Nr. 8 bis 30 und Nr. 30 bis 55 bei 8 verschiedenen Belastungs- und Auflagerungsarten für 1000 kg/qcm gröfste Biegungsspannung. Von L. A. Sanders. Amsterdam 1900, J. H. de Bassy.

(Die in den beiden Tafeln in grofsem Mafsstab aufgetragenen Kurvenscharen ermöglichen bei gegebener Belastung und gegebener Art der Auflagerung sofort das entsprechende Trägerprofil abzulesen.) Das herrschende Schulsystem und die nationale Schulreform. Von E. Dahn. Kiel und Leipzig 1900, Lipsius & Tischer. 164 S. 8°. Preis 2 M.

(Indem der Verfasser mit sachlicher Ruhe und Offenheit die Schäden unseres heutigen Schulsystems aufdeckt, kommt er zu dem Schluss, dass als Hauptmittel für eine Gesundung der betrachteten Zustände die Gleichberechtigung aller neunklassigen Schulen streben sei.)

Zeitschriftenschau.')

(* bedeutet Abbildung im Text.)

[blocks in formation]

zu er

Incandescent lamps. Von Willcox. Forts. (Journ. Franklin Inst. Mai 1900 S. 353/69*) Die vermehrte Verwendung und das bessere Verständnis in der Behandlung von Glühlampen. Die Fortschritte im Prüfen von Glühlampen. Schluss folgt.

Bergbau.

Durchteufung des 6,7 m mächtigen Schwimmsandes am Sollenauer Schachte Nr. I, bei 155,5 m Teufe. Von Hoftich. (Oesterr. Z. Berg- u. Hüttenw. 9. Juni 1900 S. 297/300 mit 1 Taf.) Ausführliche Darstellung des Durchteufens einer Schwimmsandschicht unter Benutzung eines schmledeisernen rechteckigen Senkkastens, der durch Schrauben winden in den Sand eingepresst wurde. Allgemeines; Beschreibung des Senkkastens; der Einbau des Senkkastens und das Abteufen mit demselben; Leistung und Kosten.

Nouvelle méthode de fonçage. (Compt. rend. Soc. Ind. min. Mai 1900 S. 82/83*) Das Verfahren wurde beim Abteufen eines Schachtes durch wasserführende Schichten angewendet, um ein Kohlenflötz zum zweitenmale anzuschneiden. Zu dem Zwecke wurden 2 Bohrlöcher von rd. 200 und 250 mm Dmr. bis zur Kohlenschicht niedergetrieben und

7. Juli 1900.

mit Röhren ausgekleidet. Das eine Bohrloch endigte in dem schon be. stehenden Schachte, das andere dicht daneben. Durch ein besonderes Bohrwerkzeug wurde nun innerhalb der Kohlenschicht eine Verbindung zwischen beiden Bohrlöchern hergestellt. Das beim Weiterteufen des Schachtes in das eine Loch dringende Wasser wurde alsdann durch das neben dem Schacht liegende zweite Bohrloch mittels einer hohlen Bohrstange mit Kugelventil herausgepumpt. Die Bohrvorrichtung wird in eigenartiger Weise durch ein Kurbelgetriebe bethätigt, das mit dem die Bohrstange haltenden Seil verbunden ist. Eine Vorrichtung zum Herausziehen der ganzen Bohrstange bei Verstopfungen ist vorgesehen.

Ueber den Goldbergbau am Rondný bei Wlaschim in Böhmen. Von Götting. (Berg- u. Hüttenm. Z. 15. Juni 1900 S.283/85 mit 1 Taf.) Geschichtliches über den böhmischen Goldbergbau im allgemeinen und den am Rondný im besonderen. Die geologischen Untergrundverhältnisse, die Ausrichtung der Lagerstätten und die Erzverteilung. Schluss folgt.

Von

Note sur la perforatrice électrique Dulait-Forget. Cuvelette. (Bull. Soc. Ind. Min. 1900 Heft 1 S. 161/90* mit 2 Taf.) Der Gesteinbohrer diente zum Ausheben eines Quer-Stollens in den Bergwerken von Flaviac bei Privas. Es besteht aus einem 1,5 pferdigen Gleichstrommotor mit gemischter Bewicklung, einer biegsamen Welle und der Bohrvorrichtung selbst. Die Bohrspindel wird von Hand gedreht und vorgeschoben. Die 75 mm langen Stofsbewegungen werden von einer Feder ausgeführt, die von der biegsamen Welle des Motors aus unter Zwischenschaltung eines Zahnradgetriebes und einer nachgiebigen Kupplung durch einen Daumen mit 420 Min.-Umdr. gespannt wird. Darstellung der Konstruktionseinzelheiten. Leistung und Wirkungsgrad der Maschine. Vergleich mit Luftdruck-Gesteinbohrern. Verbesserungen an einem Gesteinbohrer von Dulait-Forget neuerer Bauart. Einrichtung einer Anlage mit 3 Bohrern. Die elektrische Kraftübertragung. Erfolge. Betriebsergebnisse in Flaviac.

