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CCLIII.

Münze und Schlagschaß.

(19. Juni 1361.)

Wir ir Graf Egen herre ze Friburg vnd Lantgrafe in Brisgow, tuont kunt allen den die disen brief sehent oder hörent lesen. Das wir den wisen lüten vnsern lieben, dem burgermeister, vnd dem rate vnd den burgern der stat ze Friburg gegonnet vnd erlöbet hant, vnd erlobent inen mit disem gegenwertigen briefe, das gelt das von der münke ze Friburg vnd von dem slegschak gat, daz sü das selbe gelt ab der műng vnd ab dem slegeschak gelidigent vnd ab geköffet hant, vnd das fü die briefe dar über an sich hant gelöset, vnd hant wir für vns vnd für alle vnser erben vnd nachkomen dar vmb mit vnserm guoten willen erlobt, das fü, so vil guotes als fü dar vmb gegeben hant oder gebende werdent, vnd als vil höptguotes als die briefe bewisent, die sü gelidiget hant, vnd zehen marke me, die sű ouch dar gegeben hant, mögent wider in nemen von den nügen der selben münge vnd dem slegeschaz, dar zuo so föllent sü ouch vor abe innemen die zinse, die fü von so vil höptguotes ierlichen gebent als fü an die lidigunge des geltes von der münhe vnd dem slegschage gegeben hant oder noch gebende werdent vngeuarlichen, vnd was überiges von der münge über die zinse gefellet das sol an dem höptguot ab gan, vnd wann das alles also vergolten vnd gerihtet wirt, so sol die münze wider vmb stan vnd sin vnd bliben, in allen den rehten vnd in allen den dingen als fü stat, vnd ist of disen hüttigen tag, als dirre brief gegeben ist, vnd alz die alten briefe sagent, die die herschaft vnd die stat bedefit gegeneinander hant, ane alle geuerde, vnd sol man ouch danne disen brief brechen vnd ab tuon gar vnd ganglichen. Man sol hinnantdar pfenninge flaben, wan man sü geslahen vnd gemünzen mag ungeuarlichen, vmb daz dem rate vnd der stat ze Friburg ir

höptguot vnd die zinse defter furderlicher vergolten vnd vf gerihtet werdent. Vnd wan ein müngmeister von vns oder von vnsern erben oder nachkomenen dar vmb wurde angekeret, das er nüt pfenninge flüge oder geslagen hette, sprichet er dann bi fime eide, das er fü nüt geslahen möge, oder das er fü von sines schaden wegen bekömenlichen vnd vngeuarlichen nit möhte han geslagen, da mitte sol vns begnügen, vnd ensollent dann weder den rat noch den münzmeister fürbaz dar vmb nit anlangen, wolte aber ein münzmeister die vrsache, oder die entschuldigunge als digke tuon, vnd fürziehen, das es vns villihte artwenig dubte, so mögent wir so wir wellen die münge eime andern lihen, doch also, das dem rate vnd der stat ze Friburg ir reht an der münge behalten sie nach irre briefe bewisunge, die fü von vns vnd der herschaft von Friburg hant, ane alle geuerde. Her über ze eime offen vrkünde vnd das dise vorgeschribenen ding war vnd stete blibent, dar vmb so hant wir Graf Egen der vorgenant vnser eigen ingesigel gehengket an disen brief. Dis beschach vnd wart dirre brief gegeben, des jars da man zalt von gottes gebürt drüzehenhundert sehzig vnd ein jar an dem nehsten samstage vor sant Johans tag des tovffers ze süngihten.

CCLIV.

Sazungen der Gesellschaft zum Gauch.

(27. Oftob. 1361.)

Wir die geselleschaft ze dem Gouch, Jacob Appenteder,

Cuonrat Wibeler, Hengman Sneweli, Jacob Sor ner, Rüdi Hüter, Johans Geffeler, Johans Appentecker, Böldeli Kränger, Johans Landolt, Claus Muotheln, Gregory Hornberg, Cuonrat Hornberg, Johans Götpfrit, Heinrich Lemppi, Peter Dick, Ruof Böckli, Bertschi zem Ros, Walte

her Sneweli, Johans Bienger, Clewi Marti, Jedli Sorner, Johans Tanhein, Heinrich Rot, Claus Zimerer, Cuonrat der Wibeler der junge, Henni Öler, Hengman Frige, Ruodiger von der Nüwenftat, Henni Swark, Henni Bluom der alte, vnd Henni Bluom der junge, Ruodi der wirt zem fürsten, Peter von Husen, Meister Hertli, Werli schriber, Diepolt von Stovffen, vnd Hanman Wibeler, tuon font allen den, die disen brief ansehent oder hörent lesen. Das wir einhelleklich über ein komen figen, durch friden vnd nyzzes willen, vnser vorgenanten gefelleschaft vnd der stuben zem Govch. Das ist des ersten als so, wel vnser vorgenanten gesellen die hie die stuben vnd das huß zuo dem Govch, gekovffet vnd erbuwen hant, einen fon oder me hette, bittet der vmb die geselleschaft, ist das den die gesellen nement zuo gesellen, so sol er geben ein pfont pfenning gewenlicher friburger münk. Weler aber geselle hie ist, oder noch wurde, vnd der nüt hie gebuwen hette, het der einen son, der noch denne vnberaten ist, bittet der vmb gefelleschaft, ist, das den die gesellen, ze gesellen nement, der sol geben zwei pfont pfenning ovch gewonlicher friburger münk. Hette aber ein semelicher geselle, der formales die stuben zem Gorch noch das hus nüt hette geholfen erbuwen noch gekovffet, einen son der beraten were, were da, das die gesellen den ze gesellen nement, der sol ovch geben fünf pfont pfenning gewonlicher friburger műng als ein anderer. Vnd alle die, die non hinnanthin gesellen werdent, der sol ovch jegelicher geben fünf pfont pfenning gewonlicher friburger müng, in den nehsten aht tagen darnach so er ze gesellen genomen wirt. Wenne man aber einem hie vmb geselleschaft bittet, vf welen tag das beschiht, so sont sich die gesellen aht tage dar nach beraten, ob sie in wellen ze gesellen nemen oder nüt, ist das der denne genomen wirt, so sol man im sagen, daß vnser gewonheit sige. Were, das vnser gesellen defeiner in der stat nüt enwere, wenne denne der erst kont, vnd ist, daz dem der geselle nüt fügte, den

