Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

"

ziehen, ja es dürfte nicht einmal nothwendig sein, darüber zu berichten, da wohl kaum ein Fachmann die bezüglichen Abhandlungen unbeachtet ließ. Zeichnet sich sein erster Beitrag für unsere Zeitschrift: „Ueber den Spatheisenstein der westphälischen Steinkohlenformation" (Jahrg. 1857 und 1858 d. 3.) durch eingehende Mittheilungen über Vorkommen, Eigenschaften, Zusammenseßung und Verwendung des genannten Minerals vor vielen derartigen Monographien vortheilhaft aus, so ist die zweite große Arbeit: Ueber Heizeffect der Brennmaterialien" (Jahrg. 1858 und 1859) mustergültig zu nennen. Ganz abgesehen von der Reichhaltigkeit und glücklichen Zusammenstellung einer ausgedehnten Reihe von kritisch gesichteten Zahlenwerthen, enthält sie oft überraschende Ableitungen, neu bezüglich der Behauptungen selbst, wie auch in den daraus gewonnenen Folgerungen. Vieles von dem, was ihr Verfasser damals in glücklicher Voraussicht hinstellte, gilt heute als wohlbegründet, und wenn es ihm auch nicht gelungen, damit seine Zdee „seitens des Vereines deutscher Zugenieure umfassende Untersuchungen über die physikalischen, chemischen und technischen Eigenschaften deutscher Steinkohlen austellen zu lassen" zum Durchbruch zu bringen und dadurch seine hypothetisch veröffentlichten Säße selbst begründen zu können, so hatte er wenigstens die Genugthuung, zu ähnlichen Arbeiten angeregt zu haben und in den Resultaten dieser die Bestätigung von competenten Kräften zu erhalten. Die Classification der Steinfohlen nach seinem Vorschlage dürfte mit der Zeit immer mehr und mehr Eingang finden und endlich auch die heute noch unversöhnlichen Gegner besiegen.

!!

Ueber die Verdienste seiner Untersuchungen über Drahtund Blechlehren“ (Jahrg. 1867 d. 3.) liegen Zeugnisse maßgebender Beurtheiler vor, speciell seitens des Altmeister Karmarsch in Hannover, so daß es anderer Hinweisung nicht bedarf.

Was die zahlreichen Publicationen aubetrifft, welche in der Form von Berichten über hervorragende neue Leistungen auf dem betreffenden Gebiete, über Fachliteratur u. s. w. erschienen, so sind eben alle diese gekennzeichnet durch Feinheit der Form, Schärfe der Auffassung und mildes, dennoch aber immer gerechtes Urtheil. Die Begründung dieses Ausspruches möge der Leser sich selbst geben, wenn er, der Pietät gegen den Verstorbenen folgend, die bezüglichen Arbeiten einer erneuerten Durchsicht unterzieht.

Vereinsthätigkeit.

Die Feier des zehnjährigen Bestehens der „Hütte“, welche im Frühjahr 1856 in Alexisbad stattfand, wurde zum Geburtsereigniß des Vereines deutscher Ingenieure, dessen Gründung für alle Zeit unauslöschlich mit dem Namen R. Peters verbunden bleibt. Wir finden seinen Namen neben Braunschweig, Euler, Grashof, Kankelwiz, Püßer und W. Sudhaus auf der Liste der Mitglieder des Vorstandes für das erste Jahr. Das Protokoll über die constituirende Sigung des Vereines, datirt Alexisbad, 12. Mai 1856, führt auf: „Das Vorstandsmitglied Peters erhielt das Wort und richtet eine Ansprache an die Versammlung, worin er zu allgemeiner Thätigkeit und insbesondere zur Bildung von Bezirksvereinen auffordert."

Damit war es ihm ein heiliger Ernst, denn wohl Nic

mand hat nach dieser Seite hin gleich anregend, fördernd, nimmerruhend gewirkt, wie er.

Am 24. August 1856 wurde auf seine Veranlassung der niederrheinische Bezirksverein in Düsseldorf gegründet, am 25. Januar 1857 in Dortmund der westphälische, „nachdem“, wie das Protokoll besagt, in einer von den HHrn. Peters und Sudhaus zur Vorberathung eingeladenen Versammlung die Zweckmäßigkeit der Bildung eines Bezirksvereines für Dortmund und Umgegend allgemein anerkannt war".

Die von dem technischen Verein für Eisenhüttenwesen abgegebene Erklärung, betreffend den Anschluß desselben als besonderer Zweigverein an den Hauptverein, datirt vom 15. November 1861, ist wesentlich auf Peters' Betrieb erlassen, von ihm verfaßt und mitunterzeichnet.

Der westphälische Bezirksverein trat in den Wirren der Zeit vom Schauplage, wurde aber, als Peters zum zweiten Male nach der Grafschaft Mark verzog, von ihm zu neuem Leben erweckt. Am 10. April 1864 fand die Reconstituirung Statt, und alle Anwesenden, 48 an der Zahl, gaben ihre Stimmen für ihn als Vorsitzenden ab.