Dampfkraftanlagen.

Die Parsons-Dampfturbine. (Schweiz. Bauz. 16. Juni 1900 S. 257* mit 1 Taf.) Ergänzung des in Zeitschriftenschau vom 23. Juni erwähnten Aufsatzes durch einen Längsschnitt der Turbine und eine Tafel, die Dampfturbinen-Dynamo der Stadt Elberfeld darstellend.

Prime movers at the Paris exhibition. II. (Engineer 15. Juni 1900 S. 607/08*) Die de Lavalschen Dampfturbinen. Tabellarische Zusammenstellung von Einzelheiten der verschiedenen Baugröfsen. The Paris Exhibition electric power station. (Engng. 15. Juni 1900 S. 775/78*) Darstellung der 3000 pferdigen stehenden Verbundmaschine der Société Française de Construction Mécaniques in Douai. Die Maschine hat 813 und 1626 mm Cyl.-Dmr., 1220 mm Kolbenhub und läuft bei 12 Atm Eintrittspannung mit 75 Min.-Umdr. Sie treibt einen zwischen beiden Cylindern aufgestellten Drehstromerzeuger der französischen Thomson-Houston-Gesellschaft.

Eisenbahnwesen.

Die Weltausstellung in Paris 1900. Die deutsche Kollektivausstellung von Lokomotiven. Forts. (Glaser 15. Juni 1900 S. 238/45* mit 2 Taf.) 36-gekuppelte Schnellzuglokomotive mit Vorspannachse, 25-gekuppelte Personenzug-Tenderlokomotive, 2/3-gekuppelte 50 pferdige Tenderlokomotive mit 600 mm Spurweite, sämtlich von der Lokomotivfabrik Kraufs & Co. A.-G. in München. Forts. folgt. Amerikanische Lokomotiven in Europa. Von Richter. (Dingler 16. Juni 1900 S. 376/84*) Güterzuglokomotiven der BaldwinWerke für die englische Grofse Nordbahn, die Midlandbahn und die Zentralbahn. Güterzuglokomotive der Schenectady - Werke für die Midlandbahn. Tenderlokomotive der Cooke-Werke für die Barry-Eisenbahn. /s-gekuppelte Tenderlokomotive der Cooke-Werke für die Port TalbotBahn. Schnellzuglokomotive der Baldwin-Werke für die französische Staatsbahn. Tenderlokomotive der Richmond-Werke für die schwedische Staatsbahn.

Caledonian railway passenger locomotives. Schluss. (Engng. 15. Juni 1900 S. 771/72*) Betriebsergebnisse von verschiedenen Lokomotiven der beschriebenen Bauart. S. Zeitschriftenschau v. 2. Juni 1900.

Versuch mit Stofsfangschienen auf der Linie WienSalzburg der österreichischen Staatsbahnen. Von v. FischerZickhartburg. Schluss. (Organ 1900 Heft 5 S. 99/105 mit 1 Taf.) Beobachtungen an den einzelnen Teilen der Stofsfangausrüstung: an der Stofsfangschiene, dem Füllstück, den Kupplungschrauben und den Keilunterlagplatten. Der Verfasser empfiehlt, in der Anwendung der Stofsfangschiene grofse Vorsicht zu gebrauchen.

Verwendung von laut schallenden Fernsprechern zur Ansage der Gleiswege bei Ablaufbergen. Von Neumann. (Organ 1900 Heft 5 S. 110*) Die von Siemens & Halske gelieferten Fernsprecher lassen die einzelnen Worte noch auf eine Entfernung von einigen Metern vom Schalltrichter deutlich verstehen. Sie dienen dazu, dass der Verschiebemeister den Streckenwärtern die Gleisnummer für die ablaufenden Wagen mitteilt. Die einzelnen Geräte sind in einem gusseisernen Gehäuse wasserdicht eingeschlossen, das auf einer Säule

verstellbar aufgestellt ist. Der Wecker ist aufserhalb des Gehäuses angebracht.

Selbstthätige Blockteilungen. (Organ 1900 Heft 5 S. 113/16) Wiedergabe zweier Berichte an den Ausschuss des Internationalen Eisenbahnkongresses. Der Bericht von Carter behandelt die Einrichtungen in Amerika, wo im Jahre 1899 6496 selbstthätige Arm- oder Scheibensignale im Betriebe standen. Die Signale werden meist durch den Schienenstrom der gegen einander isolirten Blockstrecken oder durch unmittelbar wirkende Batterien bethätigt. Statistische Uebersicht über die einzelnen Signaleinrichtungen. Bezeichnungen für die Zugdeckung. signale. Der Bericht von Cossmann über alle übrigen Eisenbahnländer zeigt, dass aufserhalb Amerikas die selbstthätigen Blocksignale nur wenig angewendet werden. Besprechungen der vorhandenen Einrichtungen, ihrer Erfolge und der an sie zu stellenden Anforderungen.

