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Die Kräfte s und s,, in entgegengeseztem Sinne wirkend, haben eine Resultante S s = x sin y (p, — p). Zur Erzielung des Gleichgewichtes ist erforderlich, daß der Cohäftonswiderstand sich ebenfalls in zwei Componenten zerlegen lasse nach der Schnittrichtung und senkrecht darauf, von denen die eine T, die andere = S ist. Da die Katheten des Dreiecks die Projectionen der Hypotenuse sind, die Katheten aber gleichmäßig auf ihrer ganzen Länge von den äußeren Kräften angegriffen werden, so muß die resultirende Kraft auch gleichmäßig in allen Punkten der Hypotenuse wirken oder der Cohäftonswider= stand ist in allen Punkten des Schnittes gleichmäßig thätig. Bezeichnen wir nun mit k den Widerstand senkrecht zum Schnitte pro Längeneinheit desselben, mit o den Widerstand in der Richtung

des Schnittes pro Längeneinheit, so sind totalen Widerstände, und es muß sein:

cos y

kx

die

(I).

σχ

und

cos y

cos y

kx

= X

p cos 2y+p, sin 'y cos y

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Es ergiebt sich also, daß bei der Inanspruchnahme der quadratischen Blechtafel durch gleich große, gleichmäßig vertheilte Kräfte nach zwei rechtwinklig aufeinander stehenden Richtungen hin: 1) jede Schubwirkung aufhört, weil σ0 wird,

2) daß die absolute Inanspruchnahme in jedem angenommenen Querschnitte gleich groß ist, und zwar auf jedes Längenelement eines solchen Schnittes genau soviel beträgt, als die Summe der an einem gleich großen Längenelement des Randes angreifenden Zugkräfte.

Dieses Resultat erweist zunächst, daß es für eine Blechtafel unter den angenommenen Verhältnissen keinen vorzugsweise ge= fährdeten Querschnitt giebt, so lange man annehmen muß, daß die Widerstandsfähigkeit der Blechtafel gegen Zerreißen nach jeder Richtung hin gleich groß ist. Ist dies aber nicht der Fall, wie es die Erfahrung bewiesen hat, muß man bei unseren Blechen einen verschiedenen Grad der Festigkeit vorausseßen, in der Richtung der durch das Walzen bewirkten Streckung und in einer rechtwinklig darauf stehenden Richtung, so würde allerdings aus der Gefahr, daß die Blechtafel in der Richtung ihrer minderen. Festigkeit zuerst nachgeben würde, die Lage eines vorzugsweise gefährdeten Querschnittes zu bestimmen sein, doch wird diese in keiner Weise durch die an den Rändern angreifenden Zugkräfte bedingt.

Bei der Annahme einer durchaus gleichmäßigen Festigkeit nach allen Richtungen erscheint die Frage, wie würde beim Ueberwiegen der spannenden Kräfte über die Festigkeit die Blechtafel zerreißen, als eine zwecklose und kaum zu beantwortende, und doch wird man sich sagen müssen, daß die Trennung in einzelne Stücke nicht absolut ohne alles Gesez und lediglich nach dem Zufall ere folgen wird.

Es scheint wol gerechtfertigt anzunehmen, daß das erste Nachgeben der Tafel gegen die spannenden Kräfte zunächst eine Intersection der Spannungsrichtungen aller einander entgegenwirkenden äußeren Kräfte zur Folge haben muß. Dies könnte nun auf verschiedene Weise geschehen, z. V. nach Fig. 3 und 4. Fig. 3 Fig. 4

Nach dem Grundsaße aber, daß die Natur keine Umwege machen wird, wenn sie ihr Ziel auf kürzestem Wege erreichen kann, wird man annehmen müssen, daß der Riß lediglich in der Richtung einer Diagonale oder einer sich derselben nahezu anschließenden Curve, wie Fig. 5, 6 und 7, erfolgen wird, weil diese die Richtungslinien aller vorhandenen Spannungen auf einmal durchschneidet. Soviel kann man aber als gewiß annehmen, daß, wie der trennende Riß auch erfolgen möchte, er niemals die Richtungslinie zweier entgegengesezt wirkenden äußeren Kräfte in

