Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

587

Vermischtes.

barer und wirklicher Windpressung im Windrohre mit dem erweiterten Düsenquerschnitte. Da aber alle neueren Cupolofenconstructionen auf dem Principe begründet sind, dem Ofen durch möglichst erweiterte Düsen den Gebläsewind zuzuführen, so fällt es bei diesen ganz außer das Bereich der Möglichkeit, das verbrauchte Windquantum aus der Pressung am Manometer zu berechnen.

mm

mm

Es läßt sich dies an zwei Beispielen für extreme Verhältnisse leicht nachweisen. Es werde zunächst ein Copolofen betrachtet, von alter, sehr unvortheilhafter Construction, wie er sich jezt in gleicher Weise kaum noch auf einem Werke finden möchte. Dieser erhielt seinen Wind durch eine einzige Düse von 105mm Durchmesser, also 86,60 Quadratcentimeter Querschnitt, bei einem Drucke von 340 bis 365 Wassersäule (gleich 25 Quecksilbersäule); dabei wurden pro Stunde 330 Kilogrm. Coks, also pro Secunde 0,0915 Kilogrm. verbraucht, und eine sehr lebhafte, blau gefärbie Gichtflamme zeigte, daß die Verbrennung im Ofen selbst nur sehr unvollständig stattfinden könne. Eine Berechnung des Windquantums aus Manometerstand und Düsenquerschnitt, unter Berücksichtigung der üblichen Correctionscoefficienten, ergiebt pro Secunde 0,5 Cubikmeter.

find

Bei der Verbrennung von 1 Kilogrm. Kohle zu Kohlenoryd
Kilogrm. Sauerstoff, bei der Verbrennung zu Kohlensäure
1 Cbkmtr. atmosphärischer
Kilogrm. Sauerstoff erforderlich.
Luft besteht annähernd aus

Sauerstoff 0,299 Kilogrm.,

=

[blocks in formation]

0,998 Stickstoff

=

1,297 Kilogrm.,

=

und würden demnach zur Verbrennung von 1 Kilogrm. Kohle zu
4 =4,46 Cubikmeter, bei der Verbrennung zu
Kohlenoryd
3.0,299
Kohlensäure 8,91 Cubikmeter Luft nöthig sein. Verbraucht nun,
wie oben angegeben, der Ofen pro Secunde 0,0915 Kilogrm. Kohle,
0,408
so würden bei der Bildung von Kohlenorhd 0,0915. 4,46
Cbkmtr. Luft, bei der Bildung nur von Kohlensäure 0,816 Cbkmtr.
einzuführen sein, wenn man annimmt, daß die Windverluste sich
mit dem hier vernachlässigten Mindergehalt des Coks an reinem
Kohlenstoff, etwa 10 pCt., compenfiren. Aus dem Manometerstande
war aber die Marimalwindmenge zu 0,5 Cbkmtr. berechnet, und
daraus folgt, wie sich leicht berechnen läßt, daß

0,071 Kilogrm. Kohle mit 0,317 Cbkmtr. Luft zu Kohlenoryd und
- Kohlensäure
0,188
0,0205
verbrannt werden.

[ocr errors]

=

[blocks in formation]

In diesem Falle darf wol das durch Berechnung aus dem Manometerdrucke und dem Querschnitte der Düsen gewonnene Resultat als ziemlich richtig bezeichnet werden; denn wäre der Manometerstand durch den Widerstand der Schmelzsäule bedingt gewesen und also zu hoch angenommen, so würden das effective Windquantum noch kleiner und die Verbrennung noch weniger vollständig ausfallen.

Anders stellt es sich bei einem Beispiel, dem die Verhältnisse eines Ireland'schen Ofen, wie er sich auch in den meisten Berliner Gießereien findet, zu Grunde gelegt werden mögen.