Kohlenschuppen der Lehigh Valley Bahn für 600 t Vorrat. (Organ 1900 Heft 5 S. 116/17*) Der von der Link - BeltEngineering Co. gebaute Schuppen liegt so hoch, dass man unter die Bodenöffnungen Wagen fahren kann, um sie zu beladen. Die Wagen fahren sodann auf eine quer über den Hauptgleisen errichtete Brücke mit Ladetaschen. Die Kohlen werden dem Schuppen auf die Weise zugeführt, dass Wagen mit Bodenklappen auf die Gleise unter dem Schuppen fahren und unter den Gleisen befindliche Kohlentaschen füllen. Aus diesen werden die Kohlen alsdann mittels Förderkette auf ein wagerechtes Förderband gehoben und durch letzteres im Schuppen verteilt. Darstellung der Einzelheiten der Gesamtanlage und des Betriebsganges.

Eisenhüttenwesen.

Talbots kontinuirlicher basischer Flammofen - Stahlprozess. (Oesterr. Z. Berg- u. Hüttenw. 9. Juni 1900 S. 301/03) Auszügliche Wiedergabe des von Talbot auf der Malversammlung des Iron and Steel Institute in London gehaltenen Vortrages.

Die neue Hochofenanlage » Columbus, Von Lürmann. (Stahl u. Eisen 15. Juni 1900 S. 639/40*) Kurze Beschreibung der in Zeitschriftenschau v. 26. Mai 1900 erwähnten Hochofenanlage.

Eisenkonstruktionen, Brücken.

Norvals Pont bridge. (Engng. 15. Juni 1900 S. 775*) Die im Kriege zerstörte Brücke über den Orange - Fluss hatte 3 mittlere Bogen von 41,5 m Länge, die in den Fluss gestürzt worden waren. Die Pfeiler waren stehen geblieben. Die Brücke wurden von den englischen Pioniren und Eisenbahntruppen in der Weise wieder hergestellt, dass 3 von den Landbogen unter teilweiser Hinzufügung von Neukonstruktionen auf die Strompfeiler gesetzt wurden. Die Landpfeiler wurden alsdann durch Bogen einer von den Engländern mitgeführten tragbaren Eisenbahnbrücke überspannt. Der Wiederaufbau der Brücke dauerte etwa 6 Wochen.

The Bellefield stone arch bridge, Pittsburg. (Eng. Rec. 9. Juni 1900 S. 540/41*) Die Brücke ist 104 m lang bei 26 m gröfster Breite; der nach einem Kreise mit 29 m Halbmesser gekrümmte Steinbogen hat 48 m Spannweite und 11 m Pfeilhöhe. Beschreibung der Aufstellungsarbeiten mit besonderer Berücksichtigung des Lehrgerüstes.

Ueber die Zulässigkeit der Verwendung des Thomasflusseisens zu Brückenkonstruktionen. (Oesterr. Z. Berg- u. Hüttenw. 16. Juni 1900 S. 310/11) Ergebnisse der Beratungen des vom Oesterreichischen Ingenieur- und Architektenverein eingesetzten

Ausschusses.

Die Standfestigkeit von Brücken auf Pendelsäulen. Von Mantel. (Zentralbl. Bauv. 20. Juni 1900 S. 289/91*) Der Verfasser untersucht die Beanspruchungen, die der Windverband der Brücke durch Schiefstellung der Pendelsäulen erleidet. Bemerkenswert ist das Ergebnis, dass auch bei ursprünglich genau senkrechter Stellung der Säulen die Tragfähigkeit des Bauwerkes eine Grenze hat, die von den Abmessungen des Windverbandes abhängt.

Elektrotechnik.

Usine électrique de la Compagnie Le Triphasé « à Asnières (Seine). (Génie civ. 9. Juni 1900 S. 89/97* mit 4 Taf.) Das Elektrizitätswerk erzeugt Dreiphasenstrom von 5000 V und 25 Perioden, der in Paris an den Verteilstellen in Gleichstrom umgeformt wird. Das Werk besteht aus zwei von einander unabhängigen Teilen von je 10000 KW Leistung. Es sind 80 Röhrenkessel mit je 2 Siedern aufgestellt. Die zum Antrieb von 1000 KW-Dynamos dienenden Dreifach-Expansionsmaschinen haben 660, 1000 und 2 x 1100 mm Cyl.-Dmr. Sie sind als liegende Tandemmaschinen gebaut und treiben den zwischen ihren beiden Cylinderpaaren angeordneten Drehstromerzeuger mit 70 Min.Umdr. an. Zwei weitere stehende Verbundmaschinen sind je mit einem Gleichstrom- und einem Drehstromerzeuger von 150 KW gekuppelt, von denen der erstere als Erregermaschine dient. Ausführung der Gebäude- und Maschinengründungen, der Speisewasserleitung und der Hochbauten.