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ቦ,

a

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Fig. 8 In

1,cosypsin p

cos' psin'p

n, cosp psin'p

b

Denkt man sich eine rechteckige Platte Fig. 8 an der Kante ab pro Längeneinheit durch eine Kraft p und an der Kante ac pro Längeneinheit durch eine Kraft P, angespannt, so ist die durch p erzeugte, auf Abscheeren in einem gf parallelen Schnitte wirkende schiefe Spannung, parallel gf oder senkrecht zum Schnitte im, pro Längeneinheit des Schnittes im gleich p sin 'q, und die durch p, erzeugte ebenfalls gf parallel wirkende schiefe Spannung gleich P, cos p. Hieraus resultirt eine Schubkraft P1 cos 2 q p sin 29. Es läßt sich leicht nachweisen, daß die von p und p, für sich erzeugten Schubspannungen ein Marimum für 9 = 45° werden, so daß also in diesem Falle die von p herrührende im Schnitte gf wirkende Schubspannung p und die von p, herrührende =P, wird. Da beide Spannungen nun entgegengesezt wirken, so erübrigt eine Spannung für 9 = 45° von (p, — p), welche für p1 = p gleich Null wird.

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1, so ist Schnitt gf

sin p ф

sin 2 P

-

2

1

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Diese wirkt für den Schnitt gf als Schubkraft und beträgt sonach pro Längeneinheit desselben 1p sin p

1,

=

=

p sin cos q p sin 2q, welcher Ausdruck für 9 = 45° ein Marimum, nämlich P. wird.

=

Mannheimer Bezirksverein.

(Fortsetzung von Band XIII, Seite 581.)

II. Bezirksversammlung vom 24. Juli 1869 in Mannheim. Vorsitzender: Hr. Dr. Garo. Schriftführer: Hr. E. Vreunlin. Anwesend 18 Mitglieder und 2 Gäste.

In dieser fand der Antrag des Pfalz- Saarbrücker Vereines wegen gemeinschaftlicher Behandlung mehrerer wichtiger Gegenstände Besprechung und Erledigung, und wurde die Frage wegen Gründung eines technischen Lesezirkels angeregt.

III. Bezirksversammlung vom 31. Juli 1869 in Mannheim. Vorsigender: Hr. Dr. Caro. Schriftführer: Hr. E. Breunlin. Anwesend 17 Mitglieder und 1 Gast. Hr. Isambert gab eine genaue Uebersicht aller Bestrebungen, welche seit der Gründung des Hauptvereines durch diesen und die sämmtlichen Bezirksvereine gemacht wurden, um die Revision

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IV. Bezirksversammlung vom 1. August 1869 in Neustadt a. d. Hardt. Vorsitzender: Hr. R. Peters aus Saarbrücken. Schriftführer: Hr. E. Breunlin. Anwesend 24 Mitglieder und 11 Gäste.

Die Sigung wurde in Gemeinschaft mit dem Pfalz-Saarbrücker Verein abgehalten und diente zur Besprechung der verschiedenen für die Hauptversammlung in Stettin gestellten Anträge. Näheres darüber ist bereits Bd. XIII, S. 671 berichtet.

V. Bezirksversammlung vom 14. August 1869 in Mannheim. Vorsitzender: Hr. C. Selbach. Schriftführer: Hr. E. Breunlin. Anwesend 16 Mitglieder und 2 Gäste.

Hr. Selbach wurde als Delegirter des Bezirksvereines nach Stettin zur Hauptversammlung entsendet und mit Instruction in Betreff der Dampfkesselrevisionsangelegenheit sowie der Patentfrage versehen.

VI. Bezirksversammlung vom 17. August 1869 in Mannheim. Vorsitzender: Hr. C. Selbach. Schriftführer: Hr. E. Breunlin. Anwesend 13 Mitglieder.

Diese Sigung brachte eine eingehende Behandlung und Discuffton der Patentfrage auf Grund eines von Hrn. Selbach vorgelegten Referates.