Am 16. Juli 1865 entstand in Altena der Bezirksverein an der Lenne; wir geben uns sicher keiner Täuschung hin, wenn wir annehmen, daß der bei der Gründung als Gast anwesende R. Peters aus Witten" die lebendige Kraft der nöthigen Vorarbeit war.

"

Die Bildung des Mannheimer Bezirksvereines, dieses zweitjüngsten Kindes des Vereines deutscher Ingenieure, ist ebenfalls theilweise seiner Mitwirkung zu verdanken, wie dies ausführlich bei der lezten Hauptversammlung desselben durch den Vorsitzenden Caro hervorgehoben wurde. Somit finden wir Peters direct betheiligt bei der Gründung des Hauptvereines und von vier Bezirksvereinen, dem Zutritt des technischen Vereines für Eisenhüttenwesen als Zweigverein, wäh rend außerdem, wie dies genügend bekannt, eben seine Regsamkeit zur Nacheiferung ansporate und damit nach allen Seiten befruchtend wirkte. Er war Vorstandsmitglied des technischen Vereines für Eisenhüttenwesen für 1862 bis zulegt, das Jahr 1865 ausgenommen; Vorsitzender des westphälischen Bezirksvereines 1865, des Pfalz-Saarbrücker 1869; Vorstandsmitglied des Hauptvereines 1856 und 1865, Vorsigender desselben 1867, wie er denn auch der Redaction der Zeitschrift im Jahre 1868 angehörte.

Aus diesen Angaben erhellt zur Genüge, wie umfänglich Peters die sich gestellte Aufgabe erfüllte. Wie er sie auffaßte, beantwortete er selbst am besten in der meisterhaften Rede, mit welcher er nach zehnjährigem Bestehen des Vereines die Hauptversammlung in Alexisbad eröffnete, und die mit den Worten endigt:

„Lassen Sie uns einmüthig und mit allen Kräften Jeder in seinem Kreise und doch im Anschlusse an die Gesammtheit an dem gemeinsamen Werke mitarbeiten, und lassen Sie uns vor allen Dingen nie vergessen, daß wir ein hobes Ziel vor Augen haben, wenn auch die Sorgen und Müben des täglichen Lebens oft unsere Gedanken an die Materie fesseln: die Ehre und Macht unseres Vaterlandes!"

An den größeren gemeinschaftlichen Arbeiten des Vereines nahm Peters in jeder Beziehung Antheil, mochte es sich um die Schritte zur Einführung des metrischen Systems, die Orga

nisation der polytechnischen Schulen oder vorbereitenden Lehranstalten, um die Patentgeseze oder endlich um die Frage der Controle der Dampfkessel handeln. Bezüglich der letteren, noch nicht abgeschlossenen Angelegenheit, lebt seine Thätigkeit gewiß noch unmittelbar in der Erinnerung der Vereinsmitglieder, da Niemand sich der Tragweite der gefaßten Resolutionen verschließen darf, deren Folgen jedenfalls so oder so tief eingreifend hervortreten werden. Ursprünglich ganz auf dem Standpunkte stehend, welchem das Programm des PfalzSaarbrücker Bezirksvereines entsprang, d. h. der vollständigen Aufhebung amtlicher Ueberwachung der Kessel das Wort redend, in verschiedenen Zeitschriften tapfer für diese Ansicht eintretend und das Feld behauptend, ließ er sich später bestimmen, sich den Beschlüssen des technischen Vereines für Eisenhüttenwesen anzuschließen. In diesem Zwiespalt eigener Ueberzeugung ver. faßte er den bekannten Bericht für die Hauptversammlung in Stettin, welcher mit derjenigen achtungswerthen Unparteilichfeit die Sachlage darstellt, wie ein gewissenhafter Präsident des Assisenhofes den Geschworenen zu resumiren pflegt, sein eigenes Urtheil gänzlich zurückhaltend. Es dürften aber für diejenigen, welche die Ansichten von ihm einigermaßen kannten, keinerlei Zweifel obwalten, wie dieses Urtheil gelautet haben würde, wäre es ihm vergönnt gewesen, sich persönlich an der Debatte zu betheiligen.

Eine tief einschneidende Lebensfrage für Peters bildete in den lezten Jahren die mögliche Ausführung eines Lieblingsplanes: die Gründung eines hüttenmännischen Laboratoriums in Verbindung mit einem Lehrstuhle für Eisenhüttenkunde. Er fand darin das Heil für die gedeihliche Entwickelung des rationellen Betriebes der Eisenhüttengewerbe und wirkte deshalb nach allen Seiten dafür agitirend durch Wort und Schrift. Nahezu war das Unternehmen gesichert, aber immer wieder traten neue Schwierigkeiten in den Weg, und so blieb er dauernd in kaum zu beschreibender Aufregung. Nicht umsonst wollte er seiner ganzen Anlage nach der Wissenschaft, nicht der ausführenden Praxis angehörend anderthalb Jahrzehnte alle Zweige des gewählten Berufes praktisch betrieben haben: die Lehrkanzel für Eisenhüttenkunde sollte ihm Gelegenheit bieten, seine Kräfte so zu entfalten, wie sie am unmittelbarsten und segensreichsten wirken konnten, und ihm gleichzeitig den wohlverdienten Lohn geben für seine rastlose Thätigkeit. Heute, wo die Worte des Dichters passen: Nichts vermag Ungeduld,

"

-

Noch weniger Reue;

Diese vermehrt die Schuld, Jene schafft neue!"