The Jaques Cartier Water Power Company. (El. WorldEng. 9. Juni 1900 S. 861/62*) Das Kraftwerk nutzt ein Gefälle des St. Gabriel-Flusses von 6,1 m aus. Das Wasser wird dem Werk durch zwei etwa 82,5 m lange Rohre von rd. 4 m Dmr. zuge

führt. Die von der Westinghouse Electric Co. erbaute Anlage umfasst zwei von Morgan Smith-Turbinen mit 150 Min.- Umdr. angetriebene Drehstromerzeuger von je 750 KW bei 2000 V Spannung und 60 Perioden. Den Erregerstrom liefern 2 von Turbinen mit 350 Min.- Umdr. angetriebene vierpolige Gleichstromdynamos von 37,5 KW bei 125 V. Der Strom wird mittels 2×3 in Dreieck geschalteten Transformatoren mit Oelkühlung auf 20 000 V Spannung gebracht und nach der nahe bei der Stadt Quebec gelegenen 29 km entfernten Unterstation geleitet. Hier wird die Spannung wieder auf 2200 V erniedrigt. Der Strom wird sodann in einer Verteilstelle in der Stadt selbst auf die Verteilspannung von 220 V umgeformt.

Central stations in the south. I. Von Key. (El. World-Eng. 9. Juni 1900 S. 862/64*) Das Elektrizitätswerk der Montgomery Light & Power Co. mit 6 Heine-Kesseln für je 2000 PS, 3 eincylindrigen Corliss Maschinen von 1066, 610 und 813 mm Cyl.-Dmr. sowie 508, 1220 und 1220 mm Kolbenhub. Die Dampfmaschinen treiben mittels Riemen eine 38 m lange Vorgelegewelle an, von der aus fünf 62 KW-, eine 110 KW- und eine 100 KW- Maschine für Kraftzwecke, 3 Monocyclic- Dynamos von 150 KW, 3 Bogenlichtmaschinen für 6,6 Amp und 1 Bogenlichtmaschine für 9,6 Amp angetrieben werden.

Die elektrische Kraftübertragung auf grofse Entfernungen. (Z. f. Elektrot. Wien 17. Juni 1900 S. 307/08) Auszügliche Wiedergabe des von Forbes vor der Institution of Electrical Engineers in London gehaltenen Vortrages. S. Zeitschriftenschau v. 2. Juni 1900. Die Elektrizität auf der Pariser Weltausstellung. Dreh- und Wechselstromgenerator des Helios, Elektrizi. täts-A.-G. (Elektrot. Z. 21. Juni 1900 S. 499/502*) Die Maschine leistet als Drehstromerzeuger 3000 Kilovoltampère und ist nach der Scottschen Schaltung mit einer Hauptphase für 2000 und einer Hülfsphase für 1500 Kilovoltampère gewickelt. Bei gemischter Belastung kann sie gleichzeitig 1200 Kilovoltampère Wechselstrom und 1500 Kilovoltampère Drehstrom abgeben. Die Klemmenspannung beträgt 2000 bis 2200 V bei 50 Perioden, 71,5 Min.-Umdr. und 84 Polen. Durch Schaltung der einzelnen Wicklungskreise in Reihe kann die Spannung auf 3000 und 6000 V erhöht werden. Der 76 t schwere Magnetkörper hat 8 m aufseren Dmr. und besteht aus einem durch Blechwände verstärkten, gusseisernen Schwungrade mit angeschraubten runden Stahlpolen. Letztere sind mit blankem Kupferband hochkantig bewickelt. Der Ankerblechkörper hat 4 Luftschlitze und 8 Nuten für jeden Pol. Das gusseiserne Ankergehäuse besteht aus 4 Teilen. Die Erregermaschine ist eine normale 6 polige Gleichstrom dynamo von 50 KW bei 110 V und 240 Min.-Umdr. und ist mit einer stehenden Verbundmaschine von Schichau gekuppelt.

Oesterreichische elektrische Industrie auf der Pariser Weltausstellung 1900. Dreiphasen - Dampfalternator von der Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vorm. Kolben & Co. in Prag Vysočan. (Z. f. Elektrot. Wien 17. Juni 1900 S. 304/06*) Die Drehstrom-Schwungradmaschine hat 64 Pole und leistet mit 94 Min.Umdr. und 3000 V Spannung 825 KW bei induktiver Belastung. Sie wird von einer liegenden Tandem-Verbunddampfmaschine der Firma Carels frères in Gent angetrieben und von einer unmittelbar gekuppelten 6 poligen Gleichstromdynamo erregt.

Ueber den Einfluss der Linie auf den Gang synchroner Maschinen. Von Eichberg. (Z. f. Elektrot. Wien 17. Juni 1900 S. 301/04*) Der Verfasser untersucht anhand des bekannten Vektordiagrammes einen Wechselstromkreis, der nur aus Generator, Linie und Motor besteht, zunächst unter der Bedingung, dass die elektromotorische Gegenkraft des letzteren gleich bleibt. Die aus dieser Untersuchung abgeleitete zeichnerische Darstellung der vom Motor aufgenommenen und der vom Generator abgegebenen Leistung lässt den Einfluss von Aenderungen im Ohmischen oder induktiven Widerstand in einfacher Weise erkennen. Forts. folgt.