VII. Bezirksversammlung vom 18. September 1869 in Mannheim. Vorsitzender: Hr. Dr. Caro. Schriftführer: Hr. E. Breunlin. Anwesend 15 Mitglieder und 3 Gäste. Hr. Selbach erstattete Bericht über die Stettiner Hauptversammlung, sowie über das Resultat der dortigen Berathungen. VIII. Bezirksversammlung vom 28. November 1869 in Ludwigshafen. - Vorsigender: Hr. Dr. Caro. Schriftführer: Hr. E. Breunlin. Anwesend 27 Mitglieder und 2 Gäste.

In dieser hielt Hr. R. Schmidt einen von Erperimenten begleiteten Vortrag

über Brönner'sche Patentbrenner.

Die Erfindung dieser Apparate entstand durch die nicht befriedigende Leuchtkraft der alten Brenner, bei welchen Brönner durch Vergleichung mit der Bunsen'schen Gaskochlampe fand, daß die Leuchtkraft durch das Einführen von zu viel Luft in das Gas beim Austritt aus dem Brenner beeinträchtigt würde.

In der Gaskochlampe wird nämlich das Gas durch Vermischen mit Luft verbrannt und giebt eine Flamme ohne jede Leuchtkraft, weil der Wasserstoff des Gases mit dem Sauerstoff der Luft zu Wasser verbrennt, der Kohlenstoff des Gases aber noch genug Sauerstoff findet, um sofort zu Kohlensäure zu verbrennen. Durch Absperren der Luft kann man diese Flamme leuchtend machen, und brennt die Flamme dann wie aus einem Brenner. Bei dem Verbrennen des Gases aus einem Brenner geschieht das Vermischen des Gases mit Luft bei dem Austritt desselben aus dem Brenner durch Aspiration, indem das ausströmende Gas dort mechanisch Luft mitreißt, obwol nicht in dem bedeutenden Maße wie bei der Kochlampe. Der Verbrennungsproceß ist dann folgender: der Wasserstoff verbrennt wieder mit einem Theil des Sauerstoffes, während der Kohlenstoff durch die geringere Menge des noch in dem Gemische enthaltenen Sauerstoffes nicht mehr ganz zu Kohlensäure verbrennen kann und sich theilweise ausscheiden muß; dieser ausgeschiedene Kohlenstoff wird in der Wasserstoffverbrennung erhigt und erglüht, und dies nur bildet das Leuchten der Flamme, wie es künstlich durch Einhalten

von Kohle, Kalk 2c. in eine Wasserstoffflamme gemacht werden fann (Drumond'sches Licht).

Je schneller nun ein Quantum Gas in die Luft ausströmt, desto mehr Luft wird in den Strom hineingerissen, d. h. desto mehr Kohlenstoff muß durch überschüssigen Sauerstoff zu Kohlensäure verbrennen und desto weniger Kohlenstoff kann sich ausscheiden, um durch sein Erglühen zur Leuchtkraft beitragen zu fön

Wird im Gegentheil die Geschwindigkeit des Stromes vermindert, so wird wenig oder gar keine Luft in den Gasstrom gerissen, und es muß sich daher der größte Theil des Kohlenstoffes ausscheiden können, derselbe wird glühen und die Flamme muß bei gleichem Gasverbrauch mehr Licht geben.

Die Ausströmungsgeschwindigkeit hängt von dem Drucke in der Gasfabrik ab, welcher bedeutend sein muß, um entfernt= wohnende Consumenten mit Gas zu verschen; jedenfalls ist der= selbe bedeutend höher, als zu einer günstigen Verbrennung nöthig ist.

Die Brönner'schen Brenner vermindern die Ausströmungsgeschwindigkeit, da der Druck im Innern des Brenners bei einem Leitungsdruck von 1 Zoll engl. (25") nur etwa Zoll (1,25) beträgt, ein Druck, welchen eine Fabrik nie geben kann. Daß die Flamme heller brennt, zeigt das Aufsehen eines weiten Brenners auf einen alten Brenner, wodurch, ohne daß mehr Gas verbrannt werden kann, der Unterschied in der Helle leicht bemerkbar ist.