[ocr errors]

ist die Klage überflüssig; höchstens bleibt die Frage erlaubt, warum die technischen Lehranstalten Deutschlands sich eine solche Kraft entgehen ließen. Er besaß eine vorzügliche allgemeine Bildung, hatte im Triennium das Gewerbe-Institut absolvirt, hinlänglich Gelegenheit gehabt, alle Zweige des Eisenhüttenbetriebes auf Grund eigener Erfahrungen praktisch kennen zu

[blocks in formation]

Der Gesundheitszustand von Peters war in den lezten Jahren nicht gerade befriedigend, sogar besorgnißerregend, wenigstens für diejenigen seiner Freunde, welche Gelegenheit fanden, die Ueberreizung seiner Nerven zu beobachten. Der Besuch des Seebades brachte jedesmal Linderung, jede Reise erfrischte wenigstens vorübergehend, und so gab man sich gern der beruhigenden Ueberzeugung hin, daß das Uebel nicht durchgreifend und eingewurzelt sei. Leider sollte sich der wohlmeinende Irrthum allzubald enthüllen. Eine Erkältung warf Peters auf das Krankenlager. In wenig Wochen bildete sich eine galoppirende Schwindsucht aus, die, sofort tief einschneidend, den sonst so kräftig aussehenden Mann zum Schatten abzehrte; schneller und schneller ging er dem Ende entgegen. Nicht seine Angehörigen, nicht die zu seiner Pflege herbeigeeilte Mutter, nicht die ihrer Entbindung harrende Gattin, noch weniger er selbst vermochten zu ahnen, daß die Uhr seines irdischen Daseins nahezu abgelaufen, nur die wenigen Freunde, denen der Zutritt zum Krankenlager gestattet blieb, waren des traurigsten Ausganges gewärtig. Wenige Tage vor dem Tode beschenkte ihn seine Gattin Johanna mit einem vierten Kinde, einem Töchterchen, und bereitete ihm damit die letzte frohe Stunde; am 13. October, Vormittags 8 Uhr, hauchte er, einem Blutsturze unterliegend, sein Leben aus, im Alter von 34 Jahren 3 Monaten und 13 Tagen.

Die Nachricht seines Hinscheidens verbreitete sich schnell, denn selbst in weiteren Kreisen war es bekannt geworden, welcher Verlust drobete. Schmerzlich ergriffen, folgte ein unabsehbarer Zug Leidtragender seinem Sarge, um den irdischen Resten des Verstorbenen die leßte Ehre zu erweisen.

Der Erde wurde zurückgegeben, was an ihm irdisch war, sein Geist aber wird unter uns verbleiben, die Erinnerung an ihn dauernd in uns fortleben, denn auch wir haben das Recht, mit des Meisters Worten auszurufen:

„Denn er war unser!"

Deutsche Locomobilen.

Vermischtes.

In Bezug auf den im vorigen Hefte, S. 131, abgedruckten Aufsag des Hrn. H. Weber mit obigem Titel erkläre ich, daß ich aus Mangel an Zeit augenblicklich verhindert bin, genauer auf die in jenem Auffage gemachten Ausstellungen einzugehen.

Was die Bemerkungen zu dem Porter'schen Regulator be= trifft, so gebe ich eine nicht ganz deutliche Fassung des einen Sazes zu, halte aber meine Ansicht über die Empfindlichkeit der mitgetheilten Construction aufrecht.

Im Uebrigen bemerke ich noch, daß ich bei meinem Vortrage besonders bemüht gewesen bin, vollständig objectiv zu bleiben und nur eine Beschreibung, keine Kritik der ausgestellten Maschinen zu liefern beabsichtigt habe. In wie weit dies mir gelungen ist, überlasse ich den geehrten Lesern unserer Zeitschrift zur Beurtheilung.

Breslau.

H. Minssen.

Preisausschreibungen des niederösterreichischen
Gewerbevereines.

1. Preisausschreibung für Metallschmelztiegel.

Der niederösterreichische Gewerbeverein schreibt die große goldene Medaille als Preis für die Fabrication von Metallschmelztiegeln aus feuerfestem Material aus, und müssen zur Erlangung des Preises folgende Bedingungen erfüllt werden:

1) Alle Materialien, welche zur Fabrication von Tiegeln benugt werden, müssen inländischen Ursprunges sein und die Bezugsquellen der Prüfungscommission bekannt gegeben, event. der Bezug größerer Partien durch die entsprechenden Documente nachgewiesen werden.

2) Die Tiegel können mit oder ohne Zusah von Graphit erzeugt werden.

3) Die Fabrik muß bereits durch längere Zeit in Betrieb sein und der Absah durch Bestellbriefe oder auch, auf Verlangen der Prüfungscommission, durch Vorlage der Bücher nachgewiesen werden.