Der Ofen empfängt seinen Wind durch zwei in horizontalen Ebenen übereinander liegende Reihen Düsen, und zwar besteht die untere Reihe aus 4 Stück Düsen von 130mm Quadrat und die obere Reihe aus 8 Stück dergleichen von 68mm Quadrat. Alle Düsen zusammengerechnet besigen also den beträchtlichen Querschnitt von 1050 Quadratcentimeter. In dem Ofen werden pro Stunde 166 Kilogrm. oder pro Secunde 0,046 Kilogrm. Coks verbraucht.

mm

=

Wird nun dieses gesammte Brennmaterial zu Kohlensäure verbrannt, so daß also ein Marimalverbrauch an Gebläsewind statthaben müßte, so wäre unter Zugrundelegung der oben gewon0,41 Cbkmtr. Wind nenen Daten ein Quantum von 0,046. 8,91 pro Secunde dazu erforderlich. Berechnet man nun den Druck, welcher erforderlich sein würde, um das genannte Windquantum pro Secunde durch den Düsenquerschnitt von 1050 Quadratcentimeter hindurchzuführen, so findet man, daß derselbe gleich dem Gewichte einer Wassersäule von 1TM",17 ist. Während des Betriebes aber wird es nie vorkommen, daß das Manometer einen geringeren Es würde sich, Druck als 235 bis 260mm Wassersäule anzeigt. wenn dieser Druck wirklich durch den Düsenquerschnitt hervorgerufen wäre, ein Windquantum von 5 Cbkmtr. pro Secunde ergeben, beträchtlich genug, um zur Beschaffung desselben eine ganz ansehnliche Gebläsemaschine erforderlich zu machen, während in Wirklichkeit schon ein Ventilator von mäßiger Größe zur Versorgung zweier Defen der angegebenen Construction ausreichend ist.

588

Diese Berechnungen werden zur Genüge beweisen, wie unzuverlässig das Manometer für die Berechnung der Windmenge ist, sobald lettere nicht durch sehr verengte Düsen, also mit hohem Drucke, ausströmt. Ebenso wenig kann es dazu dienen, einen Ver= gleich zwischen dem Windverbrauche verschiedener Oefen mit weiten Düsen zu ziehen; denn der Widerstand der Schmelzsäule, welche in diesen Fällen den Stand des Manometers bedingt, ist ebensowol abhängig von der Beschaffenheit derselben an und für sich, als ihrer Höhe, der Weite des Schachtes und dem Profile desselben überhaupt. Ein annähernd richtiges Resultat über den effectiven Windbedarf eines Cupolofens dürfte vor der Hand nur auf jenem indirecten Wege, aus dem Gewichte des in einer bestimmten Zeit verbrauchten Kohlenquantums erreicht werden können, wenn man nämlich dabei von der Vorausseßung ausgeht, daß in einem normal construirten und geführten Cupolofen eine vollständige Ver= brennung sämmtlicher Kohle zu Kohlensäure stattfindet. Daß dieser Vorgang wirklich erreicht werden kann, beweisen die äußerst günstigen Resultate in Bezug auf Kohlenersparniß bei vielen der neueren Defen, sowie ferner am deutlichsten das gänzliche Fehlen der GichtR. 3. flamme bei denselben.

[blocks in formation]

Die Oesterreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen ", 1870, Nr. 22, berichtet über Versuche mit Panzerplatten, welche nach dem Patent des Oberlieutenant Thiele durch Zusammenschweißen einer Eisen- und einer Bessemerstahlplatte hergestellt sind. Die Platten waren zur Armirung der Panzerboote auf der Donau bestimmt und daher nur von geringer Stärke, so daß die erhaltenen Resultate eigentlich keine directen Schlüsse auf ein ebenso günstiges Verhalten von stärkeren Platten gestatten. Wir lassen die Mittheilungen unserer Quelle im Auszuge hier folgen.

Die Versuchsplatte war von dem Neuberg-Mariazeller Eisenwerk geliefert und stellte genau ein Stück des Monitorverdeckes mit den Versteifungsrippen dar und hatte eine Fläche von 6 Quadratmeter; sie war 16" dick, wovon 7mm auf die vordere Eisenschicht und 11mm auf die hinterliegende, vollkommen verschweißte Bessemerstahlschicht kamen.

Die Rippen waren in Entfernungen von 0,95 angebracht, so daß die Bleche von 0,95 Höhe und 3,16 Länge nur an ihren Zusammenstößen durch die ersteren gehalten wurden und rückwärts Die Beschießung fand durch einen 6pfündigen ganz frei waren. Hinterlader auf eine Entfernung von 330" Statt.