Akkumulatoren von den Akkumulatoren - Werken System Pollak, Zweigniederlassung Wien. (Z. f. Elektrot. Wien 17. Juni 1900 S. 306/07) Die Herstellung und Formirung der Platten. Akkumulatoren für langsame und rasche Entladung. Die von der Firma in Paris ausgestellten Gegenstände.

Ueber die Ladung von Akkumulatoren bei konstanter Spannung. Von Heim. Schluss. (Elektrot. Z. 21. Juni 1900 S. 504/07) Ergebnisse der Versuche von Cahen und Donaldson. Abnutzung der Platten. Zusammenfassung der Ergebnisse.

The use of aluminium line wire and some constants for transmission lines. Von Perrine und Baum. (El. World-Eng. 1. Juni 1900 S. 866/68) Die Vor- und Nachteile der Verwendung von Aluminium für Leitungen werden anhand des Beispieles einer 69 km langen Strecke auseinandergesetzt. Vorschriften über die Ausführung von Aluminiumleitungen. Bericht über ältere Leitungen aus Aluminiumdrähten

Elektrischer Indikator zur Bestimmung der relativen Kurbellage laufender Maschinen. Von v. Kowaleff. (Elektrot. Z. 21. Juni 1900 S. 502/03*) Es ist häufig erforderlich, dass bei parallel arbeitenden Wechselstromerzeugern die Kurbellage der schiedenen Antriebsmaschienen in jedem Augenblick die gleiche ist,

ver

deutscher Ingenieure.

oder dass die Kurbeln in einem bestimmten Winkel gegen einander versetzt sind. Um dies erkennen zu können, wird an jeder Antriebsmaschine ein Umschalter angebracht, der in den Stromkreis eines besonders abgeglichenen Strommessers eingeschaltet ist. Die Umschalter werden so eingestellt, dass der Strommesser bei richtiger Kurbellage der einzelnen Wellen einen gleichmässig grofsen, beim Zurückbleiben einer Maschine aber einen kleineren Ausschlag zeigt. Darstellung von Einzelheiten und der Wirkungsweise der Vorrichtung.

Die Gefahren der Elektrizität. X. Die Blitzableiterfrage. (Deutsche Bauz. 16. Juni 1900 S. 295/99) Wiedergabe eines Entwurfes zu Leitsätzen des elektrotechnischen Vereines über den Schutz der Gebäude gegen den Blitz. Erörterung eines Blitzschlages an einem Fabrikgebäude in der Nähe von Karlsruhe. Kritische Besprechung des Entwurfes.

Conditions of electrolytic corrosion in Brooklyn. Von Sheldon. (El. World-Eng. 9. Juni 1900 S. 868/70) Die Strafsenbahnen von Brooklyn verbrauchen in der Zeit des lebhaftesten Betriebes etwa 47 000 Amp. Die Schienenrückleitungen sind gut imstande, trotzdem entfällt ein grofser Teil des rückfliefsenden Stromes auf die zahlreichen Gas- und Wasserleitungen. Der Verfasser stellte eingehende Messungen an, um den Widerstand dieser Röhrennetze zwischen den Elektrizitätswerken und den Verbrauchsstellen zu bestimmen. Er erhielt solche Ergebnisse, dass nach seiner Meinung der durch die Röhren fliefsende Strom eine viel zu geringe Stromdichte hat, um elektrolytisch zerstörend wirken zu können.

Erd- und Wasserbau.

The Bates dredge for Calcutta. (Eng. Rec. 9. Juni 1900 S. 545/46*) Nach den Plänen von Lindon W. Bates erbauter Saugbagger. Die äufseren Abmessungen des Baggerschiffes sind: Länge zwischen den Loten 38 m, gröfste Breite 9 m, Raumtiefe 2,7 m.

La traction électrique des bateaux sur les canaux d'Aire et de la Deûle. Von Genard und Chenu. (Ann. Assoc. Ing. de Gand Jan./März 1900 S. 61/73* mit 1 Taf.) Der Schiffahrtweg von der Stadt Béthune bis zur Schelde; sein Verkehr; Angaben über den Treideldienst. Elektrische Schleppschiffahrt auf dem Kanal von Aire bis zur Deûle; die behördlichen Vorschriften; die Kraftwerke und die Leitung; die elektrischen Lokomotiven; der Schleppbetrieb. Die Zukunft der elektrischen Schleppschiffahrt.

Le port d'escale de Zeebrugge. Von Piens. (Ann. Assoc. Ing. de Gand Jan./März 1900 S. 23/32* mit 2 Taf.) Kurze Beschreibung des Nothafens. S. a. Zeitschriftenschau v. 10. Juni und 15. Juli 99.