Durch den niederen Druck, mit welchem das Gas aus dem Brönner'schen Brenner ausströmt, wird die Flamme natürlich nicht so ruhig brennen, d. h. geringe äußere Verhältnisse werden dieselbe bewegen können, wie z. B. ein Springbrunnen mit hohem Druck schon einen bedeutenden Wind vertragen kann, während ein solcher mit niederem Druck schon bei wenig Wind unruhig steht. Die Brönner'schen Brenner müssen daher durch Zugapparate, welche einen aufsteigenden Luftstrom bewirken, ruhig gehalten werden, wo es auf ganz ruhiges Licht ankommt, und find dieselben zu diesem Zwecke mit Glocken versehen, welche jedoch ganz bestimmte Verhältnisse haben müssen. Brönner benutzt diese Glockenbrenner" zur Salon- und Bureaubeleuchtung. Die andere Gattung, die segenannten, Freibrenner", welche von etwas anderer Construction sind, werden an Plägen benußt, wo eine absolute Ruhe der Flamme nicht von Wichtigkeit ist, z. B. in Straßen, Perron-, Weichenlaternen; ferner in größtem Maßstabe zur Fabrikbeleuchtung, wobei dieselben durch eigens construirte Blechschirme ebenfalls ein ganz ruhiges Arbeitslicht geben.

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Von jeder dieser beiden Sorten eristiren 11 Nummern, mit welchen man im Stande ist, jedem Bedürfnisse von Helligkeit ge= nügen zu können.

Der Vortheil des Brönner'schen Systemes für den Consumenten liegt auf der Hand, denn er ist in den Stand geseht, an den verschiedenen Stellen seines Geschäftes oder Hauses, wo bei vielleicht verschiedenen Druckverhältnissen eine verschiedene Helle nöthig ist, sich solcher Nummern zu bedienen, welche bei ganz offenem Hahn gerade das richtige, im Voraus bestimmte Licht geben, die also auch nicht mehr Gas verbrauchen können, als im Voraus gewünscht war. Der Consument ist dadurch von der Willkür seines Personals, welches immer helleres Licht wünscht und nie sparen will, unabhängig, und in dieser Beziehung sind diese Brenner wirkliche Sparbrenner.

Die Brenner selbst bestehen aus einem Messingstück, in welchem das die Gaszufuhr bestimmende Einfäßchen sowie die Ausströmungsöffnung von Speckstein sind; dieser Speckstein kann nie orydiren und der Brenner selbst durch richtigen Gebrauch verdorben werden; derselbe ist ferner 'so hart, daß keine Feile ihn angreifen kann, wodurch dem Ausräumen durch Arbeiter, um mehr Licht zu erhalten, ebenfalls ein Ziel gesezt ist.

Von den Einwänden, welche von Gegnern des Systemes aufgeworfen find, erwähne ich hauptsächlich:

1) den Preis, welcher auf den ersten Anschein hoch erscheint, aber da Brönner nur unter Garantie von wirklicher Ersparniß verkauft, doch in kurzer Zeit sich bezahlt macht. Dies zeigt Ihnen das Zeugniß des Postamtes zu Cassel, welches binnen 4 Monaten für 462 Fl. (260 Thlr.) Gas sparte, somit nach Abzug von 58 Fl. (33 Thlr.) für verwendete 58 Stück Brenner, 362 Fl. (230 Thlr.) ersparte und diesen Vortheil für die Folge hat.

2) Manche Gegner behaupten, daß man denselben Zweck durch große Schnittbrenner und Zudrehen des Haupthahnes sowie der Brennerhähne erreichen kann; es ist dies in der Theorie vollkommen richtig, aber in der Praris, namentlich für größere Etablissements, durchaus unausführbar, wie Sie wol alle schon selbst erfahren haben werden, und ist es mit ein wesentlicher Nebenzweck, wie oben schon gesagt, daß alle Hähne offen sein müssen und daher das Personal sie nie weiter stellen kann. Auch läßt sich auf diesem Wege eine verschiedene Helle an verschiedenen Stellen der Leitung sehr schwer erreichen. Selbst durch Anwendung von Regulatoren kann man die Ersparniß nicht so weit treiben, und führe ich Ihnen das Zeugniß des tüchtigen englischen Gas-Ingenieurs Sugg an, welcher sagt, daß die Brönner'schen Brenner für gewöhnliche Fälle vollkommen ausreichten und Regu= latoren nur bei sehr verschiedenem Leitungsdrucke nothwendig seien. Daß trop Regulatoren noch gespart werden kann, beweist das Zeugniß von zwei englischen Bahnen, welche unter Beibehaltung der Regulatoren noch 27 und 26 pCt. sparten.