4) Die Tiegel müssen wenigstens die nachfolgende Zahl von Schmelzungen aushalten:

a. für Gußstahl bei einer Capacität von 30 bis 60 Zollpfd. drei Schmelzungen;

b. für Gußeisen bei einer Capacität von 150 Zollpfd. fünfzehn Schmelzungen;

c. für Messing bei einer Capacität bis zu 200 Zollpfd. zwanzig Schmelzungen;

d. für Neusilber bei einer Capacität bis zu 40 Zollpfd. zwanzig Schmelzungen.

5) Diese Leistungsfähigkeit muß nachgewiesen werden, sowohl wenn die Schmelzungen unmittelbar aufeinander folgen, als auch wenn dieselben in größeren Zwischenräumen vorgenommen werden.

6) Es ist ein vollständiges Sortiment der Liegel bei der Preisbewerbung vorzulegen. Die Prüfungscommission wird hierauf in der Fabrik erheben, ob die vorräthigen Tiegel mit den vorgelegten in den Formen und dem Ansehen nach übereinstimmen, selbst Tiegel auswählen, welche den Proben unterworfen werden sollen, und auch die industriellen Etablissements bestimmen, in welchen diese Versuche angestellt werden.

7) Bei mehreren Bewerbern, welche gleich gute Tiegel vorlegen, wird demjenigen der Preis zuerkannt werden, dessen Erzeugnisse billiger sind. In keinem Falle dürfen die Tiegel höher zu stehen kommen, als die gleichen gangbaren Fabricate des Auslandes loco Wien.

8) Die Bewerber um diesen Preis haben bis zum 1. Juli 1870 die Muster, Preistarife und alle zur Unterstüßung ihrer Bewerbung dienlichen Documente vorzulegen.

9) Die Preiszuerkennung erfolgt in der Generalversammlung des Jahres 1871.

XIV.

2. Preisausschreibung für Probir-, Schmelz- und Muffelöfen und dazu gehörige Hülfsgeräthschaften.

Der niederösterreichische Gewerbeverein bestimmt die kleine goldene Medaille als Preis für die fabriksmäßige Erzeugung von Probir, Schmelz- und Muffelöfen, sowie von den dazu gehörigen Hülfsgeräthschaften aus feuerfestem Material.

Der Preisbewerber hat folgende Bedingungen zu erfüllen: 1) Es müssen unter den zur Preisbewerbung eingereichten Artikeln enthalten sein:

a. Oefen für Probiren, Emailliren, für Destillationen aus Retorten, zum Erhizen von Röhren, zum Abdampfen von Flüsstgkeiten und Rösten von Pulvern; ferner die zur Verbindung der Defen mit entfernten Kaminen bestimmten Röhren;

b. Muffeln für Emailleure und Probirer; ferner große Muffeln für Porzellanmaler;

c. Röstscherben und Schalen zum Ansteden;

d. Tiegel zum Schmelzen von Edelmetallen, Glasflüssen, Salzen und alkalisch reagirenden Substanzen sammt Deckeln und Unterseßern.

2) Diese Gegenstände müssen in verschiedenen Dimensionen erzeugt werden, so daß Geschäftsleute je nach der Ausdehnung ihres Betriebes die nöthigen Geräthschaften vorräthig finden

können.

3) Die Oefen müssen, mit den erforderlichen Eisenreifen versehen, von dem Erzeuger in den Handel gesezt werden.

4) Alle Materialien, welche zur Fabrication benugt werden, müssen inländischen Ursprunges sein; die Bezugsquellen sind der Prüfungscommission bekannt zu geben, event. der Bezug größerer Partien durch die entsprechenden Documente nachzuweisen.

5) Die Fabrik muß bereits einige Zeit in Betrieb sein und der Absah sowohl durch Bestellbriefe, als auch, auf Verlangen der Prüfungscommission, durch Vorlage der Bücher nachgewiesen werden.

6) Ein vollständiges Sortiment aller einzelnen Artikel ist bei der Bewerbung um den Preis vorzulegen, worauf die Prüfungscommission die Fabrik besichtigen, die Warenvorräthe mit den vorgelegten Mustern vergleichen und jene Stücke auswählen wird, welche den Proben durch ordnungsmäßigen Gebrauch unterzogen werden sollen.

7) Bei mehreren Bewerbern, welche gleich gute Artikel vorlegen, erhält jener den Vorzug, dessen Erzeugnisse billiger find oder dessen Sortiment bei gleichen Preisen an der Ware reichhaltiger ist.

8) Die Bewerber haben bis Juli 1870 die Muster und alle zur Unterstüßung ihrer Bewerbung dienlichen Documente vorzuLegen.

9) Die Preiszuerkennung erfolgt in der Generalversammlung des Jahres 1871.

Fragekasten.

16. 3m Engineering" vom 7. Januar v. 3. sind Angaben über die neuesten Patente, welche Bessemer für Anwendung_ge= preßter Gebläseluft im Cupolofen und Converter genommen hat, gegeben, und zwar wird Folgendes angeführt:

"

Bekanntlich blasen sich gewisse reine schwedische Eisensorten, sowie weißes oder auch nur weniger graues englisches Hämatit= eisen im Converter nicht warm genug, ferner kann man bei gewissen Eisensorten im Converter nicht Eisen- oder Bessemerschrot mit einschmelzen. Um dies zu erreichen und die Temperatur während des Processes so zu steigern, daß auch bei solchen Eisen= sorten keine Schalen in der Gießpfanne zurückbleiben können, nahm Bessemer lezthin seine Patente auf Führung des Processes unter starker Pressung des Gebläsewindes. Zu diesem Zwecke bringt Bessemer an der Mundöffnung des Converters theils Zusammenziehung desselben an, theils verschließt er ihn in regulirbarer Weise durch feuerfeste Stopfen. Er erzeugt so eine Rückpressung von 8 bis 15 Pfd. pro Quadratzoll (0,56 bis 1,05 Kilogrm.