Dry dock with steel caisson foundations at the port of Toulon, France. (Eng. News. 7. Juni 1900 S. 379/81 mit 1 Taf.) Das Dock sollte ursprünglich 150 m lang werden und auf einen einzigen grofsen rechteckigen Senkkasten gegründet werden. Nachträglich entschloss man sich noch ein Stück von 35 m Länge anzufügen und dieses auf einem zweiten Senkkasten zu gründen. Der Senkkasten wurde über einer besonderen Grube zusammengesetzt und dann an die Stelle geflöfst, wo das Trockendock gebaut werden sollte. Die Ausschachtarbeiten; der Zusammenbau des Senkkastens; das Versenken desselben; die Arbeiten unter Wasser; die Verlängerung des Docks.

The Eberhardt automatic sand mixer and sifter. (Iron Age 7. Juni 1900 S. 1*) Darstellung einer elektrisch angetriebenen fahrbaren Sandmisch- und Siebmaschine. Der Elektromotor arbeitet mittels Schnecke und Schneckenrad auf die Siebwelle. Zu beiden Seiten des Schneckenrades liegt je ein Sieb.

Explosionsmotoren und andere Wärmekraftmaschinen.

The Campbell oil engine. (Engng. 15. Juni 1900 S. 794*) Die 13 pferdige Maschine hat 241 mm Cyl.-Dmr., 457 mm Kolbenhub und macht 210 Min.-Umdr. Es wird über Versuche berichtet die bei halber, normaler und äusserster Belastung der Maschine gemacht wurden. Sie verbrauchte für 1 PS.-Std bei 8,58 PS. 0,44, bei 14,95 PS. 0,383 und bei 17,68 PS. 0,354 kg Petroleum.

Rapport sur les essais effectuées les 20. et 21. mars 1900 sur un moteur à gaz de 600 chevaux du système DelamareDeboutteville et Cockerill, alimenté par les hauts-fourneaux de la Société Anonyme John Cockerill, à Seraing. Von Hubert. (Rev. univ. Mines Mai 1900 S. 156/83) Die Versuche an der in Zeitschriftenschau vom 3. Februar erwähnten Gasmaschine sind eingehend beschrieben. Die Maschine wurde am ersten Tage mittels Pronyschen Zaumes gebremst. Bei einer Leistung von 561 bis 670 PS. hatte sie einen mechanischen Wirkungsgrad von 71 bis 81 pCt und einen thermischen von rd. 27 pCt. Am zweiten Tage trieb sie das mit ihr gekuppelte Gebläse an. Sie wurde bis auf 903 PS; belastet bei 720 PS, Gebläseleistung und 2,890 cbm Gasverbrauch für 1 PSe, entsprechend einem mechanischem Gesamtwirkungsgrad von 79 pCt.

Gasbereitung.

Ueber den gegenwärtigen Stand der Destillations. kokerei und deren Beziehungen zur Gasindustrie. Von Wie

[ocr errors]

7. Juli 1900.

chell. Schluss. (Journ. Gasb.-Wasserv. 16. Juni 1900 S. 461/64) Die Ammoniakgewinnung. Verarbeitung des Ammoniak wassers zu Ammonsulfat. Die Gewinnung des Cyans und des Benzo's. Die Verwendung von Gasüberschüssen.

Le gaz Riché et ses applications. Von Aulmont. (Rev. ind. 9. Juni 1900 S 217/18* mit 1 Taf.) Kurze Darstellung eines Gasofens mit 6 senkrechten Retorten für trockene Destillation von Holz. Angabe über die Zusammensetzung und den Heizwert des erzeugten Gases. Anwendung des Gases in Betrieben, die hohe Temperaturen erfordern. Die Verwendung des Gases in Gasmotoren.

Gesundheitsingenieurwesen.

Exkursion a m 21. Juni in das Müllersche Volksbad. (Bayr. Ind. u. Gew -Bl. 16. Juni 1900 S. 185/88*) Das noch im Bau begriffene Müllersche Volksbad in München bedeckt eine bebaute Grundfläche von nahezu 4000 qm. Es enthält ein Schwimmbad für Männer und ein solches für Frauen, ein Dampf- und römisch-irisches Bad, zusammen 102 Wannenbäder für Männer und Frauen und ein Brausebad. Das Volksbad wird mit Zentraldampfheizung und Lüftung versehen und elektrisch beleuchtet. Der gesamte erforderliche Dampf wird dem nahegelegenen Muffat-Elektrizitätswerk entnommen.

Preisentwürfe für Volksbäder. Schluss. (Gesundhtsing. 15. Juni 1900 S. 171/74*) Entwurf einer kleinen freistehenden Anstalt von Vogel, einer ebensolchen von Kritzler, einer kleinen eingebauten Anstalt von Grove und einer ebensolchen von Luthardt. Schlussfolgerungen aus den eingereichten Entwürfen.

Giefserei.