3) Andere Gegner sagten, der Argandbrenner gebe die beste Beleuchtung. Abgesehen von der gegen Argandbrenner immer noch zu erzielenden Ersparniß, haben dieselben die Unannehmlichkeit, daß sie, sobald der Druck wechselt, das Licht verändern oder rußen, häufig ein Geräusch verursachen 2. Ein Brönner'scher Glockenbrenner mit Schirm und Glocke bietet ein ebenso ruhiges Licht, kann nie rußen und können die Glocken nie plagen. Die Praris hat auch hierin schon entschieden, indem die königl. Eisenbahndirection in Elberfeld 434 Argandbrenner durch Brönner'sche Beleuchtung ersezt hat; außerdem sind in Rotterdam von 20,000 Brennern, welche gegen Argandbrenner hauptsächlich von 2000 Käufern vertauscht wurden, troß des Anerbietens des Agenten, Brönner'sche Brenner unentgeltlich gegen Argandbrenner bei Unzufriedenheit umzutauschen, gar keine an den Agenten zurückgegeben

worden.

4) Es wird dem Brönner'schen Brenner eine Neigung zum Verstopfen vorgeworfen; dieser Fehler war bei der früheren Construction wol möglich, ist jedoch durch die neue Anordnung gänzlich beseitigt. Gerade diese neue Construction des unteren Einsäßchens hat dadurch der Erfindung erst den ganzen Werth verliehen, und hat Hr. Brönner darauf Patentrechte für ganz Europa und Amerika erworben.

Außerdem ist die Reinigung durch feine Blechstreifen oder feine Nadeln ganz leicht.

Um einige von den Resultaten anzuführen, erwähne ich das Zeugniß des Kopenhagener Sommertivoli, welches halbjährlich 1260 Fl. (720 Thlr.) mit 700 Brennern spart; das der königl. Direction in Elberfeld, welche über 2000 Flammen anwendet und zur Zufriedenheit bei besserem Licht eine nicht unbedeutende Ersparniß erzielt hat. Ferner, um auch das Heimathland des Gases und der Erfindungen anzuführen, das Zeugniß der Great Northern Eisenbahn, welche bei Beleuchtung der Platform der King's Croß Station bei besserem Licht gegen früher in einem halben Jahre 1,072,000 Cbffß. (32 Millionen Liter) Gas spart und demzufolge alle ihre Stationen durch Brönner'sche Apparate beleuchten läßt. Um die Anwendung des Systemes als Salonbeleuchtung zu zeigen,

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Redner zeigte nun zunächst an einem photometrischen Apparat durch Aufstecken eines alten 4 Ring Schnittbrenners, welcher 3,5 Cbffß. (105 Liter) pro Minute brauchte, und eines Brönner'schen Brenners Nr. 3, welcher eine noch etwas größere Helle zeigte und nur 2,5 Cbkfß. (76 Liter) verzehrte, eine Ersparniß von 29 pCt.; ferner in der Werkstatt der Waggonfabrik Ludwigshafen, wo 19 Stück 4 Ring- Brenner aufgesteckt waren, einen Verbrauch von 8,4 Cbkfß. (252 Liter) in 5 Minuten; nach Anstecken der 19 Brönner'schen Brenner betrug derselbe nur 4,8 Cbffß. (184 Liter) in 5 Minuten; die Ersparniß wäre also 43 pCt. und nach Angabe des Redners dem Druck von 10 Linien (22) in der legten Leitung zuzuschreiben, während er bei dem Photometererperiment nur 5 Linien (11) betrug.

IX. Bezirksversammlung vom 12. December 1869 in Mannheim. — Vorsigender: Hr. C. Selbach. Schriftführer: Hr. E. Breunlin. Anwesend 19 Mitglieder und 3 Gäste.

Die Sigung wurde eröffnet durch einen Vortrag des Hrn. Dr. Huber über den Zug in Schornsteinen, ebenfalls von Versuchen begleitet, an welchen sich eine lebhafte Discussion schloß. Wir werden den Vortrag in einem der nächsten Hefte ausführlich mittheilen.

