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so sol das ansprechig dirre pen fin gebunden, vnd des guöt vnd erb sinen nehsten fründen vnd erben sin geuallen, vnd fol ovch von der stat ze Friburg eweklich sin an des rates gnade. Were orch, das ieman, er si pfaffe oder leye, bi folichen dingen werint, die das schüffint, verhangtint oder rietint, das den rat geuarlich oder argwanlich dunket, of die fezet der rat ftranglich ovch, als denne der rat erkennet, vnd in dunket nach des schulden. Ovch hant wir geseget, wa dehein man oder wip, die vormalz elich gemechit hant, eins das ander betrüget vnd zer e nimet, vnd darnach sprichet, es habe vormals elich gemechit, vnd müg die e, die es denne mit dem getan het, nüf fin, wer das ist oder von weme das den rat vürkumet, da ist des guot, wer das tuot, lideklich gevallen dem rat ze Friburg, vnd sol ovch darzuo iemerme von der stat sin. Were aber, das sumelich lüt das tetint hie zuo Friburg, die men mit des rates gebot, als vor gefcriben ftat, nüt gezwingen oder gefestigen möhti, als den rat denne dunkti, den festiget men an finem libe, ovch als der rat denne erkennet oder der merre teil des rates, ane alle geuerde. Dis hant wir geseget durch vnseren vnd vnsere stette notdurft vnd nug einhelleklich, vnd wellend, das das alsus stete belibe, ane alle geuerð. Vnd des ze eim offen vrkünde, ist dirre brief mit der stette ze Friburg gemeinem ingesigel besigelt. Dis geschach vnd wart dirre brief gegeben ze Friburg, in dem rathus vor offent rat, des iares do man zalt von gottes gebürt drüzehen hundert iar, vnd nüne vnd drissig iar, an dem nehsten mentag vor fant Hylarius tag.

CLXXIV. und CLXXV.

Freiheitsbriefe von Kaiser Ludwig.

(1. Dezemb. 1339.)

Wir Ludowig von gotes genaden, römischer keiser, ze allen

zeiten merer des riches, veriehen vnd tun kunt offenlichen

an disem brief, allen den die in sehent, horent oder lesent. Daz wir den wisen lüten... den burgermeistern... den vier vnd zweinzigen.. dem rat, vnd der gemein der stát ze Friburg in Briffgawe, vnseren lieben getrüwen, von besundern genaden gunst vnd gutem willen, den wir zu in haben, von der dienst wegen, die fi vns vnd dem rich vor manigen ziten bis her getan hant, von vnserm keyserlichen gewalt verlihen vnd geben haben, vnd verlihen vnd geben ouch in vnd irer stat ze Friburg, alle freyheit vnd alle recht, nach der ftet freyheit vnd recht ze Köln. Wir tuon, verlihen vnd geben ouch in die genad, daz wir nicht wellen, daz iemand keinen irn burger indert laden füll noch bechlagen, vnd daz fi ninder ze recht sullen stan vmb kein sache, wan vor irm schultheizzen in der stat ze Friburg. Wurd kein ir burger, darüber indert geladen oder bechlagt oder ze echte getan, daz sol in kein schade fin. Swen aber si rechtlos liezzen, der mag wol an= derswo klagen. Wir verlihen vnd geben ouch in den gewalt vnd die recht, daz si in irer stat mügen vf sehen vnd ab sezen win vngelt vnd korn vngelt, wenn si wellend, vnd sol nieman dar wider sin. Auch tuon wir in vnd irer ftat ze Friburg von vnserer keyserlichen güt die genad, daz wir wellen, daz ir vorstet all, die si iegund mit muren oder greben vmmeuangen vnd begriffen hand, oder noch vmmeuahend, vnd vmmegriffen werdent, alle die recht, freyheit, vnd guot gewonheit haben füllen, die ir alte stat Friburg hat. Swer ouch in dis vnser vorgeschriben genad all, oder ir ettlich an keinen ftücken freuelichen bräch oder überfüre, der sol in vnsern vnd des riches vngenaden sin, vnd ist dar zu veruallen hundert pfunt goldes, di halb in vnser vnd des riches kamer vnd daz ander halbteil der oftgenanten stat ze Friburg werden süllen. Vnd darüber ze einem vrkünd geben wir in disen brief verfigelt mit vnserm keyserlichen insigel. Der geben ist ze Spyre an mitwochen nach sant Andres tag, nach kristus geburt drüzehen hondert iar, dar nach in dem nün vnd dreizzigisten iar, in dem sechs vnd zweinzigsten iar vnfers riches, vnd in dem zwelften des keyfertuoms.

Das noch ziemlich wohl erhaltene Siegel (aus Bachs) ftellt auf der Vorderseite den Kaiser auf dem Throne zwischen zwei Adlern sigend, und die Füße auf zwei Löwen geflüßt, vor. Die Umschrift lautet: . LVDOVICVS . QVARTVS. DEI. GRACIA. ROMANORVM. IMPERATOR. SEMPER. AVGVSTVS.

Auf der Rückseite befindet sich ein stehender Adler mit der Um fchrift: IVSTE. IVDIGATE. FILII. HOMINVM.

