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das fü in irre stat mögent of segen, vnd ab segen, win vngelt vnd korn vngelt, wenne sie wellent, vnd sol nieman dar wider sin. Ovch tvon wir inen vnd irre stat zuo Friburg von vnferre küniglichen güti die gnade, das wir wellen, das ir vorstette alle, die sie iege mit moren vnd mit graben vmbeuangen oder begriffen habent, oder noch vmbeuahend oder begriffen werdent, alli die reht, friheit, vnd gvot gewonheit haben föllent, die ir alti stat Friburg het, als si die von vnfern voruarn römischen keysern vnd künigen gehebt habent. Swer in ovch dise vorgeschriben vnser gnade, alle, oder ir ettlich, an deheinen stucken freuellich überfüre, oder breche, der sol in vnsern vnd des riches vngnaden sin, vnd ist dar zuo veruallen hondert pfonde goldes, die halbe in vnser vnd des riches kammer, vnd das ander halbteil der obgenanten stat zuo Friburg werden föllent. Vnd dar über zuo einem vrkünde, geben wir inen difen gegenwertigen brief, beuestent vnd besigelt mit vnserm küniglichen ingesigel. Der gegeben ift zuo Colmer, da von cristus gebort waren, tvsend drühundert iare, dar nach in dem siben vnd vierzigesten iare, an dem zinstag vor sant Thomans tage, in dem andern iare vnferre riche.

CXCII.

Freiburger Maß.

(b. J. 1348.)

Anno Dni MCCCXLVIII. nach sant Mathias tag in der vaston, do wurden die acker, die ze Grezhosen in den hof hőrent, vs gemessen mit der burger von Friburg mes, vnd mit iren botten, die darüber geswuorn hant, meister Walt= her Stürmeli vnd sin kneht. Vnd waren ovch dargeschiket von Rimsingen, mit ir herren gvnst vnd willen, herr Franzen vnd Johans von Bolsenhein, vnd der gebyrfami gemeinlich, Fritschi Ganser, Heini Golder vnd

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Hügelnhein von Rimsingen. Vnd vnser botten waren ovch dabi, brvoder Rvodolf, vnd brooder Berhtolt, vnd brooder Burkart, brooder Johans, Jacob Klösli der es schreip, vnd Bertschi Horenberg.

Günther thaler Zinsbuch.

CXCIII.

Protokoll über die Vergiftung der Brunnen durch die Juden.

(30. Jänner 1349.)

In dem iare, do man zalt von gottes geburt, drüzehenhun

dert iare vnd nüne vnd vierzig iare, an dem nehsten fritag vor vnser frovwen tag der lichtmesse, do wurden alle die juden, die ze Friburg in Brisgovwe in der stat waren, verbrannt, ane kint vnd tragent frovwen, vmb daß groß mort vnd missetat, so sű vnder einander angeleit hatten, des fi selber verjehen vnd gezeiget hant, do die drüzehen des rates ze Friburg alwegent ze gegen waren. No sol man wissen, das Meiger Nase der jude verjehen het, das er ein sekkeli wol einer spangen lang, in der stette vrsprung geleit het mit gift. Do wart er gefreget, wie er zuo dem vrsprung komen moht, do seit er, do die groffen stein obenan ze samen geleit fint, do brach ich einen stein dannan, vnd leit das seckeli dohin in, vnd vermahte do den stein wider, als ee. Do wart er gefreget, wenne er das tete. Do seit er, ich tet es ze üwer frovwen tag der jvngern, vnd fuor darnach gen Basel in folicher botschaft. Er seit ovch, das vier juden ze Brisach weren, vnd nante ovch die vier juden, vnd heifset der erste üle Smeriant, Jüdeli, Schöbeli vnd Üwelman, das die mit im ze rat wurden, wie fü die bronnen ze Brisach vnd anderswa, wa fü zuo komen möhten, vergiften. Vnd dieselben vier juden fanten vns die von Bri

fach verschriben, was fü verjehen hetten. Do hatten fü gelich geseit, als der vorgenant Meiger Nase feite, wie fü mit einander ze rat wurden. Er het ooch geseit, das alle die juden, ze Strasburg, ze Basel, ze Friburg vnd ze Brisach, alle wol wissen vmb das mort von der gift wegen, vnd das die juden ze Brisach angeleit hetten, das fü den berge in selber behaben wolten han, vnd das er mit namen do bi were, do die bronnen ze Brisach vergift wurden. Dis alles het der vorgenant Meiger Nase verjehen vnd geseit, das es war fige bi der varte, so er varen muoste.

Man sol ovch wissen, das Jeckeli Joliep der jude verjehen vnd geseit het, das er wol wisse vmb dise gift, vnd das er ratent vnd fügent were, wie der stette vrsprung vergift wurde. Er seit ovch, daß die juden hie ze Friburg einen rat vnder in gesetzet vnd gemachet hetten, vnd das man den gehorsam müste sin, vnd das dieselben ellü ding usrihten von der gift wegen, vnd nande vns ovch denselben rat. Der erste Manne von Sletstat, Jeckeli von Kestenholk, Meiger Friburg, Meiger Nase, der blinde jude, Gümpeli, Bonscheli vnd sin vatter Gvmpreht, Jedeli von Nüwenburg des blinden juden tohterman, Frumolt, David Kuochen tohterman, vnd Enfeli der jøde. Vnd seite ovch, das fü alwegent ze rate giengen, wenne der rat ze Friburg ze rat gieng, fit dem male, das der lümde vor der gift wegen also offenbar geriet werden. Vnd seit ovch, das fü ze rat giengen in Enselins vnd in Merckelins der jüden hus, vnd ovch in der schuole, von dem male das in die gift geantwurtet wart, wie fü der stette vrsprung vnd ander bronnen vergiften. Vnd seit, das fü ze rate weren worden, das fü eime vierzig pfunt wolten gegeben han, das er der ftette orsprong vergift bet, ons ber molt có nút tuon. Do ze jongest wart, do kam ein jude von Strasburg, heißet Swendewin, mit dem kamen fü überein, das er der ftette vrsprung vergiften solt, vnd gaben im darvmb sehs vnd zwenzig guldin, vnd dieselben guldin gap Manne, Jedeli Kestenholz, Mei

