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de. Vnd darnach, do Anselme enweg kam, do giengen die juden aber ze rate, wie fü die gift versanten vnd verlei fen, vnd wurden einhelleklich ze rate, das fü die gift Meiger Nasen empfulhen, vnd das er vmb vnd vmb in dem lande varen solte mit der gift, vnz das er alle bronnen vnd wasser, do er zuo komen möhte, vergifte. Das gelopt ovch Meiger Nafe in ze tvonde, vnd reit vmb vnd vmb in dem lande, das ist gar kuntlich, vnd was dirre jude von im feite, das het er ovch selbe verjehen. Dis alles het dirre vorgenant jude gefeit vnd verjehen an alle marter, das es war fige, bi der vart, so er varen müste, vnd das er vnd alle juden, die ze iren tagen komen werent, wol hiervmb wistent, vnd das fü es mit geratenem rat, von eim lande zem andern vnd von einer stat ze der andern, angeleit vnd getan hetten,

Man fol wissen, das Liepkint der jude verjehen het, das er ovch wol wisse vmb dis gift, vnd das er do bi hüre dicke gewesen sige, da die juden gar ernstlich ze rate giengen, wie in der gift wurde. Do ward er gefreget, warumb sü dis getan hetten, oder wes sü vns zihen wolten. Do sprach er nüt, wan vmb das, das ir cristan so menigen juden verdarpten, do künig Armleder was, vnd ovch vmb das, das wir ovch herren wolten gewesen fin, wan ir genug lang her ren gewesen sint.

Man sol ovch wissen, das vil ander juden, die kestiget wurden, von dirre gift wegen, der ettelich nüt verjehen wolten, vnd ettelich ovch verjehen hant, das fü cleine seckel mit gift ze den rörren, die an den bronnen sint, instießent, vnd ir ovch der merteil verjehen hant der stucke, so da vor geschriben stat, das fü das ovch ratent vnd fügent werent, vnd mit iro wissende vnd willen beschehen sige.

Man sol ovch wissen, das die juden ze Waltkilch verjehen hant, das su wol wissen vmb die gift, vnd verjehent, das sü drüzehen bronnen ze Waltkilch vnd da vmb vergift haben. Do wurden fü gefreget, in der gevangnüsse, ob fü zuo den bronnen, die sü vergift hetten, künden komen. Do

sprachent fü ia. Do nam man der juden drie vnd fürt fű vs der stat, vnd giengen dieselben juden mit dem rat ze Waltkilch von eim bronnen zuo dem andern, die fü vergift hatten, vnd namen die seckeli selber vs den bronnen, die fü darin geleit hatten, das die cristan alle wol sahen. Do wurden sü gefreget, warvmb fű dis getan hetten, do sprachen sű, die juden ze Strasburg vnd ze Friburg hetten es in gebotten.

Nach dem Originale, einem schmalen, mehrere Fuß langen Streifen von Pergament.

CXCIV.

Die Rathsbeschlüsse sollen festgehalten werden.

(3. Febr. 1349.)

Pir der burgermeister vnd der rat von Friburg in Brifgöwe, tuon kunt allen den, die disen brief sehent oder hőrent lesen. Das wir durch nug vnd notdurft vnser, der vnsern, vnd vnferre ftette, über ein komen sien einhelleklich in vnserm rate, der dinge als hienach gescriben stat, das ist, wes der rat oder der merteil des rates, das ist ovch der rat, über ein koment, das das feste vnd stete sol beliben, was das ist, ane alle geuerde. Vnd des zuo eime vrkünde, so han wir disen brief mit vnser ftette zuo Friburg gemeinem ingesigel besigelt. Dis geschach, vnd wart dirre brief gegeben vor offenem rate zuo Friburg, in dem iare, do man zalte von gottes geburt, drügehenhundert iare vnd nüne vnd vierzig iar, an dem nehsten zinstage nach vnser frovwen tag der Liehtmesse.

CXCV.

Erneuerung des Bundes zwischen Straßburg, Basel, Freiburg und Breisach.

In

(15. Februar 1349,)

In gottes namen amen. Wir die meistere, die rete vnd die burgere gemeinlich von Strasburg, Basel, Friburg vnd von Brisach, tuon kunt allen den, die disen brief gesehent oder gehörent lesen. Das wir einmüteclich über ein mit einander komen fint, das wir vnser verbüntnisse, als si nu ze sant Martins tag des Bischofs dem nehsten so nu was, vs gieng, ze gelicher wife, als die briefe sagent, die dar über gemachet wurdent des tares, do man zalte von gottes ge bürte, drügehen hondert iare vierzig iare vnd vier iare, erlengert vnd gestrecket hant, hinnant vng ze dem selben fante Martins tag, vnd dannent hin über zwei gange iare die nehften, so nach einander komende fint ane vnderlasse, vnd hant ovch gesworn die vorgenanten verbüntnisse, als die selben briefe ftant, stete ze hande, getrüwelich, vnk zuo dem vorgenanten zil ane alle geuerde. Doch ist ze wissende, das die von Brisach ir herren die herzogen von Öesterich, die si icze inne hant, oder weri, das si in deheines andern herren hant kement, der si würde inne han, in dirre verbüntnisse vs genomen hant, ze gelicher wise, als wir die von Strasburg vnd von Basel vnser herren die bischöfe, vnd wir die von Friburg vnsern herren den Grauen von Friburg in der verhüntnisse vs genomen vnd vorbehebt hant ane alle geuerde. Vnd des zuo eime vrkünde, das dis stete vnd veste belibe, so hant wir die vorgenanten stette von Strasburg, von Basel, von Friburg vnd von Brisach, vnferre ftetten ingesigel an disen brief gehenket. Dis geschach vnd wart dirre brief gegeben ze Friburg in dem iare, do man zalte von gottes gebürte, drügehen hundert iare vnd nüne vnd vierzig iare, an dem nehsten sonnentage nach sante Valentines tag eines marterers.