Giefspfannenwagen für 20000 kg Pfanneninhalt.

(Stahl u. Eisen 15. Juni 1900 S. 643/47*) Beschreibung eines dampf hydraulischen und eines elektrisch betriebenen Giefspfannenwagens, die von der Maschinenbau - Aktien - Gesellschaft vormals Moritz Tigler in Meiderich für die Rombacher Hütte gebaut wurden. Der dampf hydrauli sche Wagen trägt am hinteren Ende einen Heizrohrkessel, der die stehende Drillings-Tauchkolbenpumpmaschine und eine zum Fahren des Wagens dienende Zwillings-Kehrmaschine mit Dampf versieht. Am vorderen Ende steht eine Stahlsäule, die von einem durch eine Stopfbüchse abgedichteten auf- und abgehenden Presswassercylinder umgeben ist. Dieser Cylinder ist fest verbunden mit dem Ausleger, der die Einrichtungen zum Schwenken und die zum Verschieben und Kippen der Pfanne, sowie diese selbst trägt. Zur Bedienung sind 2 Mann erforderlich. Der elektrische Giefspfannenwagen baut sich wesentlich einfacher auf. Er ist mit 4 gekapselten Hauptstrommotoren der Union Elektrizitäts-Gesellschaft ausgerüstet Der zum Fahren dienende Motor ist in dem Untergestell des Wagens angeordnet. Der Motor zum Heben und Senken des Auslegers, der Schwenkmotor und der Motor zum Verschieben und Kippen der Pfanne sind samt den zugehörigen Fahrschaltern und Anlasswiderständen, sowie dem Schaltbrett auf dem Ausleger selbst aufgestellt. Zur Bedienung genügt ein Mann.

Hebezeuge.

Exposition de 1900. Les tapis élévateurs à mouvement continu. Von Nelson-Uhry. (Rev. ind. 9. Juni 1900 S. 218/20*) Nach kurzer allgemeiner Besprechung der schiefen Ebenen zur Personenbeförderung auf der Pariser Weltausstellung, wird im besonderen der von der Firma Granddemange gelieferte geneigte Aufzug, Bauart Cance, eingehend beschrieben. Die Vorzüge dieser Bauart bestehen in geringem Raumbedarf und in der grofsen Steifigkeit des Förderbandes, das durch Gallsche Lederketten, die nach Art der Gliederriemen angeordnet sind, un terstützt wird. Zur weiteren Unterstützung der Auftrittbretter dient an jeder Seite eine eiserne Gallsche Kette. Ein Elektromotor arbeitet unter Zwischenschaltung einer Riemen-, Zahnrad- und Kettenübertragung auf die obere Trommel. Der Kraftbedarf für einen Aufzug mit 6 m Hubhöhe beträgt bei Leerlauf höchstens 3 PS, bei 1800 stündlich beförderten Personen höchstens 6 PS. Diese Bauart ist in mehreren Ausführungen auf der Ausstellung vertreten und soll sich vorzüglich bewähren.

Temperley transporting plant at Sfax. Schluss. (Engng. 15. Juni 1900 S. 778 mit Taf.) Konstruktion und Wirkungsweise des Förderkorbes.

Heizung und Lüftung.

Ueber Gasheizung. Von Nicolaus. Schluss. (Gesundhtsing. 15. Juni 1900 S. 169/71) Sämtliche Gasleitungen sollen von der Strafsenrohrleitung an bis zu den Gasmotoren ummantelt werden. Die Aufsichtsbeamten von Gasleitungen sollen mit ihrer Aufgabe hinreichend vertraut sein. Der Verfasser behandelt zum Schluss die Verbrennungsgase in gesundheitstechnischer Hinsicht, wobei er entwickelt, dass die Verbrennungsgase nicht mehr als 5 pCt Kohlensäure enthalten dürfen. Er hält deshalb die Hamburger Polizeiverordnung, die für Gaseinrichtungen von mehr als 500 ltr stündlichem Gasverbrauch Rauchabzüge anzulegen verfügt, für gerechtfertigt.

Olymp, neueste Lüftungs-, Heizungs- und Kühleinrichtung, System M. Kugler. Von Klinger. (Gesundhtsing. 15. Juni 1900 S. 174/76*) Die für den kleinen Saal der hauptstädtischen Redoute in Budapest und für die Hoflogen und Nebenräume des kgl. Schauspielhauses zu Berlin ausgeführte Vorrichtung führt den betreffen

den Räumen frische erwärmte oder gekühlte Luft zu. Die Anlage besteht hauptsächlich aus mindestens 2 grofsen Luftglocken, die in Wasser geführt werden und einen inneren cylindrischen Behälter umfassen. Von dem Boden des letzteren gehen die Saug- und Druckleitungen aus. Die Luft wird durch das mittels Motoren bewirkte abwechselnde Heben der Glocken angesaugt, durch deren Eigengewicht in die Erwärm- oder Abkühlkammern und sodann in die Verteilrohre gedrückt. Unter Anwendung von trockenen Luftschächten oder Blasebälgen kann das Verfahren auch für Eisenbahnen und Schiffe verwendet werden.