Generalversammlung vom 23. Januar 1870 in Mannheim. Vorsitzender: Hr. Dr. Caro. Schriftführer: Hr. Iambert. Anwesend 24 Mitglieder.

Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vorsitzende mit warmen Worten des schmerzlichen Verlustes, welcher dem Verein deutscher Ingenieure durch den so unerwartet erfolgten Tod des Hrn. Richard Peters bereitet wurde, und erstattete darauf den Bericht über das abgelaufene Vereinsjahr.

Nach Erledigung weiterer geschäftlicher Angelegenheiten, Gassenbericht, Neuwahl des Vorstandes, folgte ein Vortrag des Hrn. Isambert: die Ueberwachung und Revision englischer Dampfschiffe, insbesondere der Dampfkessel auf Passagierschiffen.

Redner theilte mit, daß er auf Veranlassung des großherzogl. Handelsministeriums im October v. I. eine Instructionsreise nach. England unternommen habe, um dort an Ort und Stelle genaue Kenntniß von der Art und Weise der Ueberwachung von Landund Schiffsfesseln zu nehmen. Seine dort gemachten Erfahrungen habe er in einem Reisebericht niedergelegt, dessen erster Theil die Ueberwachung der Landkessel durch Privatgesellschaften behandle, während der zweite Theil Aufschluß über die staatliche Revision aller englischen Passagierdampfschiffe giebt und zum Vortrage in heutiger Versammlung kam.

Da derselbe demnächst in der Zeitschrift vollständig erscheinen soll, kann hier von einer auszugsweisen Behandlung Abstand genommen werden.

Den lezten Punkt der Tagesordnung bildeten kleinere Mittheilungen, indem Hr. Dr. Caro einen interessanten Rechtsfall in der englischen Patentgesetzgebung erzählte, und Hr. Isambert einige schöne Photographien eines kürzlich erplodirten Dampfkessels, welche ihm durch Hrn. Ober-Ingenieur Diechmann in Essen zugegangen waren, der Versammlung vorzeigte. Die eingehendere Berichterstattung soll der nächsten Zusammenkunft vorbehalten bleiben.

Die Frage der technischen Abende kam hierauf zur Besprechung; man erkannte allgemein, daß der Zweck derselben nur dann vollständig zu erreichen sei, wenn der Verein ein besonderes Local zu seiner ausschließlichen Benußung acquiriren könne; die Versammlungen sollten dann regelmäßig Sonnabend Abends, um

7 Uhr beginnend, stattfinden, wo jedem Anwesenden Gelegenheit geboten werden könne, seine Ansichten über die ihn berührenden Gegenstände der Technik in zwangsloser Besprechung auszutauschen. Der Vorstand wurde beauftragt, wegen Beschaffung eines passenden Locales in Unterhandlung zu treten.

Oberschlesischer Bezirksverein.

(Fortsetzung von Seite 211.)

VorAn

Sigung vom 2. Februar 1870 in Morgenroth. sigender: Hr. Reichel. Schriftführer: Hr. Schrödter. wesend 16 Mitglieder und 2 Gäfte.

Hr. Wehowsky referirte zunächst über den Stand der Angelegenheit, betreffend

die Einführung eines einheitlichen metrischen Systemes bei den oberschlesischen Walzencalibern.

Es habe zu diesem Zwecke bereits am 5. December 1869 eine Specialsigung von Walzwerks- Ingenieuren zu Kattowig stattge= funden, in welcher man sich nach langer Discussion über eine Dimensions- und Preisscala für Oberschlesien geeinigt; die bis heute noch nicht zu umgehenden Mängel dieser Scalen konnten auch in der heutigen Sigung troß vielen Für- und Widersprechens nicht beseitigt werden, und so wurden denn ziemlich einstimmig die Beschlüsse jener Vorversammlung acceptirt. Hr. Wehowsky hatte die Dimensions- und Preisscalen vereinigt in eine graphische Zusammenstellung gebracht, welche eine sehr klare Uebersicht ge= statten. Es sollen nun diese Zusammenstellungen zunächst an die rheinisch-westphälischen Vereine gesandt werden, um deren Gutachten zum Zwecke möglichst übereinstimmender Scalen zwischen jenen und den oberschlesischen Werken einzuholen. Die Arbeit soll dann gedruckt, den Vereinsmitgliedern zugeschickt und den oberschlesischen Gewerkschaften unter Empfehlung der Annahme vorgelegt werden.