ger Friburg, Lebelang der blinde jude, vnd lehe ich derselben goldin fünf dar, vnd seite, das in der vorgenant Swendewin seite, das er die gift in einem liderin fedelin in der stette vrsprung geleit hat, als er in gelopt het. Do wart er gefreget, wannan im dü gift keme. Do seit er, das fü Köppeli vnd Anshelm zem ersten von Basel inen har fanten, vnd das fü in allen gar ernstlich enpholhen, das fü endelich werent hie vmb allenthalben in dem lande, das alle bronnen vergift wurden. Vnd seit ovch, das alle die bronnen, so zwüschent Friburg, Brisach vnd Endingen sigent, da fű zuo komen möhten, alle vergift habent. Do wart er gefreget, wenne das beschehe, do seit er, das fi es anviengen ze tvonde, vmb vnser frovwen tag der iungern vnd vmb sant Gallen tag, vnd das alle juden, die ze iren tagen komen werent, wol vmb das mort vnd vmb die gift wissen, vnd das sin alle juden mit gemeinem rat ze rat wor den weren. Do wart er gefreget, ob der gift iht me hie were. Do seit er, das ir Manne der jude, Jeckeli Keftenholz, Meiger Friburg, vnd der blinde jude, noch me in iren kelren vergraben hetten.

Er seit ovch, das fro Guothilt dü jüdinne, über mere füre, vnd das fü ein laden vol gift mit ir brehte, vnd das fü dieselben gift dicke vnd vil versuohet haben, vnd das sü nüt verfahen noch würken wolt, vnd das fü darvmb gar beswert weren. Er seit ovch, das den juden ze Strasburg, ein brief von den juden von Avran gesendet wurde, ob fü der gift hervs wolten. Er seit ovch, do in der vorgenant Swendewin geseit, das er der stette vrsprung vergift het, als er in gelopt het, das sü des bronnen nüt me bruhten, vnd das fü des morgens früge des baches nement, vnd das brohtent, vnd das fü des bronnen tages in trüġent, das fü das alles wider vs... (ausgefallen, aber gewiß) schüttent. Er seit ovch, was lütes ze welschem lande tot sige, das............. (ausgefallen) es der merteil von der jüdescheit wegen dar komen. Dis alles verjach vnd seit er ane marter. Dar nach wart er vf gehangen, das er fürbas verjehe, do seit er bi

der vart, so er varen müste, das er nüt me wisse, wan das in vnd die andern juden gar swere vnd gar vnbillich donckete, wan fü alles das, das in enbotten wart, von der gift wegen getan hetten, vnd das nüt vervahen wolte.

Man sol wissen, das Gotliep der jude verjehen vnd gefeit het ane marter, das er ein seckeli mit gift ze Walt= kilch in ein brunnen geleit hat, vnd nande ovch den brynnen, vnd heisset der Bvochinbühel, vnd ze gelicher wise, als er vns selber ze Friburg verjach, also verjahent die juden ze Baltkilch offen in. Do wart er gefreget, wannan im du gift keme. Do seit er, das Anshelm von Beringen über mere von Jerusalem keme gen Strafburg, vnd ovch gen Friburg, vnd do ich uernam, das er gen Friburg komen was, do gieng ich von Walt= kilch gen Friburg, das ich zuo Anshelmen keme. Vnd do ich zuo im kam, do fragt ich in, wie es vmb die gift lege. Do seit er mir, das er die gift über mere braht het, vnd das er si den juden ze Strasburg vnd ze Friburg geentwurt het, vnd das dű juden des fro weren. Do fragt ich in, was dü gift würken solt. Do seit er mir, das dú gift mit solicher meisterschaft vnde zvo ferlisten zuo braht vnd gemachet were, wa man fin in einen bronnen leite, wer denne des bronnen troncke, oder nvzse, das der davon sterben müste, es were über lange oder über kurge, es müste ie vs brechen, vnd solte den juden nüt schaden. Do wart er gefreget, ob er Anshelmen vmb die gift üt gebe. Do sprach er, nein, ich gap im nüt darvmb, wan das ich im ein masse wines schanhte von rehter fröide, das er mir also guote mere geseit het, wie die jüdescheit vnd vnser gelovbe ennent meres vnd dissent meres, alsuft erhöhet solt werden. Er seit ovch, das im derselbe Anshelme geseit hette, das er die gift hie ze Friburg gelassen het Mannen dem juden, Meiger Friburg, dem blinden juden vnd Jeckelin Joliep. Vnd seit, das im die gelopten, das fü hie in dem lande vmb vnd vmb das beste tuon wolten, das dü gift in alle bronnen, da su zuo komen mohten, verleit wur

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