13

pro Quadratcentimeter), ja in gewissen Fällen von bis zu 20 Pft. (1,4 Kilogrm.), während er angiebt, daß eine Rückpressung von 3 bis 4 Pfd. (0,21 bis 0,28 Kilogrm.) wenig Einfluß auf den Effect haben werde. Natürlich muß auch die Gebläselust entsprechend stärker gepreßt sein.

Auch bei der Verarbeitung von Roheisen durch Chilisalpeter statt durch Luft soll dadurch, daß man die Verbrennungs- und Zersehungsgase nur durch eine sehr kleine Ausflußöffnung austreten und so eine starke Pressung von 5 bis 10 Atmosphären hervorbringt, eine zur vollständigen Schmelzung nothwendige Tem= peraturerhöhung erreicht werden, was bei den Heaton'schen Versuchen nicht gelungen zu sein scheint.“

"

Hierzu wäre noch hinzuzuziehen, was Dingler's Polytechn. Journ.", Bd. 193, Heft 5 nach dem Engineer" bringt:

„Intensität der Hige ist weit mehr als Quantität derselben die wesentliche Bedingung zum erfolgreichen Betriebe der beim Schmelzen von Stabeisen und kohlenstoffarmem Stahl angewendeten Oefen. Zur Erzielung dieser Intensität oder raschen Erzeugung der erforderlichen Hize benutzt Bessemer Luft von gleichzeitig hoher Temperatur und hoher Pressung. Atmosphärische Luft und andere gasförmige Flüssigkeiten erlangen in erhigtem Zustande eine noch höhere Temperatur, wenn sie in einen kleineren Raum zusammengepreßt werden; diese Temperaturerhöhung steht im Verhältnisse mit der Volumenverminderung oder mit der Anzahl von Atmosphären, welche in den unter gewöhnlichen Verhältnissen von einer Atmosphäre eingenommenen Raum gepreßt werden. Bessemer bemerkt ausdrücklich, daß er auf diese Weise durch die Verbrennung oder die Verbindung einer gegebenen Menge Kohlenstoff mit Sauerstoff eine größere Wärmequantität zu erzeugen beabsichtigt, als sich mit dieser Menge in gut construirten Defen hervorbringen läßt: denn die Compression der gasförmigen Verbrennungsproducte in einem Ofen erzeugt keine Hize, sondern concentrirt dieselbe nur in einen kleineren Raum und giebt derselben Wärmemenge oder derselben Anzahl von Wärmeeinheiten größere Intensität, als wenn diese ohne Anwendung von Druck in einem mehr diffusen Zustande eristirten."

Noch ist zu bemerken, daß die mittelst der Gebläsekraft erzeugte Compressionswärme im Winde vorher durch Abkühlung bereits vernichtet, also den Convertern oder Cupolöfen nicht mehr zugeführt wird; eine solche Absicht liegt nicht vor.

Bei dem Processe im Converter existirt natürlich immer eine ziemlich bedeutende Pressungsdifferenz zwischen dem Windkasten unter der Roheisencharge und dem Gasräume über derselben, beim Durchströmen der Charge findet also Ausdehnung und folglich eine Abkühlung der Luft Statt, diese Differenz scheint Bessemer nicht ändern zu wollen, sondern der gewünschte Effect soll vom absoluten Betrage der Pressung herrühren.

Bei Cupolöfen und Rostfeuerungen könnte man annehmen, daß jedes Cokspartikel mit um so mehr Sauerstoffatomen gleichzeitig in Berührung ist, je dichtere Luft es umgiebt, im Converter ist dies nicht der Fall, dieselbe Luftquantität pro Secunde würde natürlich bei schwächerer Pressung eine größere Düsenzahl bedingen, dann aber wegen der erreichten besseren Vertheilung eine größere Berührungsfläche zwischen Wind und Charge bieten, vollständiger desorydirt werden, möglicher Weise auch erlauben, mit geringerer Pressungsdifferenz arbeitend weniger Wärme in Arbeit zu verwandeln.

Wir nehmen dabei vorläufig nicht Rücksicht auf die Möglichkeit, daß man den Wind etwa zu Anfang des Processes in stark erhiztem Zustande, in späteren Stadien kälter zu verwenden beab= fichtige. Für diesen Zweck würde man allerdings mit Zuhülfenahme von gleichzeitigen Aenderuungen der Pressung und der Lourenzahl der Maschine den Vortheil erreichen, troz des con= ftanten Düsenquerschnittes und troz des Wechsels der Windtemperatur verhältnißmäßig constante Sauerstoffquanta der Charge zuzuführen, dieselbe also nicht durch Erhigung der Luft zu verzögern.