Die Anforderung, welche die so construirte Scheibe erfüllen sollte, war die, daß dieselbe an den nicht durch Rippen unterstüßten Stellen Schüsse aus dem Sechspfünder auf 380 Distanz mit einer Pulverladung von 566 Grm. und unter einem Treffwinkel von 15 Grad ohne Schaden aushalten, d. h. außer der unausbleiblichen Einbiegung keine Durchlöcherung gestatten solle.

Früher versuchte 20mm starke Schmiedeeisenplatten, aus einem ungarischen Werke, hatten kaum diesen Anforderungen entsprochen, indem die Geschosse in den günstigsten Fällen tiefe Einbiegungen mit einem starken Längenrisse an der ausgebauchten Stelle erzeugten.

Um bei den Versuchen mit den combinirten Platten zu einem richtigen Urtheile zu gelangen, wurde die Scheibe vorerst unter einem Treffwinkel von 20 Grad beschossen, und zwar mit einer Pulverladung, die einer Entfernung des Geschüßes von 1300" entsprach. Bei drei solchen Schüssen drang nur einer an einer ungünstigen Stelle der Platte durch dieselbe, während die beiden. anderen, welche in die Mitte der Platte trafen und daher von den Unterstützungspunkten am weitesten entfernt waren, außer einer Einbiegung von etwa 26mm nicht den geringsten Sprung erzeugten. Bei dem normalmäßigen Beschießen unter einem Treffwinkel von 15 Grad und auf eine Entfernung von nur 330TM bei voller Pulverladung konnte nach keinem Schuß auch nicht der kleinste Sprung an den im Durchschnitt 14 stark eingebogenen Treffstellen wahrgenommen werden.

mm

Diese Resultate liefern den Beweis einerseits für die außergewöhnliche Güte des Materials, welches auch nicht einmal den feinsten Sprung zeigte, und bei dem durchschossenen Stücke die vortreffliche Schweißung der beiden so verschiedenartigen Metalle erkennen ließ; andererseits für die richtige und zweckentsprechende Verwendungsmethode des Schmiedeeisens und Stahles für die Erzeugung von Panzerplatten. Besonders konnte man die Ueberzeugung gewinnen, daß die Frictionswirkung des Geschofses durch

[blocks in formation]

Im Betriebe standen 4046 Werke mit 226,012 Arbeitern, und belief sich der Gesammtwerth aller geförderten montanistischen Producte auf 74,184,974 Thlr. An dem angegebenen Gesammt= werthe participirte der Kohlenbergbau mit 55,265,869 Thlr. oder 74,5 pCt., der Eisenerzbergbau mit 6,462,761 Thlr. oder 8,7 pCt., der Bergbau auf Gold, Silber-, Blei- und Kupfererze mit 8,438,959 Thlr. oder 11,4 pCt., der Zinkerzbergbau mit 2,538,027 Thlr. oder 3,4 pct., während die Förderung aller sonstigen Producte der Montanindustrie nur einen Werth von 1,479,358 Thlr. oder 2,0 pCt. repräsentirt.

Im Einzelnen kommen in Betracht: Steinkohlen 648 Gruben mit 123,523 Arbeitern, 514,095,157 Ctr. im Werthe von 48,597,029 Thlr.; Braunkohlen 876 Gruben mit 22,233 Arbeitern, 143,487,300 Ctr. im Werthe von 6,668,840 Thlr.; Eisenerze 1622 Gruben mit 28,356 Arbeitern, 72,687,372 Ctr., Werth 6,462,761 Thlr.; Gold- und Silbererze 191 Gruben mit 10,145 Arbeitern, 568,697 Ctr., Werth 1,571,237 Thlr.; Bleierze 198 Gruben mit 19,589 Arbeitern, 1,890,627 Ctr., Werth 5,184,722 Thlr.; Kupfererze 53 Gruben mit 6342 Arbeitern, 4,033,811 Ctr., Werth 1,683,000 Thlr.; Zinkerze 69 Gruben mit 10,576 Arbeitern, 7,397,484 Ctr., Werth 2,538,027 Thlr. Unter den sonst gewonnenen Erzen sind noch hervorzuheben: Vitriolerze 568,029 Thlr., Manganerze 500,744 Thlr., Phosphorit 184,249 Thlr., 3innerze 80,715 Thlr., Kobalterze 75,404 Thlr., Flußspath 20,244 Thlr., Graphit 18,822 Thlr., Arsenikerze 15,048 Thlr. u. s. w.

