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nieman der hie zuo Friburg sesshaft ist, er habe zünft oder nüt, an nieman andern sich sol machen mit keinre gelübde oder fwerende, noch nieman kein sondern dienst sol tuon, mit stüre vnd gewerfte, mit ime selben oder mit keinre gesellschaft, denne das iederman sime zvnftmeister gehorsam sol fin, vnd dem zuo hören dar er triftig ist. Noch sol nieman fin, der ein fierteil jares hie gewesen ist, er sölle in etlich zvnft hören oder etwar triftig sin dem er zuo höre, den er ovch bewisen könne, vnd sol iederman sin harnesche bi ime selbe han in sime hus, das er zuo sime zunftmeister da mit gange oder dar er triftig ist, so man sin bedarf ane alle ge= uerde. Wer dis breche, es were herre oder ieman anders, da mus der, der den empfahet, vnd ovch der der die gelubde teti, ir ietweder, für die stat farn fünf iare, vnd nimt man da vür keinen pfenning, het aber ieman ieş ieman dehein gelübde getan, die sol man abe lan vnd sol abe sin ane alle ge- ́ uerde. Har über zuo eime offen vrkünde, ist dirre brief mit ünser stette zuo Friburg gemeinem ingesigel besigelt, der zuo Friburg vor offem rate geben wart, des iares, do man zalte von gottes gebürt, drüzehen hundert iare vnd ehtű vnd drifsig iare, an dem nehsten fritage vor sante Margareten tag.

CLXXI.

Die Juden zu Freiburg.

(12 Oktober 1338.)

Wir Graue Euonrat herre ze Friburg, vnd ich Graue Friderich fin sun, tuond kunt allen, die disen brief sehent oder hörent lesen. Das wir mit vnserer beider gemeinem rate vnd einhelligem willen, durch vnsern vnd vnferer herschaft ze Friburg notdurftigen nußen, vnd derselben vnsern herschaft schaden ze wendende, vnd iren nuk ze vollebringend, frilich vnd vnbetwungenlich überein sint komen mit

allen den juden, die ieho ze Friburg seffehaft fint, oder noch seffehaft da werdent, also, das wir fü hinnan zuo fant Martins tag, so nu nehste komet, vnd darnach süben iar die nehsten nacheinander, fri vnd lidig habent verlassen aller stüre vnd gewerffes, vnd aller nuke, so wir in demselben zil von inen hetten, oder wir oder ieman von vnsern wegen gewinnen möhtint, vnd aller betwungniß lihendes, gebendes vnd dienstes. Vnd was juden mit vns dingen füllent in demselben zil, fü fient ieze ze Friburg seffehaft, oder werden noch da sessehaft, den geben wir beid vnsern gunst vnd guoten willen vnd gehellung, das fü mit den juden, die ieze ze Friburg sessehaft fint, dingen vnd überein komen füllent, das vorgenant zil, also das der nuge von demselben gedinge den ieze ze ftüre vnd ze nuge komen sol, vnd vns nüt. Wir enfüllent och, noch nieman von vnsern wegen, in dem vorgenanten zil enkeinen juden enpfahen noch sessehaft lassen sin ze Friburg in der stat, es sie denne der juden, die iego ze Friburg sessehaft sint, guoter wille vnd gehellung. Wir habent ovch alle die juden, die ieze ze Friburg sessehaft sint, oder noch da sessehaft werdent, das vorgenant zil in vnsern getruwelichen friden vnd schirm genomen, also das wir ir lip vnd ir guot schirmen vnd friden füllent, ze Friburg in der stat vnd viser halb in allem dem reht, als ovch wir fü daher geschirmet habent ane alle geuerd. Wir füllent ovch das vorgenant zil keinen brief geben iemanne, das wir üt erlobent, der vorgenanten juden keinen funder oder sament anzegriffend vmb kein schulde, gült oder gelübde, dekein wis ane alle geuerd. Wir habent ovch gelopt denselben juden, das wir inen allű irű reht vnd gewonheit, so fü von vns hant, bessern vnd in keinen weg ergern füllent, vnd als das davor von worten ze worte, vnd von stukken ze stukke gefchriben stat. Das haben wir die vorgenanten beid herren gesworn geftabten eid zuo den heiligen, mit vfgehabten handen, vor gemeinem rate ze Friburg, stete ze habend vür vns vnd vür alle vnser erben vnd nahkomenden, hinnan zuo sant Martins tag, so nu nehste komet, vnd darnach die vorgenanten nehsten süben iare, ynd

