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CI.

Der Turnerin Regelhaus.

(11. September 1316.)

Allen die disen brief sehent oder hörent lesen, künde ich

Margarete hern Rvodolfes des Turners seiligen elich wirtinne was, ein burgerin ze Friburg, das ich geben han lidig und lere und unverkümbert, das hus mit allem dem so darzuo höret, das da lit in hern Rinderlins gassun vor Johannes Stazzen hus über, das ich köfte umbe die Kindelerinen, ze einem regelhuse zwelf armen swesteran iemer me darinne ze belibende, dem priol ze den Brediern ze Friburg in Brisgöwe, swer denne ie da priol ist, und Margareten der Turnerinen mines vorgenanten wirtes seligen swester, also das dü zwei suln allewege iemer me in dem vorgenanten regelhuse zwelfe arme swestera han, und suln die ir herberge darinne han, luterlich durch got und mines wirtes feiligen und miner sele wils len. Vnd han ich ovch geben denselben swesteran an das vorgenante regelhus fünf und drissig schillinge pfenninge gewonlicher brisker iergeliches geltes, das ich kovfte umbe die erberen geistlichen lüte, die Wilhelmer an den Steinen ze Friburg, und git man dasselbe gelt iergelich von den zwein husern, die des Fuhses waren, die da ligent aneinander in der oberen Öwe ob Klözelines tor. Vnd han in ovch geben in dasselbe regelhus fünf schillinge pfenninge ges wonlicher brisker iergeliches geltes, git Walther der brot Schreibers Urk. Buch.

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beke iergelich von einer juchart reban lit an der röten. Vnd fuln der vorgenanten swesteran iegelichü aller iergelich, vier ftunt in iegelichem jare, eine brinnende kerken, dü eines pfenninges wert ist, mit einem phenninge ze den Brediern ze Friburg oppheren, so man mines vorgenanten wirtes seiligen iargezit da begat, ze vier ziten in iegelichem iare, alse das gesezzet ist. Vnd suln das vorgenante oppher iergeliche nemmen vor us, von dem vorgenanten pherning gelte allem, und suln denne das ander vorgenante phenning gelt, das in denne da über wirt, iergeliche geben umbe' holz und umbe lieht in das vorgenante regelhus, und sweli swester me denne sehs phunde phenninge brisker wert hat ane alle geuerde, die en fuln si in das vorgenante regelhus nüt nemmen. Were ovch, das kein swester in demselben regelhuse were, oder darin keme, dü sich gebesserete, swie sich das gefügette, dü über sehs phunt phenninge brifker wert gewunne, das kunt lich were ane alle geuerde, die suln fü usser demselben regelhuse triben, wan es nuwan armen swesteran, die nüt ze zinsende hant, gegeben und bederbenot ist, in dem rehte und mit dem gedinge alse davor geschriben stat, und swer damitte üt anders tete, der tete wider got und wider dem rehten. Si fuln ovch denselben swesteran in demselben huse eine meisterinen geben, swellun si denne under denselben swesteran wellent, dü denne dem merren teile der vorgenanten swesteran allerbeste gevellet ane alle geuerde. Si füln ovch in dasselbe regelhus swestera enphahen, und ufser demfelben regelhuse swestera triben, die es verschuldent, in dem rehte und mit dem gedinge, alse das regelbuoch stat, das ich darüber gemachet han ane alle geuerde. Were aber, das fü zwei an dekeinen dirre vorgeschribenen dingen missehelle werden, swederm denne der merre teil der vorgenanten swefteran gehillet, das sol für sich varn an derselben sache, darumbe si denne misfehelle fint, und sol ovch das stete fin, und sol dü vorgenante Margarete die Turnerin eine frowen nemmen, bi irme lebende, dü dasselbe regelhus nach irme tode berihte und phlege, in dem rehte, alse ovch si sin phlag,

alse davor geschriben stat. Vnd sol dü selbe frowe, die st denne darzuo genommen hat, ovch eine anderen nemmen, bi irme lebende, ze einer phlegerin über das vorgenante regelhus. Vnd sol dis iemer me weren und sin, swelü denne ie phlegerin ist, mit dem vorgenanten priol ze den Bredieren über das selbe regelhus, das du eine anderen nemen sol bi irme lebende, dü das selbe regelhus berihte, in dem rehte und mit dem gedinge, alse da vor geschriben stat. Harüber ze einem urkünde, das dis alles war und stete belibe ane alle geuerde, so han ich dü vorgenante Margarete hern Ruodolfes des Turners seiligen elichü wirtinne was, min ingesigel gehenket an disen brief. Und wir die vorgenanten, der Priol und der Convente gemeinlich der Bredier ze Friburg in Brisgöwe, und Margarete hern Ruodolfes des Turners seiligen swester, vergehen an disem briefe, das wir alles das gelobet han ze tuonde und stete ze hande, das da vor von uns geschriben stat, mit guoten trüwen ane alle geuerde, und han wir der priol und der Convente der Bredier ze Friburg unserü ingefigel gehenket an disen brief, ze einem waren urkünde der vorgeschribenen dinge. Und mich die vorgenanten Margareten die Turnerinen, benüget wol an disen ingesigelen für mich selber an diesem briefe, wan ich eigenes ingesigels nit han. Dis geschach und wart der brief geben, ze Friburg, in dem iare do man zalte von Gottes gebürte drüzehen hundert iar und sehzehen iar, an dem nehesten sammeftage nach unserre frowen tage der jungeren.

