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CCXLIX.

Der Kaiser bestätigt die Richtung zwischen Grafen Egon und Gråfin Klara.

(11. April 1359.)

Wir Karl von gots gnaden römischer keyser ze allen ziten merer des reichs vnd kunig ze Beheim, bekennen vnd tuon kunt offenlich mit disem briefe allen den, die in sehent oder hörent lesen. Wanne die edeln, Egen Graf zu Friburg in Briskow, an einem teil, vnd Clara Grefinne zu Tüwingen, geborn aldoselbes von Friburg, Heinrich Marggraf zu Hachberg, vnd der burgermeister, der schultheizz, der rat vnd die gemeine der burgere der vorgenanten stat zu Friburg, vnser lieben getrüwen an dem andern teil, vberein komen sind vnd sich mit einander früntlich vnd gütlich verrichtet haben, vmb alle zweyunge, vfleuffe vnd missehel, die zwischen yn beidenseiten waren, vnd sich biz her verlouffen haben, vnd vmb die sie vor etlichen zeiten für vnser keiserlich gerichte, in vnsern keiserlichen hof geladen, vnd nu gen einander zu gerichtes anefank komen waren, und haben vnser keiserlich maiestät dyműticlich gebeten, daz wir fülch richtung geruchten genediclich bestetigen. Darumb so haben wir durch sulch yre bete die vorgenanten richtigunge, der si beidenseiten recht vnd redlich überein komen sind, bestetigt, vnd bestetigen vnd vestigen dieselben an disem gegenwertigen brife mit keiserlicher macht, vnd wellen, daz sie von den obgenanten beiden teilen, vnd von andern, die si anrüren, vesticlich, gar vnd genglich gehalden werde, ewiclich in allen den sagen, punkten, worten vnd artikeln, als sie begriffen sind, doch alleweg mit behaltnüzze in allen sülchen sachen, vnsern vnd des heiligen römischen reichs vnd aller leute rechten. Mit vrkond dig brifes, verfigelt mit vns serm keiserlichem insigel, der geben ist zu Meng, do man zalt von cristes geburd, drüzehenhundert iar, vnd darnach in dem neon vnd fümfzigisten iar, an dem nehstem donrstag

vor dem palme funtag, vnferre reiche in dem dreuzehenden, vnd des keisertüms in dem vierden iare.

Per dominum Imperatorem. Nicolaus de Chremfs.
Nach dem Original.

CCL und CCLI.

Landgrafschaft und Juden.

(11. April 1359. und 16. August 1360.)

Wir Karl von gots gnaden, römischer keyser ze allen zei

ten merer des reichs vnd künig ze Beheim, bekennen vnd tuon kunt offenlich mit disem briefe, allen den die in sehent, oder hörent lesen. Wanne wir dem edlen Egen Grafen zu Friburg in Briskow, vnserm liben getrewen, seinen erben, vnd nachkomen Grafen zu Friburg, die Landgrafschaft in nydern Bryskow, die im von der edlen Claren Grefinne zu Tüwingen, worden ist, vnd ouch die juden, die weilent zu Friburg waren, vormals genediclich, von vnsern vnd des reichs wegen, verlihen haben, vnd wanne er vns dymuticlich gebeten hat, daz wir fulch vnser lehen geruchten zu bestetigen, vnd mit vnserer keyserlichen macht vernewen, des haben wir angesehen vnd bedacht, ftete trewe, vnd willecliche dinste, die der vorgenant Graf Egen vns vnd dem heiligen reiche getan hat, vnd noch in künftigen zeiten tün mag, vnd sol, vnd bestetigen vnd vernewen ym, vnd denselben feinen erben vnd nachkomen, Grafen zu Friburg, mit rechter wizzen, vnd mit keiserlicher macht, die vorgenant Landgraffchaft in nyder Bryskow, mit allen iren zugehörungen, rechten, vnd nußen, pnd ouch die juden zu Friburg, ob ymer aldoselbes zu Friburg juden wonen werdent, in künftigen zeiten, vnd wellen, daz derselbe Graf Egen, fein erben vnd nachkommen Grafen zu Friburg derselben landgrafschaft, irer zugehörungen, rechte, vnd nüge, genizzen genglich, vnd ge

bruchen vollekomenlich in aller der weise, als sie yr vormals genozzen vnd gebrücht haben, vnd sie fürbaz halden, als sie fi bizher gehalten haben, vnd sein von der vorgenanten landgrafschaft, vnd von den juden, vnd von allen andern gütern vnd dingen, die si von dem reiche haben, vnser, vnserr nachkomen an dem reiche, vnd desselben reichs getrewe lehen man, vnd des alleweg von vns, vnd den obgenanten vnsern nachkomen, vnd von dem reiche, zu rechtem lehen erkennen, als recht vnd gewonlich ist, vnd daz ouch dieselben landgrafschaft vnd juden, vnd waz der graf von dem reiche zu lehen hat, als dauor begriffen ist, bei der grafschaft zu Friburg vngescheidenlich stete beleiben, mit behaltnüzze in fulchen sachen, vnsers vnd des heiligen reichs rechten, vnd ouch aller ander leute. Mit vrkund dig brifes, versigelt mit vnserm keyserlichem insigel, der geben ist zu Meng, do man zalt von Cristes geburd dreuzehenhundert jar vnd darnach in dem nevn vnd fünfzigiftem jar, an dem nehsten donrstag vor dem palme suntag, vnserr reiche in dem dreuzehenden, vnd des keysertüms in dem vierden jare. Per dominum Imperatorem Nicolaus de Chremfs.