Das Referat über

Dampfkesselrevisionsvereine

mußte wegen Krankheit des Verichterstatters ausfallen. Es entspann sich dennoch eine längere Discussion über diesen Gegenstand, in welcher man sich wiederum den Resolutionen des PfalzSaarbrücker Bezirksvereines analog aussprach und die staatliche Controle über die Dampfkessel verwarf; diese könne sich nur nach einem Gesez richten, und das sei für die heutigen Verhältnisse nicht mehr ausreichend; die so sehr verschiedenen Betriebsweisen der Dampfkessel erfordern es nothgedrungen, daß die Vorsichtsmaßregeln auch dem entsprechend verschieden angewendet werden, und daß bei einer Revision nicht nur dem Buchstaben eines Gesezes, sondern auch den jeweiligen Umständen und Betriebszwecken Rechnung getragen werde. Eine derartige Revision sei aber nur dürchführbar von einem Fachmann, einem speciellen Maschinentechniker, da ein Laie in diesem Fache vielleicht wol dem Kessel selbst, nicht aber immer den nöthigen oder möglichen Betriebsweisen Rechnung zu tragen wisse. Die Zweckmäßigkeit eines Privatrevisionsvereines wurde von allen Anwesenden anerkannt und eine Commission gewählt, bestehend aus den HHrn. Thomezek, Aust und Möcke, welche zuerst das nöthige Material zu beschaffen hätten: die Anzahl der in Oberschlesien befindlichen Dampfkessel, ihre Construction, Qualität der Speisewasser, Besizer der Kessel 2c. Es wurde dabei hervorgehoben, daß ein solcher Verein an sich vor der Regierung Gültigkeit haben müsse, welche die einzelnen Maschinentechniker der Privatgewerken noch nicht hätten; diesen bliebe auch nicht Zeit genug, um neben ihren anderen Arbeiten sich speciell, und besonders auf einer größeren Gewerkschaft mit allen Dampfkesseln verantwortlich zu beschäftigen. Ein solcher

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Sizung vom 6. Februar 1870 in Saarbrücken. Vorsitzender: Hr. Dr. Bothe. Schriftführer: Hr. D. Krüger. Anwesend 28 Mitglieder und 4 Gäste.

Zur Erstattung des Commissionsberichtes in der
Dampfkesselcontrolfrage

gab der Vorsigende zunächst einen Ueberblick über die Entwickelung, welche diese Frage im Verein deutscher Ingenieure er= fahren hat und hob hervor, daß die Bezirksvereine in ihren Anschauungen noch auf dem Standpunkte stehen, welchen sie vor der lezten Hauptversammlung zu Stettin einnahmen. Er gedachte alsdann der Beschlüsse der Hauptversammlung, welche noch die polizeiliche Controle verlangen, während die preußische Regierung in neuerer Zeit mit der Absicht hervorgetreten sei, diese fallen zu lassen. Dem Beschlusse der Hauptversammlung entsprechend habe er Einladungen an die Bezirksvereine behufs Theilnahme an der Discussion der Denkschrift und der Redaction der Resolutionen ergehen lassen. Jedoch nur ein einziger Bezirksverein habe einen Delegirten ernannt, welcher noch im leßten Augenblick seine Verhinderung telegraphisch angezeigt habe.

Redner verlas hierauf die in der Commission festgeseßte und von ihm ausgearbeitete Denkschrift und fügte hinzu, daß die Discussion sich nur auf die Redaction der Resolutionen und der Denkschrift beziehen könne. Er habe die Abfassung der letzteren nur ungern übernommen, da er, wie früher bereits erörtert, mit den in der Hauptversammlung gefaßten Beschlüssen nicht einverstanden sei. Da er aber namens des Vereines den diesem ertheilten Auftrag angenommen habe, so müsse auch die Abschickung der Denk= schrift erfolgen.

Bei der Discussion wurde ein Einwand gegen die Redaction der Resolutionen nicht erhoben, und wurden sie zunächst einzeln und hierauf im Ganzen angenommen. Ebenso wurde die Fassung der Denkschrift von der Versammlung genehmigt.