II. Hüttenbetrieb.

Es standen im Jahre 1868 1457 Hütten mit 109,953 Arbeitern im Betriebe, auf welchen Producte im Werthe von 146,742,026 Thlr. gewonnen worden sind. Hervorragend ist der Betrieb der Eisenhütten (1268 mit 95,570 Arbeitern); fie participiren an dem obigen Gesammtwerthe mit 114,383,537 Thlr. oder 77,8 pCt.; es folgen dann die Zinkhütten mit 11,560,186 Thlr. oder 8,0 pCt., die Kupfer- und Messingwerke mit 6,990,471 Thlr. oder 4,8 pCt., die Bleiwerke mit 6,541,582 Thlr. oder 4,4 pCt., die Gold- und Silberhütten mit 5,692,158 Thlr. oder 3,9 pCt., während der Werth aller sonstigen Hüttenproducte nur 1,574,092 Thlr. oder 1,1 pCt. betragen hat.

Im Einzelnen wurden gewonnen: Roheisen und Rohstahleisen 24,003,753 Ctr. für 27,577,266 Thlr.; Gußwaren aus Erzen und Roheisen 5,326,618 Ctr. für 16,746,558 Thlr.; Stabeisen und gewalztes Eisen 12,291,951 Centner für 39,914,117 Thlr.; Eisenblech 1,829,705 Ctr. für 7,480,805 Thlr.; Eisendraht 907,693 Centner für 3,449,490 Thlr.; Stahl 2,456,736 Ctr. für 19,215,301 Thlr.; Gold 230,249 Zollpfd. für 106,009 Thlr.; Silber 187,118 Pfd. für 5,586,149 Thlr.; Kaufblei 971,297 Ctr. für 5,824,096 Thlr.; Glätte 105,057 Ctr. für 606,203 Thlr.; gewalzte Bleiplatten 15,553 Ctr. für 111,283 Thlr.; Garkupfer 86,054 Ctr. für 2,268,882 Thlr.; verarbeitetes Kupfer 68,762 Ctr. für 2,233,478 Thlr.; Messing 81,497 Ctr. für 2,488,111 Thlr.; Platten- oder Barrenzink 1,322,636 Ctr. für 8,070,530 Thlr.; Zinkweiß 50,374 Etr. für 384,040 Thlr.; Zinkblech 387,794 Ctr. für 3,105,616 Thlr.

Der Productionswerth der außerdem im Jahre 1868 ge= wonnenen Hüttenerzeugnisse enthält noch: Nickel mit 455,959 Thlr., Kupfervitriol mit 337,519 Thlr., Blaufarbenwerksproducte mit 292,355 Thlr., Alaun mit 159,221 Thlr., Eisenvitriol mit

[blocks in formation]

Die geometrischen Grundprincipien der Perspective. Von Dr. H. Herger. Mit Abbildungen in Holzschnitt. 62 Seiten. Berlin, 1868. Nicolai'sche Verlagsbuchhandlung.

Der Hr. Verfasser hat zwar eine Vorrede vermieden, uns scheint jedoch seine Absicht die zu sein, den Studirenden in Form eines kleinen Taschenbuches die wichtigsten Principien der Perspectiv= kunde nach den Grundzügen der Geometrie der Lage, neben dem gründlichen Unterrichte in die Hand zu geben, und wir begrüßen seine Arbeit mit Vergnügen, um so mehr, als sich der Hr. Verfasser zu den Bestrebungen der HHrn. v. Peschka und Koutny (Freie Perspective", Hannover 1868, Carl Rümpler) hinneigt, die Perspective streng wissenschaftlich zu begründen und der Ansicht der Genannten huldigt, daß man heutzutage an höheren Unterrichtsanstalten beim Vortrage über Perspective sich nicht mehr auf die bloße Darstellung einiger Gegenstände nach receptartig gege= benen Regeln beschränken soll, sondern die Centralprojection wenigstens in ihren wichtigsten Theorien zur Grundlage nehmen müsse.

Die vorliegende Schrift giebt in Abschnitt I, der Einleitung, die wichtigsten Definitionen und Grundsäße, in Abschnitt II die Centralprojection des Punktes, der Geraden, des Bündels und der Ebene, in Abschnitt III die Centralperspective, in Abschnitt IV Schlußbemerkungen und in Abschnitt V die Parallelperspective.