Hochbau.

The seventy-fourth regiment armory, Buffalo. (Eng. Rec. 9. Juni 1900 S. 548/50*) Die Kaserne besteht aus 2 unmittelbar hinter einander liegenden rechteckigen Gebäuden, dem Verwaltungsgebäude mit 67 70 qm Grundfläche und dem Exerzierhause mit 73 × 94 qm Grundfläche. Letzteres bildet eine grofse Halle. Die Binder sind als Dreigelenkbogen ausgebildet. Das Verwaltungsgebäude ist dreischiffig und weist eine eigenartige Dachkonstruktion auf.

Hospital wall construction. (Eng. Rec. 9. Juni 1900 S. 547*) Erläuterungen einiger Einzelheiten in der Konstruktion der Wände des Lying-In-Krankenhauses in New York.

Holzbearbeitung.

Von Henne.

Schwedische Holzbearbeitungsmaschinen. Schluss. (Z. Werkzeugm. 15. Juni 1900 S. 391/93*) Vierseitige Hobelmaschine in zwei Ausführungen für 23000 bezw. 18000 m Tagesleistung bei gewöhnlichen Fufsbodenbrettern, Leistenhobelmaschine für 5000 m Tagesleistung. Patentirte Fräser zum Hobeln von Nuten und Federn. Spanschneidemaschine zum Zerkleinern der langen Späne, damit diese leicht durch den Exhaustor von den Arbeitsmaschinen abgesaugt werden können.

A proposed method for the preservation of timber. Von Kummer. (Eng. News 7. Juni 1900 S. 378/79) Der in Zeitschriftenschau v. 23. Juni erwähnte Aufsatz.

Lager- und Ladevorrichtungen.

Mechanische Handhabung von Erzen und Kohlen. Von Frahm. Forts. (Stahl u. Eisen 15. Juni 1900 S. 653/61*) Das hölzerne Ueberladegerüst der Winfrede Coal Comp. in Cincinnati, Ohio; die Handhabeeinrichtung auf den Saltley Works in Birmingham; die Huntschen Becherwerke; ausführlichere Angaben über die Becherwerke der Link-Belt Machinery Company in Chicago und einige von dieser ausgeführte Anlagen wie die in Gemeinschaft mit der Dodge Coal Shorage Company hergestellte Anlage bei South Plainfield, N. Y.; die Anlage der Lehigh and Wilkes Barre Coal Company in Salem, Mass, und der Pennsylvania-Eisenbahngesellschaft in South Amboy, N. Y. Forts. folgt.

Luftschiffahrt.

Mechanik des Vogelflügels. Von Steffen. (Dingler 16. Juni 1900 S. 385/37*) Erörterung der bei einem Flügelschlage auftretenden Kräfte und Widerstände. Konstruktion einer Flugmaschine, die den Vogelflug nachahmen soll.

Maschinenteile.

Transmission par cames. Système Grisson. Von Descroix. (Rev. ind. 16. Juni 1900 S. 225/227*) Beschreibung des Grisson-Getriebes, Wirkungsweise, Entwurf der Daumenkurve, Wirkungsgrad. Anwendung des Grisson-Getriebes zur Erniedrigung der Umdrehungszahl bei Elektromotoren.

The Donahue ball bearing sheave. (Iron Age 7. Juni 1900 S. 15*) Darstellung einer Seilleitrolle mit einem Kugellager in der Nabe.

Materialkunde.

Riddles wrought in iron and steel. Von Kreuzpointner. (Journ. Franklin Inst. Mai 1900 S. 322/53*) Wiedergabe eines Vortrages in dem Franklin Institute über den Einfluss verschiedenartiger Erhitzung auf die physikalischen Eigenschaften des Eisens. Meinungsaustausch.

Résultats de quelques expériences sur les bétons. Von Piens. (Ann. Assoc. Ing. de Gand. Jan./März 1900 S. 33/59) Bericht über umfangreiche Versuche mit verschiedenen Betonarten. Kiesbeton, Porseine Zusammensetzung, scine Festigkeit; Einfluss der Sandsorte. phyrbeton. Der Wert des fabrikmäfsig hergestellten Betons. Strength of concrete with different per cent. of voids filled. Von Hawley und Krahl. (Eng. News 7. Juni 1900 S. 375) Ergebnisse von Versuchen, die darthun, wie sich die Festigkeit von Beton ändert, je nachdem die Zwischenräume des Steinschlages mehr oder weniger mit Mörtel ausgefüllt sind.

Messgeräte.

Details in gas engineering. (Engineer 15. Juni 1900 S. 626/27*) Auszügliche Wiedergabe eines in der Western Gas Association in Chicago von Shelton gehaltenen Vortrages über verschiedene Vorrichtungen zum Messen des Gasverbrauches und Gasdruckes.

« ZurückWeiter »