Wir Ludowig der vierde von gotes genaden, römi

scher keiser, ze allen ziten merer des richs, verichen vnd tuon chunt offenlichen an disem brief allen den, die ihn sehent, hörent oder lesent. Das wir den wisen lüten, den burgermeistern, den vieryndzweinzigen, dem rat vnd der gemein der stat ze Friburg in Brisgöwe.. vnsern lieben getrüwen, von befundern genaden, gunft vnd guetem willen, den wir zuo in haben, von der dienst wegen, die fi vns vnd dem riche getan habent, vor langen ziten her, von vnserm keiserlichen gwalt, verlihen vnd geben haben, vnd verleihen vnd geben ovch in, vnd irer stat ze Friburg alle friheit vnd alle recht, nach der ftet friheit vnd recht ze Cölne. Wir tuon, verleihen vnd geben ovch in die genad, das wir nicht wellen, das iemand dheinen irn burger nindert laden fulle, noch bechlagen, vnd das si nindert ze recht stan füllen, vmb dhein sache, dann vor irem schultheizzen in der stat ze Friburg. Burd dhein ir burger dar vber indert geladen oder beklagt, oder ze aht getan, das fol in dhein schad sin, swen aber si rechtlos liezzen, der mag wol anderswo klagen. Wir verleihen vnd geben ovch in den gwalt vnd die recht, das si in irer fiat mugen of segen vnd absehen, win vngelt vnd chorn vngelt, wann si wellend, vnd sol nieman darwider sin. Ovch tuon wir in vnd ir stat ze Friburg von vnserer keiserlicher güt, die genad, das wir wellen, das ir vorstet alle, die sie iegund mit mauren oder mit greben vmbuängen oder begriffen habent, oder noch vmbeuahent, oder vmbegriffen werdent, alle die recht, friheit vnd guot gewonheit haben füllen, die ir alte stat Friburg hat. Swer in ovch dise vnser vorgeschriben genade alle, oder

ir ettlich an dheinen stuchen freuelichen vberfüre öder breche, der sol in vnsern vnd des riches vngenaden sin, vnd ist darzuo veruallen, hundert pfund goldes, die halb in vnser vnd des riches kamer, vnd das ander halb teil der oftgenanten stat ze Friburg werden fullen. Vnd dar über ze einem vrkvnde geben wir in disen gegenwertigen brief, beuestent vnd bezeichent mit vnser keiserlichen guldinen bulle, vnd mit vnferm gewonlichen zeichen. Der geben ist ze Spire in der stat, do von christs geburt waren, tusent driu hundert iar, darnach in dem niwnden vnd dreizzigisten iar, in dem sechs vnd zweinzigisten iar vnsers richs, vnd in dem zwelften des keisertuomes.

Das goldene Siegel dieser Urkunde ist auf der IVten Tafel der Münzen und Siegel abgebildet. Auf der Vorderseite stellt es den Kaiser, der auf dem Throne sigt, dar. Die Umschrift lautet: +. LVDOVICVS. QVARTVS. DEI. GRACIA. ROMANORVM. IMPERATOR. SEMPER. AVGVSTVS. Auf der Rückseite ist eine Ansicht der Stadt Rom mit der Umschrift gegeben: ROMA. CAPVT. MVNDI. REGIT. ORBIS. FRENA. ROTVNDI.

CLXXVI.

Gegen Verråther der Stadt und Unruhe

stifter.

(4. Dezember 1339.)

Wir der burgermeister vnd der råt von Friburg in Brif

göwe tuon kunt allen, die diefen brief sehent oder hörent lesen, das wir einhelliclich in vnserme rat überein sien komen der dinge, so hie nach geschriben stant, vnd ist das. Wer in deheine wise an vnser stat ze Friborg, oder an derselben stette ere, friheit, oder reht ratet, das dem rat ze Friborg kuntlich wirt, oder dar vf gat, das er deheine grosse misfehellvnge oder widerparten in der stat mache, da das ovch dem rat kontlich wirt, das der rat vnd die borger gemeinlich Schreibers urk. Buch.

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ze Friburg segent vf des lip von erste, vnd dar nach vf fin guot. Har über ze einem offenne vrkünde, das dis war veste vnd stete belibe, ift dirre brief mit der borger ze Friborg gemeinem ingesigel besigelt. Dis geschach vnd wart dirre brief geben ze Friborg, des iares, do man zalte von gottes gebürte drüzehenhvndert jar vnd nün vnd drisseg iar, an dem nehsten samestage vor sante Nyclawes tag.

CLXXVII.

Das neue Thor soll nicht beschloffen werden.

(8. Jänner 1340.)

Wir Graue Cuonrat herre ze Friborg tuon kont allen, die disen brief sehent oder hörent lesen. Das wir vnd vnser burger, die bescheiden wisen lüte, der burgermeister vnd der rat von Friborg, wir vür vnser erben vnd nachkomenden, vnd fü vür sich vnd alle ir nachkomenden, sament über ein fient komen lieplich vnd gütlich, vmb das nuwe tor vor der sant Johanser tor vswendig vf dem graben, also das wir noch vnser nachkomenden, noch wer herre ist ze Friborg, noch ovch die vorgenanten vnser burgere von Friborg vnd ir nachkomenden, dasselbe tor niemer füllent beschliessen, wir oder wer denne herre ist ze Friborg vnd der rat ze Friborg komen sin denne sament über ein, also das es vns beidfit nuk vnd guot dunke, so sol men es beschlieffen, von vnser beider teil willen, vnd anders nüt, ane alle geuerd. Har über zuo eim offen vrkünd, daß dis ware vnd stete belibe, ist dirre brief mit vnsers des vorge= nanten herren Graue Cvonras herren ze Friborg ei= gem, vnd vnfrer der vorgenanten stette gemeinem ingesigeln besigelt. Dis geschach vnd wart dirre brief gegeben ze Friborg, des jares, do man zalt von goß geburt drüzehenhvndert jar vnd vierzig jar, an dem nehsten samstag vor sant Hylarien tag.

Die Siegel fehlen.

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