Der Vorsitzende ersuchte darauf die Versammlung, ihn zu autorisiren:

1) daß er in dem Begleitschreiben zur Denkschrift ausdrücklich betone, wie der Pfalz-Saarbrücker Bezirksverein in der Kesselcontrolfrage noch unverändert auf seinem früheren Standpunkte stehe,

2) daß er den Vorstand ersuchen dürfe, die ganze Ange= legenheit nochmals einer Berathung zu unterziehen, ehe er die Denkschrift in weiteren Kreisen verbreite. Das legtere Gesuch motivire sich durch die Thatsache, daß die maßgebenden höheren Behörden Preußens gegenwärtig der Aufhebung amtlicher Controle zuneigen, daß ferner in Hamburg, Württemberg und Hessen die Bildung der Vereine zu freiwilliger Revision der Kessel immer festeren Boden gewinne und endlich der Mannheimer Verein gegen die Consequenz Protest einlegt, es könnten die Stettiner Resolutionen auch den süddeutschen Staaten zur Annahme empfohlen werden.

Die Versammlung ertheilte die gewünschte Ermächtigung ohne Widerspruch einstimmig.

Es folgte hierauf der zweite Gegenstand der Tagesordnung, der Vortrag des Hrn. O. Krüger über

die Corlissteuerung bei Dampfmaschinen.

"

Der Vortragende begann mit der Bemerkung, daß die Corlißsteuerung vor einiger Zeit viel Aufsehen erregt habe und ihr bedeutende Vorzüge zugeschrieben werden, so z. B. in Dingler's „Polytechn. Journal", Bd. 159. Diese Vorzüge habe bereits Völckers in seinem trefflichen Werkchen Der Indicator" auf ein richtiges Maß zurückgeführt. Er erläuterte alsdann den Gegen= stand seines Vortrages durch Zeichnung und Beschreibung und hob als Vortheile, welche sich a priori constatiren lassen, hervor: 1) daß die Erpansion durch den Regulator selbstthätig der erforderlichen Arbeitsstärke entsprechend regulirt werde, 2) der schäd= liche Raum wesentlich kleiner ausfalle und 3) der Dampfabschluß bei Beginn der Erpansion eracter erfolge, als bei der Schiebersteuerung mit Ercentrikbewegung.

Einen richtigen Einblick in die Function der Steuerung gewinne man am besten durch die Indicatordiagramme. Bei den von Corlißmaschinen genommenen Diagrammen sei zu erkennen, daß in der That der Abschluß bei Beginn der Erpansion besser, der Einlaß und Auslaß des Dampfes jedoch nicht so günstig erfolge, wie bei gewöhnlicher zweckmäßig angeordneter SchieberSteuerung.

N S

S N

Nachdem Redner noch erläutert, daß bei der Corlißmaschine ein höherer Füllungsgrad als 0,25 nicht wohl erreicht werden könne, hob er hervor, daß einen Maßstab zur Beurtheilung des Werthes einer Dampfmaschine das sogenannte Güteverhältniß, der Ausdruck oder bilde, wo N die Nuzarbeit in Pferdestärken, S den totalen Dampfverbrauch pro Secunde bezeichne. Völckers habe bekanntlich durch Untersuchung vieler Indicator= diagramme ergründet, wie die Organe einer Dampfmaschine, insbesondere die so wichtige Steuerung, anzuordnen seien, um ein möglichst günstiges Güteverhältniß zu erzielen. Von den so wichtigen Versuchsresultaten wolle er, als zur Sache gehörig, nur hervorheben, daß man nach ihm, wenn die mittlere Spannung während der Volldruckperiode mit p1, die Spannung am Ende derselben mit P2 bezeichnet wird, bei gewöhnlicher Steuerung P1 = 0,95 p1, bei der Corlißsteuerung p, 0,99 p, sehen könne. Für den Coefficienten des schädlichen Raumes, welcher mit m bezeichnet sein möge, wenn msO den Inhalt des ganzen schädlichen Raumes bedeute, habe Völckers folgende Werthe ermittelt: bei eincylindrigen Maschinen mit gewöhnlicher Steuerung

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=

m =

0,05, m= 0,066, m= 0,015.

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