Schon im folgenden Jahre (1350) wurde dieser Bund wieder erneuert, und auf fünf Jahre verlängert :

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Wir die meister, die rete, vnd die burgere tuon kunt, daz wir vnser verbuntnisse, die wir iege mit einander hant, vnd die von sant Martins tag des Bischofs dem nechsten so uv kumt, über ein iar, vs wirt gande, ze gelicher wise, als die brief sagent erlengert und gestrecket hant, von dem selben sant Martins tag, als si vs wirt gande, über fünf gange iar die nechsten. Geben ze Basel, in dem iar, do man zalte von gottes gebürte drügehen hondert iar vnd fünftig iar, an dem zinstag vor sant Georien tag,"

CXCVI.- - CCI.

Auflauf wegen der Juden, und Bestrafung der Uebelthåter.

(31. März und 19. Aug. 1349. 23. Jänner 1350. und 4. Juni 1351,)

Wir der burgermeister vnd der rat zuo Friburg in Bris

gowe, tuon kunt allen, die disen brief sehent oder hörent lefen. Das wir in unserm rat über ein kamen, von des vflovffes wegen der juden, das man mengelichen vnsern burgern vnd seldern, die an juden stuonden, ab solte lassen sinre schuld fünf pfunt pfenningen. Vnd wart ovch daz den zünften allen gelobt, vnd benüget sü damit, vnd wart in ovch gelobt, was darüber würde von den juden, das solte werden der stette an gemeinen nug, armen vnd richen, vnd die herschaft vf zerihtende, die es ovch of den rat gesett hant, was in der git, daß sű da mitte wol benügen. Vnd was hie bi der schultheis, vnd gelobt es ovch, vnd kam man ovch überein, das dis vnd was der rat, oder der merteil des rates überein kemen, das daz stete solte beliben, vnd gelobt ovch er das. Dis wolte er darnach wider den rat entren nen, vnd besante den Matman heimlich in fine stuben. Darnach, da der rat den meister, vnd in, vnd ander vom rate darzuo gegeben hatten, die zuo den zünften giengin, vnd in nemen an des rates stat gelübde von in, das fü den bürgen

gehorsam weren vmbe die schulde, so fü den juden foltin, gelicherwis als den juden. Vnd sprach zuo dem Matman. Luoge Matman, ny lit das ding an üch, habent ir nu faste, vnd gelobent nieman nüt, so werdent ir lidig aller schulde, so ir den juden fönt vnd ovch üwer bürgen. Gelobent aber ir üt, so müssent ir es gen. Do sprach der Mats man, reden wir nu üt, fo grifet man vns liht von der stat. Do sprach er, das bis ane sorge, sage es dinen gesellen, vnd in andern zünften, wand werent sich von ieder zonft nywent vier oder fünf, es gat abe. Do gieng der Matman vnd besemnete vier bis fünf bidermanne, vnd sprach zuo den. Luogen ir herren, wönt ir faste han, vnd wönt nieman nüt geloben, so gat dis ding abe. Gelobent aber ir űt, so műfent irs gen. Do sprachen fü, vns füget nüt, wider den rat ze redende, man wiset vns für die stat. Do seite er in, das in der schultheis besendet hätte, vnd die rede mit im retti, vnd in ovch das hiefsi reden mit finen gesellen vnd in andern zünften, reht als vorgeschriben stat, vnd me, gelobent fü üt, das müstent fü gen, oder man neme in das betti ab dem erse. Vnd giengen ovch die in ander zünfte von der rede wegen, vnd retten es da, des sich ir etlich faste wurden fperren ze gelobende dem rate. Vnd geschach dis alles des tages fruøge an dem morgen, da die zünfte nach dem imbis zesamen giengen, ze gelobende dem rate ymbe die schulde. Ovch het der rat kuntlich erfaren, von vil im rate vnd darvs, zuo den er gieng, vnd bat, das sü ims hülfen han, so wölte ooch ers faste han, vnd anhaber darinne fin wider den rat. Bnd machet dise rede span vnder den zünften, do gros brest vnd parte von komen mohte, wand sich liessen vil daran, vnd sparten sich ze gelobende, denne das fű ir zvnftmeister kome darzuo brahten. Es wart ovch heimlich zuo im geret, wie er tuon wölte mit der schulde, so er den juden solt. Do sprach er, er wölte nieman nüt gen. Do wart zuo ime ge= sprochen, wie er denne fin über wölte werden. Do sprach er, e daz ich ieman nüt gebe, ich würde bitter von bebelhein worden, das ist der der der den lovst macht ze Kolmer über

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