Bei dem Cupolofen kann ein derartiger Gesichtspunkt nicht mitspielen.

Bei dem allgemeinen Interesse dieser Sache würde eine klare Darlegung der theoretischen Möglichkeit und der Größe der zu erhoffenden Temperatursteigerung in dieser Zeitschrift allgemein wünschenswerth sein.

Technische Literatur.

Chemie.

Bei Untersuchung über das Verhalten des Brunnenwassers in Gefäßen aus Zink hat Dr. Ziurek gefunden, daß dasselbe um so mehr Zink auflöst, je mehr Chlorverbindungen (Kochsalz u. s. w.) darin enthalten sind; durch Kochen wird die Aufnahme befördert. In einem Wasser von verhältnißmäßig geringem Chlorgehalt fand Ziurek nach längerer Aufbewahrung in einem Behälter aus Zinf im Liter 1,0104 Grm. 3ink und empfiehlt daher, Zinkbassins mit Delfarbe, Ockerfarbe oder Asphaltlack anzustreichen.

(Durch Dingler's Polytechn. Journal", Bd. 193, Heft 4.) Ls.

Mechanische Technologie.

Referate über Pumpen. (Hierzu Tafel VI und VII).

Unter diesem Titel werden wir von jezt ab regelmäßig eine Uebersicht der neueren Pumpenconstructionen bringen. Das gegenwärtige Referat faßt die Constructionen der letzten Jahre in sich, wozu die hauptsächlichsten technischen Journale theilweise benugt wurden.

Die Figuren 1 bis 12 auf Tafel VI bilden eine Zusammenstellung von sogenannten Kapselrädern, welche sich mehr oder minder gut als Rotationspumpen verwenden lassen. Dieselben find zum größten Theile einem eingehenden Auffage des Professor Reuleaux (Verhandl. des Vereines zur Beförd. des Gewerbefl. in Preußen", 1868, Heft 1) entnommen, welcher die Verwendung der Kapselräder als Pumpwerke lebhaft befürwortet; und in der That eignen sich diese Constructionen vorzüglich zum Pumpen dickerer Flüssigkeiten, beispielsweise zum Transportiren von Del, Spiritus c. von einem Fasse nach einem höher gelegenen Reservoir.

Namentlich zweckmäßig für die Ausführung ist Fig. 10, welche sich durch eine geringe Modification so construiren läßt, daß sämmtliche Flächen auf der Drehbank bearbeitet werden

können.

Bei einigermaßen sorgfältiger Ausführung saugen diese Pumpwerke ohne vorhergegangene Auffüllung an und drücken die Flüssig= keit auf eine nicht geringe Höhe. Im Uebrigen ist das Weitere aus den einzelnen Skizzen deutlich ersichtlich, denen die Namen der betreffenden Erfinder beigedruckt sind.

In Fig. 12 ist eine Rotationspumpe mit einer Drehachse dargestellt, welche namentlich von amerikanischen Fabriken vielfach ausgeführt wird, und recht günstige Resultate giebt.

Mit der Scheibe a drehen sich die vier Schieber b, b1, welche sich in dieser Scheibe a derart verschieben, daß sie stets an der inneren Curve des Pumpengehäuses anliegen. Dieser enge Anschluß wird dadurch bewirkt, daß eine Herzcurve c mit dem Pumpen= gehäuse fest verbunden ist, die vermöge ihrer Form die Schieber veranlaßt, sich stets an das Pumpengehäuse anzuschließen.

Die Wirkungsweise der Pumpe wird durch diese Verschiebung bedingt. Nehmen wir beispielsweise eine Drehung in der Richtung des Pfeiles an, so würde h das Saugerohr und i das Druckrohr sein. Zwischen f, g und e ist das Pumpengehäuse kreisförmig, so daß also durch die Drehung in der Richtung des Pfeiles die relative Lage des Schiebers b, gegen die Scheibe a nicht geändert wird. Der Schieber b, dagegen tritt durch diese Drehung weiter nach außen und vergrößert demnach den Fassungsraum zwischen b, und b,, wodurch ein Ansaugen der Flüssigkeit bedingt wird, welche in gleicher Weise durch die Verringerung des Fassungsraumes auf der entgegengesezten Seite zum Rohre i hinausgedrückt wird.

Bei d wird vermittelst eines Federschlusses der dichte Ab= schluß zwischen Sauge- und Druckrohr bewirkt.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich einer recht einfachen Construction Erwähnung thun, mittelst derer die Rotationspumpen zum Entleeren von Fässern praktisch anwendbar werden:

Die Pumpe ist dann derart angeordnet, daß sie direct über dem Saugerohre sigt. Auf diesem verschiebbar befindet sich ein eiserner Spund von conischer Form, welcher vermöge der Conicität in Spundlöcher von allen Größen paßt, in die er mittelst zweier Handhaben eingeschraubt wird. Da ferner das Saugerohr verschiebbar mit dem Spunde verbunden ist, so kann man das Rohr je nach der Größe des Fasses so einstellen, daß es ziemlich

auf den Grund desselben geht, und mittelst ciner im Spunde befindlichen starken Stellschraube stellt man das Rohr und somit auch die Pumpe in dieser Lage fest.

