Das deutsche Wörterbuch der Gebrüder Grimm und die Entwickelung der deutschen Schriftsprache

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Gerold, 1858 - 32 Seiten
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 7 - ... sich zu unterfangen konnte den für die ausdauer unentbehrlichen mut auf die probe stellen, aber im Vorschlag lag auch etwas unwiderstehliches, das sich gleich geltend machte und zum voraus allen Schwierigkeiten , den vor äugen schwebenden , wie solchen , die sich erst , wenn band angelegt werden sollte , erzeigen würden und die es vorauszuschauen unmöglich ist , die spitze bot.
Seite 7 - ... stete gemeinschaft^ in der wir von kindesbeinen an gelebt hatten , die wie bisher auch für die Zukunft unsere geschicke zu bestimmen und zu sichern befugt war. eingedenk des uralten spruchs, dasz ein bruder dem ändern wie die hand der hand helfe, übernahmen wir williges und beherztes entschlusses, ohne langes fackeln, das dargereichte geschäft, zu dessen gunsten auch alle übrigen gründe den ausschlag gegeben hatten.
Seite 5 - ... Beschäftigung mit der grammatischen Form den Sinn für die eindringende Entwickelung der Bedeutungen eher schwächen als stärken. Im vorliegenden Fall aber kommt noch ein besonderer sehr wichtiger Umstand hinzu. Die hohe Bedeutung von Grimms Arbeiten besteht darin, dass sie uns das deutsche Alterthum aufgeschlossen haben. Sein Blick ist in Sprache, Recht und Sitte der Vorzeit zugewendet Gerade durch diese liebevolle Erforschung des Alten hat nun zwar Grimm auch für die tiefere Erkenntnis des...
Seite 1 - Luther und schliesst mit Goethe. Zwei solche Männer, welche, wie die Sonne dieses Jahrs den edlen Wein, die deutsche Sprache beides feurig und lieblich gemacht haben, stehen mit Recht an dem Eingang und Ausgang. Die Werke der Schriftsteller, die zwischen beiden aufgetreten sind, waren sorgfältig auszuziehen, nichts Bedeutendes sollte zurückbleiben.
Seite 19 - ... die grammatik ihrer natur nach ist für gelehrte, ziel und bestimmung des allen leuten dienenden wörterbuchs, wie hernach noch entfaltet werden soll, sind neben einer gelehrten und begeisterten grundlage nothwendig auch im edelsten sinne practisch.
Seite 9 - Bemerkung zu knüpfen, dass Grimm die grundlegenden Vorarbeiten für das deutsche Wörterbuch auch gar nicht gemacht hat. Das Grimmsche Wörterbuch ruht nicht auf einem eindringenden und umfassenden Studium der neuhochdeutschen Litteratur, sondern auf den Zettelexcerpten Anderer. Diese Thatsache liegt schon in dem offen vor Augen, was Grimm selbst über die Entstehung des Buches sagt. Spalte XXXVII der Vorrede bezeichnet er selbst Luther und Göthe als die Schriftsteller, deren Sprache das Wörterbuch...
Seite 28 - Südwesten bekommen hat. Wie nun an dieser Stelle sich die mundartlichen Einflüsse des Südostens durchgreifend geltend gemacht haben, so die Einwirkungen anderer Mundarten an anderen Stellen unserer Schriftsprache bald in gröfserem, bald in geringerem Umfang. Dadurch dass neben Bayern und Österreich namentlich das mittlere Deutschland auf die Gestaltung der neuhochdeutschen Schriftsprache einwirkt, findet sich in derselben vieles den dortigen Mundarten angehörige. Ja auch das Niederdeutsche...
Seite 32 - Es ist nicht nöthig, allen Kombinationen des Verfassers beizustimmen ; aber in sehr vielen Fällen eröffnet er uns die überraschendsten Blicke in den Zusammenhang der germanischen Wurzeln ; und auch wo man anderer Meinung ist, wird man doch überall die beneidenswerthe Sicherheit bewundern, mit welcher der gefeierte Meister über den ganzen Reichthum der altgermanischen Sprachen gebietet.
Seite 11 - Erinnerungen aus dem äufseren Leben" angeführt, die viel tiefer eingreifenden Gedichte fehlen. Gör r es ist ganz übergangen, und doch nimmt er als Verfasser des «Alhanasius" nicht minder wie als Herausgeber des «Rheinischen Merkurs" eine sehr bedeutende Stelle unter den deutschen Prosaikern ein. Schenkendorfs Gedichte sind (Sp. LXXXVI) angeführt, natürlich mit vollkommenem Recht. Aber warum fehlt Körner? Bei anderen berühmten deutschen Schriftstellern sind Ausgaben benutzt , in denen ganze...

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