Nach dem Original.

Wir Karl von gotes gnaden, römischer keyser ze allen

ziten merer des riches vnd künig ze Beheim, bekennen vnd tuont kunt offenlichen mit disem briefe allen den die in sehen oder hören. Daz wir haben angesehen die getrüwen nügen dienste, die vns vnd dem heiligen riche der edel Egen Grafe ze Friburg, vnser vnd des riches lieber getrüwer offet nußliche vnd getruwelich getan hat, vnd noch tun sol vnd mag in künftigen ziten. Davon so habent wir im, sinen ecben vnd nachkomenen, oder wer herre ze Friburg ist oder dieselbe herschaft inne hat, gnedigklichen vers lihen vnd lihen an disem briefe, von keyserlicher macht vnd rehter wizze, die Landgrafschaft in Brisgow, die

juden ze Friburg, so fü da wonhaftig werdent oder fint, vnd was zuo der herschaft von Friburg gehöret das von vns vnd dem riche rüret ze lehen, doch mit sogetan vnderscheid, das welcher vnder des vorgenanten Egens erben, nachkomenen, oder der herre ze Friburg ist oder die vorgenant herschaft ze Friburg inne hat, als vorgeschrieben stat, vns, vnser nachkomenen, römischen keysern vnd küngen vnd dem riche von dem obgeschribenen lehen gebunden fin sol zu allen sachen, als ein man sime rehten herren pflichtig ist, vnd biz her gewonlich ist gewest von der herschaft ze tuonde vnd von alter herkomen. Mit vrkunde dis briefes verfigelt mit vnferre keyserlichen maieftat ingesigel. Geben ze Nürenberg nach Christus gehurt drüzehen hundert jar, da r nach in dem sehhigosten jare, an dem nehsten sunnendag nach vnser frowentag den man nennet ze latine assumptio, vnser: re riche, des römischen in dem fünfzehenden, des behemschen, in dem vierzehenden, vnd des keyfertuomes in dem sehsten jar.

Nach einer gleichzeitigen Abschrift. Auch das Original befand sich einst im städtischen Archive, wurde aber im Jahre 1621 der Regierung zu Ensisheim überschickt, und kam von daher nicht mehr zurück. Die Ubdrücke bei Schöpflin a. a. D. Nro. CCLXXIII., und bei Herrgott (Genealog. diplom. aug. gent. Habsburg.) Nro. DCCCXVII. find an einigen Stellen offenbar fehlerhaft.

CCLII.

Bürgerbrief der Gråfin Klara.

(17. Juni 1360.)

Wir Clare Grefin von Tuwingen geborn von Friburg, tuont kunt allen den die disen brief sehent oder hörent lesen. Als vns die vesten wisen lüte, der burgermei ster und der rat ze Friburg zuo burgerin derselben stette ze Friburg empfangen vnd genomen hant, nach der herschaft

vnd der ftette reht vnd gewonheit als es herkomen ist vngeuarlichen, da vergehent wir, das vns an derselben burgschaft mit gedinglichen worten vs bescheiden vnd vsgelaszen hant, vnd das ovch wir daz selbe burgreht von inen empfangen hant mit den gedingen, als hie nach an disem briefe bescheiden ist. Das ist das Graf Göz von Tüwingen vnser elicher man in dirre burgschaft vfgenomen ist, also was der mit vns oder wir mit im ze schaffende hant oder noch hinnanthin ze schaffende gewinnent, das vns da der rat vnd die stat ze Friburg nút schirmen sol, noch wider in nüt beholffen fol fin von vnsers burgrehtes wegen, ane alle geuerde. So dann von der fache vnd anrede wegen, so die von Mantfalken vnser stiefmüter an vns het oder villiht noch haben möhte von des guotes wegen, ze Romont, oder von irs widemen wegen, oder von varendes guotes wegen, oder von anders dinges wegen, das von vnserm herren vnd vatter Graf Fridrich feligen herren ze Friburg dar rürte, das sú vns in den sachen ovch nüt schirmen noch beholffen sollent fin. So, dann von der sache vnd anrede wegen, so Johannes herre ze Swarzenberg an vns het von ezwas guotes wegen, das er sprichet das im der vorgenant vnser vatter Graf Friderich selige schuldig were, da verzihent wir vns ovch das fü vns in den sachen von vnsers burgrehtes wegen, wider in nüt, schirmen sollent noch beholffen sin, dann fo verre als fü vns von vnferre guotere wegen, die zuo inen verbunden fint tuon sollent, nach des briefes bewifunge den wir emals von inen hant. Her über ze eime vrkünde, vnd daß dise vorgeschriben ding war vnd stete blibent, darvmb so hant wir Clare Grefin von Tüwingen die vorgenant, vnser ingesigel gehengket an disen brief. Der gegeben wart des jars da man zalt von gottes gebürt drüzehenhundert vnd fchtzig jar, an der nehsten witwochen vor sant Johans tag ze sungihten.

Ein Facsimile der Urkunde ist auf der IV. Tafel der Schrift. proben Nro. 10. gegeben.

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