wir denne genomen hetten, der sol dem heiffen in den nehften aht tagen so es im kont wirt getan, sagen, das er fin nüt ze gefellen welle, vnd sol er denne kein geselleschaft fürbas nüt haben. Wir sollen ouch keinen gesellen niemer nemen, die zweiteil der geselleschaft sigent denne bi ein ander, vnd sol ovch keiner geselle sin noch werden, ist, das er keinem vnserm gesellen wider oder leit ist. Wir sigen ovch über ein komen, das wir alle jar, an dem ahtenden abent segen follen, drie erber gesellen von der geselleschaft, die sich vnderwindent, des huses vnd der geselleschaft zem Govch, also were, das kein geselle mit dem anderen üßzit ze tünde hette, war vmb das wäre, das sol man ze dem ersten den drin fürlegen. Ist das sú das vsrihten in aht tagen den nehsten so sol es geriht sin, ist aber, das fü das nüt vfrihten, so fol iederman zuo sinem rehten han. Vnd föllen ovch denne die gesellen alle, denselben drin, wer fü denne fint, alle iar geloben, gehorsam ze sinde, rehte vnd erbere ding, das denne der stuben vnd der geselleschaft nug vnd guot ist. Dasselbe sönt ovch denne dieselben drie, wel si denne sint, herwider geloben, der geselleschaft zem Govch, ane geuerde. Were ovch, das die drie keines gesellen mit zuo inen bedörften, den mögent si wol zuo inen nemen. Were ovch, das der driger keiner vffer lande füre, so fönt die anderen zwen, einen andern von der geselleschaft an fin stat nemen, vngzit das er wider ze lande komet. Die drie sönt ovch die stuben vnd das hus alle iar versorgen ane geuerde. Es sol ovch nieman nüg vfgeben, ane der driger wissen vnd geheisse. Were aber, das kein geselle als vnbescheiden wäre, vnd der von den gesellen darvmb gestroffet wurde, vnd er es darvmb nüt miden wölt, den mögent die gesellen wol von der geselleschaft heissen gan. Harüber zuo einem vrkunde, so habent wir gebetten, die fromen vnd die bescheiden Böldelin Krängern, Johans den Gesselern, Petern von Husen, Jecklin Sornern, Hengman Frigen vnd Cuonrat Hornbergen, vnser gesellen, daß fü ire ingefigel zem vrkunde hant gehenket an disen brief. Vnd wir

die vorgenanten vergehent ovch, das wir durch bette der vorgenanten, vnseren gesellen zem Govch, vnserü ingesigel zem vrkunde hant gehendet an difen brief. Der gegeben wart ze Friburg, des iares, da man zalt von gottes geburt, drigehen hondert iar, vnd eins vnd sehzzig iar, an dem nehsten guotemtag, vor sant Symons et Jude tag, der zweiger zwelfbotten.

CCLV und CCLVI.

Freiburg darf verschriene Leute vor Gericht ziehen und Geächtete aufnehmen.

Wir

(11. November 1361. und 4. April 1363.)

Pir Karl von gots gnaden romischer keiser zu allen czeis ten merer des reichs vnd künig zu Beheim, bekennen vnd tun kunt offenlich mit diesem brieff allen den, die yn sehen oder horen lesen. Daz wir den vier vnd czweinczigen, dem bur germeister, dem schultheizzen, dem rate vnd der stat gemeinlich zu Friburg in Brifkow vnsern vnd des reichs lieben getrewen, durch getrewer dienst willen, die si vns vnd dem reich oft nüczlichen getan haben, vnd furbaz tun mügen in kunftigen czeiten, vnd auch durch funderliche bete des edlen Egen Grafen von Friburg, von besundern gnaden, vnd auch von keiserlicher macht die gnad getan haben, vnd tun auch mit diesem brieff, daz sie belümte leute vahen vnd auch peinigen vnd kestigen mügen vmb vergicht irre missetat, der man sie danne schuldiget, vnd der sie überwunden werden, vnd daz fie gemeinlichen in irem rate vrteil über sulche belümte leute mügen sprechen vnd von in richten, nach dem als sie, oder der merer teil denne vnder in erkennen, waz der leiden sulle nach dem lümnet vnd der vergicht, die sie dann von in vernement. Ouch tun wir in die gnad, wer vor vnserm keiserlichen houegerichte, oder vor andern lantgerichten zu achte getan were, ob derselbe

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