Eine verbesserte Centrifugalpumpe von Bernays ist in. Fig. 15 dargestellt. Um die übrigens sehr unwesentliche Verbesserung deutlich zu machen, habe ich eine Pumpe von Gwynne zum Vergleich daneben gezeichnet. Die Verbesserung bezieht sich auf Folgendes:

Bei der Pumpe von Gwynne (Fig. 14) befindet sich zwischen dem Schaufelrade a, welches auf beiden Seiten geschlossen ist, und dem Gehäuse b ein Raum c, in welchem das Wasser nuglos bewegt wird, wodurch selbstverständlich ein Verlust an Effect entstebt. Dem hilft nun Vernays dadurch ab, daß er das Flügelrad an das Gehäuse zweimal anschließen läßt, einmal beim Eintritt des Wassers in das Flügelrad, bei c (Fig. 15), und einmal beim Austritt des Wassers aus demselben, bei d. Dadurch entsteht zwischen e und d ein Raum e, der anfänglich mit Luft gefüllt, bald sich mit Wasser füllen wird, welches von dem übrigen Wasser abgeschlossen keinerlei Verluste durch wirbelnde Bewegung hervorruft. Diese Verbesserung ist zwar recht nett ausgedacht, wird aber vollständig illusorisch, wenn man bedenkt, daß bei der geringsten Abnuzung der Schlußflächen an Rad und Gehäuse der alte Fehler wieder eintritt. Dem Uebelstande ist meiner Meinung nach am einfachsten abzuhelfen, wenn man das Schaufelrad an beiden Seiten offen macht und in der Mitte theilt, wie dies auch von Fink angegeben ist.

Eine Pumpe mit bedeutenden praktischen Vortheilen, welche wir dem Wiebe’schen „Skizzenbuch" entnehmen, ist die in Fig. 16 und 17 abgebildete Californiapumpe von Werner, welche der ursprünglichen Hansbrow'schen Californiapumpe gegenüber bedeutende Vortheile bietet.

Einer der Hauptvortheile besteht darin, daß das Druckrohr nicht wie bei Hansbrow am Windkessel, sondern am Cylinder sizt. Das Wasser geht, nachdem es durch die Druckklappen in den Windkessel gelangt ist, durch die Oeffnung a in den Canal b, aus dem es in das Druckrohr e gelangt, welches am Cylinder befestigt ist. Die Vortheile liegen auf der Hand. Wollte man früher zu den Ventilen zukommen, so mußte man, da zu diesem Behufe der Windkessel gelöst werden muß, erst die Rohrleitung von diesem abschrauben, was durch die neue Einrichtung vermieden ist.

Außerdem sind die Klappen bei der Werner'schen Construction jede einzeln herauszunehmen, während dieselben früher direct mit den Dichtungsledern zusammenhingen. Es ist die Anordnung derart, daß jede dieser Klappen in kleinen offenen Lagern beweglich ist, von denen die unteren am Cylinder, die oberen am Windlessel sigen.

Einige Worte nun über Dampfpumpen ohne rotirende Bewegung. Diese Dampfpumpen sind jezt förmlich Modesache geworden, und es bringt jede neue Nummer der technischen Journale neue Constructionen in diesem Sinne.

Da die Tafeln schon längere Zeit fertig sind, konnten dieses Mal die wenigsten derselben beachtet werden, jedoch behalte ich mir vor, auf den größeren Theil dieser Constructionen zurückzukommen.

Die allgemeine praktische Verwendbarkeit dieser Dampfpumpen ohne rotirende Bewegung läßt sich keinesweges bestreiten, obwohl die Vorzüge nicht so groß sind, wie dieselben gewöhnlich dargestellt werden: denn die bewegten Theile, welche bei vielen derselben außerhalb der Maschine wegfallen, finden sich in Form von Ventilen, Schiebern 2c. im Innern der Dampfcylinder und Schieberkasten wieder. Dagegen tritt ein Hauptvortheil in den Vordergrund, das ist der leichte und sanfte Gang der Kolben, welche nicht mit irgend welchen anderen Theilen in Verbindung stehen. Ebenso liegt ein großer Vortheil in dem Umstande, daß man durch Regulirung des Dampfzuflusses die Hübe innerhalb be= deutend weiterer Grenzen variiren kann, als dies bei Pumpen mit rotirender Schwungradwelle der Fall ist.

Eine der sinnreichsten Constructionen für diese Pumpen ist die in Fig. 18 dargestellte Werner'sche Steuerung, bei welcher der Uebergang von den Dampfrumpen mit rotirender Bewegung zu denen ohne rotirende Bewegung vermittelt ist, indem wir hier eine oscillirende Bewegung der Achse A haben. Mit dieser Achse dreht sich der Knaggen B, welcher von der Kolbenstange C aus bewegt wird. Diese Bewegung geschicht dadurch, daß der mit der Kolbenstange verbundene Frosch D kurz vor Beendigung des jedesmaligen Kolbenhubes an B anstößt und dadurch die Drehung