Wir können das reichhaltige Schriftchen den technischen Schulen und den Freunden obengenannter Bestrebungen nur em= pfehlen. E. F.

Verschiedenes.

Die Kunsttischlerei vom technischen Standpunkte. Zwei Vorträge, gehalten im f. k. österreichischen Museum für Kunst und Industrie in Wien von Dr. W. F. Erner, Professor der mecha= nischen Technologie an der k. k. Forsthochschule Mariabrunn 2. 34 . (Preis 74 Sgr.) Weimar, 1870. B. F. Voigt.

Die beiden in diesem Hefte enthaltenen Vorträge bilden die Fortsehung der in Bd. XIII, S. 581 besprochenen Broschüre desselben Verfassers und skizziren die Grundsäße, nach denen die durch die Fortschritte des Comforts geforderte künstlerische Ausschmückung und Belebung der Möbel und Haushaltungsgegenstände, soweit dieselben aus Holz hergestellt werden, zu bewirken sind. Nach einigen Mittheilungen über den Stand und die Verfahrungsweisen der Kunsttischlerei in früheren Jahrhunderten wird der principielle Unterschied zwischen den beiden Hauptarten der künstlerischen Verzierung von Holzwaren, der Ausstattung der constructiven Theile durch die Plastik und der Belebung ihrer Flächen hervorgehoben. Diese beiden Kunstarten werden dann unter Angabe der für jede tauglichsten Holzarten und einiger Verfahrungsweisen näher ausgeführt. R. 3.

Bilder und Studien zur Geschichte der Industrie und des Maschinenwesens von Dr. Hermann Grothe. Erste Sammlung. 420 S. Berlin, 1870. Julius Springer.

Es ist kein eigentlich technisches Werk, welches wir vor uns haben, sondern ein für den ganzen Kreis des gebildeten Publicums geschriebenes, welches denselben mit der Entwickelung der einzelnen Zweige unserer heutigen Industrie bekannt machen und ihm nament= lich den Antheil vor Augen führen soll, welchen die hervorragenden Männer des Faches an der Förderung und allmäligen Weiterfüh= rung der Industrie und des Maschinenwesens zu ihrem jezigen Höhepunkt hatten. Wir können ein derartiges Unternehmen nur mit Freuden begrüßen, zumal auch das reichhaltige, aus den mannigfachsten Quellen mit großem Fleiß gesammelte Material für die Geschichte der Technik nicht ohne besonderen Werth ist. Cine wissenschaftlich historische Behandlung des Stoffes hat der Verfasser in diesen an einander gereihten Bildern wol nicht beabsich= tigt, denn manche Aussprüche in dem Buche, namentlich in der allgemeinen Einleitung, möchten vor dem Forum historischer Kritik nicht bestehen, immerhin werden aber die in der bekannten anziehenden Darstellungsweise des Verfassers vorgeführten Schilderungen von dem Streben und Ringeu, von den Erfolgen wie von dem Martyrium jener Förderer industriellen Fortschrittes bei allen Gebildeten ein lebhaftes Interesse für den Entwickelungsgang einzelner Zweige der Industrie wachrufen.

Die vorliegende erste Sammlung enthält als Einleitung zu dem ganzen Werke eine allgemeine historische Entwickelung der technischen Industrie und bringt dann Bilder von den Erfindern und Erfindungen im Gebiete der Spinnerei und Weberei. Zunächst wird die Cultur und Verarbeitung der Seide betrachtet, der Gespinnstfaser des Lurus, ihre Ausbreitung von China aus immer weiter nach Westen und Norden, begünstigt durch politische Ereignisse, die Bemühungen von Fürsten und Staatsmännern um den Seidenbau, die Männer, welche durch Vervollkommnung der Werkzeuge und Maschinen die Verarbeitung der Seide leichter und billiger machten, sowie der gegenwärtige Stand der Seidenindustrie in den verschiedenen Ländern. In gleicher Weise wird dann das Aufblühen der Baumwollenmanufactur geschildert mit ihrem ge= waltigen Einfluß auf die Ausbildung der socialen Verhältnisse, die Verarbeitung der Wolle und des Flachses. Die Darstellung und weitere Verarbeitung der betrachteten Gespinnstfasern lag anfänglich in den Händen der Frauen, und dies führt naturgemäß