Das Haus, wovon in dieser Urkunde die Rede ist, wurde von Agnes, Heinriches des Kindelers seligen elichű wirtinne," um 20 Mark Silber Freiburger Gewäges, im Jäns ner desselben Jahres (1316) von der Stifterin gekauft. Die Siegel sind wohl erhalten. Das der Stifterin führt die Umschrift : +. S. MARGARETE. VXORIS. R.TVRNER. MILITIS.

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CII. und CIII.

Ausgleichung mit Heinrich Kolman.

(13. Mai und 26. Aug 1317.)

Ich

ch Heinrich Kolman ein edelknecht vergihe offenliche an disem brieve allermenglichen, das ich den erbern ritter den Wolvan von Sigolzhein, vnd Hessen von Könshein ein edeln knecht von kolmer, han erwelt ze rehten schidelüten vnd ratlüten, die sache vs ze sprechende, ze bindende vnd ze enbindende, darombe min bürgen ze Friborg fint gemant, vnd globe, stete ze hande bi minem eide ane alle geverde, swas si mit der fache tront, vnd nimer da wider ze tvonde in deheinen weg, vnd darymbe han ich disen brief besigelt mit minem ingefigele. Der wart geben an dem fritage aller nehst, nach der vfvart, nach gottes gebürte drüzehen hondert jar vnd da nach in dem sibenzehenden jare.

Das Siegel mangelt.

Wir Heinrich von Munzingen, vnd Cuonrat Dies

trich Sneweli rittere, schidelüte in der sache der burger halp von Friburg, die si einhalp, vnd Heinrich Kolman vnd Willeheln sin bruoder anderthalp wider einander hant. Dar vmbe han wir bedesament einhellecliche erteilet, vnd donket vns reht, wan Heinrich Kolman den burgern ir vihe hatte verbrennet vnd def nüt enlovgente, da sprachen wir vmbe bi finem lebende, da fine schidelüte bi waren, das er es den burgern solte widertuon, inwendig vierzehen tagen den nehsten, vnd solte ovch swern an den heiligen, das er ef den burgern weder übellich noch freuellich getan hetti, vnd wan er der enweders tet, vnd dar nach wol alse lange lebete, daf er es wol getan möhte han ob er wölte, so dunket vnf

das er gebrochen habe. Wir haben ovch gesprochen, wan die burger von Friburg, Heinrichen Kolmannen zigen, das er an in hetti gebrochen da mitte, daß er iren burger Rüdin von Bibra vieng, vnd den schadigete vmbe drüzehen pfunt brisger vnd des veriach, das er das teti vmbe foliche sache, dü e versünet vnd verrihtet was, e der brief gegeben wart, den die burger von ime vud von Willehel me finem bruoder hant, da dunket vns beidesament einhellecliche, mugent die burger von Friburg vürbringen, mit zwein erberen mannen die dar vmbe swerent ze den heiligen, das si das horten, das er des veriach, alse da vor geschriben stat, das er gebrochen habe. Vnd swas wir an disem briue geschprochen haben, alse da vor geschriben stat, das dunket vns reht bi vnserm eide. Har über ze einem vrkünde vnd das dis war ist, so han wir vnser beider ingefigele gehenket an disen brief. Dirre brief wart gegeben ze Friburg, in dem iare do man zalte von gottes gebürte drüzehen hundert iar vnd sibenzehen iar, an dem nehsten fritage nach sante Bartholomeus tage.

Veite Siegel sind unversehrt.

CIV.

Sühne mit Fritschi zu dem alten Wege.

(28. September 1317.)

Allen den, die disen brief sehent oder hörent lesen, künde

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ich Fritschi ze dem alten wege von Eisheim an der Ille, das ich versünet bin luterliche mit dem edeln herren Grauen Cuonraten herren ze Friburg vnd mit den burgern vnd der ftat ze Friburg also, das ich der herschefte noch der stette von Friburg, noch den iren, niemer schaden, noch leit noch vngemach sol getuon, mit

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