dieses Knaggens bewirkt. Wie leicht ersichtlich, wird dadurch die Schieberstange E und mit ihr der Schieber H bewegt, welcher leztere behufs leichter Fortbewegung entlastet ist. Selbstverständlich kann jedoch durch diese Bewegungsübertragung der Schieber nur soweit bewegt werden, daß beide Einströmungscanäle ge= schlossen sind, und es handelt sich nun darum, am Ende jedes Kolbenhubes den Schieber um soviel weiter zu bewegen, daß der betreffende Einströmungscanal geöffnet wird. Dies geschieht mittelst eines zweiten Dampfkolbens G, welcher beständig der Einwirkung des Dampfes ausgesezt ist, und daher mit dem Stifte H stets der Curve des Knaggens B folgt. In dem Augenblicke nun, wo der todte Punkt eintritt, steht der Knaggen B so gegen diesen Stift, daß derselbe etwas über die Spize i hinausgegangen ist. In Folge dessen drückt der Dampf den Kolben G an der schrägen Fläche ik resp. ik, entlang, wodurch eine kleine Drehung von B und in Folge dessen die gewünschte Bewegung des Schiebers entsteht.

Ohne jegliche bewegte Theile außerhalb der Cylinder ist die in Fig. 19 bis 21 dargestellte Dampfpumpe von Marwell & Cope in Cincinnati („Génie industriel", Juni 1868, S. 307), welche aber im Uebrigen sehr complicirt in der Anordnung ist.

Die Construction basirt auf folgendem Principe: der Schieber ist in den Kolben selbst verlegt und bewegt sich mit dem Kolben hin und her. Am Ende des jedesmaligen Kolbenhubes wird durch eine eigenthümliche Combinirung von Ein- und Ausströmungscanälen der Schieber im Kolben umgesteuert und dadurch die Umsteuerung des Kolbens erzielt.

Zu diesem Behufe besteht der Kolben, welcher mittelst Schrauben Z an einer Drehung verhindert wird (da diese Schrauben in eine im Kolben befindliche Nuth greifen), aus zwei ineinander liegenden Cylindern, dem Hauptcylinder B und dem inneren Cylinder C, in welchem lezteren sich der Schieber D, welcher gleichfalls gegen Drehung geschüßt ist, bewegt.

Der Cylinder B ist mit C fest verbunden, und beide zu= sammen bewegen sich in dem Dampfcylinder A, welcher legterer etwas länger ist, als der Kolbenhub dies erfordern würde. Nehmen wir nun eine Bewegung des Kolbens in der Richtung des Pfeiles an, so strömt der Dampf durch die Einströmungsöffnung a (Fig. 19) und durch die Oeffnungen b nach dem im Kolben befindlichen cylindrischen Schieber D. Aus diesem tritt der einströmende Dampf, wie aus Fig. 20 ersichtlich, durch den Canal e vor den Kolben und bewegt denselben in der Richtung des Pfeiles. Der ausströmende Dampf hingegen geht durch den Canal c, in die Deffnung d des Schiebers und von hier aus durch den Ausströmungscanal e in's Freie.

Die Umsteuerung am Ende des Kolbenhubes wird auf folgende Weise bewirkt: Zwischen den beiden Cylindern des Kolbens find vier kleine Verbindungscanäle f,f, angebracht, welche in Fig. 19 und 20 deutlich ersichtlich sind. Ferner befinden sich in dem Dampfcylinder die verschten Canäle h, h,. Am Ende des Kolbenhubes tritt nun die Einströmungsöffnung g des Kolbens in Verbindung mit dem oberen Ende des versezten Canales h,, mit dessen unterem Ende alsdann der Verbindungscanal f correspondirt, so daß nunmehr der einströmende Dampf durch Vermittelung des Canales h, in den Canal f und durch diesen hinter den Schieber D tritt, wodurch die Umsteuerung des Schiebers resp. des Kolbens erfolgt. Der Dampf hinter dem Schieber entweicht dadurch, daß der Canal f, in jeder Endlage mit den in Fig. 19 ersichtlichen, zu beiden Seiten des Schiebers liegenden Ausströmungsöffnungen i in Verbindung tritt.

Zu bemerken bleibt noch, daß die Dichtung des Hauptkolbens im Cylinder durch die an den Enden des Kolbens befindlichen Ringe kk hergestellt wird.

Hieran reiht sich die direct wirkende Dampfpumpe von Waygood, welche in Fig. 7, 8 und 9, Taf. VII skizzirt und in der Anordnung einfach und compendiös ist. Die beiden hohlen Kolbenstangen a, a,, welche mit dem Gestelle fest verbunden sind und an denen sich der Dampfkolben befindet, stehen fest, während sich der Dampfcylinder b, welcher mit dem Pumpenkolben e fest verbunden ist, auf und ab bewegt. Wie aus dem Grundriß ersichtlich, ist der Kolben in zwei Kammern eingetheilt, in deren eine durch a, der Dampf einströmt, während die Ausströmung aus der zweiten Kammer durch die Kolbenstange a, geschieht. Zu diesem Behufe fist in der Einströmungskammer das Einlaßventil e, während in der Auslaßkammer das Ausströmungsventil d sigt. Beide Ventile sind doppelsizig, und werden durch den jedesmal wechselnden Dampf gegen die reip. Size gepreßt.

« ZurückWeiter »