zu Betrachtungen über deren Stellung und Einfluß auf die Entwickelung der neueren Technik, in welchen nachzuweisen versucht wird, daß bei aller Virtuosität der Arbeit die Frauen nichts zur Vervollkommnung und Ausbildung der Apparate und Methoden bei der Verarbeitung der Tertilstoffe beigetragen haben. Den Schluß dieser ersten Sammlung bilden Studien über das Nähen, die Entstehung und Stellung der Handwerke, welche sich hauptsächlich damit beschäftigen, also der Schneider und Schuhmacher, und endlich über die Erfindung und Ausbildung der Nähmaschinen. R. 3.

Hekto - Kilo. Anleitung zum richtigen Gebrauch der neuen deutschen Maße und Gewichte und der Umwandlungs- und Preistabellen für Jeden, der nach Maß und Gewicht Arbeiten auszuführen und Ein- und Verkäufe zu machen hat. Von H. F. Kameke, Verf. des Schnellrechners 2c. 32 S. 8. (Preis 5 Sgr.) Berlin, 1870. Oswald Seehagen.

Reductor zur Umwandlung des rheinischen Fußmaßes in Metermaß. Von Ferd. Neubauer. (Preis 24 Sgr.) Berlin, 1870. Oswald Sechagen.

Zwei neue Angehörige der nun allmälig in's Zahlreiche wachsenden Meterliteratur. Das erste derselben, Hekto - Kilo, ist eine populär geschriebene Anweisung zum Gebrauche der neuen norddeutschen Maße und Gewichte mit Angabe des bezüglichen Gesezes, der alten Maße und Gewichte und deren amtlich fest= gestellte Verhältnisse zum neuen Maß. Verf. verwirft mit Recht die unglücklichen deutschen Nebenbenennungen einiger Maße sowie alle die Maß- und Gewichtseinheiten, welche sich nicht vollständig decimal theilen lassen, will aber für den Volksgebrauch die meisten Namen abkürzen und z. B. Centi für Centimeter, Hekto für Hektoliter, Kilo für Kilogramm sagen; ein Vorschlag, gegen den sich eigentlich Nichts einwenden läßt, da er bei dem leßten Beispiel an vielen Orten schon eingebürgert ist.

Der Reductor ist ein Meter- und Zollmaßstab in resp. Sechszehnteln und Millimetern nebeneinander, welcher aber auf mehrere Kreise gewickelt ist, so daß der ganze Meter auf einem Quartblatt von steifem Papier Play hat, was seinen Gebrauch sehr erleichtert. Jedenfalls wird der Reductor etwas genauere Resultate geben, als das jezt gebräuchliche Umkehren eines doppelt getheilten Zollstocks am Daumennagel. R. 3.

Angelegenheiten des Vereines.

Aenderungen zum Verzeichniß der Mitglieder. Herm. Nauwerk, Maschinenmeister der Aachen-Mastrichter Eisenbahn in Aachen (257). A.

Beyer, Ingenieur der Gasanstalt in Mannheim (1673).
J. Goehring, Associé der Kesselbauanstalt von Gebrüder
Goehring in Frankenthal (1639).
Hermle, Betriebsdirector der Morihhütte bei Beuthen
(Oberschlesten) (70).

Mh.

G. Kühne, Ingenieur der Maschinenfabrik von F. Wöh- | O. S. lert in Berlin (1623).

R. Rieth, Maschinenmeister in Antonienhütte (1050).
Ed. Abegg, Ingenieur in Horgen (Kanton Zürich) (1666).
Felir Baumann, Ingenieur in Friedrichsthal (1443).
B. Bechstein, Maschinenfabricant in Altenburg (1470).