niemer da wider ze komend, noch ze tuond, noch schaffen getan mit worten, noch mit werken, noch mit enkeinen sachen dehein wis ane alle geuerd. Vnd zuo einer merre sicherheit, so haben wir die vorgenanten herren beide gebetten, den burgermeister vnd den rate gemeinlich von Friburg, das fü durch vnserr bette vns gelopt hant bi dem eid, so fü vns vnd der herrschaft von Friburg getan hant, die vorgeschriben juden ze schirmend bi den vorgenanten dingen, alz verre sü kunnent vnd mügend ane alle geuerd. Harüber zuo eim offen vrkund, das das ware vnd stete belibe ane alle geuerd, so haben wir Graue Cuonrat herre ze Friburg vnd Graue Friderich von Friburg sin sun, die vorgenanten beið, vnserű eigene insigel gehenket an disen brief. Wir der burgermeister vnd der rat gemeinlich von Friburg, ver jehen ovch an disem brief, das wir durch bette der edeln vnser vorgenanten herre gelopt habent, den vorgenanten juden, yür vnser vorgenanten herren beid, vnd vür alle ir erben vnd nachkomend, fü ze schirmend bi den vorgeschribenen dingen, das vorgenent zil, als verre wir künnent vnd mügent ane alle geuerd. Vnd gelobent ovch denselben juden, das wir, noch nieman von vnsern wegen, fü in dem vorgenanten zil nütes betwingen noch benöten füllent, lihendes noch gebendes, noch enkeiner hande sache, mit worten noch mit werken, noch in kein wis wider iren willen, ane alle geuerd. Wir haben ovch dieselben juden das vorgenant zil, fri vnd lidig gelassen aller der stüre, die fü allen trinkstuben ze Friburg iergelich gaben. Wir füllent inen ovch vor sin vnd wenden, das ieman kein spil ze Friburg vffen fü mache, das inen laster oder schande mug gesin, wenne es vns vür komet. Vnd habend ovch gelopt, die vorgenanten juden ze schirmend in aller der gewonheit, als ander vnser selder ane alle geuerd. Vnd gelobent inen ovch allü die reht vnd gewonheit, so fü von vns hant, ze besserend vnd nüt ze ergernd. Dis hant wir alles gelopt bi dem eid, so wir der herschaft von Friburg getan hant, stete ze habend, ane alle geuerd. Harüber zuo eim offen. erfünd, das dis alles war vnd stete belibe, das da vor pon

vns gefcriben stat, so habent wir ovch vnsrer stette ze Friburg gemein insigel gehenket an disen brief. Dis geschach ze Friburg vor offem rat, vnd wart dirre brief gegeben des iares, do man zalt von gottes gebürt drüzehen hundert iar vnd ehtü vnd drissig iar, an dem nehsten mentag vor sant Gallen tag.

Nach dem durch Moder sehr angegriffenen Originale. Die Siegel sind unversehrt.

CLXXII.

Markgraf Heinrich von Hochberg und die Stadt Endingen.

Ich

(12. Dezemb. 1338.).

ch Marggraue Heinrich von Hachberg, tuon kunt allen die disen brief sehent oder hörent lesen. Das ich den wisen vnd bescheiden, dem rat gemeinlich von Endingen, hab gelopt die ding, so hie nach gefcriben stant, siete ze ha bend getrülich, vnd da wider nüt ze tuond, vnd verbind mich darzuo mit disem gegenwertigen brief. Vnd ist das, was der selbe rat von Endingen, vnd wer inen des hilffet, vf die, die wider fü hant getan oder noch missetetint, vnd die, die inen des hant geholffen oder noch hulffint, of fezent ze besferung vnd ze buos, hinnan vng zuo vnser vrowen tag zuo der lichtmesse so nu nehste kunt, ane min besserung, die fü mir tuen sont, das ich das in keinen weg sol widern, wand das es min gunst und wille sol sin, vnd sol sü dar an nüt irren, hinderen noch sumen, mit worten noch mit werken, in dehein wis. Were ovch, das fü den selben, die alsus wider fü getan hant, oder noch wider fü tetint, vnd den die inen des hant geholffen oder noch hulffint, vmb die selben missetat kein vnzuht tetint oder erbuttint, dar vmb sont sü vnd wer

inen des hilffet, in deheinen schaden vallen, vnd sol ich fü darvmb nüt bekümbern noch ane sprechen, in dehein wis ane alle geuerd. Vnd wenne das vorgeschriben zil die lichtmesse komet, so sol ich haben zuo minen rehten vnd zuo minen alten briefen, vnd sont ovch fü mir denne disen brief wider geben, wa aber fü mir in nüt wider gebint, so fol er mir, minen er ben, minen nachkomenden, noch der herschaft von Üsenberg, enhein schade sin, wand die ding, die ich gelopt hab, als vorgeschriben stat, sont denne vf sin vnd vürbas kein kraft han, an alle geverd. Harüber zuo eim offenen vrkünd, das dis alles ware vnd stete belibe, ist dirre brief mit minem, des vorgenanten Marggraue Heinrichs eigenen insigel bestgelt. Dis geschach vnd wart dirre brief gegeben ze Friburg, des iares do man zalt von got geburt, drüzehen hundert vnd ehtü vnd drissig iar, an fant Lucien abend.

Das Siegel ist abgerissen.

CLXXIII.

Ehe verordnungen.

(11. Jänner 1339.)

Wir der burgermeister vnd der rat von Friburg fint über

ein komen, und hant geseget vnd gemachet über vns vnd alle, den wir ze gebieten hant, wa dehein knabe, man, tochter oder vrovwe sich verpflichtent sament, vnd einander heinlich zer e nement, ane ir fründe rat vnd wissend, die, die billich ir rat vmbe solich ding haben föltint, als der rat erkennet, daß der wer das tuot vnd ansprechig ist das ander, gehent die beidü enander, so sol ietweders guot vnd das erb so es wartend were, recht vnd redelich gevallen sin des nehsten fründen vnd sinen erben, vnd fönt niemer ansprach mer daran gewinnen, vnd darzuo fönt si ovch beidü eweklich vor der stat fin ze Friburg an des rates ze Friburg gnade. Lögente aber eins,

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