E. Cappell, Bergassessor auf Saline Gottesgabe bei Rheine (1532).

W. Finger, Ingenieur bei Rud. Haase, Söhne & Neffe in Prag (1345).

R. Kato, Ingenieur in Zürich (1322).

F. Klein, Ingenieur der Krupp'schen Hohofenanlage zu Mühlhoferhütte bei Engers (873),

G. Kölbing, Ingenieur in Niesky (1684).

W. H. Lauter, Ingenieur der Bauunternehmung Govert, Romand, Levy & Co. in St. Gallen (Steiermark) (730).

J. Lüders, Ingenieur der Dortmunder Hütte von Dr. Strousberg in Dortmund (930).

R. Marth, Director der Pappenfabriken und der Holzschleiferei in Varzin (1446).

Aug. Marr, Civil-Ingenieur für Berg- und Hüttenwesen in Bonn (280).

W. Prickarts, Ingenieur auf den Werken von Eberh. Hösch & Söhne in Lendersdorf bei Düren (693). Ludwig Zir, Maschinenmeister der Stolberg-Wenigerode'schen Maschinenfabrik in Ilsenburg (1142).

Herr C. Keller,

Maschinenfabricant, Firma: Keller & Banning, Mitglied des westphälischen Bezirks- und des Zweigvereines für Eisenhüttenwesen, ist dem Vereine durch den Tod entrissen worden.

Dem Vereine sind ferner beigetreten die Herren: Jänisch, Hütten- Inspector in Prinz Carlshütte bei Rothenburg a. d. Saale (1855). S. A.

Crampe, Director der Provinzial-Gewerbeschule in Halberstadt (1543).

Boris Elansky, Ingenieur in Berlin (1856).

W. Gyßling, Ingenieur der Firma I. S. Fries & Sohn in Frankfurt a. M. (1735).

[merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

17.

13. Le Génie industriel. Jahrgang 1864 bis 1869. 14. Gewerbeblatt aus Württemberg. Jahrgang 1863 bis 1866. 15. Hamburger Gewerbeblatt. Jahrgang 1866 bis 1868, Nr. 32. 16. Illustrirte deutsche Gewerbezeitung. Jahrgang 1863 bis 1869. Jern Kontorets Annaler. Jahrgang 1866 bis 1869. 18. Deutsche Industriezeitung. Jahrgang 1864 bis 1869. 19. Newton's London Journal. Jahrgang 1864 bis 1866. 20. Polytechnisches Journal. Jahrgang 1858 bis 1869. 21. The Practical Mechanic's Journal. Jahrgang 1864 bis 1869.

22. Scientific American. Jahrgang 1864 bis 1869.

23. Mittheilungen des Gewerbevereines für Hannover. Jahrgang 1863 bis 1869.

24. Monatsblatt des Gewerbevereines für Hannover. Jahrgang 1863 und 1864.

25. Journal für praktische Chemie. Jahrgang 1866.

26. Mittheilungen des Architekten- und Ingenieurvereines für Böhmen. Jahrgang 1866 und 1867.

27. Monatsschrift des Gewerbevereines zu Cöln. Jahrgang 1864.

28. Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens. Jahrgang 1863 bis 1869.

29. Polytechnische Bibliothek. Jahrgang 1866 bis 1869. 30. Portefeuille économique des Machines, de l'Outillage et du Matériel. Jahrgang 1866 bis 1869.

41. Zeitschrift für Berg-, Hütten- und Salinenwesen im preußischen Staate. Jahrgang 1862 bis 1869.

42. Die baulichen Anlagen auf den Berg-, Hütten- und Salinenwerken in Preußen. Jahrgang 1863 und 1864.

43. Zeitschrift für die deutsch- österreichische Eisen- und Stahl= industrie. Jahrgang 1866 und 1867.

44.

45.

Polyteknisk Tidsskrift. Jahrgang 1866 bis 1869. Schweizerische polytechnische Zeitschrift. Jahrgang 1863 bis 1869.

46. Allgemeine berg- und hüttenmännische Zeitung. Jahrgang 1863.

47. Berg- und hüttenmännische Zeitung. Jahrgang 1860 bis 1869.

48. Zeitung des Vereines deutscher Eisenbahnverwaltungen. Jahrgang 1862 bis 1869.

49.

Zeitung für Zuckerfabricanten. Jahrgang 1863.

[blocks in formation]

31. Publication industrielle des Machines, Outils et Appareils. Band XVI bis XVIII.

[blocks in formation]
[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small]

schüre von K. von Ezel: „Das Schienenwalzwerk der . . priv. Südbahngesellschaft in Graz". 1863. 75. Sir Isaac Newton. Zu der Einweihung des neuen Realschulgebäudes in Posen. 1866.

76. Berichte über die Verhandlungen der polytechnischen Gesellschaft zu Greifswald vom Jahre 1865.

77. Schieß- und Sprengpulver von G. A. Neumeyer. 1866. 78. Badische Gewerbezeitung. 1866. Nr. 1. 79.

Berliner allgemeine Wagenbauzeitung. 1866. Nr. 51, 55 und 56.

80. Dreizehnter Jahresbericht für die städtische Realschule zu Posen. 1866.

81. Die Mühle. Die neuesten Fortschritte im Mühlenwesen und den damit verwandten Geschäftszweigen. Nr. 1. 1864. 82. Zeitschrift des oberschlesischen berg- und Hüttenmännischen Vereins. 1863. Nr. 1 und 2.

83. Oberlaufizer Gewerbeblatt. 1867. Nr. 5.

84. Gazeta Przemystowa. 1866. Nr. 6, 17 und 18. 85. Industrie-Zeitung. 1864. Nr. 1.

86. Essai démontrant que le pétrole peut être employé, avec avantage pour l'industrie au chauffage des chaudières à vapeur. 1866.

87. Annalen der Physik und Chemie. 1867. Nr. 2.

[blocks in formation]
[blocks in formation]

120.

121.

[blocks in formation]

Bulletin du Musée de l'Industrie. Jahrgang 1869. Nr. 5. Publications de l'union des charbonnages, mines et usines métallurgiques de la province de Liége. Nr. 1. 1869. The Public Ledger Building. Philadelphia, 1868. 22. annual Report of the Board of Trustees of Public Schools of the City of Washington. 1867.

1865.

93. Om Begagnandet af Naturliga Vattenkrafter genom Turbiner, af B. Lehmann.

94. Grundzüge der mechanischen Wärmetheorie von Dr. 3euner. Besprochen von G. Schmidt.

Erbkam. Zeitschrift für Bauwesen. Jahrgang 1867 bis

1869.

96. Gewerbeblatt für das Großherzogthum Hessen. Jahrgang 1868. Mai bis Juli.

97. Militärische Blätter. Jahrgang 1869.

98. Mémoires de la Société des Ingénieurs civils de France. Jahrgang 1869. Nr. 1 und 2.

124. 48th annual Report of the Controllers of Public Schools of the first School District of Pennsylvania. Philadelphia, 1867.

125. Dr. H. Schwabe, Die Organisation der Kunstgewerbeschulen in Verbindung mit dem deutschen Gewerbemuseum in Berlin. Berlin, 1868.

126. Smithsonian Contributions to Knowledge. Band XV. Washington, 1867.

127. C. Welgien, Systematische Uebersicht der sogenannten unorganischen Verbindungen. Heidelberg, 1867.

99. Der praktische Maschinen - Constructeur. Jahrgang 1868 und 1869.

128. 129.

Zur Alpenbahnfrage. Zürich, 1869.

100. La Propagation industrielle. Jahrgang 1867 bis 1869. 101. Technische Blätter. Jahrgang 1869.

102. Notizblatt des technischen Vereines zu Riga. Jahrgang 1868 und 1869.

103. Der Culturingenieur, herausgegeben von Dr. F. W. Dün= kelberg. Jahrgang 1868 und 1869.

104. Notizblatt des deutschen Vereines für Fabrication von Ziegeln, Thonwaren, Kalk und Cement. Jahrgang 1868 und 1869.

A magyar mérnök-egyesület közlönye. Jahrgang 1867.
Juli bis October.

Les Projets de Chemins de fer par les Alpes helvétiques. Enquête technique et commerciale ordonnée par le Gouvernement italien. Zürich, 1869.

130. 26. und 27. Jahresbericht der Breslau - Schweidnig-Freiburger Eisenbahn. 1867 und 1868.

131. Rud. Kolster, Beskrifning öfver särkskilda de nyaste nu brukliga maskiner för bearbetning af trä. Helsingfors, 1869.

132. Dr. John H. Packard, Rules for the course to be pursued by the bystanders in cases of railroad or machinery injury. Philadelphia.

133. Charles Whittlesey, On the Fresh-Water Glacial Drift of the northwestern states. Washington, 1866.

[blocks in formation]
« ZurückWeiter »